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Netzwerk Thomanerchor - Bach-Archiv Leipzig

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BACH-ARCHIV LEIPZIG · POSTFACH 101349 · 04013 LEIPZIG<br />

PRESSEMITTEILUNG<br />

»Das Vitamin B(ach)« - Ausstellung beleuchtet im<br />

Jubiläumsjahr Alltag und <strong>Netzwerk</strong>e der <strong>Bach</strong>-Thomaner<br />

Aus Anlass der Feierlichkeiten zu 800 Jahre Thomana zeigt das <strong>Bach</strong>-<br />

Museum <strong>Leipzig</strong> vom 16. März bis zum 22. Juli 2012 die Kabinettausstellung<br />

»<strong>Netzwerk</strong> <strong>Thomanerchor</strong>«. Zahlreiche Originaldokumente des 18. Jahrhunderts<br />

berichten vom Alltag und den <strong>Netzwerk</strong>en der Thomaner und ihres<br />

berühmtesten Kantors Johann Sebastian <strong>Bach</strong>. Zentrum der Ausstellung ist<br />

das kürzlich wiederentdeckte »Album Alumnorum Thomanorum«, eine<br />

Originalmatrikel der Thomasschule, in die sich zwischen 1729/30 und 1800<br />

alle 650 Thomasschüler anlässlich ihrer Immatrikulation mit einem<br />

lateinischen Kurzlebenslauf eintrugen.<br />

Die Geschichte der Thomasschule und des <strong>Thomanerchor</strong>es in <strong>Leipzig</strong> begann mit<br />

der Gründung des Augustinerchorherrenstiftes St. Thomas im Jahr 1212. Seither<br />

singen Knaben und junge Männer in dem ursprünglich als »Schola Thomana«<br />

bezeichneten Chor. Die Sänger erhielten ihre Schulausbildung und Unterkunft an<br />

der Thomasschule – einer der ältesten Lateinschulen in Sachsen und bis Anfang des<br />

16. Jahrhunderts die einzige Schule in <strong>Leipzig</strong>. Nach der 1539 in <strong>Leipzig</strong><br />

eingeführten Reformation kam die Schule in städtische Obhut. Die musikalische<br />

Gestaltung der Gottesdienste blieb aber, wie seit drei Jahrhunderten üblich, die<br />

Hauptaufgabe der Thomaner.<br />

Die Kabinettausstellung »<strong>Netzwerk</strong> <strong>Thomanerchor</strong>« des <strong>Bach</strong>-Museums <strong>Leipzig</strong><br />

gewährt mittels zahlreicher Originaldokumente einen Einblick in den Alltag und die<br />

<strong>Netzwerk</strong>e der jungen Chorsänger in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Von den<br />

insgesamt 150 Schülern Thomasschülern gehörten in dieser Zeit 55 dem<br />

<strong>Thomanerchor</strong> an, und nur diese wohnten auch in der Thomasschule. Zwischen<br />

zahlreichen Verpflichtungen und einem streng geordneten Tagesablauf erhielten die<br />

Alumnen der Schola Thomana eine herausragende musikalische Ausbildung. Die<br />

vornehmlich aus Musiker-, Pastoren- und Lehrerhaushalten ganz Mitteldeutschlands<br />

stammenden Knaben sangen in den Stadtkirchen, bei Beerdigungen,<br />

<strong>Leipzig</strong>, 14. März 2012<br />

Kommunikation/PR<br />

Franziska von Sohl<br />

Pressereferentin<br />

Tel.: +49-(0)341-9137.121<br />

Fax: +49-(0)341-9137.125<br />

von.sohl@bach-leipzig.de<br />

Thomaskirchhof 15/16<br />

04109 <strong>Leipzig</strong><br />

2012/013/FvS


Hochzeiten und anderen Anlässen, probten für ihre Auftritte, erlernten<br />

Musikinstrumente und hatten ihr Schulpensum zu absolvieren.<br />

Seit dem Amtsantritts Johann Sebastian <strong>Bach</strong>s hatte das <strong>Leipzig</strong>er Thomaskantorat<br />

eine enorme Anziehungskraft. Viele der Schüler profitierten schließlich nicht nur<br />

von der Ausbildung und den musikalischen Erfahrungen, sondern auch von <strong>Bach</strong>s<br />

Einfluss bei der Vergabe von Universitätsstipendien, Organisten- und<br />

Kantorenstellen. Das Funktionieren des »<strong>Netzwerk</strong>es <strong>Thomanerchor</strong>« basierte<br />

dabei sowohl auf musikalischer Spitzenklasse, als auch auf den persönlichen<br />

Kontakten, der Kreativität und dem Organisationstalent des Thomaskantors. So<br />

wurden die bedeutendsten kirchenmusikalischen Ämter in Mitteldeutschland und<br />

darüber hinaus von <strong>Bach</strong>-Schülern besetzt.<br />

Neben Exponaten, die vom musikalischen Leben der <strong>Bach</strong>-Thomaner zeugen,<br />

erfahren die Besucher der Ausstellung auch Alltägliches, beispielsweise wie die<br />

Aufsicht während der Nachtruhe der Chorknaben geregelt war oder was auf dem<br />

für diese Zeit recht üppigen Speiseplan der Thomaner stand. Thematisiert werden<br />

darüber hinaus auch Unzulänglichkeiten, Konflikte und Ereignisse, die <strong>Bach</strong> »in<br />

Rage« brachten. Zudem wird die berufliche Entwicklung ehemaliger Thomaner<br />

weiter verfolgt.<br />

Mehr als ein Viertel der Alumnen schlug später selbst eine Musikerlaufbahn ein.<br />

Doch es gab auch <strong>Bach</strong>-Schüler, deren berufliche Wünsche sich nicht oder spät<br />

erfüllten. Zahlreiche Zeugnisse, Empfehlungen und andere Dokumente beleuchten<br />

das Verhältnis und die Verbindungen <strong>Bach</strong>s zu seinen Schülern. Im Zentrum steht<br />

dabei das kürzlich wiederentdeckte »Album Alumnorum Thomanorum«, eine<br />

Originalmatrikel der Thomasschule, in die sich zwischen 1729/30 und 1800 alle 650<br />

Thomasschüler anlässlich ihrer Immatrikulation mit einem lateinischen<br />

Kurzlebenslauf eintrugen.<br />

Das im März 2010 nach umfangreicher Rekonstruktion neu eröffnete <strong>Bach</strong>-<br />

Museum <strong>Leipzig</strong> beherbergt im Bosehaus am <strong>Leipzig</strong>er Thomaskirchhof eine<br />

Dauerausstellung zum Leben Johann Sebastian <strong>Bach</strong>s und seiner Familie.<br />

Klangexperimente, Multimedia-Stationen und interaktive Elemente sind ebenso zu<br />

finden wie kostbare Originale. Ein Höhepunkt der Ausstellung ist die<br />

Schatzkammer, in der <strong>Bach</strong>-Handschriften und andere Raritäten präsentiert werden.<br />

Zu Führungen und Konzerten ist auch der barocke Sommersaal mit seiner<br />

einzigartigen Schallkammer für Besucher zugänglich. Im November 2011 wurde das<br />

<strong>Bach</strong>-Museum <strong>Leipzig</strong> für den Europäischen Museumspreis 2012 nominiert.<br />

Informationen:<br />

www.bachmuseumleipzig.de<br />

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