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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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Im Folgenden sind die wesentlichen Unterschiede zwischen einer Erzählung <strong>und</strong><br />

einer Argumentation herausgearbeitet. Beide Textformen werden in Bezug<br />

gesetzt zum <strong>Lesen</strong> <strong>und</strong> <strong>Schreiben</strong>.<br />

3.1 Erzählung<br />

Allgemeines<br />

Vorausschickend ist zu erwähnen, dass hier das Erzählen <strong>als</strong> schulisches<br />

Erzählen verstanden wird, womit das Erzählen <strong>als</strong> eine Textsorte gemeint ist.<br />

Schulerzählungen sind keine literarischen Erzählungen <strong>und</strong> keine<br />

Alltagserzählungen, obwohl sie Merkmale <strong>von</strong> beiden aufweisen. 106 Der Gr<strong>und</strong><br />

für diese spezielle Eingrenzung in dieser Arbeit liegt im strukturellen Aufbau der<br />

Vergleichsarbeit 2002 <strong>und</strong> des ihr zugr<strong>und</strong>eliegenden Basistextes, welcher einen<br />

fiktionalen Text darstellt. Dabei handelt es sich um einen Ratekrimi, dessen<br />

Einsatz im schulischen Kontext bereits erfolgreiche Effekte hinsichtlich der<br />

Arbeitsmotivation sowie der Bearbeitung solcher Texte erzielen konnte. Der<br />

Ratekrimi ist eine besondere Form der Schulerzählung, weil es sich hierbei um<br />

einen unvollständigen Text handelt, der zu Ende gedacht <strong>und</strong> geschrieben<br />

werden soll. Die Rekonstruktion des unvollständigen Textes durch die Schüler<br />

sollte an die wesentlichen Handlungseigenschaften des Originaltextes<br />

anknüpfen.<br />

In der Erzählforschung wurden verschiedene Strukturmodelle zur<br />

Definition <strong>und</strong> Merkm<strong>als</strong>bestimmung narrativer Texte vorgelegt. 107 Zu nennen<br />

wären da Rumelharts „story grammars“, van Dijks „Superstruktur“ <strong>und</strong> Quasthoffs<br />

„Relationsstruktur“. 108 Alle diese Modelle erheben den Anspruch, die kognitive<br />

Repräsentation der narrativen Struktur abzubilden. Bis auf das Modell <strong>von</strong><br />

Quasthoff, orientieren sich die Modelle an den Prozessen des Verstehens. 109<br />

Boueke u.a. haben diese Modelle zu einem komprimiert <strong>und</strong> kommen zur<br />

Schlussfolgerung, dass ein narrativer Text gekennzeichnet ist durch folgende<br />

Merkmale:<br />

- alle für die Darstellung relevanten Ereignisse müssen in einem Text<br />

vorkommen;<br />

106 Vgl. Knapp 1997, 62<br />

107 Vgl. Boueke u.a. 1995, 68<br />

108 Vgl. Boueke u.a. 1995, 68 ff.<br />

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