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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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7. Schlussbetrachtung<br />

Mit der zuvor dargestellten Untersuchung der Vergleichsarbeiten Mecklenburg-<br />

Vorpommern aus den Jahren 2001 <strong>und</strong> 2002 neunter Jahrgänge wurden die<br />

Handlungen <strong>Lesen</strong> <strong>und</strong> <strong>Schreiben</strong> <strong>als</strong> <strong>Problem</strong> <strong>und</strong> <strong>Problem</strong>lösestrategien<br />

thematisiert. Durch die Konzeption der Vergleichsarbeiten war eine Betrachtung<br />

der Handlung <strong>Lesen</strong> nötig, weil durch verstehendes <strong>Lesen</strong> das entwickelnde<br />

<strong>Schreiben</strong> erst möglich wurde. Die Informationen der Vorgabetexte, die zur<br />

Lösung der einzelnen Aufgaben wesentlich zutrugen, mussten <strong>von</strong> den<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern verstanden <strong>und</strong> schriftlich verarbeitet werden.<br />

Im ersten Abschnitt wurden für die Untersuchung beider<br />

Vergleichsarbeiten die theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen gelegt. Aus der theoretischen<br />

Betrachtung heraus konnte für das <strong>Lesen</strong> <strong>und</strong> <strong>Schreiben</strong> die wichtige<br />

epistemische Funktion hervorgehoben werden. Somit war im Rahmen dieser<br />

Arbeit <strong>Lesen</strong> <strong>als</strong> verstehendes <strong>Lesen</strong> zu sehen, <strong>und</strong> <strong>Schreiben</strong> <strong>als</strong><br />

entwickelndes, epistemisches <strong>Schreiben</strong>. Die vorherrschende Meinung, <strong>Lesen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Schreiben</strong> sowohl <strong>als</strong> zu überwindende <strong>Problem</strong>e <strong>als</strong> auch <strong>als</strong><br />

<strong>Problem</strong>löseprozesse zu behandeln, wurde hier aufgenommen. So konnten,<br />

bezogen auf das Lösen der Vergleichsarbeiten, dann <strong>Problem</strong>e während des<br />

Leseprozesses erscheinen, wenn ein Schüler den Text beispielsweise aufgr<strong>und</strong><br />

fehlenden Vorwissens, aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong> Schwierigkeiten, den Text in seiner<br />

Gesamtheit zu erfassen, usw. nicht verstehen konnte. <strong>Schreiben</strong> konnte sich<br />

dann zu einem <strong>Problem</strong> entwickeln, wenn ein Schüler beispielsweise den<br />

vorgegebenen Text nicht verstanden hat <strong>und</strong> deshalb wichtiges<br />

bereichsspezifisches Wissen nicht anwenden konnte. <strong>Problem</strong>löseprozesse<br />

konnten helfen, bestehende Schreib- oder Leseprobleme zu überwinden. Ein<br />

Beispiel für das Lösen <strong>von</strong> Leseproblemen ist die direkte Arbeit am <strong>und</strong> mit dem<br />

Text durch Unterstreichungen, Zusammenfassen <strong>von</strong> Inhalten usw. Während des<br />

Schreibprozesses, so eine wichtige Annahme, ist die Ausklammerung bestimmter<br />

Bereiche möglich, um das <strong>Schreiben</strong> beispielsweise komplexer Sachverhalte zu<br />

erleichtern. So kann ein Schreiber sich zunächst auf den Inhalt eines Textes<br />

konzentrieren <strong>und</strong> Ausdruck, Orthografie usw. ignorieren. Bei der Überarbeitung<br />

des Textes können diese Größen in den Schreibprozess dann einbezogen<br />

werden.<br />

Zur Unterstützung des <strong>Problem</strong>löseprozesses diente in ganz erheblichem<br />

Maße die Aufgabenstruktur beider Vergleichsarbeiten. Denn durch ihre<br />

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