Bewertung der Unterlagen der Polizei in Nordrhein-Westfalen

pensierbaren Informationsverlust und damit eine schlechtere Bearbeitungs- und Aufklärungsqualität
bewirken könnte oder zur Ermittlung bestimmter Delikte regelmäßig Kommissionstätigkeit
notwendig ist. Ebenfalls zentral erledigt werden bestimmte übergreifende Aufgaben,
wie z. B. Personen- und Sachfahndung, Zeugenschutz, kriminaltechnische Untersuchungsstelle,
Erkennungsdienst oder Kriminalaktenhaltung. Zu den Polizeiinspektionen gehört neben
den Kriminalkommissariaten auch ein Verkehrskommissariat, in dem Verkehrsunfälle, Ordnungswidrigkeiten,
Verwarngelder usw. dezentral bearbeitet werden. Schließlich sind jeder
Polizeiinspektion eine Hauptwache mit Wach- und Wechseldienst, ein Einsatztrupp sowie
mehrere Bezirksdienste zugeordnet. Dem Bezirksdienst kommt eine besondere Rolle bei der
bürgernahen Aufgabenerfüllung der Polizeiarbeit zu. Durch die sichtbare Präsenz der Bezirksbeamtinnen
und -beamten vor Ort soll ein enger und vertrauensvoller Kontakt zur Bevölkerung
aufgebaut werden, um die Akzeptanz polizeilichen Handelns zu erhöhen und das Sicherheitsgefühl
zu steigern. Hauptaufgabe der Bezirksbeamtinnen und –beamten ist die ständige,
auch anlaßunabhängige Kontaktaufnahme und -pflege mit der Bevölkerung, gesellschaftlichen
Gruppen, Institutionen und Organisationen. Sie müssen regelmäßig für alle als
polizeiliche Ansprechpersonen zur Verfügung stehen.
Das in den Polizeiinspektionen anfallende Schriftgut besteht hauptsächlich aus chronologisch
abgelegten Einsatzbefehlen- und -berichten (605-607) zur oben dargestellten Aufgabenbandbreite
der Organisationseinheit, also leichte bis mittlere Delikte, von Ordnungswidrigkeiten
über Fahrrad- und Taschendiebstahl bis zu Raubüberfällen und Anzeigen wegen sexueller
Belästigung. In der Regel entstehen daraufhin keine Vorgänge, sondern gegebenenfalls werden
die Berichte zur weiteren Veranlassung z. B. an Ordnungsämter, Jugendämter oder
Staatsanwaltschaften weitergegeben. Daneben wird in den Polizeiinspektionen ein (heute elektronisches)
Tagebuch als Vorgangsverwaltung geführt, das in knapper Form Angaben zu
Datum, Betreff sowie Ausgangsdatum mit Hinweisen auf weitere Verfügungen enthält. Aufgrund
der geringeren Schwere und somit der geringeren Bedeutung im Einzelfall der in den
Polizeiinspektionen bearbeiteten Delikte, wird das Schriftgut in seiner Gesamtheit als nicht
archivwürdig bewertet.
Alle Organisationseinheiten
Von allen Organisationseinheiten der Abteilung GS sind die Sondereinsatzakten spezieller
Ermittlungen (650, 670) komplett den Archiven anzubieten. Die Auswahl erfolgt je nach Bedeutung
des Einsatzes.
Allgemein
Von jeder Kreispolizeibehörde sind Bibliotheksgut, sämtliche bei der Behörde entstehenden
Druckschriften, sowie die Jahresberichte (1584) oder – falls kein Jahresbericht erstellt wird –
die Jahresstatistiken zur Kriminalitäts- und Verkehrsentwicklung den Archiven anzubieten.
Letztere sind vollständig archivwürdig, weil sich darin komprimiert die Arbeitsergebnisse der
jeweiligen Behörde bezogen auf den Zeitraum eines Jahres finden, was wiederum die Übernahme
zahlreicher Akten erspart.
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