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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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auch der Einfluss der Lehrpläne auf das Schreibprodukt, in diesem Falle die<br />

Erörterung, Berücksichtigung finden.<br />

Im Hinblick auf die Erörterung wird kritisiert, dass diese vor allem eine<br />

schulische Textsorte ist <strong>und</strong> den realen Ansprüchen nicht genügt <strong>und</strong> zu sehr<br />

<strong>von</strong> anderen Textsorten abgegrenzt wird. So bewertet Peters die starre Grenze<br />

zwischen objektiven <strong>und</strong> subjektiven Schreibformen <strong>als</strong> negativ <strong>und</strong> macht sie<br />

dafür verantwortlich, dass die vermeintlich objektive Textsorte Erörterung zu<br />

einem bloßen Nachreden fremder Werte führt. 149 Auch im Vergleich zu übrigen<br />

erörternden Texten grenzt sich die Erörterung in der Schule dadurch <strong>von</strong> ihnen<br />

ab, dass im Hauptteil einer Erörterung der Schüler keine subjektive Haltung zu<br />

seinen Argumenten einnehmen sollte, sondern in der Einleitung bzw. im Schluss<br />

die Sachlage bewerten soll. Peters schlussfolgert daraus, dass „[d]er verlangte<br />

Formalismus angesichts der Textsorte Erörterung [...] den emotionalen <strong>und</strong><br />

kreativen Zugang der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zum Thema <strong>und</strong> <strong>Schreiben</strong><br />

[blockiert].“ 150 Für die Schüleraufsätze aus dem Jahr 2001 kann angenommen<br />

werden, dass sowohl ontogenetische <strong>als</strong> auch curriculare Einflüsse auf das<br />

Schreibprodukt wirken. Demnach müsste der Großteil der Neuntklässler vor<br />

allem Aufsätze mit linear-reihendem Muster verfassen. Denn nach Feilke ist ein<br />

solches Muster dann zu finden, wenn die Schreiber noch jung sind (10-12 Jahre)<br />

oder die Schreiber älter (19-20 Jahre) <strong>und</strong> beeinflusst <strong>von</strong> institutionsspezifischen<br />

Verhältnissen, sprich Lehrplänen sind. Kann ein solches Muster in der<br />

empirischen Untersuchung im dritten Teil der Arbeit nicht nachgewiesen werden,<br />

dann werden vermutlich das material-systematische oder das form<strong>als</strong>ystematische<br />

Muster aufgr<strong>und</strong> ontogenetischer Entwicklungen vorherrschend<br />

sein.<br />

3.3 Exkurs: Bildverarbeitung – Warum wird mit Bildern besser gelernt?<br />

Da das Arbeitsblatt aus der Vergleichsarbeit 2001 nicht nur Text, sondern auch<br />

einen Comic <strong>und</strong> eine Tabelle enthält, soll es an dieser Stelle einen Exkurs zur<br />

<strong>Verarbeitung</strong> <strong>von</strong> Bildern <strong>und</strong> anderen textungeb<strong>und</strong>enen Medien geben. Dabei<br />

sollen in wenigen Sätzen einige Theorien vorgestellt werden, die erklären, warum<br />

Bilder das Lernen besser fördern <strong>als</strong> reine Texte.<br />

149 Vgl. Peters 2004, 20 f.<br />

150 Peters 2004, 21<br />

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