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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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Texte aufweisen <strong>und</strong> wie die Schreibforschung sich mit dem Thema<br />

Argumentation auseinandersetzt, wird im nächsten Punkt erläutert.<br />

3.2 Argumentation<br />

Allgemeines<br />

Die Argumentation ist ebenso wie das Erzählen einer Geschichte <strong>als</strong> sprachliche<br />

Handlung aufzufassen. Dabei wird für diese Arbeit speziell die schulische<br />

Textsorte Erörterung thematisiert.<br />

Argumentation <strong>als</strong> komplexes Verfahrensmuster ist „abwägendes <strong>und</strong> auf<br />

Schlußfolgerungen zielendes Miteinander-in-Beziehung-Setzen <strong>von</strong> illokutiven<br />

Handlungseinheiten zur Begründung <strong>von</strong> Behauptungen“ 129 . Sie haben<br />

sachverhaltskonstituierenden Charakter. 130 Zum einen müssen die Argumente<br />

folgerichtig, relevant <strong>und</strong> haltbar sein. Andererseits geht es darum, den<br />

Adressaten zu überzeugen.<br />

Oft sind argumentative Texte nicht <strong>als</strong> solche zu erkennen, weil sie durch<br />

makrostrukturelle Prinzipien narrativer, expositorischer <strong>und</strong> ästhetisch motivierter<br />

Art mitgestaltet werden können. 131 Deshalb sind Argumentationen in ihrer<br />

Struktur sehr offen <strong>und</strong> vermutlich aus diesem Gr<strong>und</strong> <strong>als</strong> schwierige Textsorte<br />

eingestuft. 132<br />

Rezeptionsforschung<br />

Argumentative Texte zählen zu den pragmatischen Texten. Ebenso wie beim<br />

<strong>Lesen</strong> <strong>von</strong> Erzählungen müssen für das Verstehen <strong>von</strong> argumentativen Texten<br />

komplexe inferenzielle Prozesse vorausgesetzt werden. Ein Leser muss<br />

deduktive 133 <strong>und</strong> abduktive 134 Schlüsse vollziehen, will er Textzusammenhänge<br />

erschließen. Das funktioniert, wenn der Leser Wissen bzw. eine Theorie um<br />

konventionalisierte Aspekte des Argumentierens hat. 135 So muss ein Leser in<br />

einem Text vorkommende argumentationslogische Unterschiede, die begründet<br />

129<br />

Heinemann/Viehweger 1991, 237<br />

130<br />

Vgl. Feilke 2003, 188<br />

131<br />

Vgl. Feilke/Augst 1989, 316 sowie Feilke 2003, 188<br />

132<br />

Vgl. Feilke 2003, 188<br />

133<br />

Beispiel für deduktive Schlüsse: Wenn es donnert, dann wird es ein Gewitter geben.<br />

134<br />

Beispiel für abduktive Schlüsse: Max ist krank, da er die Symptome Kopfschmerzen<br />

<strong>und</strong> Fieber zeigt.<br />

135<br />

Vgl. Eggs 2000, 409<br />

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