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Die Sprache des Parfums

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3.8. Stichprobenanalyse 3: Verben<br />

Folgende Verben wurden in den drei Texten <strong>des</strong> Stichprobenkorpus<br />

markiert und werden nun einer exemplarischen Analyse unterzogen:<br />

bestechen (Bogner-Snow)<br />

sprühen (Boss-Elements Aqua)<br />

strahlen (Boss-Elements Aqua)<br />

unterstreichen (Bogner-Snow)<br />

verschmelzen (Joop-Homme)<br />

<strong>Die</strong> Verben strahlen und unterstreichen tauchen zudem auch noch im<br />

Bogner- beziehungsweise Joop-Text auf, wurden dort jedoch von den AL<br />

nicht markiert.<br />

Um eine Ausgangsposition zu schaffen, von der aus ich die Verben auf<br />

ihren potenzielle Status als stilistische Stimuli prüfen werde, notiere ich<br />

zunächst die jeweiligen Bedeutungsparaphrasen, die sich bei Wahrig<br />

(1994) finden. Hierdurch wird die konventionelle Bedeutung der Verben<br />

herausgestellt um ihnen dann die je spezifische Verwendungsweise im<br />

Parfum-Kontext kontrastiv gegenüberzustellen. Dann werden die Leser-<br />

kommentare herangezogen, um die kontextspezifische Bedeutung der<br />

Stichprobenverben in den Parfumtexten zu bestimmen.<br />

Zentral für die spätere Interpretation der Verben <strong>des</strong> Parfumdiskurses ist<br />

der auf Fillmore (1968) zurückgehende Begriff <strong>des</strong> Tiefenkasus (vgl.<br />

Fillmore 1968: 21 ff.).<br />

„Tiefenkasus benennen die semantischen Rollen, die verschiedene ‚Mit-<br />

spieler’ [= semantische Rollen] in der durch das Verb bezeichneten Situ-<br />

ation übernehmen“ (Bußmann 2002: 333).<br />

<strong>Die</strong> hier relevanten semantischen Rollen betreffen das Prinzip der Agen-<br />

tivität, also die Rolle <strong>des</strong> Urhebers einer Handlung und die damit einher-<br />

gehende Unterscheidung zwischen den vom Verb aufgerufenen seman-<br />

tischen Rollen Agens (englisch: agentive) und Instrumental (vgl. Fillmore<br />

1968: 21 ff. und 1987: 28 ff.). Van Valin/Wilkins (1996) stellen die beiden<br />

wesentlichen Kategorien der Agentivität folgendermaßen gegeneinander:<br />

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