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Die Sprache des Parfums

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(Roman Jakobson) und Poetizität aus der Perspektive der Linguistik re-<br />

konstruiert und diskutiert.<br />

Dann folgt ein kognitionswissenschaftlicher Abschnitt über die neurophy-<br />

siologische Organisation der Geruchswahrnehmung sowie deren Zu-<br />

sammenhang mit der Sprachverarbeitung. Hierbei stehen funktionale<br />

Konflikte zwischen der linken Hemisphäre der Großhirnrinde (= Sprach-<br />

verarbeitung) und dem limbischen System (= Verarbeitung von Geruchs-<br />

reizen und Emotionen) im Vordergrund.<br />

Dem Phänomen der Synästhesie wird besonders Rechnung getragen.<br />

Dabei gilt es, zwei verschiedene Gebrauchsweisen dieses Begriffes zu<br />

unterscheiden. Zum Einen bezeichnet der Ausdruck Synästhesie eine<br />

perzeptorische Eigentümlichkeit, bei der Wahrnehmungen verschiedener<br />

Sinnesorgane sich ‚vermischen’. Zum Anderen meint der Begriff einen<br />

ästhetischen Zeichenprozess, bei dem diese ‚Vermischung’ semiotisch<br />

inszeniert wird.<br />

Danach werden zentrale semiotische Fachbegriffe eingeführt, die für die<br />

späteren Beschreibungen als Werkzeuge gebraucht werden. Es sind die<br />

Begriffe Zeichenträger, Objekt, Interpretant, Index, Ikon, Symbol. Dem<br />

semiotischen Phänomen der Ikonizität ist ein eigener Abschnitt gewid-<br />

met.<br />

Schließlich wird das Problem der Versprachlichung von Geruchswahr-<br />

nehmungen aus der Perspektive der Prototypentheorie und der kogniti-<br />

ven Linguistik skizziert. In diesem Zusammenhang werden mehrere<br />

Klassifikationssysteme für Gerüche in Synopse referiert, wodurch trans-<br />

parent gemacht wird, dass weder kognitive Kategorisierungsversuche<br />

der Geruchswahrnehmung noch deren Versprachlichung zu zufrieden<br />

stellenden Ergebnissen führen.<br />

Im Methodenkapitel wird in sehr stringenter Form das bereits erwähnte<br />

Verfahren <strong>des</strong> Archilesers rekonstruiert und <strong>des</strong>sen Modifikation für die<br />

Zwecke dieser Arbeit dargelegt.<br />

Im Empiriekapitel werden die Daten der Archileser-Umfrage ausgewer-<br />

tet. Bei der detaillierten Beschreibung der Lesermarkierungen und Le-<br />

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