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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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Untersuchungen haben zweifellos ergeben, dass die Behaltens- <strong>und</strong><br />

Verstehensleistung beim Lernen mit Texten durch die Integration <strong>von</strong><br />

verstehensrelevanten Bildern verbessert werden kann. 151 Allerdings beansprucht<br />

diese Aussage keine Allgemeingültigkeit. Denn Bilder <strong>und</strong> Tabellen werden oft<br />

nicht angemessen genutzt. Daher ist es ratsam, die Effizienz der Bildverarbeitung<br />

mit Hilfe <strong>von</strong> Instruktionen oder anderen Mitteln, die die Wichtigkeit der<br />

Illustration hervorheben, zu fördern. 152 Genau das ist in der Vergleichsarbeit<br />

durch die Instruktion in Form <strong>von</strong> Aufgaben geschehen. Die Beachtung der<br />

illustrativen Medien <strong>von</strong> den Schülern ist bei der Vergleichsarbeit <strong>als</strong>o<br />

gewährleistet.<br />

Aber warum wird mit Bildern besser gelernt <strong>als</strong> mit verbalen<br />

Informationen?<br />

Nach Ballstaedt werden Bilder im Gegensatz zu verbalen Informationen<br />

ganzheitlich wahrgenommen, wobei aber die begriffliche <strong>Verarbeitung</strong> wie bei der<br />

Textverarbeitung sequentiell <strong>und</strong> zeitlich erstreckt geschieht. 153 Die<br />

<strong>Verarbeitung</strong>stiefe wird erreicht durch die jeweilige Dauer der Bildbetrachtung<br />

<strong>und</strong> die Zahl der Fixationen, womit Behaltensunterschiede erklärt werden<br />

können. Meistens werden Bilder im Vergleich zu Texten aber oberflächlich<br />

verarbeitet. 154<br />

In dem Modell <strong>von</strong> Piavio, das den Behaltensvorteil eines illustrierten<br />

Textes gegenüber eines nicht-illustrierten Textes untermauert, wird <strong>von</strong> einer<br />

dualen Kodierung ausgegangen, nach der verbale <strong>und</strong> non-verbale<br />

Informationen in einem jeweils eigenen System verarbeitet werden. 155<br />

Sprachinformationen werden in einem verbalen <strong>und</strong> Bildinformationen im<br />

imaginalen <strong>als</strong> auch im verbalen System enkodiert. Weil Bilder in beiden<br />

Systemen enkodiert werden, können sie besser behalten werden.<br />

In einem anderen Modell, das gestützt wird durch experimentelle Studien,<br />

geht man da<strong>von</strong> aus, dass Texte <strong>und</strong> Bilder zwei verschiedene Zugangsweisen<br />

zu einem einheitlichen, abstrakten Repräsentationssystem sind, in dem ihre<br />

Bedeutung semantisch kodiert ist. 156 Sämtliche Arten <strong>von</strong> Informationen werden<br />

<strong>als</strong>o „<strong>von</strong> ihren perzeptuellen Merkmalen gelöst <strong>und</strong> nur auf der Gr<strong>und</strong>lage ihrer<br />

Bedeutung in einem einzigen, propositionalen Format verarbeitet <strong>und</strong> mental<br />

151 Vgl. Drewniak 1992, 29<br />

152 Vgl. Drewniak 1992, 30<br />

153 Vgl. Drewniak 1992, 33<br />

154 Vgl. Kerkau 2003, 43<br />

155 Vgl. Seufert 2004, 31 f.<br />

156 Vgl. Drewniak 1992, 35<br />

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