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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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Die Ergebnisse zur zweiten Fragestellung (Wie wirkt Textproduzieren auf Wissen<br />

zurück?)<br />

sind vielfältiger:<br />

i em Arbeiten am Text um eine Klärung des<br />

Sachverhaltes bemüht [...]. 84<br />

Jedenfalls kann aufgr<strong>und</strong> der Ergebnisse der experimentellen<br />

Untersuchung nicht <strong>von</strong> tiefergreifenden epistemischen Effekten des<br />

Textproduzierens überhaupt ausgegangen werden. [...] Es ist vielmehr<br />

anzunehmen, daß tiefergreifende Effekte – wie sie vielfach <strong>und</strong><br />

glaubwürdig beschrieben wurden <strong>und</strong> werden – nur auftreten, wenn das<br />

Textproduzieren <strong>von</strong> ganz bestimmten Intentionen geleitet wird: wenn der<br />

Textproduzent ohne Zeitvorgaben <strong>von</strong> außen an dem Text arbeitet, um<br />

ihm eine in sich geschlossene <strong>und</strong> überzeugende Gestalt zu geben,<br />

oder/<strong>und</strong> wenn er sich in d es<br />

iterhin festgehalten <strong>und</strong> mit Hilfe der Vergleichsarbeiten<br />

untersu<br />

extsorten wie den apellativen<br />

ext oder den Lehrtext oder den fiktionalen Text. 87<br />

Das Zitat gibt Auskunft über eine nichtvorhandene epistemische Funktion des<br />

<strong>Schreiben</strong>s im schulischen Bereich, denn gerade hier <strong>und</strong> in Klausuren geschieht<br />

<strong>Schreiben</strong> in einem zeitlichen Rahmen. Deshalb ist es <strong>von</strong> sehr entscheidender<br />

Bedeutung, welche Einstellung ein Textproduzent zum Textproduzieren hat. 85 Im<br />

schulischen Zusammenhang, der für diese Arbeit aufgr<strong>und</strong> der<br />

Vergleichsarbeiten ein wichtiger Faktor ist, besteht häufig die Gefahr, dass<br />

Schüler sich der Schreibaufgabe entledigen wollen <strong>und</strong> sie somit nicht die<br />

Chance nutzen, sich durch das Textproduzieren einen Sachverhalt anzueignen. 86<br />

Allerdings kann die Schreibaufgabe Motivation fördern <strong>und</strong>, wie in diesem Fall,<br />

kann die Komposition der Schreibaufgaben die epistemische Funktion des<br />

<strong>Schreiben</strong>s zumindest in den inhaltlichen Grenzen des bereitgestellten<br />

Schreibthemas entwickeln. Deshalb ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass die Schüler<br />

bereichsspezifisches Wissen aufbauen. Daher soll am epistemischen Charakter<br />

des <strong>Schreiben</strong>s we<br />

cht werden.<br />

Zur Studie <strong>von</strong> Eigler u.a. muss überdies gesagt werden, dass nur eine<br />

Textsorte thematisiert wurde, der expositorische Text, <strong>und</strong> sich die Ergebnisse<br />

nicht ohne Weiteres übertragen lassen auf andere T<br />

T<br />

Ob, wie <strong>und</strong> wieviel Wissen erworben, organisiert <strong>und</strong> wiedergegeben werden<br />

kann, hängt nicht nur ab <strong>von</strong> der kognitiven Struktur eines Lesers <strong>und</strong><br />

84 Eigler u.a. 1990, 230<br />

85 Vgl. Eigler u.a. 1990, 229 f.<br />

86 Vgl. Eigler u.a. 1990, 230<br />

87 Vgl. Eigler u.a. 1990, 228<br />

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