SICHERSTELLUNGSAUFTRAG - Bayerischer Facharztverband
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In den seit 1955 erfolgten Reformwerken des Kassenarztgesetzes und später des SGB V wurde jedoch die<br />
ungeteilte Sicherstellung immer mehr beschnitten und entspricht inzwischen nicht mehr der<br />
Ausgangssituation.<br />
Durch den §118 wurde zunächst für schwere psychische Erkrankungen eine ambulante Versorgung durch<br />
psychiatrische Ambulanzen zugelassen, weil es einen Engpass im ambulanten Bereich gab. Es folgten weitere<br />
Beschneidungen durch die §§ 140, 115b, 116b, 73 b und c. Inzwischen ist die Sicherstellung der ambulanten<br />
Versorgung durch diese Maßnahmen löcherig wie ein „Schweizer Käse“ und stellt mit Sicherheit kein adäquates<br />
Gegengewicht für das eingehandelte „Streikverbot“ dar.<br />
Der sog. „historische Deal“ scheint durch die Pläne der Politik, die bereits erwähnte „Kostendämpfung“<br />
durch Einführung von „Wettbewerbselementen“ in einem weiterhin planwirtschaftlich geregelten System zu<br />
verankern, geplatzt zu sein.<br />
Resumée:<br />
Aus diesem Grund findet inzwischen die Diskussion über den Sinn und Zweck des „Sicherstellungsauftrags“ der<br />
KV statt, der neuerdings sogar öffentlich auch von Seiten des KBV-Vorstandsvorsitzenden Dr. Andreas Köhler<br />
zur Disposition gestellt wurde.<br />
Es geht darum, sollen wir den „Sicherstellungsauftrag“ als Ärzteschaft zurückgeben, oder doch zumindest<br />
darum, welche Grundbedingungen der Vertragspartner gegenüber der Ärzteschaft erfüllt bzw. wieder erfüllt<br />
sein müssen, damit wir den Sicherstellungsauftrag weiterhin noch akzeptieren können und wollen.<br />
Darüber wird es seitens der KBV und den Länder-KVen deutschlandweit noch in diesem Jahr eine Befragung der<br />
Vertragsärzteschaft geben – eine Aktion, wenn sie denn in der nötigen Entschlossenheit umgesetzt würde, in<br />
der guten Tradition des Hartmannbundes stehen könnte.<br />
An dieser Befragung sollten deshalb möglichst viele niedergelassene Kollegen teilnehmen, und sie sollten<br />
eine klare Antwort geben. Sie sollten erkennen, dass unpolitisches oder bewusst unsolidarisches<br />
Eigennutzdenken letztlich uns allen schadet, und dass wir nur gemeinsam stark sind.<br />
Das wünscht sich Ihr<br />
Dr. Durchblick<br />
Facharzt für gesunden Menschenverstand<br />
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<strong>Bayerischer</strong> <strong>Facharztverband</strong> e.V.<br />
Dr. Wolfgang Bärtl, Dr. Dolf Hufnagl, Dr. Hartwig Kohl, Dr. Karl Ebertseder, Dr. Andrea Buhlinger<br />
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