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Die Sprache des Parfums

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Als Musterbeispiel für die anschließende tabellarische Darstellung <strong>des</strong><br />

Typs-1 (Adjektiv = Simplex) kann die NGr maskuliner Akkord gelten. An-<br />

hand ihrer wird exemplarisch vorgeführt, wie die synästhetische Analyse<br />

funktioniert:<br />

<strong>Die</strong> Bezeichnung Akkord ist ursprünglich der auditiven Sinneswahrneh-<br />

mung zuzurechnen und wird demzufolge als auditiv klassifiziert. Aller-<br />

dings ist ja, wie diskutiert, Akkord innerhalb <strong>des</strong> Parfumjargons als olfak-<br />

torisch relevante Fachvokabel etabliert und wird aus diesem Grund zu-<br />

sätzlich als quasi-olfaktorisch klassifiziert. Analog wird mit allen olfaktori-<br />

sche relevanten Fachvokabeln verfahren.<br />

<strong>Die</strong>jenigen Konstituenten der NGr, die nicht eindeutig einer Sinnesmoda-<br />

lität zugeordnet werden können, werden als multi-modal klassifiziert.<br />

<strong>Die</strong>s trifft auf das in der <strong>Parfums</strong>prache klassische Adjektiv maskulin zu,<br />

das sich natürlich auf den Mann bezieht. Und ein Mann kann zumin<strong>des</strong>t<br />

potenziell mittels sämtlicher Sinnesmodalitäten wahrgenommen werden.<br />

Des Weiteren gelten auf abstrakterer Ebene diejenigen NGr als synäs-<br />

thetisch relevant, deren Konstituenten sich auf Größen beziehen, die ü-<br />

berhaupt nicht oder nur mit viel Mühe mit sinnlich wahrnehmbaren Quali-<br />

täten in Zusammenhang zu bringen sind. <strong>Die</strong>se NGr kommen als Be-<br />

schreibungen von Geruchseigenschaften eigentlich gar nicht in Frage<br />

und werden daher als nicht-perzeptorisch klassifiziert.<br />

<strong>Die</strong> folgenden Tabellen 34 und 36 komprimieren sehr viel Information.<br />

Daher soll zunächst am Musterbeispiel maskuliner Akkord (Tabelle 33)<br />

expliziert werden, wie jene Tabellen zu lesen sind.<br />

Adjektiv (Simplex) Perzeptorisches<br />

Potenzial<br />

205<br />

Substantiv Perzeptorisches<br />

Potenzial<br />

maskuliner multi-modal Akkord auditiv (quasi-olfaktorisch)<br />

Tabelle 33: Perzeptorisches Potenzial bei Nominalgruppen (Musterbeispiel<br />

maskuliner Akkord)

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