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Die Sprache des Parfums

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Durch diese analytische Explikation sollte hinreichend deutlich geworden<br />

sein, wie in dieser synästhetischen Sprachkonstruktion auf der Makro-<br />

ebene <strong>des</strong> Textes die olfaktorische mit anderen Wahrnehmungsmodali-<br />

täten verbunden wird.<br />

Zusammenfassend zum Boss-Text kann Folgen<strong>des</strong> festgehalten wer-<br />

den:<br />

<strong>Die</strong> nicht-olfaktorischen Lexeme werden derart in die duftbeschreiben-<br />

den Textteile integriert, dass der Eindruck entsteht, als würde mit ihnen<br />

ebenfalls der Duft beschrieben. Es ist zwar durchaus der Fall, dass sie<br />

allgemein sensorisch beschrieben werden, nur eben nicht mit olfakto-<br />

risch relevanten Attributen. <strong>Die</strong> Beschreibung wird erreicht mit verbalen<br />

Anleihen aus geruchsfremden Sinnesmodalitäten, also synästhetisch.<br />

Und es ist plausibel anzunehmen, dass die Motivation für die zahlreichen<br />

AL-Markierungen diese synästhetischen Übertragungen sind, die als un-<br />

gewöhnlich und damit lesehemmend wahrgenommen werden. Des Wei-<br />

teren eröffnet das Einschmuggeln nicht-olfaktorischer Lexeme eine as-<br />

soziative Beziehung zu anderen sinnlichen Erlebnissen, die mit dem<br />

Gebrauch <strong>des</strong> Eau de Toilettes verbunden sind oder vom Konsumenten<br />

in Verbindung gebracht werden sollen.<br />

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