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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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Vielfalt nicht schriftlich bewältigt werden können, verliert der produzierte Text an<br />

Homogenität. Einbußen der Homogenität werden sichtbar in der Makrostruktur,<br />

indem beispielsweise die für die schulische Erörterung typische Weise der<br />

Ordnung der Argumente nach der Pro-Contra-Conclusio-Form nicht stimmt. Für<br />

die Vergleichsarbeit kann die Variable „Referenz“ Aufschluss oder zumindest<br />

Hinweise darüber geben, in welchem Grad subjekt- bzw. objektreferentiell<br />

gehandelt wird. Werden dazu auch wenig Konnektoren verwendet, kann <strong>von</strong><br />

einem material-systematischen Muster bei den Schülern aus der Vergleichsarbeit<br />

<strong>von</strong> 2001 ausgegangen werden. Leider kann die makrostrukturelle Form für die<br />

Klausur nicht ermittelt werden, weil dazu keine expliziten Daten erhoben wurden.<br />

Ab dem 10. Schuljahr ist das formal-systematische Erörterungsschema<br />

mit einer Pro-Contra-Systematik stärker vertreten. 144 Auch hier gilt, dass diese<br />

Systematik aufgr<strong>und</strong> unzureichend erhobener Daten kaum untersucht werden<br />

kann. Daher kann dieses Textordnungsschema, das vor allem durch formale<br />

Kriterien gekennzeichnet ist, für die Schüleraufsätze <strong>von</strong> 2001 nicht ermittelt<br />

werden. Durch Modifikation des <strong>von</strong> Feilke u.a. entwickelten Schemas kann aber<br />

über die Variable „Verwendung <strong>von</strong> Konnektoren“, wenn nicht auf<br />

makrostrukturelle, dann zumindest teilweise auf mikrostrukturelle form<strong>als</strong>ystematische<br />

Besonderheiten eingegangen werden.<br />

Erst bei den Erwachsenen ist das linear-dialogische Textordnungsmuster<br />

in nennenswerter Anzahl zu finden. Diese Texte sind stark am Leser orientiert<br />

geschrieben, enthalten aufmerksamkeitssteuernde Elemente <strong>und</strong><br />

Gegenargumente werden antizipiert. 145 Das bedeutet <strong>als</strong>o, dass die Schreiber<br />

mit zunehmendem Alter verstärkt Textordnungsschemata erwerben, „die eine<br />

höhere funktionale Integration der Texte <strong>und</strong> damit eine höhere Homogenität der<br />

Texte erlauben“ 146 .<br />

Die Darstellung der Textordnungsmuster wird <strong>von</strong> anderen Seiten wegen<br />

der ontogenetischen Betrachtung kritisiert 147 , wobei Feilke seine Anordnung<br />

damit begründet, dass sich die Textordnungsmuster im Kern schon in<br />

argumentativen Texten <strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>schülern nachweisen lassen <strong>und</strong> so den<br />

ontogenetischen Anspruch seiner Untersuchung bekräftigt. 148 Wie im letzten Teil<br />

des Kapitels 2.2 angemerkt, muss neben einer ontogenetischen Betrachtung<br />

143 Vgl. Augst/Faigel 1986, 117 f.<br />

144 Vgl. Feilke 2003, 188<br />

145 Vgl. Feilke 2003, 189<br />

146 Augst/Faigel 1986, 134<br />

147 Vgl. Ossner 1996, 81 ff.<br />

148 Vgl. Feilke 2003, 188<br />

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