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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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<strong>Schreiben</strong>lernen sinnvoll sein kann. <strong>Schreiben</strong> sollte <strong>als</strong> ein Unterrichtsprinzip<br />

verstanden <strong>und</strong> deshalb in allen Unterrichtsfächern <strong>als</strong> wichtig erachtet werden,<br />

denn Schreibqualifikationen sind im gesamten Unterricht nötig. Dennoch gehört<br />

<strong>Schreiben</strong> im engen Sinne in das Curriculum des Deutschunterrichts, da es hier<br />

<strong>als</strong> Gegenstand begriffen wird. 48<br />

Also gerade für die Didaktik sind unterschiedliche Betrachtungen zum<br />

<strong>Schreiben</strong> wichtig <strong>und</strong> notwendig, um Schülern essentielle Werkzeuge <strong>und</strong><br />

Fähigkeiten für das Verstehen <strong>und</strong> <strong>Schreiben</strong> <strong>von</strong> Texten zu vermitteln:<br />

Es reicht aber nicht aus, ausschließlich ontogenetisch geleitete<br />

Stufenmodelle zur Analyse <strong>und</strong> Beschreibung <strong>von</strong> Textkompetenzen<br />

heranzuziehen. Eine Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld<br />

Mündlichkeit - Schriftlichkeit (Sieber 1998), mit institutionsgeleiteten<br />

Zugängen (Ossner 1996), mit der Qualität des Schreibunterrichts (Merz-<br />

Grötsch 2001) <strong>und</strong>, nicht zu vergessen, mit dem sozialen Umfeld der<br />

Lernenden ist hierbei angebracht. 49<br />

Die Überlegungen zu einer Didaktik des <strong>Schreiben</strong>s sind auch für die<br />

Vergleichsarbeiten interessant, weil schon jetzt gewisse Annahmen hinsichtlich<br />

der Schülerleistungen gemacht werden können. Da die mit Hilfe der<br />

Vergleichsarbeiten untersuchten Schüler keinen fächerübergreifenden Unterricht<br />

erfahren haben <strong>und</strong> auch das <strong>Schreiben</strong> laut der curricularen Pläne nicht den<br />

Mittelpunkt des gesamten Unterrichts bildet, kann vermutet werden, dass die<br />

Schreibleistungen dieser Schüler <strong>als</strong> teilweise mündlich-konzeptual einzuordnen<br />

sind. Die Frage, ob diese theoretische Annahme tatsächlich zutrifft, kann im<br />

dritten Teil der Arbeit aufgr<strong>und</strong> unzureichender Daten nicht thematisiert <strong>und</strong><br />

überprüft werden.<br />

Kritik an der zweckorientierten Schreibforschung<br />

Zur epistemischen Funktion des <strong>Schreiben</strong>s wird aber auch Kritik geäußert.<br />

Ortner bezeichnet die gesamte Schreibforschung <strong>als</strong> „finalistischinstrumentalistisch“,<br />

sie folge nur dem Zweck-Mittel-Schema. 50 Die<br />

prozessorientierte Auffassung sei zu sehr gerichtet auf zweckrationales Handeln.<br />

Ortner will das Bild aufbrechen, in dem <strong>Schreiben</strong>de immer <strong>und</strong> ausschließlich<br />

<strong>von</strong> Intentionen, Absichten, Zielen <strong>und</strong> Plänen bewegt werden. Das bewusst<br />

47 Vgl. Antos 1996, 196<br />

48 Vgl. Ossner 1995, 31<br />

49 Merz-Grötsch 2003, 804<br />

50 Vgl. Ortner 2000, 97<br />

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