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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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Relationen sind da zu nennen. 73 Die globale Textorganisation kann durch<br />

einführende Sätze, zusammenfassende Aussagen, Überschriften, Beispiele usw.<br />

hergestellt werden, die für Sinn erfassendes <strong>Lesen</strong> <strong>und</strong> damit für die Lösung der<br />

ersten Aufgaben beider Vergleichsarbeiten sehr wertvoll sind. Alle diese Signale<br />

der Textorganisation <strong>und</strong> die Verknüpfung mit dem individuellen Wissenskontext<br />

sowie der Lesesituation des Lesers können dazu beitragen, dass die qualitative<br />

Behaltensleistung nach dem <strong>Lesen</strong> verbessert wird <strong>und</strong> dass der Leser/die<br />

Leserin eine kohärentere <strong>und</strong> vernetztere Wissensstruktur aufbaut. 74<br />

Um das Ziel des <strong>Lesen</strong>s zu erreichen, nämlich den Sinn des Textes zu<br />

erschließen, muss der Leser seinen Lesevorgang überprüfen. Metawissen kann<br />

zu planvollem <strong>und</strong> strategischem Handeln führen. Untersuchungen haben<br />

ergeben, dass sich schlechte <strong>von</strong> guten Lesern hinsichtlich der Bewusstheit über<br />

die eigenen kognitiven Fähigkeiten (deklaratives Metawissen) <strong>und</strong> hinsichtlich der<br />

Fähigkeit zum strategischen, aufgaben- <strong>und</strong> zielbezogenen <strong>Lesen</strong> (exekutives<br />

Metawissen) unterscheiden. 75 Strategien, das Textverständnis zu vertiefen,<br />

können wiederholtes <strong>Lesen</strong>, Randnotizen, farbige Markierungen,<br />

Herausschreiben wichtiger Notizen, das Anfertigen <strong>von</strong> Skizzen etc. sein. 76<br />

Leider sind solche Notizen für die Vergleichsarbeiten nicht erhoben worden, so<br />

dass Lesestrategien nicht berücksichtigt werden können. Wichtig ist aber, dass<br />

mehrfach bestätigt wurde, dass diese Strategien zu einem tieferen Verständnis<br />

des Textes führen.<br />

<strong>Schreiben</strong> <strong>und</strong> Wissen<br />

Wissen verändert den Schreibprozess <strong>und</strong> der Schreibprozess kann Wissen<br />

verändern. Das im Leseprozess durch Modifikation <strong>und</strong> Induktion gewonnene<br />

Wissen bzw. die gewonnenen Informationen können im Schreibprozess erneut<br />

Modifikation <strong>und</strong> Induktion erfahren. Dieser Umstand hebt den epistemischen<br />

Charakter des Schreibprozesses hervor. Der Schreibprozess ist im Unterschied<br />

zum Rezeptionsprozess dadurch gekennzeichnet, dass der <strong>Schreiben</strong>de Wissen<br />

über Texte aktiv <strong>und</strong> ohne Vorlage eines Textes anwenden muss, während der<br />

Leser beim Rezeptionsprozess eine Vorlage hat <strong>und</strong> damit immer wieder auch im<br />

Verborgenen liegendes Wissen über die Struktur eines Textes extrahieren kann.<br />

Das soll heißen, dass der aktive Leser das Wissen, das er über Textmuster <strong>und</strong><br />

72 Vgl. Christmann/Groeben 2001, 157 f.<br />

73 Vgl. Christmann/Groeben 2001, 158 f.<br />

74 Vgl. Christmann/Groeben 2001, 159<br />

75 Vgl. Christmann/Groeben 2001, 200<br />

76 Vgl. Heinen 2001, 49<br />

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