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Die Sprache des Parfums

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1.3.1.3. Limbisches System und Olfaktorik<br />

Im speziellen Zusammenhang dieser Arbeit, die letztlich immer wieder<br />

um das Problem der Versprachlichung von Geruchswahrnehmungen<br />

kreist, sind die vorigen Ausführungen <strong>des</strong>halb so interessant, weil die<br />

primäre Verarbeitung von Geruchsreizen ebenfalls in genau den Gehirn-<br />

teilen geleistet wird, die zum limbischen System gerechnet werden (vgl.<br />

Bear et al. 2 2001: 584).<br />

<strong>Die</strong> zerebrale Topografie <strong>des</strong> Riechsystems ist in Abbildung 3 der Farb-<br />

tafel im Anhang dargestellt. Der Vergleich der Abbildungen 2 und 3 zeigt<br />

die offensichtlichen anatomischen Überlappungen von limbischem Sys-<br />

tem und Riechsystem.<br />

Der oben bereits im Zusammenhang mit der Anatomie <strong>des</strong> limbischen<br />

Systems erwähnte Paleocortex „ist das Riechhirn und besteht aus der<br />

Riechbahn und den unmittelbar angrenzenden Strukturen. Neben der<br />

primären Funktion als Riechzentrum beteiligen sich paleokortikale Areale<br />

an Entstehung und Ausdruck emotionalen Verhaltens. (...). Der Paleo-<br />

cortex besitzt enge Verbindungen zu subkortikalen Strukturen wie dem<br />

Hypothalamus (vegetatives Zentrum), was die Beziehung zwischen emo-<br />

tionalem und vegetativem System zeigt“ (Luft et al. 1997: Stichwort Pa-<br />

leocortex).<br />

<strong>Die</strong>ser Hirnrindentyp kommt zwar in allen Säugetieren vor, ist aber ver-<br />

glichen mit dem Neocortex relativ einfach gebaut.<br />

„It is called the olfactory cortex, because it is continuous with the olfactory<br />

bulb, which sits further anterior. The olfactory cortex is separated (…) from (…)<br />

the neocortex, which has many cell layers” (Bear et al. 2 2001: 194 f.).<br />

Geruchssignale, die die olfaktorischen Rezeptorzellen in der Nasen-<br />

schleimhaut registrieren, konvergieren im Riechkolben (bulbus olfactori-<br />

us, vgl. Abbildung 3 der Farbtafel im Anhang), der bereits als Teil <strong>des</strong><br />

limbischen Systems angesehen wird.<br />

„<strong>Die</strong> Axone der olfaktorischen Rezeptorzellen ziehen in Bündeln (Filia olfacto-<br />

ria) (...) zum Bulbus olfactorius derselben Hirnhemisphäre. (...). Hierbei kommt<br />

es zu einer deutlichen Reduktion der Duftinformationskanäle. (...). Alle Befun-<br />

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