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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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Struktur des Lesers <strong>und</strong> der Art <strong>und</strong> Weise, wie der Text organisiert ist. 66<br />

(Motivationale <strong>und</strong> situative Bedingungen werden in dieser Arbeit bewusst außen<br />

vor gelassen.) Das Vorwissen wird <strong>als</strong> sehr wichtig für das Leseverständnis<br />

erachtet. Es wird auf zwei verschiedene Weisen operationalisiert. „Thematisches<br />

Vorwissen“ ist jenes Wissen, das bestimmte Wissensbereiche bzw. Themen<br />

bezeichnet. 67 Mit „semantischem Vorwissen“ ist die Wissensstruktur eines<br />

Probanden gemeint. 68 Es ist vor allem für die kognitive Psychologie interessant.<br />

Mit dem Schemakonzept kann aber der Neuaufbau <strong>von</strong> Wissen schwer erklärt<br />

werden,<br />

da nur die top-down-Prozesse betont werden.<br />

ie entwickelt sich Wissen beim <strong>Lesen</strong> <strong>und</strong> wie wirkt es<br />

auf den<br />

Strategie oder die semantische Integrationshilfe der konzeptionell-inhaltlichen<br />

69<br />

Die Art <strong>und</strong> Weise der Textorganisation- <strong>und</strong> struktur beeinflusst<br />

zweifelsfrei die Art <strong>und</strong> Weise, wie die in den Texten enthaltene Information<br />

organisiert <strong>und</strong> verarbeitet wird. Hier greift die Theorie des mentalen Modells, bei<br />

dem nicht nur top-down-Prozesse, sondern auch bottom-up-Prozesse<br />

berücksichtigt werden. 70 W<br />

Leseprozess ein?<br />

Beim <strong>Lesen</strong> konstruiert der Leser eine mentale Repräsentation des<br />

dargestellten Sachverhalts. 71 Dabei kann die mentale Repräsentation in<br />

relevanten Punkten mit der des Autors übereinstimmen oder in wesentlichen<br />

Punkten <strong>von</strong> der des Autors abweichen. Je mehr Übereinstimmungen die<br />

mentale Repräsentation aufweist, desto besser wird der Text verstanden.<br />

Sprachliches <strong>und</strong> thematisches Vorwissen sind Bedingungen für eine<br />

Rekonstruktion betreffender mentaler Repräsentationen. Denn durch<br />

Interferenzen kann ein Leser beispielsweise Lücken/Weglassungen (durch den<br />

Autor) im Text ergänzen. Interferenzen können dann wirken, wenn der Text einen<br />

gewissen Grad an Kohärenz aufweist. Kohärenz wird erzeugt durch syntaktische<br />

<strong>und</strong> semantische Relationen, die wiederum entstehen durch Koreferenzen.<br />

Koreferenzen sind Hinweise, die dem Leser helfen, welche Sätze er wie auf<br />

lokaler Ebene in Relation zueinander setzen muss. 72 Solche Koreferenzen sind<br />

beispielsweise Rekurrenzen, Anaphern, Kataphern, Wörter, die in einer<br />

Inklusions- oder Kontiguitätsrelation stehen usw. Aber auch globale Strategien<br />

des Koreferierens wie die syntaktische Integrationshilfe der Thema-Rhema-<br />

66<br />

Vgl. Mandl u.a. 1994, 172 sowie Groeben 1982, 8 f. <strong>und</strong> Strohner 1990, 27 f.<br />

67<br />

Vgl. Heinen 2001, 36<br />

68<br />

Vgl. Heinen 2001, 36<br />

69<br />

Vgl. Heinen 2001, 28<br />

70<br />

Vgl. Heinen 2001, 28<br />

71<br />

Vgl. Schnotz 1996, 972<br />

25

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