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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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ehalten. Deklaratives Wissen wird in einer zweiten Stufe in eine prozedurale<br />

Form überführt. Das ist die sogenannte Wissenskompilation. In der dritten Stufe<br />

wird die Ausbildung der Prozedur verfeinert <strong>und</strong> die Fertigkeit automatisiert; das<br />

Wissen wird optimiert. Oft rückt dann das deklarative Wissen, mit dem die Regel<br />

der Fertigkeit beschrieben werden kann, in den Hintergr<strong>und</strong>. Eine besondere<br />

Eigenschaft <strong>von</strong> Fertigkeiten besteht darin, dass diese durch fortlaufende Übung<br />

ständig verbessert <strong>und</strong> automatisiert werden können. 62 So können<br />

beispielsweise orthographische Normen gewöhnlich durch Übung so<br />

„verinnerlicht“ werden, dass sie beim Schreibvorgang sofort abrufbereit sind,<br />

ohne dass direkt auf das deklarative Wissen, <strong>als</strong>o die Regel, über die<br />

Anwendung orthographischer Normen in erster Linie zurückgegriffen werden<br />

muss.<br />

Fertigkeiten, <strong>als</strong>o automatisierte Prozesse, sind Gr<strong>und</strong>lagen für<br />

<strong>Problem</strong>lösestrategien. „<strong>Problem</strong>lösestrategien sind Fertigkeiten, deren Erwerb<br />

durch die [...] Prozesse<br />

der Wissenskompilation <strong>und</strong> Wissensoptimierung<br />

gekennzeichnet<br />

ist.“<br />

e- <strong>als</strong><br />

uch den Schreibprozess kontrollieren, überprüfen <strong>und</strong> korrigieren können.<br />

63<br />

Eine weitere Form <strong>von</strong> Wissen ist das metakognitive Wissen, das Wissen<br />

über die eigenen kognitiven Prozesse <strong>und</strong> deren Bedingungen. 64 Metakognitives<br />

Wissen umfasst das Wissen über die eigene Person, über Aufgaben <strong>und</strong><br />

kognitive Strategien. Erfahren Lese- <strong>und</strong> Schreibprozesse selbstreferentiellen<br />

Charakter, können diese Prozesse optimal zur Erkenntnisgewinnung dienen. Für<br />

die Vergleichsarbeiten ist diese Wissensform insofern <strong>von</strong> Bedeutung, da die<br />

Schüler über Reflexion ihrer eigenen Person <strong>und</strong> über die Aufgabe den Les<br />

a<br />

Nach dieser allgemeinen Beschreibung <strong>von</strong> Wissenserwerb soll nun<br />

gezeigt<br />

werden, welchen Einfluss Wissen auf <strong>Lesen</strong> <strong>und</strong> <strong>Schreiben</strong> hat.<br />

konkret<br />

<strong>Lesen</strong> <strong>und</strong> Wissen<br />

<strong>Lesen</strong> kann bestehende Wissensstrukturen verändern. Das geschieht durch<br />

Modifikation oder Induktion vorhandener Schemata. 65 Textverstehen ist grob<br />

gesagt eine Wechselwirkung zwischen dem Vorwissen <strong>und</strong> der kognitiven<br />

61<br />

Vgl. Mandl u.a. 1994, 177<br />

62<br />

Vgl. Mandl u.a. 1994, 174<br />

f.<br />

63<br />

Mandl u.a. 1994, 194<br />

64<br />

Vgl. Mandl u.a. 1994, 210 f.<br />

65<br />

Vgl. Mandl u.a. 1994, 157 ff.<br />

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