22.08.2013 Aufrufe

Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

curricularen Plänen zu suchen sein. Obwohl die hier gewonnenen Ergebnisse<br />

der Einzelbeobachtungen Positives über den Einfluss des Curriculums auf die<br />

Schreibfähigkeiten berichten, sind Diskrepanzen zu erkennen, sobald diese<br />

Ergebnisse innerhalb eines spezifischen Raumes (beispielsweise der Raum<br />

sprachliche Argumentationsfähigkeit im Zusammenhang mit den<br />

Bildungsgängen) verglichen werden. Denn die Leistungsunterschiede zwischen<br />

den Bildungsgängen sind gravierend.<br />

Während die Ergebnisse der Vergleichsarbeit 2001 zum <strong>Lesen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Schreiben</strong> nur schwer in Zusammenhang gebracht werden konnten <strong>und</strong> ein<br />

<strong>Problem</strong>löseprozess kaum nachvollziehbar war, gaben die Analysen zum <strong>Lesen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Schreiben</strong> in der Vergleichsarbeit 2002 Aufschluss über die enge<br />

Zusammengehörigkeit dieser beiden Komponenten. Aufgr<strong>und</strong> einer beständigen<br />

Datengr<strong>und</strong>lage war eine Betrachtung sowohl des Schreibproduktes <strong>als</strong> auch<br />

des Schreibprozesses möglich. Dadurch konnten aufgetretene <strong>Problem</strong>bereiche<br />

<strong>und</strong> teilweise auch <strong>Problem</strong>lösestrategien erkannt werden. Schülern bereitete<br />

das <strong>Lesen</strong> besonders dort Schwierigkeiten, wo sie implizite Zusammenhänge aus<br />

dem Vorgabetext erschließen mussten. Dort befindet sich ein erster<br />

<strong>Problem</strong>bereich. Das bereichsspezifische Wissen, das für den Schreibprozess<br />

nötig war, haben die Schüler nicht erlesen <strong>und</strong> infolgedessen auch nicht in einem<br />

Schreibprozess verarbeiten können. So zeigte sich in Aufgabe (4), dass<br />

vornehmlich explizite Informationen dem Vorgabetext entnommen wurden, um<br />

die Schreibaufgabe zu lösen. Weiter in Aufgabe (5) wurde das gleiche <strong>Problem</strong><br />

sichtbar. Die problematische Feinrezeption schlug auf den Schreibprozess über,<br />

da vor allem die inhaltliche Argumentationsfähigkeit wegen mangelnden<br />

bereichsspezifischen Wissens defizitär war. Etwa ein Viertel aller getesteten<br />

Schüler bildete keine kohärente Textstruktur aus. Die fehlende Kohärenz stellt<br />

einen zweiten <strong>Problem</strong>bereich dar, ausgelöst vom ersten. Doch auch innerhalb<br />

textproduktiver Prozesse konnten Einflüsse wahrgenommen werden. So wirkte<br />

auf die brüchige Kohärenz zusätzlich die Verwendung narrativer,<br />

textsortenspezifischer Elemente. Die Untersuchung zur Integration innerer<br />

Monologe in das Erzählgeschehen machte offensichtlich, dass der Einbezug<br />

dieses Mittels stark auf die Kohärenz der Fortsetzungsgeschichten wirkte. Es<br />

wurde eine strategische Ausklammerung des kommunikativen <strong>Problem</strong>bereiches<br />

angenommen, die zu einer erhöhten Konzentration auf die Ausgestaltung <strong>und</strong><br />

einer rückläufigen Beachtung der kohärenten Ereigniskette führte.<br />

Das Fazit aus den Untersuchungen zu den Vergleichsarbeiten 2001 <strong>und</strong><br />

2002 ist die hohe Korrelation <strong>von</strong> <strong>Lesen</strong> <strong>und</strong> <strong>Schreiben</strong>: Je besser die<br />

148

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!