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Die Sprache des Parfums

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ietalis/parietal lobe) und den Hinterhauptslappen (lobus occipita-<br />

lis/occipital lobe). <strong>Die</strong>se Untergliederung <strong>des</strong> Neocortex ist in Abbildung<br />

1 der Farbtafel im Anhang dargestellt. <strong>Die</strong> präfrontale Hirnrinde, die für<br />

synästhetische Wahrnehmung maßgeblich ist, bildet einen Teil <strong>des</strong> Stirn-<br />

lappens und befindet sich hinter dem linken Auge.<br />

Harrison/Baron-Cohen (1997) führen andere bildgebende Verfahren ze-<br />

rebraler Aktivitäten an wie die positron emission tomography (PET) und<br />

das functional magnetic resonance imaging (fMRI). <strong>Die</strong>se bieten eben-<br />

falls „an opportunity to image the brains of individuals with synaesthesia<br />

in vivo (...).” (Harrison/Baron-Cohen 1997: 6). Sie schlussfolgern:<br />

„Given the marked consistency of patterns of activation in synaesthetes (…), it<br />

might ultimately prove possible to determine the presence of synaesthesia ob-<br />

jectively” (ibidem).<br />

Harrison/Baron-Cohen (1997) unterscheiden bei den neurophysiologisch<br />

objektiv messbaren Formen von Synästhesie drei verschiedene Unter-<br />

gruppen:<br />

die originäre Synästhesie, die sie als „developmental synaesthesia“<br />

(Harrison/Baron-Cohen 1997: 7) oder auch „genuine synaesthesia“<br />

(ibidem) bezeichnen,<br />

die „synaesthesia caused by neurological disfunction” (ibidem), die<br />

beispielsweise als Begleiterscheinung der Alzheimer-Krankheit auf-<br />

treten kann und<br />

die „synaesthesia as a consequence of psychoactive drug use” (i-<br />

bidem), die man durch den Konsum psychedelischer Substanzen<br />

wie LSD inszenieren kann. Derartige Wahrnehmungserlebnisse<br />

schildert übrigens der britische Autor Aldous Huxley (1894-1963) in<br />

seinem Buch <strong>Die</strong> Pforten der Wahrnehmung (vgl. Huxley 5 1974).<br />

In den nächsten Abschnitten sollen noch einige neurophysiologische<br />

Grundbegriffe erläutert werden, die für sowohl für das neuropsychologi-<br />

sche als auch für das linguistisch-semiotische Verständnis synästheti-<br />

scher Phänomene relevant sind.<br />

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