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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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Durch die Analyse <strong>von</strong> Fallstudien kommen Eigler u.a. zu folgenden<br />

Ergebnissen:<br />

Insgesamt können zwei unterschiedliche Entwicklungsformen der<br />

Repräsentation des Sachverhaltes <strong>und</strong> damit des Wissens beobachtet<br />

werden. Auf der einen Seite eine Weiterentwicklung bereits produzierter<br />

Inhalte. Diese Weiterentwicklung kann unterschiedliche Formen<br />

annehmen: etwa ein Erweitern, indem eine differenziertere Darstellung<br />

verschiedener Punkte erfolgt oder aber nur ein Punkt herausgegriffen <strong>und</strong><br />

stärker ausgearbeitet wird, was dann zu einer Verlagerung der<br />

inhaltlichen Schwerpunkte führt. Eine andere Form der Weiterentwicklung<br />

betrifft die Strukturierung bereits produzierter<br />

Inhalte, bei der etwa bisher<br />

unverb<strong>und</strong>ene Aspekte zueinander in Beziehung gesetzt werden. Beide<br />

Formen der Weiterentwicklung wurden <strong>als</strong> Hinweis auf Klärungsprozesse<br />

im zugr<strong>und</strong>eliegenden Wissen gewertet.<br />

Andererseits zeigte sich in einigen Fällen, daß [...] beim <strong>Schreiben</strong> jeweils<br />

anderes Wissen aktiviert <strong>und</strong> aktualisiert wurde. Dies wurde <strong>als</strong> Hinweis<br />

auf einen Wechsel der Repräsentation interpretiert. 82<br />

Diese<br />

beiden Formen der Wissensentwicklung können in ein <strong>und</strong> demselben<br />

Textproduktionsprozess auf unterschiedliche Textteile bezogen sein.<br />

Zur<br />

ersten Fragestellung (Wie wirkt Wissen auf <strong>Schreiben</strong>?) kommen Eigler u.a.<br />

zu folgenden<br />

Ergebnissen:<br />

Versuchspersonen, die zuvor Informationstexte zum weiteren<br />

Themenbereich gelesen hatten, produzieren nicht nur längere Texte <strong>und</strong><br />

darin mehr themabezogene, eng-themabezogene <strong>und</strong> argumentative<br />

Aussagen, sondern auch Texte mit einem höheren Differenzierungsgrad,<br />

größerer horizontaler Entwicklung <strong>und</strong> größerer maximaler Tiefe. Dabei<br />

kommen die längeren Texte dadurch zustande, daß im Zuge der<br />

horizontalen Textentwicklung mehr Inhalte <strong>und</strong> im Zuge der vertikalen<br />

Textentwicklung diese differenzierter dargestellt werden. Demgegenüber<br />

zeigen sich keine Wirkungen des unterschiedlichen Wissens auf die<br />

sprachliche Ausarbeitung der Texte: sowohl der Umgang mit<br />

Aussagenketten (ein Merkmal der Inhaltsstruktur der Texte) <strong>als</strong> auch die<br />

kohäsiven Verknüpfungen (ein Merkmal der sprachlichen Struktur der<br />

Texte) scheinen <strong>von</strong> der Schreibfähigkeit bestimmt zu sein, jedenfalls<br />

nicht vom bereichsspezifischen Wissen des Textproduzenten. 83<br />

Hier wird bestätigt, dass bei Schreibanlässen eingesetzte Informationstexte zu<br />

mehr <strong>und</strong> differenzierteren Inhalten führen können, was für die<br />

Vergleichsarbeiten<br />

ein wichtiger Faktor ist, da der Aufbau bereichsspezifischen<br />

Wissens über solche Vorgabetexte geschehen soll.<br />

82 Eigler u.a. 1990, 227<br />

83 Eigler u.a. 1990, 229<br />

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