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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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Die RK aller in Tabelle 31 aufgeführten Schülergruppen (sowohl der<br />

Gesamtstichprobe <strong>als</strong> auch der drei Bildungsgänge) befinden sich unter 2,00 <strong>und</strong><br />

somit im unteren Leistungsbereich. Das deutet auf ein gering ausgeprägtes<br />

Verständnis für die Funktionalität bestimmter, sprachlicher Ausgestaltungsmittel<br />

wie die Verwendung eines inneren Monologes oder die schriftliche<br />

Veranschaulichung <strong>von</strong> Emotionen <strong>und</strong> Gedanken hin. Der RK für die<br />

Gesamtstichprobe liegt bei 1,53, fast drei Viertel aller getesteten Schüler nutzten<br />

keine sprachlichen Mittel zur Kennzeichnung <strong>von</strong> Eigenschaften <strong>und</strong><br />

Handlungsweisen der <strong>von</strong> ihnen eingeb<strong>und</strong>enen Figuren. Vorzugsweise<br />

schilderten Schüler Emotionen <strong>und</strong> Gedanken (23,1%), kaum aber einen inneren<br />

Monolog (2,1%). Die Schüler nähern sich nicht dem narrativ strukturierten<br />

Textordnungsmuster.<br />

In Bezug auf die Bildungsgänge sind hoch signifikante Unterschiede<br />

(p=0,000) zwischen den RK zu bemerken, obwohl alle drei nur den unteren<br />

Leistungsbereich erreicht haben. Der RK der Gymnasiasten (1,75) liegt über dem<br />

RK der Re<strong>als</strong>chüler (1,46) <strong>und</strong> dieser über dem RK der Hauptschüler (1,25). Bei<br />

allen drei Schülergruppen gleich ist die bevorzugte Beschreibung <strong>von</strong> Emotionen<br />

<strong>und</strong> Gedanken, aber eine verschwindend geringe <strong>von</strong> inneren Monologen.<br />

Ebenso ist eine Kombination aus beiden textsortenspezifischen Mitteln nicht in<br />

den Schülertexten nachweisbar.<br />

Analysen zum Verhältnis der Figurentwicklung zur logischen Folge haben<br />

sichtbare Korrelationen ergeben. So gab es vor allem bei der Einflechtung <strong>von</strong><br />

inneren Monologen in das Erzählgeschehen Schwierigkeiten, eine logische Folge<br />

zu konzipieren, denn 50% der Schülertexte, in denen die Figuren mit einem<br />

inneren Monolog dargestellt wurden, beinhalten keine logische Folge; der Anteil<br />

jener mit durchgängiger logischer Folge beträgt 34,6%. Weniger konzeptuelle<br />

<strong>Problem</strong>e gab es bei Emotions- <strong>und</strong> Gedankendarstellungen. So ist in 63,3% der<br />

Schülertexte mit diesem Stilmittel eine logische Folge ersichtlich, in 18,8% ein<br />

partieller Bruch <strong>und</strong> in 17,6% der Fälle keine inhaltliche Folgerichtigkeit greifbar.<br />

Die Kombination <strong>von</strong> innerem Monolog <strong>und</strong> Emotions- <strong>und</strong> Gedankendarstellung<br />

wurde <strong>von</strong> der Mehrheit kohärent verarbeitet (63,9%). Dies zeigt, wie andere<br />

Ergebnisse zuvor auch, eine enge Relation zwischen individuellen <strong>und</strong><br />

semantischen Schreibleistungen. Dabei scheint die Einbindung eines inneren<br />

Monologes am meisten <strong>Problem</strong>e in der kohärenten Ereignisabfolge zu bereiten.<br />

Fazit aus den Beobachtungen ist, dass durch die Ausgestaltung <strong>von</strong> Texten mit<br />

bestimmten Stilmitteln Brüche in der kohärenten Ereignisstruktur beobachtbar<br />

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