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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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geschriebenen Sprache bewegen müssen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> müssen<br />

<strong>Schreiben</strong>de mit einem hohen Wissenshintergr<strong>und</strong> aufwendigere syntaktische<br />

Kohäsionen <strong>und</strong> lexikalische Differenzierungen leisten. In einem sehr engen<br />

Bezug zum Konzeptionswissen steht das makrostrukturelle Realisierungswissen,<br />

<strong>als</strong>o das Wissen um allgemeine Prinzipien der Organisation ganzer Texte, weil<br />

sich in der Makrostruktur das Wissen über allgemeine Kommunikationsnormen<br />

am stärksten niederschlägt. „Die Differenzierung dieses Wissensbereiches ist der<br />

unmittelbare Ausdruck der sozial-kognitiven Entwicklung des Schreiberwissens<br />

[...].” 79 Das Wissen um die linguistische Makrostruktur steigt mit wachsender<br />

Schreiberfahrung, denn die Lösung makrostruktureller Ordnungsprobleme<br />

verlangt eine enorme schriftsprachliche Bewusstheit vom Schreiber. Auf der<br />

Ebene des Routinewissens finden all jene Prozesse statt, die beim <strong>Schreiben</strong><br />

nicht mehr bewusst eingesetzt werden müssen wie Schreibmotorik, Schreibung<br />

<strong>und</strong> Interpunktion sowie literale Routinen. 80 Diese Überlegungen zu mikro- <strong>und</strong><br />

makrostrukturellem Wissen sind für die Analyse der Vergleichsarbeiten im dritten<br />

Teil dieser Arbeit bedeutend, denn gerade sprachliches Wissen im Hinblick auf<br />

makrostrukturelle Operationen wie Einleitung, Hauptteil <strong>und</strong> Schluss, die für<br />

bestimmte schulische Textsorten wie Erzählung <strong>und</strong> Erörterung kennzeichnend<br />

sind, mussten <strong>von</strong> den Schülern geleistet werden. Aber auch sprachliche<br />

Wissensleistungen zur Mikrostruktur <strong>von</strong> Texten werden in der empirischen<br />

Untersuchung zu den Vergleichsarbeiten vor allem bezüglich der Verknüpfung<br />

<strong>von</strong> Propositionen mittels bestimmter sprachlicher Mittel im dritten Teil der Arbeit<br />

aufgegriffen <strong>und</strong> diskutiert.<br />

Eine umfangreiche empirische Studie zu Wissen <strong>und</strong> Textproduktion hat<br />

die Freiburger Gruppe um Gunther Eigler vorgelegt. 81 Sie präsentieren<br />

Ergebnisse zu folgenden Fragen: Wie wirkt Wissen auf <strong>Schreiben</strong>? Wie wirkt<br />

Textproduzieren auf <strong>Schreiben</strong> zurück? Die zweite Frage ist wichtig für die<br />

fortlaufende Aufgabenstruktur der Vergleichsarbeiten, welche vom Schüler<br />

verlangte, das durch <strong>Lesen</strong> <strong>und</strong> <strong>Schreiben</strong> extrahierte Wissen in jeder<br />

Schreibaufgabe aufzubauen bzw. höher graduiert zu generieren <strong>und</strong> zu<br />

produzieren. Bei der Studie <strong>von</strong> Eigler u.a. wurde nur das für den Inhalt des<br />

Textes bestimmende bereichsspezifische Wissen thematisiert.<br />

78<br />

Vgl. Feilke/Augst 1989, 301 ff.<br />

79<br />

Feilke/Augst 1989, 305<br />

80<br />

Bei dieser Beschreibung wird ein kompetenter, das heißt erfahrener Schreiber<br />

vorausgesetzt.<br />

81<br />

Vgl. Eigler u.a.<br />

1990<br />

28

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