20 SÄCHSISCHES ARCHIVBLATT - Archivwesen - Freistaat Sachsen
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UMPROFILIERUNG DES SÄCHSISCHEN<br />
STEINKOHLENBERGBAUS<br />
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WERBEBROSCHÜRE ________________________________________________________<br />
DES VEB SACHSENRING AUTOMOBILWERKE ZWICKAU<br />
BERGAFG, ________________________________________________________<br />
40098-1 VVB (Z) STEINKOHLE, ZWICKAU, NR. 890/2<br />
Als gelungenes Ergebnis einer Zusammenarbeit<br />
unterschiedlichster Partner<br />
präsentierte sich die Ausstellung „Die<br />
Umprofilierung des sächsischen Steinkohlenbergbaus“<br />
vom 22. September<br />
<strong>20</strong>05 bis zum 8. Januar <strong>20</strong>06 im Bergbaumuseum<br />
Oelsnitz/Erzgebirge. Unter<br />
Federführung des Bergarchivs<br />
Freiberg und des Bergbaumuseums<br />
wirkten an der Erarbeitung das Landes-<br />
28 <strong>SÄCHSISCHES</strong><br />
<strong>ARCHIVBLATT</strong> Heft 1 / <strong>20</strong>06<br />
amt für Umwelt und Geologie, das<br />
Museum Schloss Burgk in Freital, der<br />
Steinkohlenbergbauverein Zwickau<br />
e. V., der Förderverein des Bergbaumuseums,<br />
der Berg- und Hüttenverein<br />
Freital sowie die Wismut GmbH mit.<br />
An Hand eines Ensembles aus 26 Tafeln,<br />
verschiedenen Sachzeugen und<br />
Archivdokumenten skizzierte die Ausstellung<br />
gleichermaßen das Ende und<br />
den Wandel einer Branche, die die<br />
Industrialisierung <strong>Sachsen</strong>s maßgeblich<br />
beeinflusst und der Wirtschaftsstruktur,<br />
der Umwelt und dem sozialen<br />
Leben in den Kohlenrevieren um<br />
Zwickau, Oelsnitz und Freital ihren<br />
Stempel aufgedrückt hat.<br />
Am 21. Dezember 1967 wurde durch<br />
Beschluss des Präsidiums des Ministerrates<br />
die schrittweise Einstellung der<br />
Steinkohlenförderung in der DDR festgelegt.<br />
Das bedeutete einen Schlussstrich<br />
und Neuanfang zugleich, da mit<br />
der Stilllegung des unrentablen, nur<br />
mit massiven staatlichen Subventionen<br />
aufrecht erhaltenen und zudem vor der<br />
Erschöpfung seiner Lagerstätten stehenden<br />
sächsischen Steinkohlenbergbaus<br />
zwangsläufig ein komplexer<br />
Strukturwandel verbunden war. Die<br />
Herausforderung bestand darin, die<br />
mit der Umstrukturierung einhergehenden<br />
Reformen sowohl wirtschaftlich<br />
vertretbar als auch sozial verträglich<br />
zu gestalten. Ohne Einbeziehung<br />
der vorbereitenden Betriebskonzentrationsmaßnahmen<br />
der späten 50-er und<br />
60-er Jahre erstreckte sich die Umstrukturierung<br />
im Lugau-Oelsnitzer<br />
Revier auf den Zeitraum 1968 – 1971.<br />
Der Strukturwandel im Zwickauer<br />
Revier vollzog sich von 1974 bis<br />
1980/81. Eine Ausnahme bildete das<br />
Freital-Döhlener Revier: Nach Einstellung<br />
der Förderung energetischer<br />
Steinkohle 1967 wurde das Steinkohlenwerk<br />
„Willi Agatz“ 1968 an die<br />
SDAG Wismut verkauft und baute bis<br />
1989 uranerzhaltige Steinkohle ab.<br />
Nach 1990 wurden die Betriebe der<br />
Nachfolgeindustrie privatisiert, der<br />
überwiegende Teil ging jedoch nach<br />
kurzer Zeit in Insolvenz. Die Ursachen<br />
hierfür lagen v. a. in mangelnder Wettbewerbsfähigkeit,<br />
unternehmerischen<br />
Defiziten aufgrund fehlender Erfahrungen<br />
mit dem marktwirtschaftlichen<br />
System und betriebsinternen Schwierigkeiten.