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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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TEIL I – THEORETISCHE GRUNDLAGEN<br />

2. <strong>Lesen</strong> <strong>und</strong> <strong>Schreiben</strong> <strong>als</strong> <strong>Problem</strong>lösen – Eine Bestandsaufnahme<br />

Wenn Textproduktion <strong>und</strong> Textrezeption im Kontext problemlösenden Verhaltens<br />

betrachtet werden sollen, muss zunächst einmal geklärt werden, wie ein <strong>Problem</strong><br />

definiert ist. In einem weiteren Schritt sollen die beiden Begriffe Textrezeption<br />

<strong>und</strong> Textproduktion umrissen werden. Sowohl die Textproduktionsforschung, in<br />

diesem speziellen Fall die Schreibforschung, <strong>als</strong> auch die<br />

Textverstehensforschung werden dann zueinander in Bezug gesetzt. Das ist<br />

deshalb wichtig, weil zum einen das problemlösende Verhalten auf beide<br />

Disziplinen projiziert werden soll <strong>und</strong> zum anderen, weil für die empirische<br />

Untersuchung die Textverstehensforschung gr<strong>und</strong>legend für die Produktion <strong>von</strong><br />

Schüleraufsätzen ist. Denn bei beiden Vergleichsarbeiten wurden die Schüler<br />

über das <strong>Lesen</strong> bzw. Verstehen <strong>von</strong> Texten in die Produktion <strong>von</strong> eigenen<br />

Texten eingeführt.<br />

2.1 <strong>Problem</strong> <strong>und</strong> <strong>Problem</strong>lösestrategien<br />

Ein <strong>Problem</strong> ist durch drei Komponenten gekennzeichnet: Es gibt einen<br />

unerwünschten Anfangszustand, einen erwünschten Endzustand <strong>und</strong> eine<br />

Barriere, die die Transformation vom Anfangszustand in den Endzustand im<br />

Moment verhindert. 2 Insgesamt werden drei Typen <strong>von</strong> Barrieren bzw.<br />

<strong>Problem</strong>en unterschieden. 3 Zum einen gibt es die Interpolationsbarriere. Bei ihr<br />

ist die Interpolation zwischen dem bekannten Anfangs- <strong>und</strong> Zielzustand<br />

behindert. Das bedeutet, dass die richtige Kombination bekannter Operationen<br />

nicht gebildet werden kann. Die zweite Barriereform ist die Synthesebarriere. Hier<br />

sind auch Anfangs- <strong>und</strong> Endzustand geklärt, dennoch sind wichtige<br />

Einzeloperationen <strong>und</strong> daraus folgernd die richtige Kombination dieser<br />

Einzeloperationen unbekannt. Die dialektische Barriere ist die dritte Form. Unklar<br />

ist hierbei der Endzustand, man weiß oft nur, dass die gegebene Situation<br />

2 Vgl. Dörner 1987, 10<br />

3 Vgl. Dörner 1987, 12 f.<br />

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