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46 H. Altrichter<br />
Je mehr sich Schulen profi lierten, desto bedeutsamer wurden Konkurrenz und Wettbewerb<br />
als systemische Koordinierungsmechanismen.<br />
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Abb. 2: Governance-Transformationen in Phase 1<br />
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Phase 2: Schulmanagement und innerschulische Steuerungsinstrumente<br />
In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre stand die Verbesserung der internen Steuerungsfähigkeit<br />
von Schulen im Zentrum der Reformbemühungen. Die „Einzelschule“ sollte Konturen<br />
gewinnen; ein wesentliches Instrument dazu war die Schulleitung, die als Leitungsfunktion<br />
herausgehoben und konturiert wurde und der auch Steuerungsinstrumente – wie Schulprogramm<br />
und schulische Selbstevaluation, aber auch neue budgetäre Regelungen und<br />
dienst- und arbeitsrechtliche Möglichkeiten – in die Hand gegeben werden sollten. Innerschulische<br />
Koordination und größere Verbindlichkeit wurden wichtigere Werte.<br />
In der Sprache des „Governance-Equalizer“ (vgl. Abb. 3) heißt das: Die hierarchische<br />
Selbststeuerung der Einzelschule, die Steuerungsfähigkeit durch die interne Hierarchie der<br />
Einzelschule, also durch die Schulleitung und die von ihr abhängigen Strukturen, sollte<br />
gesteigert werden. Durch die Hierarchisierung wurde Veränderungsdruck auf die bisherige<br />
– recht autonome – Verfasstheit der Lehrerrolle ausgeübt. Gleichzeitig gab es erste<br />
Überlegungen und Ansätze, die Zielorientierung für die Schulentwicklung zu präzisieren<br />
und damit ein Element staatlicher Außensteuerung zu erhöhen: Durch „Vergleichsarbeiten“<br />
oder durch die Akzentuierung von „Qualitätsbereichen“ (z.B. in der ministeriellen Qualitätsplattform<br />
Q.I.S.) sollte die Aufmerksamkeit der Schulen auf Entwicklung in Richtung<br />
verbesserten Unterrichts (oft jedoch ohne spezifi sch zu beschreiben, wie sich diese „Unterrichtsqualität“<br />
äußern sollte) gelenkt werden. In der Praxis wurde die „Attraktivität der<br />
Einzelschule“ in einem konkurrenzorientierten Umfeld zu einem immer wichtigeren Entwicklungsgesichtspunkt.