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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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Argumente, es ist eine Form <strong>von</strong> Argumentationstruktur ersichtlich. Weiterhin<br />

wurden die meisten Texte, bevor die Schüler zum Hauptteil übergingen,<br />

eingeleitet. Ob es Schlussmarkierungen gab, konnte wegen fehlender Daten<br />

nicht geklärt werden. Ebenso zeigen die Ergebnisse zur Referenz, dass die<br />

Normen dieser Textsorte vorrangig beachtet wurden. In der Einleitung wurde in<br />

der Regel eine eigene, subjektive Meinung geäußert, im Hauptteil beschränkten<br />

sich die Schüler auf neutrale Aussagen zu Sachverhalten. Hierin spiegeln sich<br />

die eingeübten Konzepte einer schulischen Erörterung wider, denn Einleitung,<br />

Hauptteil <strong>und</strong> Schluss sind gewollte Merkmale einer solchen Textorte, genauso<br />

wie die Verortung des persönlichen Standpunktes (entweder in der Einleitung<br />

oder im Schluss). Unterschiede zwischen den Bildungsgängen sind erkennbar.<br />

Vor allem der Gebrauch <strong>von</strong> bestimmten Konnektorenarten scheint diese<br />

Unterschiede zu unterstützen. Denn Konnektoren, die auf gegensätzliche<br />

Zusammenhänge <strong>und</strong> somit auf eine bestehende Pro-Contra-Struktur hinweisen,<br />

werden hauptsächlich <strong>von</strong> Gymnasiasten gebraucht. Real- <strong>und</strong> Hauptschüler<br />

unterscheiden sich hierbei kaum. So kann da<strong>von</strong> ausgegangen werden, dass die<br />

Pro-Contra-Systematik bei Gymnasi<strong>als</strong>chülern stärker ausgeprägt ist <strong>als</strong> bei<br />

Real- <strong>und</strong> Hauptschülern.<br />

Inwieweit Schüler eine inhaltliche, logische Argumentation leisteten,<br />

konnte aus den Daten nicht erschlossen werden. Der Umstand, dass<br />

überwiegend eine Konnekorendurchgängigkeit vorhanden ist, bedeutet nicht<br />

zwangsläufig, das zeigen die Ergebnisse zum Verhältnis logische <strong>und</strong> formale<br />

Folge der Vergleichsarbeit 2002, dass auch eine inhaltlich-logische<br />

Folgerichtigkeit erwartet werden kann.<br />

Die Schüler der Vergleichsarbeit 2001 haben sich, soweit die<br />

Untersuchungen dieser Arbeit zeigen konnten, an die makrostrukturellen Normen<br />

einer schulischen Erörterung gehalten. Je besser dies klappte, desto bessere<br />

Leistungen wurden erzielt. Diese Ergebnisse stehen im Gegensatz zu den<br />

kritischen Stimmen, die gegen eine starre, realitätsferne <strong>und</strong> stark normierte<br />

schulische Textsorte Erörterung erhoben worden sind. Weitere Untersuchungen<br />

bezüglich des Sachverhalts Lehrplan <strong>und</strong> argumentatives <strong>Schreiben</strong> im<br />

Unterricht sind jedoch anzuraten, um die hier vorgelegten Ergebnisse weiter zu<br />

differenzieren.<br />

In der Vergleichsarbeit 2002 konnte neben dem Schreibprodukt auch der<br />

Schreibprozess näher untersucht werden. Allein dieser Umstand bereitet einem<br />

Vergleich <strong>von</strong> beiden Vergleichsarbeiten Schwierigkeiten. Auch in dieser Arbeit<br />

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