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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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Textorganisation hat, leichter erinnern kann – aufgr<strong>und</strong> der ihm zur Verfügung<br />

stehenden Vorlage, welche er dann im Idealfall bewusst in den Leseprozess<br />

einbeziehen muss – <strong>als</strong> ein Schreiber, der diese Vorlage oft nicht hat. Im Falle<br />

der Vergleichsarbeiten hat der Schreiber aber eine Vorlage, nämlich den<br />

Basistext, der zur Lösungsfindung dient. Somit können die Schüler eine<br />

Erleichterung bei der Aufgabenlösung erfahren, wenn sie vorhandenes Wissen<br />

über Textmuster <strong>und</strong> Textorganisation leichter <strong>und</strong> schneller erfassen können.<br />

Voraussetzung für diese Leistung ist aber, dass dieses Wissen schon vorhanden<br />

ist, denn allein durch bereichsspezifische Generierungsprozesse kann ein<br />

solches Wissen nicht erinnert bzw. aufgebaut werden. 77 Vielmehr scheint es <strong>von</strong><br />

der Schreibfähigkeit bestimmt zu sein, die sich eben durch deklaratives <strong>und</strong><br />

routinisiertes<br />

sprachliches Wissen definiert.<br />

Feilke <strong>und</strong> Augst bieten ein interaktives Modell <strong>von</strong> Wissenskomponten<br />

an, die den Verlauf der stattfindenden Schreibprozesse beschreiben.<br />

steuernde Ebenen entlasten <strong>und</strong> Schreibprozesse somit<br />

wesen<br />

78 Darin wird<br />

zwischen dem Konzeptionswissen, dem Realisierungswissen <strong>und</strong> dem<br />

Routinewissen unterschieden. Das Verhältnis der Wissenskomponenten<br />

zueinander wird <strong>von</strong> zwei Prinzipien bestimmt: dem Hierarchieprinzip <strong>und</strong> dem<br />

Entlastungsprinzip. Die Wissenskomponenten folgen einer hierarchischen<br />

Stufung. So bildet das Konzeptionswissen das F<strong>und</strong>ament, auf dem sich das<br />

Realisierungswissen <strong>und</strong> danach folgend das Routinewissen ausbilden können.<br />

Der Wissenserwerb durch die drei Stufen erfolgt <strong>von</strong> bewusstem zu<br />

unbewusstem, routinisiertem Wissen. Wie oben schon angeführt, können<br />

Routinisierungen in Form <strong>von</strong> prozeduralen Handlungen, wie sie bei<br />

einigermaßen kompetenten Schreibern für die Orthographie, Zeichensetzung<br />

usw. stattfinden, höhere<br />

tlich erleichtern.<br />

Nach Feilke/Augst umfasst Konzeptionswissen das Wissen über<br />

allgemeine Kommunikationsnormen <strong>und</strong> das Weltwissen. Zum<br />

Realisierungswissen gehören das linguistische Makrostrukturwissen<br />

(Planungstechniken, Textsortenwissen, Kohärenzprinzipien) <strong>und</strong> das<br />

linguistische Mikrostrukturwissen (Kohäsionstechniken, Syntax, Lexik,<br />

Formulierung). Mit der Ausweitung des Weltwissens <strong>und</strong> dem Komplexerwerden<br />

seiner internen Beziehungen werden zunehmend verstärkte Anforderungen an<br />

linguistische Fähigkeiten gestellt. Denn vor allem komplexe <strong>Problem</strong>bereiche<br />

sind schwer zu formulieren, weil sie sich innerhalb der Linearität der<br />

77 vgl. Eigler 1990 u.a., 229<br />

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