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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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gestellten Verbrechers, des „Villenschrecks“, darzulegen. Um zur Lösung zu<br />

gelangen, mussten die für die Handlungsverkettung relevanten Eigenschaften<br />

erkannt werden. Die Aufgabe (5) ersuchte die Schüler, eine Fortsetzung <strong>und</strong><br />

einen Schluss zum Ratekrimi zu schreiben. Wichtig dabei war, dass sie an den<br />

Originaltext anknüpften <strong>und</strong> den dringenden Verdacht, der am Ende des<br />

Originaltextes geäußert wurde, zu begründen. So mussten die Schüler den<br />

Versicherungsbetrüger Heinrich Roloff entlarven <strong>und</strong> mit aus dem vorgegebenen<br />

Text hergeleiteten Argumenten den Gr<strong>und</strong> für die Verhaftung angeben.<br />

Die Aufgabenstruktur<br />

Besondere Bedeutung wird der Aufgabenstruktur beigemessen, wobei die<br />

Untersuchung zur Wirkung der Aufgabenstruktur nur für die Vergleichsarbeit<br />

2002 realisiert werden kann, da nur für diese Vergleichsarbeit alle für den<br />

Schreibprozess relevanten Aufgaben in die Datengr<strong>und</strong>lage eingegangen sind.<br />

Die Aufgabenstruktur hatte in beiden Vergleichsarbeiten bei der Bewältigung der<br />

Aufgaben die Funktion, den Lese- <strong>und</strong> Schreibprozess zu unterstützen <strong>und</strong> ist<br />

bei einer Vergleichsarbeit gleichzeitig Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit.<br />

In allen Vergleichsarbeiten ist die strukturelle Zusammensetzung der<br />

Aufgaben zu einem Aufgabenkomplex identisch. Eben allein die einzelnen<br />

Schreibaufgaben unterscheiden sich. So stieg <strong>von</strong> Aufgabe zu Aufgabe das<br />

Anforderungsniveau, weil die einzelnen Operationen, die zur Lösungsfindung zu<br />

bewältigen waren, anspruchsvoller <strong>und</strong> vielfältiger wurden. Jede neue Aufgabe<br />

verlangte einen höheren Grad an Abstraktion, was heißt, dass die Struktur der<br />

Aufgaben so angelegt war, dass die Schüler durch die Bearbeitung der einzelnen<br />

Aufgabe an die vom Niveau höhere heran geführt wurde. So konnten die<br />

Lösungen der ersten Aufgaben durch das Wiedererkennen <strong>von</strong> Vorgegebenem<br />

erreicht werden, indem allgemeine <strong>und</strong> offensichtliche Informationen aus dem<br />

Basistextes generiert wurden. Die zweite Stufe setzte voraus, dass ein zwar<br />

komplexer, aber plausibler Sachverhalt aus dem Text erschlossen <strong>und</strong><br />

gegebenenfalls mit eigenen Erfahrungen verknüpft wurde. Der dritte<br />

Schwierigkeitsgrad hatte ein aktives Gestalten des rezeptiv Verarbeiteten zur<br />

Bedingung. Denn das, was die Schüler im Leseprozess wahrgenommen,<br />

verstanden <strong>und</strong> sachbezogen rekonstruiert hatten, diente <strong>als</strong> Basis zum<br />

Konstruieren eines eigenen Textproduktes. Die Produktion eines eigenen Textes<br />

erforderte spezifische Kenntnisse beispielsweise <strong>von</strong> Textsorten. Die Elaboration<br />

<strong>von</strong> Wissen wird <strong>als</strong>o durch die Zusammensetzung der einzelnen Aufgaben <strong>und</strong><br />

der Basistexte unterstützt, indem immer wieder Bezug genommen werden<br />

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