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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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werden müsste. Hätte es für jeden einzelnen Schüler eine zusätzliche Variable<br />

zu Verweisen in ihren Texten gegeben, die zusammenfasst, ob ein Schüler in<br />

seinem Text durchgängig, nicht durchgängig oder überwiegend auf Aussagen<br />

verwiesen hat, dann könnten Antworten auf die Frage gegeben werden, ob<br />

Schüler mit viel Text auch stets häufig rekurrieren. Weil aber eine solche Variable<br />

nicht existiert, kann hier darauf nicht genauer eingegangen werden. Dieser Punkt<br />

muss vorerst offen bleiben.<br />

Hinsichtlich der Hypothese zum linear-reihenden Textordnungsmuster<br />

kann festgestellt werden, dass vor allem Gymnasiasten im Vergleich zu den<br />

Real- <strong>und</strong> Hauptschülern eine kohärente thematische Entwicklung ausarbeiten,<br />

weil sie stärker rekurrieren. Eine überdurchschnittlich hohe Rekurrenz deutet auf<br />

kommentierte <strong>und</strong> begründete Aussagen hin, denn Verweise innerhalb eines<br />

Textes geschehen in der Regel im Zuge einer Kommentierung bzw. Begründung<br />

<strong>von</strong> Sachverhalten. Selbiges gilt auch für die Real- <strong>und</strong> Hauptschüler, die bis zur<br />

sechsten Proposition einen Wert über 1,5 haben. Daher ist eine hohe inhaltliche<br />

Folgerichtigkeit bei den Schülern anzunehmen <strong>und</strong> ein linear-reihendes<br />

Textmuster nicht erkennbar. Es kann ein formal-systematisches<br />

Textordnungsmuster erwartet werden, da begründete <strong>und</strong> kommentierte<br />

Aussagen in der Regel durch Konnektoren verknüpft sind. Die Ergebnisse sind<br />

für eine Analyse der Globalhypothese wichtig, denn es zeigt sich, dass unter dem<br />

Aspekt der inhaltlichen Folgerichtigkeit bereichsspezifisches Wissen erfolgreich<br />

schriftlich umgesetzt wird <strong>und</strong> somit ein <strong>Problem</strong>löseprozess im Sinne der<br />

definierten Globalhypothese stattgef<strong>und</strong>en hat.<br />

e) Fazit<br />

Die einzelnen Untersuchungsschritte haben zeigen können, dass statt eines<br />

linear-reihenden Textordnungsmusters tendenziell ein material-systematisches,<br />

aber auch tendenziell ein formal-systematisches Textordnungsmuster zu<br />

vermuten sind. So ist bei allen Schülern überwiegend eine thematische<br />

Entwicklung erkennbar. Weiterhin konnten die Annahmen zu curricularen<br />

Einflüssen auf den Schreibprozess <strong>und</strong> infolge auf das Schreibprodukt bestätigt<br />

werden. Denn die meisten Schüler haben der Erörterung eine Einleitung sowie<br />

eigene Standpunkte vorangestellt, während sie im Hauptteil vornehmlich<br />

objektreferentiell agiert <strong>und</strong> rekurriert haben. Im Rahmen dieser Untersuchung<br />

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