22.08.2013 Aufrufe

Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- die Linearisierung dieser Ereignisse zu kohärenten Ereignisfolgen<br />

muss erkennbar sein;<br />

- die Etablierung eines – die „Erzählwürdigkeit“ begründenden –<br />

„Bruchs“ der eigentlich zu erwartenden Ereignisverläufe muss erfolgt<br />

sein <strong>und</strong><br />

- die emotionale Qualifizierung der dadurch zustande gekommenen<br />

Ereignisfolgen muss gelungen sein. 110<br />

Von diesen vier Punkten sind in der Vergleichsarbeit drei statistisch erfasst<br />

worden. Das ist zunächst der Punkt „relevante Ereignisse“, für den die Variablen<br />

„Tätererkennung“ <strong>und</strong> „Ortswechsel“ erhoben wurden. Des Weiteren wird das<br />

Merkmal der „Kohärenz“ durch die Variable „logische Folge“ wiedergegeben.<br />

Auch das Merkmal „Emotionalität“ wurde in die Daten der Vergleichsarbeit 2002<br />

aufgenommen, Es wird durch die Variable „Figurentwicklung“ repräsentiert.<br />

Hingegen wurde bei der Datenaufbereitung für die Vergleichsarbeit 2002 keine<br />

Variable zur Etablierung eines „Bruchs“ entwickelt, da schon ein „Bruch“ im<br />

Originaltext vorhanden ist <strong>und</strong> die Schüler an diesen nur ihre Fortsetzung<br />

anzuknüpfen brauchten. Auf diesen erzähltheoretischen Voraussetzungen<br />

basiert die globale Struktur <strong>von</strong> Texten, die bei Schülein u.a. folgende<br />

Konstituenten enthält: „Exposition“, „Komplikation“, „Auflösung“ <strong>und</strong> „Affekt-<br />

Markierungen“ sowie „Setting“, „Episode“, „Abschluss“ <strong>und</strong> „Ereignisstruktur“ <strong>und</strong><br />

schließlich „Ereignisfolgen“ <strong>und</strong> „Ereignisse“. 111 Vor allem der Ereignisstruktur<br />

<strong>und</strong> der Affektstruktur messen die Autoren besondere Bedeutung bei, weil sich<br />

an ihnen die globale Struktur der produzierten Geschichten besonders gut<br />

nachweisen lässt. 112 Die Ereignisstruktur wird markiert durch den Wechsel <strong>von</strong><br />

Aktanten, Handlungsorten <strong>und</strong> Handlungszeitpunkten sowie den Wechsel <strong>von</strong><br />

neuen internen <strong>und</strong> externen Ereignisbedingungen. Markierungen der<br />

Affektstruktur sind solche, die die emotionale Valenz der Ereignisse anzeigen<br />

<strong>und</strong> solche, die die Plötzlichkeit des Wechsels der kontrastierenden<br />

Ereignisfolgen hervorheben. 113 Die Konstituenten „Ereignisstruktur“ <strong>und</strong><br />

„Affektstruktur“ wurden bei der Datenerhebung der Vergleichsarbeit 2002 im<br />

Gegensatz zu den anderen Konstituenten verstärkt beachtet <strong>und</strong> werden in<br />

dieser Untersuchung auch wiedergeben, inwiefern narrative Strukturmuster <strong>von</strong><br />

den Schülern gebildet wurden.<br />

109 Vgl. Boueke u.a. 1995, 73<br />

110 Boueke u.a. 1995, 75<br />

111 Vgl. Schülein u.a. 1995, 245 f.<br />

112 Vgl. Schülein u.a. 1995, 255<br />

113 Vgl. Schülein u.a. 1995, 255<br />

36

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!