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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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wurde zunächst das Textverständnis analysiert. Allerdings war es im Gegensatz<br />

zur anderen Vergleichsarbeit möglich zu untersuchen, wie sich das<br />

Textverständnis während des Schreibprozesses entwickelte. Es konnte<br />

herausgestellt werden, dass das Verständnis des Ratekrimis zunahm, jedoch<br />

<strong>Problem</strong>e in der Feinrezeption zu erkennen waren, die in Abhängigkeit zu den<br />

Bildungsgängen variieren. Im Kapitel zuvor wurde auf die enge<br />

Zusammengehörigkeit <strong>von</strong> Textrezeption <strong>und</strong> Textproduktion aufmerksam<br />

gemacht. Wie in der Vergleichsarbeit 2001 hat auch in der Vergleichsarbeit 2002<br />

die Textrezeption Einfluss auf die makrostrukturellen Besonderheiten der<br />

schulischen Erzählung, in diesem Fall einem Ratekrimi. Die Schüler wurden<br />

aufgefordert, die Erzählung fortzusetzen, den Betrüger zu entlarven sowie den<br />

Tathergang zu begründen, womit sie auch gleichzeitig das für Erzählungen <strong>als</strong><br />

wichtig erachtete Merkmal der Komplikation einflechten konnten, <strong>und</strong> ihre<br />

Geschichte zu beenden. Das Merkmal Übergang der Geschichte konnte nur<br />

dann erfolgreich umgesetzt werden, wenn die Schüler zumindest das Ende des<br />

Originaltextes verstanden haben <strong>und</strong> sinngemäß daran anknüpfen konnten. Das<br />

Ende der Fortsetzungsgeschichte war ebenfalls in Einklang zu bringen mit dem<br />

Originaltext. So waren Übergang <strong>und</strong> Ende der Fortsetzungsgeschichte inhaltlich<br />

an die Komplikation zu binden, die am Ende des Originaltextes entwickelt wurde.<br />

Textverstehen war für die Umsetzung dieser Markierungen gr<strong>und</strong>legend.<br />

Die Resultate der Vergleichsarbeit 2002 sind statistisch tiefgründiger <strong>als</strong><br />

die der Vergleichsarbeit 2001 <strong>und</strong> erlauben somit ein engeres Inbeziehungsetzen<br />

<strong>von</strong> Textrezeption <strong>und</strong> Erzählstrukturen. So konnten die Untersuchungen zeigen,<br />

dass, je größer das Verständnis des Ratekrimis war, das Merkmal Komplikation<br />

beachtet wurde. Allerdings weist die Hälfte aller Schüler keine Komplikation auf.<br />

Anders verhält es sich mit Übergang <strong>und</strong> Abschluss der Geschichte, die <strong>von</strong> der<br />

Mehrheit der Schüler markiert wurden. Auch das Merkmal Dialog wurde sehr<br />

häufig verwendet. Die wesentlichen Besonderheiten <strong>von</strong> Erzählungen wurden<br />

<strong>von</strong> den meisten Schülern erfolgreich umgesetzt. Dennoch bestehen<br />

Diskrepanzen zur inhaltlich-logischen Folgerichtigkeit, mit der viele Schüler (etwa<br />

25%) <strong>Problem</strong>e hatten. Die Frage, ob die Schwierigkeit, eine logische Folge zu<br />

verwirklichen, mit der Textsorte Erzählung bzw. Ratekrimi begründet werden<br />

kann, kann nicht zufriedenstellend beantwortet werden. Dazu fehlt ein direkter<br />

Vergleich mit der Vergleichsarbeit 2001, für die die inhaltlich-logische<br />

Argumentationsfähigkeit aufgr<strong>und</strong> der diffizilen Datengr<strong>und</strong>lage nicht ermittelt<br />

werden konnte. Denn wenn auch in dieser Vergleichsarbeit viele Schüler<br />

Schwierigkeiten mit der inhaltlich-logischen Argumentation hatten, dann liegt die<br />

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