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Die Sprache des Parfums

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auch Barillé/Laroze (1996) enthalten ein Glossar der gängigsten Fach-<br />

vokabeln <strong>des</strong> Parfumdiskurses.<br />

<strong>Die</strong> Werbebranche, die dann die Vermarktung der <strong>Parfums</strong> betreibt, ü-<br />

bernimmt teilweise die von professionellen Parfumeuren etablierten<br />

Termini und arbeitet sie in die Werbetexte ein. <strong>Die</strong>s kann allerdings zu<br />

Verständniskonflikten führen. Denn bei den Fachvokabeln, die man in<br />

Texten über <strong>Parfums</strong> sehr häufig findet, handelt es sich in der Regel um<br />

Bezeichnungen, die einerseits aus der Alltagssprache bekannt sind, in<br />

der Parfumeur-Szene jedoch spezifisch definierte Bedeutungen haben<br />

und darum beim Alltagsleser gelegentlich Unverständnis hervorrufen.<br />

<strong>Die</strong>sem Konflikt gilt es im folgenden Abschnitt nachzugehen. Dabei wer-<br />

den die häufigsten im Stichprobenkorpus markierten Fachbegriffe zu-<br />

nächst mit Hilfe von Müller (1991) sowie Barillé/Laroze (1996) als solche<br />

ausgewiesen und definitorisch umrissen. Um ihre spezifische Verwen-<br />

dungsweise von der standardsprachlich konventionalisierten abzugren-<br />

zen, ziehe ich dann in einem zweiten Schritt mit Wahrig (1994) ein etab-<br />

liertes konventionelles Nachschlagewerk zur deutschen <strong>Sprache</strong> heran<br />

und stelle <strong>des</strong>sen Einträge denen der Parfumlexika gegenüber.<br />

<strong>Die</strong> hier exemplarisch zu diskutierenden Fachbegriffe nach Maßgabe<br />

<strong>des</strong> AL und unter Zuhilfenahme der Leserkommentare sind: Akkord,<br />

Fond, Herznote.<br />

Zu Akkord<br />

Akkord taucht innerhalb <strong>des</strong> Stichprobenkorpus explizit nur in dem Text<br />

zu Boss-Elements Aqua auf. In der <strong>Sprache</strong> der Parfumeure versteht<br />

man unter Akkord Folgen<strong>des</strong>:<br />

„Akkorde entstehen durch das Zusammenfügen verschiedener Einzelgerüche,<br />

die zu neuen Geruchsbildern verschmelzen. <strong>Die</strong> Anzahl der eingesetzten In-<br />

gredienzien kann von zwei bis zu mehreren hunderten reichen. Einfache und<br />

komplexe Akkorde werden als Bausteine für Parfumkompositionen verwendet“<br />

(Müller 1991: 66).<br />

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