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Die Sprache des Parfums

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kommunikative Vermittlerrolle ein, die zum Dilemma werden kann. Ei-<br />

nerseits bedienen sich die Parfumtexte einer Terminologie, die großen-<br />

teils aus dem Expertendiskurs der Parfumhersteller stammt. Anderer-<br />

seits sind die potenziellen Rezipienten der Texte keine Experten, son-<br />

dern standardsprachlich-kompetente Leser, denen die fachspezifische<br />

Information auch auf eine standardsprachliche Weise nahe gebracht<br />

werden muss. Wie die Parfumtexte die Diskrepanz Experten vs. Laien<br />

sprachstrategisch lösen, sollte ein skeptischer Blick auf die verwendeten<br />

Parfumvokabeln zu Tage fördern.<br />

Das konkrete Arbeitsverfahren hierbei wird sein, die von den Lesern<br />

markierten Spezialbegriffe unter Zuhilfenahme der Leserkommentare zu<br />

evaluieren und ihnen die konventionellen Lesarten entgegenzustellen,<br />

die ein herkömmliches Wörterbuch <strong>des</strong> Deutschen bereitstellt. <strong>Die</strong>ses<br />

Vorgehen soll sich dazu eignen, ein fundiertes, wenngleich vorsichtiges<br />

Urteil darüber abzugeben, ob es den Texten gelingt, die kommunikative<br />

Lücke zwischen Experten und Laien zu schließen. Andererseits kann die<br />

Analyse ein Nichtgelingen der Kommunikation aufzeigen und gegebe-<br />

nenfalls die ursächlichen sprachlichen Mängel benennen.<br />

3.2.2. Fokus: Prädikationen/Attribuierungen<br />

<strong>Die</strong> Analysekategorie Prädikationen ist noch zu allgemein und muss im<br />

Hinblick auf die Lesermarkierungen präzisiert werden. Ganz allgemein<br />

versteht man unter dem Begriff Prädikation „den Vorgang und [das] Er-<br />

gebnis der Zuordnung von Eigenschaften zu Objekten bzw. Sachverhal-<br />

ten. Durch P. werden Gegenstände spezifiziert hinsichtlich Qualität,<br />

Quantität, Raum und Zeit u.a.“ (Bußmann 3 2002: 528). Gemeint ist hier<br />

aber explizit nicht die Beziehung zwischen Subjekt und grammatischem<br />

Prädikat oder ein Prädikativ das zusammen mit Kopulaverben das Prädi-<br />

kat eines Satzes bildet (vgl. Caluwe et al., Hg., 1992 und Lang et al. Hg.,<br />

2003). Eine Prädikation kann die grammatische Form einer NGr mit Ad-<br />

jektivadjunkt als Attribut annehmen. Das Attribut wird „in neueren Gram-<br />

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