Studium Volkswirtschaftslehre - Prof. Dr. Paul JJ Welfens
Studium Volkswirtschaftslehre - Prof. Dr. Paul JJ Welfens
Studium Volkswirtschaftslehre - Prof. Dr. Paul JJ Welfens
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<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong>, Jean Monnet Chair for European<br />
Economic Integration and Chair in Macroeconomics, University of<br />
Wuppertal © 2008/09 Grundlagen der<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong>/Makroökonomik/EU-Integration<br />
Empfohlenes Buch: <strong>Welfens</strong>, P.J.J., Grundlagen<br />
der Wirtschaftspolitik. Institutionen –<br />
Makroökonomik – Politikkonzepte, Heidelberg: 4. A.<br />
Zudem: Monatsberichte der Dt. Bundesbank<br />
Monatsbericht der Europäischen Zentralbank<br />
(www.ezb.org)<br />
Auszugsweise: Gutachten Sachverständigenrat zur<br />
Begutachtung der ges.wi. Entwicklung (via Website<br />
Statistisches Bundesamt zugänglich)<br />
Website der Europäischen Kommission<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 1<br />
<strong>Studium</strong> <strong>Volkswirtschaftslehre</strong>/<br />
Makroökonomik<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong> befasst sich mit u.a.<br />
Wirtschaftsordnung: Soziale Marktwirtschaft…<br />
Gesamtwirtschaftlicher Güterproduktion<br />
Gesamtwirtschaftlicher Güternachfrage<br />
Beschäftigung/Arbeitslosigkeit..<br />
<strong>Studium</strong> (BA)<br />
Vorlesung (Pflicht)<br />
Übung (Pflicht)<br />
Tutorien + Internet-Selbsttest + alte Klausuren<br />
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Private Gruppenarbeit<br />
(www.eiiw.eu) 2<br />
Wissenschaftliches <strong>Studium</strong><br />
Wissen erwerben und KRITISCH vertiefen<br />
Fähigkeiten<br />
Mit anderen Lernen<br />
entwickeln<br />
Gute Basis legen, um später vernünftiges Einkommen zu erzielen;<br />
Möglichkeit, die Wirtschaftentwicklung/die Welt zu beeinflussen<br />
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(www.eiiw.eu) 3
Aufbau <strong>Studium</strong>: Hier<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong> (VWL)<br />
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(www.eiiw.eu) 4<br />
Von Theorie zum Handeln<br />
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(www.eiiw.eu) 5<br />
Zeitliche Staffelung der<br />
Analyse<br />
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(www.eiiw.eu) 6
Felder der Analyse; wichtig<br />
Markt (p in €/Mengeneinheit!)<br />
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(www.eiiw.eu) 7<br />
Knappheit als Grundproblem<br />
Im Schlaraffenland Güter relativ zu<br />
Bedürfnissen im Überfluss vorhanden;<br />
Reale Welt: Es gibt eine<br />
Verwendungskonkurrenz bei den Gütern<br />
bzw. Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital<br />
etc.); der Mensch muss über alternative<br />
Verwendungsmöglichkeiten der Produktionsfaktoren<br />
entscheiden = Knappheit mindern<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 8<br />
A.1 Untersuchungsgegenstände<br />
der <strong>Volkswirtschaftslehre</strong><br />
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (1)<br />
Nutzen der <strong>Volkswirtschaftslehre</strong> als Wissenschaft, die<br />
Wirtschaftsprozesse in Volkswirtschaften, Regionen, Sektoren<br />
bzw. Unternehmen + Haushalten im Marktprozess untersucht:<br />
FIRMA X, Verband Y, Politiker Z interessiert an Analyse<br />
Es geht u.a. um die<br />
Preise von Gütern und Produktionsfaktoren (Arbeit,<br />
Kapital), die Höhe der Produktion, Arbeitslosenquote...<br />
Es geht auch um Analyse von Anreizen, Ausgestaltung von<br />
Institutionen – zwecks Wohlstandssteigerung /auch NPÖ<br />
Grundsachverhalte des Wirtschaftens...<br />
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(www.eiiw.eu) 9
Charakteristika einer<br />
modernen Volkswirtschaft<br />
Knappheit: Spannungsverhältnis zwischen<br />
Bedürfnissen und Ressourcen bzw. vorhandenen<br />
Gütern<br />
Arbeitsteilung: Menschen spezialisieren sich,<br />
tauschen Leistungen aus, und zwar national und<br />
international (21. Jahrhundert: Globalisierung)<br />
Interdependenz (gegenseitige Abhängigkeit) bzw.<br />
Unübersehbarkeit: Arbeitsteilung im wechselseitigen<br />
Wirtschaftsprozess steigert Produktivität, aber schafft<br />
gegenseitige Abhängigkeiten & Intransparenz...<br />
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(www.eiiw.eu) 10<br />
Charakteristika einer<br />
modernen Volkswirtschaft<br />
Dynamik: technisch, demographisch, ökologisch<br />
bewältigen;Modernisierung als Bedrohung empfunden<br />
(Kirche: Kopernik. Wende/Fernrohr; Industrialisierung)<br />
Interessengebundenheit ökonomischen<br />
Handelns Menschen haben unterschiedliche<br />
Interessen/Machtposition...; Konflikte sinnvoll lösen<br />
Internationalität: Es bestehen in offenen<br />
Volkswirtschaften Beziehungen zu Ausland via Handel,<br />
Kapitalverkehr (Direktinvestition + internationale<br />
Portfolioinv.), Migration, Technologiehandel, Internet<br />
Dirketinvestiition= Investition eines multinationale Unternehmens im Ausland; Porfolioinv. Ist<br />
rein renditeorientiert, kein unternehmerisches Engagement = Beteiligung
Rolle von <strong>Volkswirtschaftslehre</strong> als<br />
Wissenschaft<br />
Beschreibung; Systematisierte Fakten zu<br />
Einkommen, Beschäftigung, Innovationsstärke<br />
(Patent), Arbeitslosenquote, Inflation, Pro-Kopf-<br />
Vermögen, Fiskal-, Geld-, Innovationspol. etc.<br />
Analyse= Erklärung; Basis für Prognose<br />
Wirtschaftspolitik: Gestalten der Wirtschaftsordnung<br />
(Ordnungspolitik) & Eingriffe; lokal,<br />
national…; supranational; via Internationale<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
Organisation<br />
(www.eiiw.eu) 13<br />
Europäische Integration: Vielfalt<br />
kooperativ effizient gestalten<br />
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(www.eiiw.eu) 14<br />
Grundproblem in Marktwirtschaft:<br />
Ressourcenallokation<br />
In Unternehmen wird produziert für Markt<br />
Auf Basis von Ressourcen bzw. Preissignalen vom<br />
Markt (bei Wettbewerb bestimmen Konsumenten,<br />
was die Unternehmen produzieren)<br />
Annahmen: Unternehmen maximieren ihren<br />
Gewinn; Haushalte wollen Nutzen maximieren<br />
Marktmäßige Allokation (dezentrale Lenkung der<br />
Ressourcen in alternative Verwendungsbereiche)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 15
Knappheit effizient<br />
bewältigen?!/Begriff Allokation<br />
In der Realität wird über die Verwendung des<br />
Ressourceneinsatzes (z.B. 100 L Öl; oder<br />
100 h Zeit) auf konkurriende<br />
Verwendungszwecke entschieden =<br />
Entscheidung über Ressourcenallokation;<br />
bei bestimmtem Ressourcenpreis p i, Güterpr. p j<br />
30 L Öl für Heizen<br />
60 L Öl für Autofahren<br />
10 L Öl als Vorprodukt im Pharmasektor eingesetzt<br />
Wie verändert sich Aufteilung(Ressourcenallokation),wenn p i steigt?<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 16<br />
Auf- und Abstiegsprozesse in der<br />
Weltwirtschaft (y); unterschiedliche<br />
Landesgröße (Bruttoinlandsprodukt Y)<br />
y (Pro-Kopf-Eink.)<br />
USA<br />
CH, EU<br />
Australien...<br />
EU-Beitrittsländer<br />
(Estland... Polen)<br />
ASEAN-Länder<br />
Entwicklungsländer,<br />
INDIEN<br />
CHINA<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 17<br />
Grundfragen der<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong> (Auswahl)<br />
Warum gibt‘s arme Länder und reiche Länder (y)?<br />
Welche Bedeutung hat Wirtschaftsordnung<br />
(Institutionen, z.B. Europäische Zentralbank)?<br />
Welche philosophischen Ideen wirtschaftlich wichtig?<br />
Welche ökonomischen Effekte haben Handel und<br />
Kapitalverkehr: auf Einkommen, Beschäftigung etc.<br />
Die Rolle des Staates für effizientes Wirtschaften?<br />
Wie mißt man die gesamtwirtschaftliche Leistung<br />
eines Landes; wie Stärke/Schwäche messen? (VGR!)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 18<br />
Y
Wertschöpfung innerhalb der<br />
Landesgrenzen<br />
Bruttoinlandsprodukt: Bezeichnet die<br />
Wertsumme aller neu erstellten Güter und<br />
Dienstleistungen in der abgelaufenen Periode in<br />
einem Land (Beispiel: Gütermenge Brot q zu<br />
Preis p und Gütermenge Milch Q, Preis p‘:<br />
Wertschöpfung = pq + p‘Q)<br />
Nominal = zu laufenden Preisen<br />
Real: Y = zu konstanten Preisen (in<br />
Gütereinheiten) <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 19<br />
Wachstumsrate (gY)<br />
Jährliche Änderungsrate von Y (gY)<br />
(Y1 – Yo)/Yo; Beispiel (110-100)/100 = 10%;<br />
Wenn jährliche Wachstumsrate, dann Y1 für<br />
laufendes Jahr (oder Quartal), Yo Wert aus Vorjahr<br />
(relevantes Vorjahresquartal)<br />
Merke: wenn sehr kleines Zeitintervall (t Zeitindex):<br />
gY:=[dY/dt]/Y = dlnY/dt ist Wachstumsrate;<br />
also eine Grafik mit lnY auf Ordinate und t auf<br />
Abszisse zeigt bei der Steigung des Graphen (tg α)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
die Wachstumsrate an<br />
(www.eiiw.eu) 20<br />
Hinweis für Differenzieren<br />
bzw. Wachstumsraten<br />
Wenn A(t) = B(t) C(t)<br />
dlnA/dt = dlnB/dt + dlnC/dt; also gA = gB + gC<br />
Wenn A(t)= B(t) + C(t); dA/dt =dB/dt + dC/dt<br />
Links mit 1/A und rechts mit [B/B]/A bzw. [C/C]/A<br />
multiplizieren; also gA = [B/A]gB + [C/A]gC<br />
Y = C(t) + I(t); geschlossene Wirtschaft ohne Staat<br />
gY = [C/Y]gC + [I/Y]gI = cgC+(1-c)gI; sei c = 0,8,<br />
gC=2%, 1-c=0,2, gI=6; gY=1,6%+1,2%= 2,8%<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 21
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
1971<br />
1973<br />
Quelle: Eurostat<br />
1970<br />
1972<br />
5<br />
Quelle: Eurostat<br />
0<br />
1991<br />
Quelle: AMECO Database<br />
1992<br />
Reales BIP-Wachstum (in %) (M, Q, Y)<br />
1975<br />
1977<br />
1979<br />
1981<br />
1983<br />
1985<br />
1987<br />
1989<br />
1991<br />
1993<br />
Wachstumsraten in % pro Jahr<br />
1995<br />
1997<br />
1999<br />
2001<br />
2003<br />
2005<br />
2007<br />
USA UK<br />
Frankreich Deutschland<br />
EU15<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 22<br />
Arbeitslosenquote in ausgewähltern Ländern (in %) (M, Q, Y)<br />
1974<br />
1976<br />
1978<br />
1993<br />
1980<br />
1982<br />
1984<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 23<br />
1986<br />
1988<br />
1990<br />
1992<br />
1994<br />
1996<br />
USA UK<br />
Frankreich Deutschland<br />
EU25<br />
Export- und Importanteil am BIP von Deutschland (in %) (M, Q, Y)<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
1998<br />
2000<br />
2002<br />
2004<br />
2006<br />
2005<br />
Exportquote<br />
Importquote<br />
2006<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 24<br />
2007
Inflation und Nominalzinssatz<br />
Inflation: Änderungsrate des Preisniveaus P;<br />
dieses ist eine gewichtete Summe der<br />
Einzelpreise aller (neu erstellter) Güter und<br />
Dienstleistungen; Inflation heißt gP>0<br />
Nominalzinssatz i ist der Zins für Kredit (im<br />
Kreditvertrag); als Realzinssatz r bezeichnet<br />
man die Differenz von i und gP. Üblicherweise<br />
ist der Realzinssatz positiv. Man kann zeigen,<br />
dass gilt i= r + gP <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 25<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Quelle: Eurostat, AMECO Database<br />
1990<br />
1987m01<br />
1987m08<br />
1991<br />
1992<br />
Quelle: Eurostat.<br />
1988m03<br />
1988m10<br />
Inflation und Nominalzins in der Eurozone (in %) (M, Q, Y)<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
langfristige Zinssatz<br />
Inflation<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 26<br />
Aktienindices ausgewählter Länder (1995=100) (M, Q, Y))<br />
1989m05<br />
1989m12<br />
1990m07<br />
1991m02<br />
1991m09<br />
1992m04<br />
1992m11<br />
1993m06<br />
1994m01<br />
1994m08<br />
1995m03<br />
1995m10<br />
1996m05<br />
1996m12<br />
1997m07<br />
1998m02<br />
1998m09<br />
EUROSTOXX50 DAX30<br />
FTSE100 (UK) NIKKEI225 (JAPAN)<br />
US DJ Industrial Average<br />
1999m04<br />
1999m11<br />
2000m06<br />
2001m01<br />
2001m08<br />
2002m03<br />
2002m10<br />
2003m05<br />
2003m12<br />
2004m07<br />
2005m02<br />
2005m09<br />
2006m04<br />
2006m11<br />
2007m06<br />
2008m01<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 27<br />
2007<br />
2008m08
Grundfragen VWL (Teil 2)<br />
Warum ist Wettbewerb bzw. Wettbewerbspolitik<br />
so wichtig für die Verbraucher?<br />
Wie kann der Staat Konjunktur (Boom/Rezession)<br />
und Wachstum oder Inflation und<br />
Beschäftigung beeinflussen? Wirtschaftspolitik<br />
USA/EU/D...<br />
Was ist Globalisierung? (+/-); welche Rolle haben<br />
internationale Organisationen (IWF, WB, EU...)<br />
Anmerkung VWL: Logische Perspektive 2-Land-<br />
Modell: Nettoimport I = Nettoexport II; wenn Export<br />
– Import in I Imp. in Land II<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 28<br />
Wirtschaft und politische<br />
Macht<br />
Wirtschaftsexpansion= Land wichtiger Partner für Handel/Kapitalverkehr...<br />
Wirtschaftsexpansion<br />
=Land attraktiv f. Investoren<br />
Wirtschaftsexpansion=<br />
starke Ressourcen- &<br />
Steuerbasis<br />
Politische Macht eines Land hängt positiv von florierender Wirtschaft ab<br />
Land I: 1% Wachstum von y pro Jahr (y 0 x2 in 75 J.); II: 3% p.a. (x9 in 75J)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 29<br />
Grundlagen: Knappheit und<br />
Produktionsfaktoren<br />
Es gibt ein grundlegendes Spannungsverhältnis<br />
zwischen Bedarf und verfügbaren Gütern und<br />
Dienstleistungen: Es gibt also Knappheit, die es<br />
bestmöglich („effizient“) zu mindern gilt.<br />
Produktion Y erfolgt auf Basis von Produktionsfaktoren:<br />
Arbeit, Boden (Natur), Kapital, technisches<br />
Wissen – steigt Menge & Qualität, so steigt Y<br />
Mensch bzw. wachsende Menschheit wünscht<br />
steigende Güterversorgung – wie jetzt und in<br />
Zukunft möglich?<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 30
Analysebereiche der VWL<br />
Beim Wirtschaften sind nicht nur Unternehmen bzw.<br />
Arbeitnehmer für Produktionsergebnis relevant,<br />
sondern es gibt auch – u.a. anreizbezogen – Beitrag<br />
der realisierten Wirtschaftsordnung und der<br />
Wirtschaftspolitik;<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong> befaßt sich u.a. mit<br />
Wirtschaftsentwicklung, -ordnung, -politik<br />
(national bis Weltwirtschaft)<br />
Analyse von ökonomischen Differenzen im<br />
Zeitablauf und im Querschnitt; Frage nach Rolle von<br />
Wirtschaftsordnung und Wirtschaftspolitik<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 31<br />
Einige wichtige Fragen in VWL<br />
Wie kann man Knappheit EFFIZIENT überwinden?<br />
Welche Anreize wirken jeweils auf Akteur(e) am Markt?<br />
Wie ergeben sich Preise, Absatzmengen auf Märkten?<br />
Existiert Marktgleichgewicht?<br />
Ist Gleichgewicht stabil?<br />
Anpassungsfähigkeit von Systemen im Zeitablauf bzw.<br />
veränderliche Rolle des Staats?<br />
Wie entwickeln sich die realen (also inflationsbereinigten)<br />
Einkommen?<br />
Warum Arbeitslosigkeit, Inflation (Interdependenz Wi./Pol)<br />
Rolle von Staatsschuld, Steuern; Gesundheitssystem/Reform<br />
Analysemethoden<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 32<br />
Wirtschaftsgeschichte als Sammlung von Erfahrungsmaterial<br />
Aufstieg Europas; Aufstieg Europas, Aufstieg Chinas, Zerfall UdSSR/DDR<br />
Modellanalyse: mathematische – auch grafische – Analyse;<br />
formale Darstellung eines Entscheidungsproblems bzw.<br />
ökonomischer Entwicklung. Parameteranalyse<br />
Empirische/statistische Analysen, um systematisch (mit<br />
Datenbasis) Erklärungsfaktoren von Phänomen X zu<br />
bestimmen; Zeitreihenanalysen (z.B. für 1 Land),<br />
Querschnittsanalysen (Daten von x Ländern!),…<br />
Simulation<br />
Vergleichende internationale Analyse<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 33
Ausgewählte Probleme im Focus<br />
der <strong>Volkswirtschaftslehre</strong><br />
Inflation<br />
Deflation<br />
Finanzierung<br />
Staat<br />
Arbeitslosigkeit<br />
VWL<br />
Internat.<br />
Wirtsch.<br />
beziehung<br />
Staat vs.<br />
private<br />
Wirtschaft<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 34<br />
Ergänzende Fragen (selten<br />
gestellt; z.B. Kosten von Kriegen,<br />
Hurricans, Malaria etc.)<br />
Naturkatastrophen<br />
Zerstörung<br />
von Vermögen,<br />
Verlust an Leben;<br />
Leid<br />
Kriege Epidemien<br />
Unangenehme, z.T. seltene Ereignisse; Analyse Vergangenheit, und t<br />
Staat und Wirtschaft<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 35<br />
Staat und Wirtschaft mit drei Facetten<br />
Staat setzt Regeln und Institutionen, die<br />
Rahmen für Entscheidungen von Unternehmen und<br />
Haushalten vorgeben (Nebenbedingung!); Regeln +<br />
Institutionen können hilfreich bei Knappheitsminderung<br />
sein; oder aber schädlich (s. DDR)<br />
Staat =Nachfrager in Wirtschaft (Verteidigung...)<br />
Staat ist z.T. Anbieter in Wirtschaft (Bildung,<br />
Bahnverkehrsdienste, Gesundheitssystem...)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 36
Soziale Marktwirtschaft in Deutschland<br />
(Ludwig Erhard, Müller-Armack)<br />
Soziale Marktwirtschaft ist eine<br />
Wirtschaftsordnung [=Set von Regeln und<br />
Institutionen], die auf Basis von privatem<br />
Eigentum und Wettbewerb auf Märkten<br />
leistungsmotivierend für Produktion bzw.<br />
Einkommenserzielung ist; zugleich auch<br />
sozialen Ausgleich zugunsten ärmerer Schichten<br />
erzeugt; u.a. durch Sozialpolitik<br />
Konflikt zw. Besteuerung/Sozialpolitik und Leistungsmotivation<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 37<br />
Warum bedarf es einer<br />
Wirtschaftsordnung als Rahmen für<br />
einzelwirtschaftliche Entscheidungen?<br />
Arbeitsteilung bzw. Spezialisierung, was Spezialisierungsgewinn<br />
& Abhängigkeiten bringt<br />
Unüberschaubarkeit: Probleme bei Erwartungsbildung(s.<br />
Besuch in Land ohne Wirtsch.ordnung)<br />
Potenzielle Konflikte - Menschen haben<br />
unterschiedliche Interessen; eine gewisse Kontrolle<br />
durch Regeln & Institutionen nötig<br />
Sinnvolle (effiziente) Koordination millionenfacher<br />
Einzelaktivitäten notwendig<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 38<br />
Weltwirtschaftliche Perspektive:<br />
Einwohnerzahl, Pro-Kopf-Einkommen,<br />
Arbeitslosenquoten, Inflationsraten,…<br />
Änderung der Bevölkerungszahl<br />
Technischer Fortschritt<br />
Wertewandel<br />
Politische Schocks<br />
Klimaänderungen etc.<br />
Europa<br />
USA<br />
Asien<br />
NICs (Newly Industrializing Countries) & Entwicklungsländer<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 39
Gestaltung und Eingriffe durch<br />
Staat/Wirtschaftspolitik<br />
Nationalstaat(en)<br />
Weltwirtschaft<br />
Internationale<br />
Organisationen<br />
(z.B. G-8, IMF,<br />
Weltbank, WTO<br />
Zentralstaat Bundesländer Gemeinden<br />
Regionale<br />
Organisationen<br />
(z.B. EU, OECD)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 40<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong> mit 2<br />
Teilbereichen<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong><br />
Mikroökonomik Makroökonomik<br />
Statistik, Jura,<br />
Soziologie=Hilfswissenschaften<br />
Makroökonomik behandelt gesamtwirtschaftliche Sachverhalte; z.B. Höhe der gesamtwirtschaftlichen<br />
Produktion („Bruttoinlandsprodukt“= Produktion aller neuer<br />
Güter und Dienstleistungen innerhalb des Landes in abgelaufener Periode;<br />
Höhe der Inflationsrate (prozentuale jährliche Änderungsrate des Preisindexes (fasst<br />
alle Einzelpreisänderungen auf Märkten i, j gewichtet zusammen); Arbeitslosenquote<br />
(dh Relation von Arbeitslosen zu Beschäftigten –oder zu Erwerbspersonen)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 41<br />
Ökonomisches Prinzip:<br />
Allgemeines Klugheitsgebot<br />
Knappheit optimal zu mindern, verlangt nach<br />
Beachtung des ökonomischen Prinzips:<br />
Ausprägung Minimalprinzip: Ein gegebenes Ziel<br />
(Produktionsmenge) mit geringstmöglichem<br />
Mitteleinsatz erreichen<br />
Ausprägung Maximalprinzip: Mit gegebenem<br />
Mitteleinsatz höchstmöglichen Zielerreichungsgrad<br />
(maximale Produktion) realisieren<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 42
Mikroökonomik: Modellanalyse &<br />
verhaltensorientiert/empirisch;<br />
Mikroökonomik (kleine Einheiten-Analyse)<br />
Haushaltstheorie; wie verhält sich Familie Müller/Herr<br />
Müller/Frau Müller bei Konsum (Nutzenmaximierung bei<br />
Nebenbed. Budgetrestriktion), Ersparnis, Arbeitsangebot (!)<br />
Unternehmenstheorie (ähnlich der BWL; wie verhalten<br />
sich Unternehmer – z.B. als Gewinnmaximierer)<br />
Preistheorie – Angebot und Nachfrage bei gegebener Zahl<br />
der Anbieter/Nachfrager, gegeb. Produkt treffen zusammen<br />
Wettbewerbstheorie: analysiert Einzelmärkte bei<br />
Auftreten neuer Produkte oder bei Prozeßinnovationen<br />
(Kostensenkung); Schumpetersche Perspektive<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 43<br />
Überlegung zu Mikroökonomik: Nachfragkurve<br />
DD – Nachfragemenge q d ist negative Funktion<br />
von Preis p & anderer Einflüsse..(d=demand).<br />
Prohibitivpreis<br />
p<br />
p<br />
Die Lage der Nachfragekurve DD 0 hängt<br />
ab vom Pro-Kopf-Einkommen y, Bevölkerungszahl<br />
B;hier als gegeben angenommen<br />
DD0<br />
0 Sättigungsmenge q<br />
Nachfragefunktion<br />
qd =qd (p, y0 , B0 );<br />
q ist negative Funktion<br />
von Preis p: je<br />
höher p, desto geringer<br />
Nachfrage qd ;<br />
y0 , B0 heißen Lage-<br />
Parameter (wie<br />
weit weg von 0)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 44<br />
Effekt einer Erhöhung der Einkommen<br />
aller Nachfrager = Verschiebung der<br />
Nachfragekurve nach rechts<br />
DD0<br />
DD1<br />
0 q<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 45
Mikroökonomik: Angebotsseite auf dem Markt –<br />
angebotene Menge ist positive Funktion<br />
von p & anderen Einflüssen: SS(p,...)<br />
p<br />
q s = a+bp<br />
SS0<br />
0 q<br />
Lageparameter sind<br />
z.B. Energiekosten<br />
(kommt in a zum<br />
Ausdruck); oder auch<br />
der erwartete Preis p E<br />
in der Periode t+1.<br />
Angebotskurve =<br />
Grenzkostenkurve<br />
(k‘); k‘ ist erste Ableitung<br />
Kostenfktn, ...<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 46<br />
Schnittpunkt von Angebots- und<br />
Nachfragekurve bestimmt Gleichgewicht<br />
auf dem Markt: ALLE kaufen zum Preis p 0<br />
bei WETTBEWERB<br />
Gleichgewichtspreis<br />
ist p0, Gleichgewichts-<br />
Menge ist q0. Umsatz =p0q0 ;<br />
der Preis =<br />
Grenzkosten!<br />
p<br />
p0<br />
Was geschieht,<br />
wenn DD0 nach<br />
rechts verschoben?<br />
B<br />
A<br />
SS0<br />
DD0<br />
0 q0<br />
q<br />
E0<br />
positive Grenzkosten k‘<br />
(k‘=Kosten einer zusätzlichen<br />
Produktionseinheit)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 47<br />
Massenproduktionsvorteile<br />
(sinkende Grenzkosten in einigen<br />
Sektoren, z.B. PKW, Stahl, Chips)<br />
Beachten: bei Abweichung von Wettbewerbspreisbildung<br />
gilt nicht Preis=Grenzkosten! (&Faktorpreisbildung betroffen)<br />
In Standardmodellen wird angenommen, dass gewinnmaximierende<br />
Unternehmen für die Produktionsseite<br />
stehen: homogene gehandelte Güter. Im Gleichgewicht ist<br />
der Marktpreis p = Grenzkosten k‘<br />
Ggf. zu prüfen, ob Abweichungen von der beschriebenen<br />
Konstellation zu besonderen Politik-Problemen führt?<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 48
Beachten für 2-Güterwelt (mit Grenznutzen<br />
bei Gut q: ∂U/∂q:=U‘)<br />
Nutzen U des Haushaltes hänge ab mit der<br />
Menge an Konsum von q (Gut 1) bzw. Q(Gut 2)<br />
U(q,Q); jeweils positiver Grenznutzen für beide<br />
Güter (Brot und Kuchen);<br />
Grenznutzen ist der Nutzen der zuletzt<br />
konsumierten Einheit; dU = U‘qdq+ U‘QdQ<br />
Budgetrestriktion Y‘ (Nominaleinkommen= = pq +<br />
p‘Q; ist Nebenbedingung bei Nutzenmaximierung<br />
Nutzen wird maximal, wenn gilt U‘q/U‘Q=p/p‘<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 49<br />
Nominaleinkommen= Größen<br />
in Währungseinheiten<br />
Stundenlohn W= 20 €/Stunde, p für Brot sei 2€/kg;<br />
dann ist Reallohn w= W/p= 2 kg Brot/h Arbeit<br />
Nominaleinkommen Y n in Währungseinheiten: z.B.<br />
100 Euro<br />
Realeinkommen= Y n /P ist Einkommen in<br />
Gütereinheiten; =Einkommen zu konstanten Preisen!<br />
sei Preis (bzw. Preisniveau P) = 1 Euro pro kg Brot,<br />
Y n /P = Y (Realeinkommen Y = 100 kg Brot, falls Y n =100€)<br />
steigt P stärker als Y n , sinkt das Realeinkommen<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 50<br />
Standard-Mikroperspektive bei Konsumnachfrage:<br />
Einkommen als Einflussfaktor<br />
Konsumverhalten von Familie i zu erklären; wovon wird C i,<br />
die Konsummenge (neben dem Preis), bestimmt?<br />
Bezeichne Y i das Einkommen von i, τ Einkommensteuersatz, gilt<br />
– laut Beobachtung [mit Proportionalitätsfaktor c i]; Konsumfunktion<br />
C i = c i Y i (1-τ)= c i Y verfügbar ; Annahme 0
Allgemeine Frageperspektive<br />
zur Konsumnachfrage<br />
Vermögen<br />
Realeinkommen<br />
Y t<br />
KONSUM<br />
in t<br />
Andere<br />
Einfluss-<br />
Faktoren*<br />
•z.B. Mehrwertsteuersatz,<br />
•Realzinssatz <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 52<br />
Frage nach konkreter Gestalt der<br />
Konsumfunktion ist eine empirische Frage<br />
Einfluss von gegenwärtigem Einkommen Y t und<br />
zukünftigem Einkommen Y t+1 auf Konsum C t<br />
Einfluss von Vermögen (z.B. Aktienvermögen) auf<br />
Konsum; positiv? wie stark? welche Haushalte?<br />
Einfluss des (realen) Zinssatzes auf Konsum: hoher<br />
Zins = Sparanreiz – also Mehrkonsum in t+1, t+2...,<br />
zugleich fließt aber auch höheres Zinseinkommen an<br />
Haushalt i bzw. alle Haushalte, was C i t erhöhen kann<br />
Einfluss von Unsicherheitsgrad der Politik etc.<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 53<br />
Konsumnachfrage (in einer<br />
Bäcker-Brot-Volkswirtschaft)<br />
C j= c j[Y nominal j/P j]; Aussage: sein c j=0.8: Bei<br />
Realeinkommen von 500 kg Brot, ist<br />
Konsummenge C=400 kg, Rest<br />
(Weizenvorrat=100) wird gespart<br />
C j= c j[Y nominal j/P j](1-τ); Konsummenge hängt ab<br />
Positiv von Nominaleinkommen<br />
Negativ vom Preis des Gutes<br />
Negativ vom Einkommenssteuersatz<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 54
Beispiel b) zur Mikroökonomik, wobei<br />
C i Konsum, Y i Einkommen, A‘ i<br />
Vermögen von Individuum j ist<br />
Bezeichne A‘ das reale Vermögen(z.B. Immobilienvermögen),<br />
dann gilt nunmehr für Individuum j folgende<br />
Verhaltensfunktion (d steht für demand=Nachfrage):<br />
C d j = c j Y j (1-τ) + c‘ j A‘ j ; Annahme: 0
Konsum setzt Produktion Y im<br />
Inland (*:=im Ausland) voraus<br />
Konsumieren kann man gesamtwirtschaftlich<br />
Dank Inländischer Produktion: notwendig ist es<br />
zu Arbeiten, zu Sparen bzw. zu Investieren und zu<br />
Erfinden=Technologie; Technisches Wissen A,Arbeit<br />
L, Kapital K sind Produktionsfaktoren (K=kumulierte<br />
Nettoinvestitionen ∑I‘; Bruttoinv.=Nettoinvestition I‘<br />
+Abschreibung);<br />
Produktionspotenzial Y pot (L,K,A) =max. mögliche Produktion<br />
Bei Verschuldung im Ausland<br />
(Nettogüterimporte, d.h. X-X*
Bedeutung<br />
von Institutionen:<br />
Erleichtert<br />
Erwartungs-<br />
Bildung; reduziert<br />
die<br />
Transaktionskosten<br />
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (3)<br />
Abb. A.1. Überwindung von Knappheit<br />
Institutionen<br />
Fähigkeiten<br />
(Arbeit)<br />
Fähigkeiten<br />
(Arbeit)<br />
Individuelles<br />
wirtschaftliches<br />
Verhalten (i)<br />
Interaktion<br />
(i mit j etc.)<br />
Ressourcen<br />
(z.B. Kapital)<br />
Ressourcen<br />
(z.B. Kapital)<br />
Überwindung von<br />
Knappheit<br />
(Güterproduktion,<br />
Wohlstand)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 61<br />
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (4)<br />
arme Länder und reiche Länder<br />
monetäre Bewertung<br />
Opportunitätskostenkonzept: Kosten im Sinn<br />
alternativer Verwendung(1 h Freizeit= 20€ Arbeitseink)<br />
Handelspartner werden profitieren – dies ist das Kennzeichen<br />
jeder freiwilligen Tauschbeziehung<br />
Werte wie Freiheit, Sicherheit und Wohlstand<br />
unterschiedliche Wertvorstellungen<br />
Einkommen entstehen via unternehmerische Kombination K,L<br />
hohe Produktion pro Kopf (Y/L:=y; Bezug zu<br />
Arbeitsproduktivität) bzw. Beschäftigten; Beschäftigtenzahl L<br />
Höhe der Investitionen I (rund 20% des ges.wirtschaftlichen Y)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 62<br />
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (5)<br />
STAAT wirkt durch langfristige Wirtschaftsordnung<br />
(Rahmenbedingungen) bzw. die aktuelle<br />
Wirtschaftspolitik<br />
WIRTSCHAFTSORDNUNG= Regeln plus Institutionen<br />
Institutionen (z.B. Dt. Bundesbank, EZB, BaFIN, ECOFIN...)<br />
Stabilität der Rahmenordnung bzw. der Wirtschaftspolitik<br />
Eigentumsrechte (lift, liberty, property: Credo in England im<br />
18. Jh.; US Verfassung: life, liberty & persuit of happiness )<br />
und gute Aussichten auf eine positive Rendite sind Basis für<br />
hohe Investitionen. Was bedeutet Eigentum ökonomisch...<br />
Unklare bzw. widersprüchliche Politikänderungen schwächen<br />
die Unternehmensdynamik<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 63
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (6)<br />
Exkurs: Adam Smith als Begründer der<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong> (1)<br />
1776 “An Inquiry into the Nature and Causes of the<br />
Wealth of Nations”<br />
Eigeninteresse der Individuen<br />
Verhalten der Menschen: Sympathie anderen gegenüber, Gesetze aber nötig<br />
Zusammenhang gesellschaftlich-wirtschaftliche Entwicklung & Institutionen<br />
Märkte bedeuten eine gegenseitige Abhängigkeit<br />
persönlicher Freiheit<br />
Ausgleich der Machtpositionen verschiedener Gruppen<br />
Arbeitsteilung<br />
Effizienz- bzw. Produktivitäts- und Wohlstandsgewinne<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 64<br />
Adam Smith (Fortsetzung)<br />
Smith war schottischer Moralphilosoph und Ökonom<br />
(Pionier); hochgebildet, weitgereist; argumentiert<br />
gegen Merkantilismus, der Exportüberschüsse als<br />
Ziel der Politik sieht = Konfliktideologie (in 2-Länder-<br />
Welt können nicht beide Länder Überschuss haben!);<br />
Smith für Freihandel, Zölle zu vermeiden<br />
Eigennutz bringt gesellschaftlich nützliche<br />
Wirtschaftsdynamik; Streben des Menschen, seine<br />
Lage zu verbessern; Märkte als sinnvolles<br />
Koordinationsgremium<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 65<br />
Adam Smith (Fortsetzung)<br />
Produktivitätsanstieg in Industriezeitalter durch<br />
Arbeitsteilung<br />
Staat mit beschränkten Aufgaben:<br />
Eigentumsrechte sichern, Rechtssprechung,<br />
Verteidigung, Bildungsförderung (auch als Ausgleich<br />
gegen industrielle Monotonie);<br />
Staat soll Wirtschaft liberalisieren, Monopole,<br />
Privilegien abschaffen! Smith auch Ratgeber der<br />
britischen Regierung – Aufstieg Englands zur<br />
Weltmacht. Grundeinsichten von SMITH aktuell; Frage<br />
ob Marktwirtschaft stabil, Problematik -/(+) externer<br />
Effekte auf Märkten(Kosten, die Firma nicht beachtet?)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 66
Adam Smith (1776: The Wealth<br />
of Nations): Erklären der<br />
Grundlagen des Wohlstandes<br />
Abschaffung Privilegien & Monopole; STAAT: Eigentumsrechte sichern, Bildung, Infrastr.<br />
Eigennutz sinnvolles<br />
Motiv für Erwerbsarbeit;<br />
Wettbewerb!<br />
Nutzen der Gesellschaft<br />
Arbeitsteilung=Produktivitätssteigerung;<br />
international=Freihandel<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 67<br />
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (7)<br />
Exkurs: Adam Smith als Begründer der<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong> (2)<br />
Effizienz- bzw. Produktivitäts- und Wohlstandsgewinne<br />
Spezialisierung der Arbeiter<br />
Bildung: auch als Ausgleich gegen Monotonie des Arbeitslebens<br />
Freihandel<br />
Abschaffung von Monopolen<br />
Koalitionsfreiheit der Arbeiter(Verbesserung der Verha.position)<br />
Kernaufgaben des Staates: Verteidigung, Justizsystem,<br />
Infrastruktur und Bildung; Eigentumsrechte als Anreize...ALSO,<br />
wo möglich Privatisierung = effizienzförderlich<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 68<br />
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (8)<br />
Festlegung von staatlichen Aufgaben und<br />
Ausgaben sowie der Erzielung von Einnahmen<br />
verschiedene Politikebenen: EU, Bund, Länder,<br />
Gemeinden<br />
Kollektivgüter/öff. Güter; Problem Marktversagen –<br />
keine Rivalität im Konsum, Ausschl.prinzip gilt nicht<br />
Entwicklung in industr. Marktwirtschaften ist zyklisch<br />
Wirtschaftswachstum (Def.)machtpolitisch wichtig!<br />
Dynamik der Finanzmärkte (Instabilitätspotenzial)<br />
Aktienmärkte – wie bestimmen sich Aktienkurse?<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 69
<strong>Dr</strong>ei Perspektiven der<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong><br />
Allokation<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong><br />
(Eink.)Verteilung<br />
Stabilisierung<br />
Allokation der Produktionsfaktoren ergibt Realeinkommen Y und sektorale Produktionsstruktur<br />
(z.B. Yi /Yj ); im Zeitablauf Veränderung der Produktionsstrukturen – STAAT setzt<br />
Wirtschaftsordnung als Rahmen für private Entscheidungen & Wirtschaftspolitik<br />
Einkommensverteilung: funktional auf Produktionsfaktoren Arbeit L und Kapital K; Umverteilungspolitik<br />
durch den Staat: z.B. erhebt Staat Einkommenssteuern, zahlt Transfers<br />
Stabilisierung: Im Zeitablauf ist zyklische Entwicklung von Y festzustellen, Staat soll stabilisieren<br />
(z.B. Rezession verhindern; in offener Volkswi. gilt dies für Land I UND Land II)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 70<br />
Marktwirtschaft bedeutet:<br />
Ressourcenallokation auf Basis<br />
Privateigentum & Wettbewerbsdynamik<br />
Private Eigentumsrechte am Produktionskapital<br />
Wettbewerb auf Güter-<br />
und Faktormärkten:<br />
Rolle relativer<br />
Preise als Signalgeber<br />
für Anpassungen<br />
Internationale<br />
Wirtschaftsbeziehungen:Handel,Kapitalverkehr(unterscheide<br />
Direktinvestition &<br />
Portfoliokapitalverkehr)<br />
Innovation: Produkt-<br />
u. Prozessinnovationen<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 71<br />
Soziale Marktwirtschaft<br />
Marktwirtschaftliche Allokation in Kombination mit<br />
Umverteilung des Staates zugunsten<br />
Bedürftiger (Arme, Kinderreiche);<br />
Rolle von progressiver Einkommenssteuer (d.h.: bei 2000<br />
Euro Monatseink. wird auf erste 1000 € ein Steuersatz von<br />
10% fällig, auf die zweiten Tausend Steuersatz 20%; also<br />
Steuerschuld= 300 € pro Monat; Anwendung von<br />
Leistungsfähigkeitsprinzip);<br />
zudem wichtig ist umlagefinanzierte Rentenversicherung<br />
(d.h....); Solidaritätsprinzip in Krankenversicherung (d.h.)<br />
Bildung ist weitgehend frei und staatlich organisiert!<br />
Chancengleichheit wesentlich durch Schulsystem zu sichern<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 72
Märkte, Anpassungsprozesse (zyklische+<br />
strukturelle Impulse) bei gegebenen Institutionen<br />
Anpassungsprozesse auf<br />
Innovationsimpulse<br />
Märkten; geprägt von globalen<br />
aus In- und<br />
(IMF, WTO), EU-basierten und na-<br />
Ausland<br />
tionalen Institutionen (BaFIN)<br />
Selbststabilisierung<br />
der Märkte?<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 73<br />
Makromärkte sind interdependent: Für<br />
Gleichgewichtsanalyse nur 4 von 5 unabhängig;<br />
WALRAS-Gesetz (i ist der Zins)<br />
Gütermarkt (aggregierte Betrachtung Güterangebot<br />
und –nachfrage in Volkswirtschaft); Y, P<br />
Arbeitsmarkt (Arbeitsangebot: Haushalte; Arbeitsnachfrage:<br />
Unternehmen); Beschäftigung L; W<br />
Bondsmarkt(Angebot Wertpapiere/Nachfrage),i<br />
Geldmarkt (Geldangebot M von Zentralbank/EZB<br />
Geldnachfrage privater Haushalte &von Firmen)<br />
Devisenmarkt (Angebot an/Nachfrage nach $),e<br />
Schnelle Märkte wie Bonds-, Geld-, Devisenm.) vs. langsame: Güter- & Arbeitsmarkt<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 74<br />
5 Interdependente Makromärkte:<br />
Sonderrolle Geldmarkt: Geld ist<br />
allgemeines Tauschmittel<br />
Gütermarkt<br />
Arbeitsmarkt<br />
Devisenmarkt<br />
Geldmarkt<br />
Bondsmarkt (Wertpapiermarkt)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 75
5 MAKROMÄRKTE (Blick auf D bzw. Eurozone)<br />
Gütermarkt (ggf. unterscheiden handelsfähige Güter;<br />
nichthandelsfähige Güter)<br />
Geldmarkt: Hier ist Europäische Zentralbank EZB Anbieter<br />
(zus. mit Bankensystem), Nachfrager Haushalte & Firmen<br />
Bondsmarkt in der Eurozone integriert (i FR = i BRD ); Anbieter<br />
von Bonds (Firmen, Staat) ist Nachfrager nach Kredit!!!!<br />
Devisenmarkt (aus Sicht €-Zone): $; e=Wechselkurs in €/$<br />
Arbeitsmarkt: Freizügigkeit, aber meist nationale Arb.märkte<br />
Man kann in Makromodellen Gütermarkt nach Sektoren<br />
differenzieren/macht Analyse komplexer, aber oft notwendig<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 76<br />
Marktwirtschaften sind<br />
unterschiedlich; Standort- bzw.<br />
Systemkonkurrenz<br />
Es gibt Direktinvestionen, d.h. multinationale<br />
Unternehmen investieren im Ausland – also Alternative<br />
bei Produktionsstandorten!<br />
Internationales Outsourcing: Vorprodukte-Produktion des<br />
Auslands wird genutzt (China seit 78 neu; Osteur. seit 1990)<br />
Offshoring: Gründung von Tochterfirma im Ausland &<br />
Nutzung von Vorprodukten der Auslandstochter; internat.<br />
Diff. bei Arbeitskosten ist ein Einflussfaktor für Standortwahl<br />
Es gibt mobile Arbeitnehmer /Manager /Rentner, die<br />
Anpassungsdruck erzeugen: Wirtschaftssystem Land I<br />
kann sich institutionell nicht beliebig von II entfernen<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 77<br />
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (9)<br />
Aufstieg und Zerfall der Zentralverwaltungswirtschaft<br />
Bedeutung des Rechts; Marktwi. ist Vertragswirtschaft!<br />
Leben und Eigentum der Bürger;Gesellschaftsvertrag..<br />
Internetzeitalter: Informationsfragen (Quellen/wahr?)<br />
Universaldienstausschreibung für Internet-Telefonie<br />
Zeitalter der Integration(EU,ASEAN..),Globalisierung<br />
gesamtwirtschaftliche Entwicklungen<br />
Importzoll: Reduziert die Importmenge in Land I= verminderte<br />
Exporte von Land II; Zölle begrenzt: WTO<br />
Währungsaufwertung: Wechselkurs e (€/$) sinkt!<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 78
A.1.2 Knappheitsprobleme und<br />
Produktionsfaktoren (1)<br />
Produktionsfaktoren<br />
Kapital<br />
Arbeit<br />
Technologie/Technischer Fortschritt<br />
Boden/Natur<br />
Faktorausstattung (z.B. gemessen durch Relation K/L<br />
„Kapitalintensität“)<br />
Wünsche bzw. Präferenzen sind verschieden<br />
Konsumentensouveränität: Wettbewerb sorgt dafür, dass<br />
Produzent sich an Nachfragerwünsche anpassen<br />
Modell= Vereinfachtes Abbild der Realität (wie<br />
Landkarte zum Fahren ok)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 79<br />
A.1.2 Knappheitsprobleme und<br />
Produktionsfaktoren (2)<br />
Arbeitsteilung<br />
Sparen<br />
Bildung<br />
Rechtsordnung<br />
Frieden<br />
internationale Arbeitsteilung<br />
relative Kostenvorteile<br />
komparativer (d.h. relativer) Produktivitäts- bzw.<br />
Kostenvorteil<br />
Merkantilismus<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 80<br />
A.1.3 Volkswirtschaftliche<br />
Problemstellungen (1)<br />
Wertschöpfung = Summe aller neu erstellter<br />
Güter und Dienstleistungen der abgelaufenen<br />
Periode; in einem Land: Bruttoinlandsprodukt!<br />
reiche Länder (hohes Pro-Kopf-Einkommen y)vs<br />
arme Länder (niedriges Pro-Kopf-Einkommen)<br />
wissenschaftlicher Analyse (=strukturiertes<br />
Denken; empirische Analyse<br />
notwendig/Statistik)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 81
A.1.3 Volkswirtschaftliche<br />
Problemstellungen (2)<br />
Marktangebot, Marktnachfage, Marktpreisbildung<br />
Innovation<br />
Selbständigkeit<br />
Demographie<br />
Außenhandel<br />
Kapitalverkehr<br />
Konjunktur und Wirtschaftswachstum<br />
Strukturwandel der Wirtschaft<br />
Staat in einer Marktwirtschaft<br />
Einkommensverteilung<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 82<br />
A.1.3 Volkswirtschaftliche<br />
Problemstellungen (3)<br />
Erhaltung einer intakten Erdatmosphäre & der Meere<br />
Vereinfachende Annahmen bei der Analyse<br />
Nutzenfunktion U; U(C1 , C2 ) bei 2 Perioden<br />
Spannungsverhältnis<br />
Produktionsfaktoren<br />
Gleichgewicht: Nachfrage = Angebot<br />
Kaufkraft des Geldes = 1/P<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 83<br />
A.1.3 Volkswirtschaftliche<br />
Problemstellungen (4)<br />
Probleme in Volkswirtschaften:<br />
Arbeitslosigkeit und Stagnation<br />
Inflation: anhaltender Anstieg des gesamtwirtschaftlichen<br />
Preisniveaus P; (dP/dt)/P ist die Inflationsrate; Warenkorb!<br />
PREISNIVEAU= gewichteter Durchschnitt von Einzelpreisen!<br />
Deflationsphasen; P sinkt längerfrist absolut!<br />
sinnvolle Aufgabenteilung zwischen Staat und privatem<br />
Sektor (bzw. der Wirtschaft)<br />
strukturelle Reformen; Anpassung an verändertes Umfeld...<br />
Finanzierung des Staatshaushaltes<br />
Internationale Wirtschaftsbeziehungen<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 84
A.1.3 Volkswirtschaftliche<br />
Problemstellungen (5)<br />
Gesellschaft<br />
Regeln und Institutionen<br />
Verantwortungen<br />
Regeln (und Institutionen) nützlich –<br />
oder auch schädlich –<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 85<br />
A.1.4 Teilgebiete der<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong> & historische<br />
Befunde (gravierende Probleme)<br />
Weltwirtschaftskrise<br />
Tabelle A.1. Produktionsrückgang während der<br />
Großen Depression, 1930-34<br />
(Quelle: World Bank country office data; Maddison<br />
(1995)/World Bank (2002) )<br />
Länder Zahl der<br />
Schrumpfungsjahre<br />
Kumulierter BIP–<br />
Rückgang (%)<br />
Frankreich 3 11<br />
Deutschland 3 16<br />
Vereinigtes Königreich 2 6<br />
Vereinigte Staaten 4 27<br />
Finanzmärkte sind besondere Schwachpunkte in Marktwirtschaft<br />
A.1.4 Teilgebiete der<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong> (5)<br />
Abb. A.3.<br />
Wachstumsraten der<br />
realen<br />
Bruttonationalprodukte<br />
von D, EU-15, Japan und<br />
USA, in Preisen von 1995<br />
(Jahreswerte:<br />
Änderungsrate<br />
gegenüber<br />
Vorjahreswert)<br />
* Inkl. Neue<br />
Bundesländer der BRD<br />
** Inkl. BRD: nur alte<br />
Länder.<br />
Quelle: ECFIN Ameco<br />
Database April 2003,<br />
eigene Berechnungen<br />
%<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 86<br />
-4<br />
1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000<br />
EU-15*<br />
EU-15**<br />
BRD<br />
BRD-West<br />
USA<br />
Japan<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 87
A.1.4 Teilgebiete der<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong> (6)<br />
Tabelle A.2. Langfristige reale Wachstumsraten pro<br />
Kopf (Bruttoinlandsprodukt pro Kopf) für ausgesuchte<br />
asiatische und lateinamerikanische Länder<br />
(Quelle: BARRO/SALA-I-MARTIN 1998)<br />
Wachstumsrate<br />
Periode (Prozent pro Jahr) Zahl der Länder<br />
1900–1913 1,2 15<br />
1913–1950 0,4 15<br />
1950–1973 2,6 15<br />
1973–1987 2,4 15<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 88<br />
A.1.4 Teilgebiete der<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong> (7)<br />
Armut von Entwicklungsländern<br />
Unterernährung<br />
Mängel im Gesundheitssystem<br />
Mängel im Bildungssystem<br />
Unterdimensionierte Infrastrukturausgaben<br />
ineffiziente Staatsbetriebe<br />
Sparquote (Relation Ersparnis zu Einkommen) in<br />
armen Ländern relativ gering<br />
A.1.4 Teilgebiete der<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong> (8)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 89<br />
Kluge Reformen in vier Bereichen:<br />
Staat<br />
Wirtschaftssystem<br />
Rechtsstaatlichkeit<br />
Wirtschaftspolitik<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 90
A.1.4 Teilgebiete der<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong> (9)<br />
Elementare Voraussetzungen für Wohlstand<br />
Ein allgemeines Bildungssystem<br />
Ein funktionsfähiges Bankensystem<br />
Eine klare Wettbewerbsgesetzgebung<br />
Wachstumsförderliche Ausgabeprioritäten des Staats<br />
Investorfreundliche Steuergesetze und allmählich sich<br />
verbessernde Infrastruktur (Strom, Wasser,<br />
Verkehrswege)<br />
Abwesenheit hoher Haushaltsdefizite und hoher Inflation:<br />
Eine stabilitätsorientierte Haushalts- und Geldpolitik sind<br />
gefordert.<br />
Abwesenheit von Bürgerkrieg und regionalen<br />
Militärkonflikten<br />
Ein funktionsfähiges Gesundheitssystem<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 91<br />
A.2 Ökonomische<br />
Analysekonzepte und -methoden<br />
Definition: z.B. Vermögen ist Quelle von künftigem<br />
Einkommen; Definition ist Frage der Zweckmäßigkeit<br />
Entwicklung von Messkonzepten<br />
Formulierung von Aussagensystemen bzw. Theorien ("Wenndann-Aussagen");<br />
müssen falsifizierbar sein<br />
Ableitung von Prognosen<br />
Simulation von Modellen; endogene Variable im Modell erklärt<br />
Exogene Variablen; exogen=vorbestimmt/politisch bestimmt<br />
Positive Theorie: Erklären der endogenen Variablen; was ist<br />
empirische Analyse; statistische Überprüfung von Hypothesen<br />
Prognosen<br />
A.2.1 Einführung (1)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 92<br />
Abb. A.4. Ausgewählte Verbindungslinien der volkswirtschaftl. Analyse<br />
Arbeitsangebot<br />
Technisches<br />
Wissen<br />
Volkswirtschaftsle hre<br />
Produktion Einkommen Vermögensakkumulation<br />
Konsum Ersparnis<br />
Nettogüterexport<br />
Kapitalakkumulation<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 93
A.2.1 Einführung (2)<br />
Abb. A.5. Entscheidungsmodell „Homo oeconomicus“<br />
Handlungs-<br />
alternativen<br />
Entscheidung<br />
Nutzenmaximierung<br />
Zielfunktion/Präferenzen<br />
A.2.2 Modellanalyse<br />
Umwelt-<br />
situation<br />
Nützliche Vereinfachung<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 94<br />
Modell = ein vereinfachtes Abbild<br />
einfaches Modell<br />
2x2x2-Modell:<br />
mit zwei Ländern (In- und Ausland);<br />
mit zwei Gütern (Gut 1 und Gut 2);<br />
mit zwei Produktionsfaktoren (Kapital und<br />
Arbeit)<br />
Spieltheorie<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 95<br />
A.2.3 Gleichgewicht als analytisches<br />
Konzept<br />
Gleichgewicht<br />
Existenz, Eindeutigkeit und Stabilität einer<br />
Gleichgewichtslösung<br />
komparative Statik= Vergleich von<br />
Gleichgewichtslösungen (t1 vs. t2, t3 ...)<br />
Stabiles physikalisches oder ökonomisches<br />
Gleichgewicht; bei Störung Rückkehr in Gl.gew.<br />
/?oder Etablierung eines neuen Gleichgewichtes<br />
Gleichgewichtsbedingung<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 96
p<br />
p1<br />
p0<br />
p2<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (1)<br />
Abb. A.6. Einfacher Gütermarkt<br />
A<br />
F<br />
0 q q0<br />
d 1 q s 1 q<br />
E<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (2)<br />
G<br />
H<br />
SS0 (k’0)<br />
DD0<br />
Z<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 97<br />
Märkte und Anpassungsprozesse auf einem Markt<br />
Markt<br />
Marktpreis<br />
Prohibitivpreis<br />
Preismechanismus<br />
unterschiedliche Interessen<br />
marktkonforme Eingriffe<br />
marktinkonforme Eingriffe<br />
auf Marktpreisbasis bewerten<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (3)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 98<br />
Güter: konkrete Güter (oder Dienstleistungen)<br />
Nutzen<br />
Vermögensobjekte (Ertragssatz, Liquidität, Risiko...)<br />
Vermögen bzw. Vermögensobjekte; Kapital, Geld...<br />
Risiken: hängen von Art des Vermögensobjektes ab<br />
Wert von Aktien...<br />
Diskontierung: sei Zins i, dann gilt für t 1 : Z 1 =Z o (1+i)<br />
Gegenwartswert Z o= Einkommensbetrag am Ende der<br />
Periode Z 1/(1+i); je höher Zins desto geringer<br />
Gegenwartswert eines Einkommens aus t 1<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 99
Haushalte, Banken,<br />
Investitionen (kreditfinanziert)<br />
private Haushalte<br />
konsumieren<br />
sparen<br />
zahlen Steuern<br />
Geldanlage (kumulierte Ersparnis) im<br />
Inland oder Ausland; Form:<br />
Schuldverschreibung des Staates, Aktien,<br />
Immobilien, Mobilien (Schiffe etc.)<br />
Banken geben Kredite für Investitionen<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 100<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu)<br />
Abb.<br />
Haushalte, Banken<br />
und Unternehmen<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse<br />
Abb. Risikoprämien 1978-2007<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu)<br />
101<br />
102
Marktanalyse<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (4)<br />
- Grenzkosten<br />
- Produzentenrente<br />
- Punktelastizität<br />
- Abb. A.7.<br />
Marktgleichgewicht<br />
im Preis-Mengen-<br />
Diagramm und<br />
Kosten<br />
p<br />
p E<br />
0<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (5)<br />
A<br />
E<br />
q E<br />
F<br />
G<br />
H<br />
SS0(k’0)<br />
DTK<br />
DVK<br />
DD0<br />
Z<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 103<br />
Abb. A.8. Wirkung von Sozialtransfers auf die Nachfrage bzw.<br />
das Marktgleichgewicht<br />
p<br />
p1<br />
p0<br />
0 q0 q1 q<br />
p<br />
p0<br />
A<br />
G<br />
B<br />
E0<br />
E1<br />
F<br />
H<br />
DD0 DD1<br />
Z0<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (6)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 104<br />
Abb. A.9. Marktlösung und Sättigungsmenge<br />
G<br />
A<br />
E0<br />
0 q0 q1 q<br />
H<br />
DD0<br />
Z0<br />
q<br />
k’0<br />
Z1<br />
k’0<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 105
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (7)<br />
Abb. A.10. a) Nachfrage, b) Angebot und c) Gleichgewicht<br />
bei Subventionierung mit Subventionssatz b<br />
p a) p b) p<br />
c)<br />
DD0<br />
SS0(k’0) SS0(k’0)<br />
q q q q<br />
E 0 q E 1<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (8)<br />
p0<br />
p1<br />
C<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 106<br />
F<br />
E0<br />
DD0<br />
Inspektions-, Erfahrungs- und<br />
Vertrauensgüter<br />
Einfache Marktanalyse: Einflüsse von<br />
Güternachfrage und –angebot<br />
Preis von Gut i<br />
Verfügbares Pro-Kopf-Einkommen<br />
Preis von Gut j<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (9)<br />
SS1<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 107<br />
Abb. A.11. Einfluss der Erhöhung von Pro-Kopf-<br />
Einkommen und j-Preis auf Lage der i-Nachfragekurve<br />
a) b) c)<br />
p p p<br />
SS0 SS0 SS0<br />
p0 p0 p0<br />
E0 E0 E0<br />
DD0<br />
p1<br />
E1<br />
DD0<br />
DD1<br />
q0 qi<br />
q0 qi<br />
q0<br />
p2<br />
p1<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 108<br />
E2<br />
E1<br />
DD0<br />
DD1<br />
DD2<br />
qi
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (10)<br />
Abb. A.12. Preis- und Mengeneffekt einer Nachfrageerhöhung<br />
p<br />
p1<br />
p0<br />
0 q<br />
q0<br />
E0<br />
E1<br />
q1<br />
DD0<br />
SS0(k’0)<br />
DD1<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 109<br />
A.2.4 Partialanalyse – Blick auf einen<br />
Einzelmarkt - und Totalanalyse (11)<br />
Abb.<br />
A.13.<br />
Problem<br />
externer<br />
Kosten der<br />
Produktion<br />
Gesellschaftliche Grenzkosten<br />
der Produktion<br />
0<br />
höher als private; q1, nicht q0 ist optimal; Internalisierung<br />
via Politik..<br />
p<br />
p1<br />
p0<br />
K<br />
A<br />
J<br />
H<br />
E1<br />
q1<br />
G<br />
I<br />
F<br />
q0<br />
L<br />
DD0<br />
k’1<br />
k’0<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 110<br />
A.2.4 Partialanalyse (Elastizität!)<br />
und Totalanalyse (12)<br />
Preiselastizität E q,p ([dq/q]/[dp/p]) der Nachfrage und<br />
Einkommenselastizität der Nachfrage<br />
Preiselastizität: gibt an, um wieviel % Nachfragemenge<br />
sich ändert, wenn dp/p 1% ist.<br />
Kreuzpreiselastizität, Eqj ,pi Einkommenselastizität der Güternachfrage (Eq,y )<br />
Gleichgewichtsbedingungen für zwei Gütermärkte<br />
bestimmen nur einen einzigen Relativpreis<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 111<br />
E0<br />
Z0<br />
q
pi/pj<br />
γ<br />
0<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (13)<br />
Abb. A.14. Relatives Marktgleichgewicht<br />
E<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (14)<br />
SS rel<br />
DD rel<br />
qi/qj<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 112<br />
Einflussfaktoren des Güterangebots und<br />
Wettbewerbsfähigkeit; Gewinnmaximierung<br />
Produktionsfaktoren Kapital K und Arbeit L<br />
Cobb-Douglas-Produktionsfunktion Y=K ß L 1-ß<br />
ß heißt Produktionselastizität des Kapitals K; gibt an,<br />
um wieviel Prozent Y steigt, wenn K-Einsatz +1%<br />
Preis p = Grenzkosten k’(q)<br />
andere Einflussfaktoren der Angebotsmenge<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (15)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 113<br />
Abb. A.15. Einfluss von Lohnsatzerhöhung (a), j-Preiserhöhung (b) und<br />
erhöhter Kostenunsicherheit (c) auf die Angebotskurve im i-Markt<br />
a) b) c)<br />
p p p<br />
SS1<br />
SS0<br />
F<br />
E1<br />
SS0<br />
E0<br />
p1<br />
p1<br />
p0 p0 SS1 p0<br />
E0<br />
p1<br />
E1<br />
DD0<br />
q1 q0 q q0 q1 q q1 q0<br />
q<br />
DD0<br />
SS0<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 114<br />
E1<br />
E0<br />
DD0<br />
SS1
p<br />
p1<br />
p0<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (16)<br />
Abb. A.16. Produktinnovation<br />
DD0<br />
DD1<br />
E0<br />
q0<br />
q1<br />
E1<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (17)<br />
SS0 (k’0)<br />
q<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 115<br />
Abb. A.17. Rolle der Preiselastizität der Nachfrage<br />
E’1<br />
Region B p<br />
Region A<br />
E’0<br />
DD B 0<br />
q’ q1’ q0’ q1 q0<br />
p1<br />
p0<br />
DD A 0<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (18)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 116<br />
Abb. A.18. Technischer Fortschritt auf einem Einzelmarkt<br />
p<br />
p0<br />
p1<br />
p0<br />
0<br />
C<br />
C’<br />
G<br />
E0<br />
q0<br />
E1<br />
q1<br />
E1<br />
E0<br />
DD0<br />
k’0<br />
k’1<br />
k’1<br />
k’0<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 117<br />
q<br />
q
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (19)<br />
Abb. A.19. Wirkung der Erhöhung der Zahl der Nachfrager<br />
(oder Einkommenssteigerung) auf einem Einzelmarkt<br />
p<br />
p1<br />
p0<br />
0<br />
E0<br />
E1<br />
DD0<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (20)<br />
SS0(k’0)<br />
DD1<br />
q0 q1 q<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 118<br />
Abb. A.20. Mengensteuer und Marktgleichgewicht<br />
p<br />
p’1<br />
p0<br />
p1<br />
0<br />
A<br />
Β<br />
C<br />
E<br />
q1<br />
E’<br />
F<br />
DD 0 net<br />
q0<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (21)<br />
DD0<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 119<br />
Indikatoren der Wettbewerbsfähigkeit und<br />
Spezialisierung<br />
linear-homogenene Produktionsfunktion<br />
Kapitalintensität<br />
Technologieintensität<br />
Wettbewerbsfähigkeiten von Unternehmen<br />
Weltexportanteil eines Landes (Indikator für<br />
internationale Wettbewerbsfähigkeit)<br />
q<br />
k’0<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 120
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (22)<br />
Wohlstand, Wettbewerb und Interessengruppen<br />
Wohlstand bei Vollbeschäftigung<br />
Recht zur Gewerkschaftsbildung<br />
Stabilität von Märkten<br />
Interventionspreis oberhalb des<br />
Gleichgewichtspreises („Mindestpreis“)<br />
Interventionspreis unterhalb des<br />
Gleichgewichtspreises („Höchstpreis“)<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (23)<br />
Abb. A.21. Instabile<br />
Spinnweb-<br />
Entwicklung<br />
(Schweinezyklus),<br />
Erhöhung der<br />
Nachfrage bei<br />
kurzfristig starrem<br />
Angebot<br />
p<br />
0<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 121<br />
J<br />
E 0<br />
q0<br />
D<br />
I H<br />
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (24)<br />
E 1<br />
F<br />
K<br />
DD0<br />
DD1<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 122<br />
Abb. A.22. Stabile Anpassung bei Cobweb-Theorem<br />
p<br />
p1<br />
p0<br />
0<br />
q0<br />
E 0<br />
E 1<br />
DD0<br />
DD1<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 123<br />
SS0<br />
SS0<br />
q<br />
q
A.2.4 Partialanalyse (z.B. Nutzenfunktion<br />
U=q 1 α q2 (1-α) ; ∂U/∂q1 =αq 1 α-1 q2 (1-α) = α[q2 /q 1 ] (1-α)<br />
und Totalanalyse (26); Y‘ ist Nominaleink.<br />
Ausschlussprinzip<br />
Rivalität im Konsum<br />
Kollektivgüter<br />
öffentlichen Güter<br />
Marginalbetrachtung und ökonomische Optimierung (Hh)<br />
Nutzenfunktion U(q 1 , q 2 ); ∂U/∂q i >0, ∂U 2 /∂q i
A.2.4 Partialanalyse und<br />
Totalanalyse (29)<br />
Totalanalyse<br />
statischen Analyse<br />
komparativ-statische Analyse<br />
dynamischen Analyse<br />
Zeitreihenanalysen<br />
internationaler Querschnittsanalysen<br />
empirischen Wirtschaftsforschung<br />
Simulationsanalysen<br />
computable general equilibrium model<br />
Baseline-Szenario<br />
Methodologischen Individualismus<br />
Positiver Theorie vs. normative Theorie<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 127<br />
A.2.5 Formale Analyse in Mikroökonomik<br />
und Makroökonomik: Einige Beispiele (1)<br />
A.2.5.1 Mikroökonomische Analyse<br />
Mikroökonomik: einzelwirtschaftliches<br />
Verhalten<br />
reale Einkommen<br />
A.2.5.2 Bedeutung von Konsumenten- und<br />
Produzentenrente<br />
sozialer Überschuss und ist ein Aspekt der<br />
Markt- bzw. Politikanalyse<br />
Auswahlkriterium<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 128<br />
A.2.5 Formale Analyse in Mikroökonomik<br />
und Makroökonomik: Einige Beispiele (2)<br />
Abb. A.25.<br />
Gütermarktgleichgewicht<br />
bzw.<br />
Konsumentenrente<br />
AE oP o und<br />
Produzentenrente(Residualgewinn<br />
bei<br />
Wettbewerb)<br />
p<br />
p0<br />
C<br />
A<br />
D<br />
E0<br />
F<br />
k’0 (q s )<br />
Erlös is pq, wenn man davon<br />
die Produktionskosten abzieht<br />
(Integral der k‘-Kurve, also die<br />
Fläche unter k‘), ergibt sich der<br />
Residualgewinn als 3eck P o E 0 C<br />
DD0 (q d )<br />
0 q0<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
q<br />
(www.eiiw.eu) 129
A.2.5 Formale Analyse in Mikroökonomik<br />
und Makroökonomik: Einige Beispiele (3)<br />
Abb. A.26.<br />
Wohlfahrtseffekte<br />
der Monopolisierung<br />
Monopol<br />
Cournot-Lösung<br />
Bei einem N-Sektoren-Modell der<br />
Wirtschaft führt eine fortschreitende<br />
Monopolisierung von Sektoren zu<br />
Inflation; umgekehrt dämpft Entmonopolisierung<br />
Preisniveauanstieg<br />
OPEC<br />
p<br />
p M<br />
p0<br />
J<br />
A<br />
N<br />
Monopolpreis reduziert Konsumtenrente,<br />
Umverteilung<br />
M<br />
H<br />
E0<br />
R’<br />
0 q V<br />
q<br />
M q0<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 130<br />
A.2.5.3 Ölpreisbildung, OPEC-Kartell<br />
und Macht<br />
Kollektivmonopol<br />
Wohlfahrtsverlust<br />
Abb. A.27.<br />
Ölpreisbildung bei<br />
Kartell und<br />
Wettbewerb<br />
p<br />
p T<br />
p T’<br />
p M<br />
p0<br />
B<br />
C<br />
L<br />
B“<br />
H<br />
N<br />
H’<br />
J<br />
B’ U<br />
R’0 net<br />
V<br />
0 q0 q1 q<br />
K<br />
DD0 net<br />
k’0<br />
DD0<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 131<br />
k’0<br />
DD0(P,P0 E ,Y0 W )<br />
W Z<br />
OPEC-Kollektivmonopol: sollte zerschlagenwerden/Energieeinsparung..(USA<br />
abhängig von Öl &Saudis)<br />
OPEC verzeichnet 2004 einen Umsatz von rund 350<br />
Mrd. $ (bei Marktanteil von 1/3), davon gehen etwa<br />
30% an Saudi-Arabien; dies hat höchste<br />
Reservekapazität und geringste Produktionskosten<br />
(ca. 1$ pro Barrel!). Wettbewerbspreis wäre ca. 15$!<br />
Bei Marktpreis von 40$ entstehen gewaltige Gewinne<br />
für die saudische Monopol-Ölgesellschaft ARAMCO =<br />
Finanzierungsquelle für Staatshaushalte, Spenden...<br />
Hoher OPEC-Kollektivmonopolpreis gewaltiges<br />
Problem für ölimportierende Entwicklungsländer<br />
Gegenkartell der OECD-Länder denkbar(Autos/Flugz.)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 132<br />
Z
A.2.5.4 Produktionsfunktion Typ<br />
Cobb-Douglas Y=F(K,L)=K ß L 1-ß ;<br />
0
qi<br />
0<br />
A.2.5.6 Lohnsetzung durch Verbände und<br />
Arbeitslosigkeit<br />
Abb. A.31. Einkommensmaximierung und Arbeitslosigkeit<br />
w a)<br />
w<br />
w2<br />
w1<br />
w E 0<br />
0<br />
+ + F<br />
G<br />
F’<br />
-<br />
-<br />
E0<br />
H<br />
L d 0<br />
L s 0<br />
L1 L0 L<br />
w1<br />
w E 0<br />
0<br />
L d 0<br />
L1<br />
F J<br />
L0<br />
b)<br />
L s 0<br />
E0<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 136<br />
A.2.5.7 Makroökonomische Analysefragen:<br />
Arbeitslosigkeit und Wachstum<br />
Abb. A.32. Transformationskurve<br />
B<br />
A<br />
E’<br />
F’<br />
E<br />
TK0<br />
E’’<br />
D’<br />
α<br />
BB0<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 137<br />
L<br />
BB1<br />
C D<br />
Anbieter und Nachfrager auf<br />
Devisenmarkt<br />
Offene Wirtschaft: Güterexporte und<br />
Güterimporte bzw. Außenhandel, zudem<br />
Kapitalverkehr (Kapitalexport=Inländer<br />
kaufen ausländische Wertpapiere oder<br />
Immobilien; Kapitalimport: Ausländer kaufen<br />
inländische Wertpapiere oder Immobilien bzw.<br />
Inländer verschulden sich im Ausland)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 138<br />
qj
A.2.5.8 Offene Volkswirtschaft:<br />
Devisenmarkt (1); Gleichgewicht!<br />
Abb. A.33. Devisenmarkt<br />
e (€/$)<br />
e E 0<br />
0<br />
E<br />
$E<br />
Z s<br />
Z d<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 139<br />
Fester vs. Flexibler Wechselkurs;<br />
nominaler Kurs e; realer<br />
Wechselkurs definiert q*=eP*/P<br />
Im System flexibler Wechselkurse bestimmen<br />
Markkräfte den nominalen Gleichgewichtskurs e, der<br />
sich sekündlich erheblich ändern kann.<br />
Bei Fixkurssystem wird ein Kurs e bzw. die Parität<br />
vom Staat fixiert (in welcher Höhe?) bzw. garantiert,<br />
was Interventionsnotwendigkeiten durch<br />
Zentralbank zur Folge hat; diese unterhält<br />
Devisenreserven, die ggf. auch für Intervention –<br />
hier: Verkauf von Devisen – verwendet werden<br />
können! Ankauf von Devisen zur Verhinderung einer<br />
Aufwertung der eigenen Währung denkbar<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 140<br />
A.2.5.8 Offene Volkswirtschaft:<br />
Devisenmarkt (2)<br />
Abb. A.34. Angebotsüberschuss auf dem Devisenmarkt<br />
e<br />
E F<br />
(€/$)<br />
Z<br />
Parität<br />
s 0<br />
Z s Güterexport<br />
Kapitalimport<br />
Notenbank kauft<br />
Angebotsüberschuss<br />
1<br />
An (=Streck EF); dadadurch<br />
steigt inländische<br />
Geldmenge!<br />
Aufwertung<br />
der<br />
Inlandswährung<br />
0 $<br />
G<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 141<br />
$<br />
Güterimport<br />
Kapitalimport
Modell ohne Kapitalverkehr<br />
Gibt es keinen internationalen<br />
Kapitalverkehr, dann wird bei flexiblen<br />
Wechselkursen der nominale<br />
Wechselkurs für Ausgleich sorgen von<br />
Güterexportwert und Güterimportwert<br />
Beachte: Realer Wechselkurs q*=eP*/P;<br />
Exportmenge hängt positiv ab von q*;<br />
Exportmenge hängt negativ ab von q*<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 142<br />
Rolle des Wechselkurses<br />
Fixkurssystem vs. System flexibler Wechselkurse<br />
Wechselkurs ist wichtig als Anpassungsinstrument bei<br />
Leistungsbilanzdefizit:<br />
Reale Abwertung (eP*/P steigt) stimuliert Exporte<br />
Reale Abwertung verteuert Importe<br />
Theorie optimaler Währungsräume: wann sind<br />
Festkurse optimal [ANWENDUNGSFALL EURO]<br />
Mundell(Faktormobilität hoch; Wechselkursinstr. überflüssig)<br />
McKinnon (Anteil handelsfähiger Güter hoch, dann ok)<br />
Kenen (Diversifizierungsgrad im Export hoch; internationale<br />
Schocks gleichen sich dann tendenziell aus...<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 143<br />
Internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />
eines Landes<br />
Patentindikatoren (Patente pro Kopf)<br />
Leistungsbilanzpositition<br />
In Verbindung mit relative Lohnstückkosten<br />
In Verbindung mit nominalem bzw. realen<br />
Wechselkurs<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 144
Euro Zone II/Konvergenz und<br />
Fragen der Erweiterung (OstEU)<br />
Länder sind im Binnenmarkt (4 Freiheiten)<br />
Konvergenzkriterien im Kontext mit Beitritt:<br />
Inflationsrate nicht >als 1.5 Prozentpunkt über den drei<br />
Ländern mit geringster Inflationsrate<br />
Zins nominal nicht höher als 2 Punkte über 3 besten<br />
Schuldenquote (Staatsschuld/BIP)
A.3.1 Wirtschaftsordnung und<br />
Marktwirtschaft (2)<br />
Koordinationsverfahren in der<br />
Marktwirtschaft<br />
Verhandlungen<br />
Bürokratie<br />
Wahlen<br />
Märkte<br />
Rechtsystem<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 148<br />
A.3.1 Wirtschaftsordnung und<br />
Marktwirtschaft (3)<br />
Abb. A.35. Arten der Koordination<br />
Bürokratie<br />
Markt<br />
Verhandlungen<br />
Politische<br />
Wahlen<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 149<br />
A.3.1 Wirtschaftsordnung und<br />
Marktwirtschaft (4)<br />
Abb. A.36.<br />
Einfluss<br />
einer<br />
erhöhten<br />
Preiserwartung<br />
auf<br />
den<br />
Marktpreis<br />
p<br />
p1<br />
p0<br />
0<br />
Wichtiger Aspekt<br />
E1<br />
q0<br />
E0<br />
DD1<br />
DD0<br />
SS1<br />
SS0<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 150<br />
q
A.3.1 Wirtschaftsordnung und<br />
Marktwirtschaft (5)<br />
Die wichtigste Institution zur Koordination in<br />
einer Marktwirtschaft ist der Markt<br />
Erwartungen<br />
Machtkontrolle<br />
Verfassung<br />
langfristiger Grundkonsens<br />
liberales System<br />
Sozialpolitik<br />
Soziale Marktwirtschaft<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 151<br />
A.3.1 Wirtschaftsordnung und<br />
Marktwirtschaft (6)<br />
arbeitsteilige Gesellschaft<br />
Spezialisierung<br />
Koordination<br />
Relativpreis<br />
Vorproduktmärkte<br />
Faktormärkte<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 152<br />
Marktwirtschaft (offiziell plus<br />
Schattenwirtschaft)<br />
Offizielle Wirtschaft;<br />
Wertschöpfung in der<br />
Schattenwirtschaft (inoffizielle<br />
Wertschöpfung, steuer-, abgaben- und<br />
regulierungsfrei); hoher Anteil von<br />
Bargeldtransaktionen; expandiert<br />
parallel zur Höhe der Arbeitslosenquote<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 153
Schattenwirtschaft<br />
Grad an effektiver Marktwirtschaft = offizielles<br />
System + Schattenwirtschaft (ex definitione freie<br />
Marktwirtschaft)<br />
Anteil Schattenwirtschaft 2003: USA ca. 8%, D: 16%,<br />
Italien 22%, Griechenland 25% - nach SCHNEIDER, F.); so<br />
gesehen ist ein Teil der EU-Marktwirtschaften weniger<br />
Soziale Marktwi. als es auf den ersten Blick scheint<br />
Langfristige Angebotsdynamik der offiziellen Wirtschaft<br />
hängt primär ab von Kapitalakkumulation, technischem<br />
Fortschritt und Arbeitsvolumen, wobei dK/dt und dA/dt so<br />
zu steuern sind, dass sich Vollbeschäftigung ergibt.<br />
Schwierig in offener Volkswirtschaft...<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 154<br />
A.3.2 Soziale Marktwirtschaft (1)<br />
Lebensrisiken Krankheit und Arbeitslosigkeit<br />
einerseits und Alter (Rentenbezugszeit)<br />
internationale Systemkonkurrenz<br />
hohe Kapitalzuflüsse<br />
Verhandlungen zulasten <strong>Dr</strong>itter<br />
Moral hazards – „Moralrisiko“<br />
einseitige Versichertenauswahl (adverse<br />
selection)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 155<br />
A.3.2 Soziale Marktwirtschaft (2)<br />
Es droht ein Teufelskreis von<br />
Beitragssatzerhöhungen und ansteigenden<br />
Arbeitslosenzahlen.<br />
In Anlehnung an MUSGRAVE gibt es<br />
klassische Staatsaufgaben in den Bereichen:<br />
Allokation<br />
Verteilung (Ressourcenallokation)<br />
Stabilisierung<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 156
A.3.3 Institutionelle<br />
Rahmenbedingungen<br />
A.3.3.1 Regeln, Verträge und Institutionen<br />
Anreizwirkungen von Regeln<br />
Principal-Agent-Probleme<br />
Durchsetzbarkeit von Verträgen<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 157<br />
A.3.3.2<br />
Wirtschaftspolitik und Staat (1)<br />
Produktions- und Preiseffekte<br />
Erwartungen<br />
Gütermärkte<br />
Faktormärkte (Märkte z.B. für Arbeit<br />
und Kapital)<br />
Allokationsfragen<br />
Stabilitätsfragen<br />
Verteilungsfragen<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 158<br />
A.3.3.2<br />
Wirtschaftspolitik und Staat (2)<br />
Ideologisch-pragmatische Programme<br />
Der moderne Staat ist ein Nationalstaat, der alternativ<br />
über drei Kriterien bzw. ideologische Modelle definiert<br />
wird:<br />
Staat als Willensgemeinschaft<br />
Staat als ethnische und sprachverbundene<br />
Gemeinschaft<br />
Staat als (ggf. „monopolistische“)<br />
Religionsgemeinschaft<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 159
A.3.3.2<br />
Wirtschaftspolitik und Staat (3)<br />
Abb. Staatliche Fixierung des Reallohnsatzes für Lehrer<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu)<br />
A.3.3.3<br />
Politik und politische Verträge<br />
Spezifische Investitionen<br />
Integrationsverträge<br />
Deutscher Zollverein (gegr. 1834)<br />
Europäische Union<br />
Sezessionsrecht<br />
Ausschlussklausel<br />
A.4 Staat und Wirtschaft<br />
160<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 161<br />
A.4.1 Grundlegende Kompetenzverteilung in der<br />
Wirtschaftspolitik<br />
Ebenen der Wirtschaftspolitik<br />
multilaterale Ebene der internationalen<br />
Organisationen (z.B. IMF, WTO);<br />
supranationale Ebene, wie bei der EU;<br />
nationale Ebene;<br />
regionale Ebene;<br />
kommunale Ebene<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 162
A.4.2 Staat als Wirtschafts- und<br />
Politikakteur (1)<br />
Verschiedene Zeithorizonte<br />
sehr kurzfristig, d.h. auf Tages- oder Monatsfrist<br />
bezogen;<br />
kurzfristig, d.h. aufs laufende Jahr bezogen;<br />
mittelfristig, d.h. auf mehrere Jahre (z.B. eine<br />
Legislaturperiode) bezogen,<br />
langfristig, d.h. auf ein Jahrzehnt oder mehr<br />
bezogen (bei steigender Lebenserwartung<br />
zunehmend wichtig).<br />
<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 163<br />
A.4.2 Staat als Wirtschafts- und<br />
Politikakteur (2)<br />
Staatsausgaben<br />
Staatseinnahmenerzielung<br />
Staatsdefizitfinanzierung<br />
Zentralbank<br />
Inflation<br />
Staat ist selbst ein wichtiger Nachfrager<br />
staatliche Dienstleistungen<br />
Stabilitätspolitik<br />
Umverteilungspolitik<br />
Theorie des Zweitbesten<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 164<br />
A.4.3 Opportunitätskosten,<br />
Güterarten, Marktversagen<br />
Opportunitätskosten<br />
freie Güter / knappe Güter<br />
Individualgüter / öffentliche Güter<br />
Kollektivgutproblematik<br />
Trittbrettfahrerproblem<br />
Marktversagen bei Kollektivgütern<br />
korrekte Bedarfsmenge<br />
Konsumentensouveränität<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 165
A.4.4 Geld<br />
In einer Geldwirtschaft hat Geld drei<br />
Funktionen:<br />
Recheneinheit<br />
Transaktionsmittel<br />
Wertaufbewahrungsmittel<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 166<br />
A.5 Herausforderungen der Wirtschaftspolitik<br />
A.5.1 Standardprobleme des<br />
Wirtschaftens (1)<br />
Knappheit<br />
betriebliche Mitbestimmung<br />
Güterversorgung<br />
Vermögen<br />
Akkumulation und Innovation<br />
internationale Macht<br />
Wirtschaftszyklen<br />
Deflation<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 167<br />
A.5.1 Standardprobleme des<br />
Wirtschaftens (2)<br />
Internationalisierung der Volkswirtschaften<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
Globalisierungsprozess<br />
Verflechtungsgrad der Volkswirtschaften<br />
die Rolle der multinationalen Produktionsunternehmen und<br />
Banken<br />
Zentralisierung von Kreditvergabeentscheidungen<br />
Ineffizienzen bzw. Wachstumsverlusten<br />
verschärfte internationale Standortkonkurrenz<br />
Rolle des Internets<br />
wechselseitiges Interesse an erfolgreicher Wirtschaftspolitik<br />
Kooperation<br />
Wirtschaftspolitik als Gestaltung des Ordnungsrahmens und als<br />
Eingriffe<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 168
A.5.1 Standardprobleme des<br />
Wirtschaftens (3)<br />
In modernen Gesellschaften umfasst<br />
Wirtschaften mehrere Handlungsfelder.<br />
Es geht um<br />
Produktionsvorgänge<br />
Konsum<br />
Akkumulation von Vermögen<br />
Entsorgung<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 169<br />
A.5.2 Allokation, Ökonomisches Prinzip<br />
und Effizienz<br />
Ressourcenallokation<br />
ökonomisches Prinzip<br />
Effizienz<br />
Einkommens- bzw. Konsumniveau pro<br />
Kopf<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 170<br />
A.5.3 Verhalten von Unternehmen<br />
und Haushalten<br />
Gewinnmaximierung<br />
Gewinne<br />
Informationsasymmetrie<br />
minimalen Ressourceneinsatz<br />
intertemporales Entscheidungskalkül<br />
diskontiert<br />
Nutzenmaximierung des Einzelnen für sich<br />
selbst<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 171
A.5.4 Verhalten von Politikern<br />
Wählerstimmenmaximierung<br />
Parteien<br />
Zeithorizont ist notorisch kurzfristig<br />
Ansteigen der Lebenserwartung<br />
politischer Markt: Wettbewerb um Wählerstimmen<br />
z.T. Politikversagen: Politik leistet Problemlösung nicht<br />
Median-Wähler (ist Wähler in der Mitte des politischen<br />
Spektrums: trennt 50% links bzw. rechts)<br />
Internet/SMS: Mehr Transparenz; für jeden mehr<br />
Abstimmungsoptionen – wo ist digitale Demokratie?<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 172<br />
Anhang A.2 Umweltprobleme<br />
Ordnungsrecht<br />
Coase-Lösung<br />
Zertifikatslösung<br />
Pigou-Steuern<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 173<br />
Anhang A.4 Preisdiskriminierung<br />
Abb. A.37. Internationale Preisdiskriminierung und Monopolmacht<br />
p<br />
b) Ausland a) Inland<br />
E*<br />
C*<br />
p0*<br />
C<br />
p0<br />
B* A B<br />
R’0* R’0<br />
Z* V* V<br />
q* q1* q0* 0 q0 q1<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 174<br />
E<br />
Z<br />
k’0<br />
q
Positive Theorie vs. Normative<br />
Analyse<br />
Positive Theorie will auf Basis von Hypothesen<br />
(z.B. starke Geldmengenexpansion hat hohe<br />
Inflation verursacht) die Wirklichkeit erklären<br />
Normative Analyse sagt, was sein soll; z.B.<br />
sei die optimale bzw. längerfristig wünschenswerte<br />
Inflationsrate 1% p.a. (Inflation=<br />
prozentualer Anstieg von Preisindex [Basis ist<br />
repräsentativer Warenkorb])<br />
Weitere Güterarten<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 175<br />
Inspektionsgüter (Erdbeeren: kann man<br />
zählen, messen, wiegen, Qualitätsurteil<br />
einfach und sofort): solche Märkte sind<br />
wettbewerbsintensiv u.a. wegen der<br />
Qualitäts- und Anbietertransparenz!<br />
Erfahrungsgüter (Urlaubsreise)<br />
Vertrauensgüter (<strong>Studium</strong>)<br />
Güterarten<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 176<br />
Es gibt freie Güter, die im Verhältnis zum Bedarf<br />
überreich vorhanden sind: z.B. Luft zum Atmen im<br />
Normalfall (nicht jedoch beim Untertagebau, Tauchen<br />
etc., wo es knappes Gut ist)<br />
Es gibt knappe Güter, die man in Individualgüter<br />
(nur wer zahlt, erhält das Gut) und Kollektivgüter<br />
unterteilen kann; bei Individualgut besteht<br />
Nutzungsrivalität und das Ausschlußprinzip<br />
(Nichtzahler haben keinen Zugang) wird angewendet<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 177
Individualgüter vs.<br />
Kollektivgüter<br />
Bei Individualgut wie Brot/Bier führt Zusammenspiel<br />
von Angebot & Nachfrage auf Markt<br />
bei Wettbewerb zu effizienter Versorgung<br />
Bei lokalem oder globalen Kollektivgut – z.B.<br />
Hochwasserschutz bzw. Klimaschutz - haben<br />
Nachfrager Anreize, Präferenzen verzerrt zu<br />
bekunden: Wegen Marktversagen ggf. staatliche<br />
Entscheidung über Angebotsmenge!<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 178<br />
Budgetbeschränkung, Preise und „real“;<br />
real heißt „in Gütereinheiten“ bzw. zu<br />
konstanten Preisen gerechnet<br />
Wenn ein Haushalt ein Geldeinkommen Y n hat und<br />
Güter q 1 (Milch) und q 2 (Brot) zu Preisen p 1 bzw. p 2<br />
kaufen kann, dann lautet die Budgetrestriktion des<br />
Haushalts:<br />
(1) Y n =p 1 q 1 +p 2 q 2<br />
Division durch p 2 (Dimension €/Mengeneinheit Brot)<br />
ergibt das Realeinkommen in Brot-Einheiten.<br />
(2) Y n /p 2 = (p 1 /p 2 )q 1 +q 2 ;<br />
Man beachte: (p 2 /p 1 )q 2 ist die Milchmenge in Broteinheiten<br />
ausgedrückt: Preisrelation p 2 /p 1 hat die<br />
Dimension Mengeneinh. Gut 1/Mengeneinh. Gut 2!<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 179<br />
Analyse des Verhaltens von<br />
Unternehmen<br />
Unternehmer bzw. von Managern geleitete Unternehmen<br />
wollen den Gewinn (Residualeinkommen)<br />
maximieren; und zwar unter bestimmten Nebenbedingungen<br />
bezüglich der Gegebenheiten auf den<br />
Faktormärkten (Arbeitsmarkt, Kapitalmarkt…) und der<br />
Wettbewerbsintensität der Gütermärkte<br />
! Gewinnmaximierung bedeutet bei vollständigem<br />
Wettbewerb, dass ex post Residualgewinne=0<br />
Andere Maximen bzw. Standards denkbar:<br />
Umsatzmaximierung, Marktanteilsmaximierung<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 180
Gewinnmaximierung bedeutet Kostenminimierung=optimal<br />
schonender<br />
Einsatz von Produktionsfaktoren<br />
Gewinnmaximierung führt letztlich auf eine Kostenminimierung;<br />
ein Unternehmen wird – Wettbewerb auf Güterund<br />
Faktormärkten angenommen – die Bedingung bzw. die<br />
Menge realisieren, bei der gilt:<br />
Marktpreis p = Grenzkosten K‘ der Produktion (K‘ =<br />
zusätzliche Kosten der Produktion einer Mengeneinheit): Der<br />
Marktpreis informiert darüber, welche Produzenten bzw. bis zu<br />
welchen Grenz- und Durchschnittskosten man als Anbieter<br />
noch auftreten sollte. Langfristig produziert Anbieter im<br />
Minimum der Durschnittskostenkurve (Betriebsoptimum),<br />
wobei Grenzkostenkurve durch dieses Minimum verläuft.<br />
Gesamtkosten K(q) =Fixkosten F o + variable Kosten f(q)<br />
K‘=∂K/∂q>0 als Normalfall; Durchschnittskosten D=[F o +c‘q]/q<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 181<br />
Analyse privater Haushalte: Nutzenmaximierung<br />
führt zu Bedingung<br />
(∂U/∂q 1)/(∂U/∂q 2)= p 1/p 2 = αq 2/[(1-α)q 1]<br />
Annahme: Menschen wollen<br />
Nutzen U(q 1 ,q 2 ) maximieren;<br />
und zwar unter Beachtung<br />
von Nebenbedingungen; etwa<br />
Budgetrestriktion p 1 q 1 +p 2 q 2 =Y n<br />
Funktion (0
Neue Institutionenökonomik I<br />
Ausgangspunkt ist Hypothese beschränkter<br />
Rationalität von Wirtschaftssubjekten, die in<br />
sozialen Systemen miteinander zusammenwirken<br />
Methodologischer Individualismus als Analyseprinzip<br />
bei Organisationen, d.h. das Entscheidungen<br />
von Organisationen auf individuelle Interessen bzw.<br />
die individuellen Akteure im Kontext von Anreizsystemen<br />
zurückgeführt werden.<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 184<br />
Wohlstand entsteht…<br />
durch effizienten Umgang mit Ressourcen<br />
sinnvolles, z.T. langfristiges, arbeitsteiliges<br />
Zusammenwirken spezialisierter Individuen<br />
bei Zulassung und Ermutigung von Innovationen<br />
bei Beachtung kurz- und langfristiger<br />
Alternativen des Ressourceneinsatz<br />
und hinreichender Vorsorge für Konsum in künftigen<br />
Perioden, was Investitionen erfordert<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 185<br />
Wohlstand kann nur entstehen<br />
und erhalten werden, falls gelingt<br />
Koordination<br />
von leistungsmimoviertenIndividuen<br />
in t1, t2<br />
Sicherung<br />
ökonomischer<br />
& pol. Stabilität<br />
Optimale<br />
Nutzung von<br />
Informationen<br />
+techn. Fortschritt<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 186
Institutionenökonomik II<br />
Theorie relationaler Verträge, die für künftige<br />
Kontingenzen (Umweltänderungen) Regelungslücken<br />
lassen; hier entsteht Spielraum für opportunistisches<br />
Verhalten (bis zum Vertragsbruch) nach Vertragsabschluss<br />
Auf Märkten werden Güter bzw. Leistungen – letztlich<br />
Rechte – ausgetauscht. Von daher kommt den Eigentumsrechten<br />
bzw. property rights Bedeutung zu.<br />
Letztere werden politisch gesetzt, sind anreizrelevant.<br />
Bei Transaktionen auf Märkten entstehen Transaktionskosten<br />
(Kosten der Betreibung des Wi.systems)<br />
Faktorspezifizität<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 187<br />
Bestimmungsgründe der<br />
Transaktionskosten<br />
Höhe der Transaktionskosten<br />
Transaktionshäufigkeit<br />
Unsicherheitsgrad;<br />
abhängig<br />
von Langfristigkeit<br />
des Vertrags<br />
Reputation der<br />
Marktakteure<br />
Je größer die Faktorspezifizität, also der bei einer Transaktion erforderliche spezifische<br />
Ressourceneinsatz, desto größer das Risiko opportunistischen Verhaltens; spezifische<br />
Ressourcenaufwendungen durch Ergänzungsverträge absicherbar<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 188<br />
Institutionenökonomik III<br />
Typisches Problem moderner Gesellschaften<br />
(auch Unternehmen) sind Principal-Agent-<br />
Probleme: Wie stellt Eigentümer bzw.<br />
jeweiliger Entscheidungsbefugter sicher, dass<br />
Beauftragte gewünschte bzw. vereinbartes Ziel<br />
effizient erreichen; Problem asymmetrischer<br />
Information; Rolle von Anreizsystemen<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 189
Funktion von<br />
Wirtschaftsordnung<br />
Hauptfunktion einer Wirtschaftsordnung ist es,<br />
leistungsförderliche Steuerungs- und<br />
Anreizsysteme bereitzustellen und dabei<br />
Transaktionskosten zu minimieren sowie die<br />
Erwartungsbildung zu erleichtern<br />
Institutionen sind Handlungsoptionen definierende<br />
Regelsysteme für Teilbereiche des Wirtschaftens, von<br />
denen Anreizwirkungen ausgehen<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 190<br />
Partialanalyse (bisweilen<br />
irreführend) und Totalanalyse<br />
Einfache Partialanalyse richtet sich auf<br />
Einzelmarkt, wobei etwa Gleichgewichtspreis und –<br />
menge auf Markt für Gut i betrachtet wird.<br />
Totalanalyse ist auf die Analyse der Gesamtwirtschaft<br />
gerichtet, wobei im einfachsten Fall mindestens<br />
zwei Märkte zu betrachten sind: z.B. subventioniert<br />
Staat Güterproduktion in Sektor i, was<br />
Besteuerung zwecks Finanzierung der Subventionen<br />
erzwingt: damit verfügbares Einkommen reduziert,<br />
weshalb Nachfrage in i und j-Markt sinkt!!!<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 191<br />
In jeder Wirtschaftsordnung<br />
ist zu entscheiden…<br />
Was, in welchen Mengen, wo, mit welchen Ressourcen<br />
für wen produziert wird (Frage der Ressourcenallokation)<br />
Zudem wird eine Vermögensakkumulation aus<br />
diversen Gründen gewünscht: z.B. Haltung von<br />
Realkapital K oder von Realkasse M/P (M ist nominaler<br />
Geldbestand, P ist das Preisniveau)<br />
Grundlegend ist auch, eine Aufteilung des<br />
Produktionsergebnisses festzulegen für<br />
Konsum, und zwar im Modell für Periode 1, 2 (C t1 und C t2 )<br />
Investition bzw. Ersparnis (Akkumulation von Kapital:<br />
dK/dt>0)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 192
Ermittlung der wirtschaftlichen Leistung in<br />
der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung<br />
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR)<br />
erfaßt die Wertschöpfung – d.h. die Wertsumme aller<br />
neuerstellter Güter +Dienstleistungen der abgelaufenen<br />
Periode in einem Land (Bruttoinlandsprodukt) ;<br />
VGR ist vergangenheitsorientierte Statistik<br />
In der VGR werden periodenbezogene Stromgrößen<br />
wie Bruttoinlandsprodukt Y, Konsum C, Investition I,<br />
Export X und Import J sowie das Preisniveau P und<br />
stichtagsbezogen Bestandsgrößen wie Lagerbestand,<br />
Geldmenge, Schuldenstand des Staates etc. ermittelt.<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 193<br />
Verwendungsgleichung des<br />
Bruttoinlandsproduktes;<br />
Staatsverbrauchsmultiplikator<br />
Y= C+I+G (Fall geschlossener Volkswirtschaft)<br />
Mit Funktionen C=cY, I=I o-br; aber G exogen<br />
Y= cY + I o-br + G; Definition Sparquote s= 1-c<br />
sY = I o-br + G; Differenzieren (bei konstantem<br />
I o und konstantem r) ergibt<br />
sdY = dG<br />
dY/dG=1/s >1 (da s
Geldmarktanalyse<br />
Reale Geldnachfrage md = md (Y,i) = hY – h‘i;<br />
Parameter h>0, h‘>0<br />
Geldmarktgleichgwichtsbedingung<br />
M/P = hY – h‘i<br />
Wenn M und P exogen sind, dann wird<br />
Geldmarktgleichgewicht beibehalten, wenn<br />
Y-Anstieg mit Erhöhung von i verknüpft ist<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 196<br />
Genaue Verwendungsseite des<br />
realen Einkommens Y =C+S+T; (T<br />
ist Steueraufkommen, τ Steuersatz)<br />
Y: Produktion neuer Güter & Dienstleistungen im Land<br />
Bei Produktion entstehen Einkommen (Löhne, Gewinn)<br />
Einkommen(ges.wirtschaftl. =Bruttoinlandsprodukt Y)<br />
Für Konsum C verausgabt; C=c(1- τ)Y; 0
Exogene Größen versus<br />
endogene Größen<br />
In der theoretischen Analyse wie in der VGR<br />
unterscheidet man zwischen von politischen<br />
Entscheidungsträgern frei wählbaren<br />
exogenen Größen (z.B. Staatsverbrauch, was<br />
die Güternachfrage des Staats bezeichnet) und<br />
sich im Wirtschaftsprozess ergebenden<br />
endogenen Größen; Endogene werden erklärt,<br />
etwa ges.wirt. Konsum C=C(Y), wobei Y das<br />
gesamtwirtschaftliche reale Einkommen ist<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 199<br />
Endogene Größe Investition:<br />
Investition I ist eine vom Realzins r negativ<br />
abhängige Größe<br />
Also I=I(r,...); mit ∂I/∂r
Entstehung, Verteilung und Verwendung<br />
des Bruttoinlandsprodukts<br />
Bruttoinlandsprodukt (BIP)= Wertschöpfung innerhalb der<br />
Landesgrenzen (in Land A: erwirtschaftet von dort arbeitenden<br />
A‘s mit permanentem A-Wohnsitz und temporär arbeitenden<br />
Ausländern. BIP minus Abschreibungen =Nettoinlandsprodukt;<br />
Bruttoinvestition I=Nettoinvestition dK/dt + Reinvestitionen I R<br />
Ermittlung des BIP auf Basis der sogenannten Entstehungsrechung,<br />
die sektoral ist: PRINZIP der Berechnung:<br />
Umsatz minus Vorleistungen = Wertschöpfung = Wertsumme<br />
aller neuerstellter Güter und Dienstleistungen einer Periode<br />
(Stromgröße; periodenbezogen; Bestandsgrößen wie etwa der<br />
Kapitalbestand K sind dagegen Zeitpunktbezogen; dK/dt ist<br />
eine Strömgröße, da hier Bestandsänderung zw. 2 Zeitpunkten)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 202<br />
Nominales Bruttoinlandsprodukt<br />
und reales Bruttoinlandsprodukt<br />
Ermittelt wird in der Statistik das nominale Bruttoinlandsprodukt<br />
Y n zu Marktpreisen („zu laufenden Preisen“)<br />
Das reale Bruttoinlandsprodukt Y ist die Wertschöpfung in<br />
Gütereinheiten gerechnet; eine Steigerung von Y zeigt ein<br />
höheres Wohlfahrtsniveau bei gegebener Bevölkerung; Y wird<br />
ermittelt (als Wertschöpfung „zu konstanten Preisen“) gemäß<br />
(1) Y= Y n /P,<br />
wobei P ein geeigneter Preisindex ist. Dieser repräsentative<br />
Preisindex bringt die Entwertung des Geldes zum Ausdruck:<br />
1/P ist die Kaufkraft des Geldes. Es gilt die Annahme<br />
einer konstanten Güterqualität. Gemäß (1) gilt Y n = YP<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 203<br />
Wieso einige Länder hohes Y<br />
bzw. y=:Y/L, andere niedrig?<br />
Y(K,L,A), also ist langfristig Y-Anstieg möglich durch<br />
Kapitalakkumulation bzw. dK/dt>0<br />
Zunahme der Erwerbstätigen (ggf. auch Verbesserung von<br />
deren Qualität/“Humankapitalbildung“)<br />
Erhöhung des technischen Wissensstandes A; durch<br />
Forschung und Entwicklung bzw. gutes<br />
Innovationssystem = Verbindungsnetz von industrieller<br />
Forschung, Universitäten und speziellen<br />
Forschungsinstituten; Import von Know-how oder Patenten<br />
aus Ausland bzw. Lizenzen. Individuelles Lernen UND<br />
institutionelles Lernen sind wichtig für Fortschritt!<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 204
Geldkreislauf und Güterkreislauf<br />
(Geldmarktgl.gew. M=[1/V]PY)<br />
In einer Geldwirtschaft wird mit dem nominalen<br />
Geldbestand M – anschaulich gesagt etwa 10x<br />
100€-Scheine – ein bestimmtes nominales Bruttoinlandsprodukt<br />
Y<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 205<br />
n finanziert (z.B. 2000€ in<br />
der abgelaufenen Periode); es gilt die<br />
Fishersche Verkehrsgleichung<br />
(2)M V= P Y=Yn (verkapptes Geldmarktgl.gew)<br />
Die Umlaufgeschwindigkeit V gibt an, wie oft eine Geldeinheit (Geldschein) pro Periode<br />
genutzt wird (im obigen Beispiel wäre V=2); da V nicht konstant ist, muß V auf Basis<br />
einer Theorie – nämlich der Geldnachfrage [z.B. V=V(i)]– erklärt werden; i ist der Zins<br />
Fishersche Verkehrsgleichung in Wachstumsraten<br />
(ist A=B C, gilt [dA/dt]/A =[dB/dt]/B + [dC/dt]/C;<br />
Hinweis: Produktregel, links durch A und recht<br />
durch BC dividieren!); statt (dA/dt)/A Notation g A<br />
(2) M V = P Y; es gilt wegen der Rechenregel für<br />
y=lnx: dlnx/dx =1/x bzw. dlnx =dx/x (Wachstumsrate)<br />
(2.1) g M + g V = g P + g Y<br />
Hierbei steht g für Wachstumsrate und g x bedeutet<br />
(dx/dt)/x, also relative Veränderung (etwa in %<br />
ausgedrückt). Wäre V konstant, also g V =0, dann gälte<br />
g P = g M -g Y. Die Inflationsrate g P ergäbe sich also als<br />
Differenz von Wachstumsrate der Geldmenge und<br />
Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 206<br />
Nominalzinsbestimmung<br />
Ex ante Nominalzins i = normaler Realzins r plus<br />
erwartete Inflationsrate (π‘);<br />
Ex post gilt, dass tatsächlicher Reazins r =<br />
Nominalzins i minus tatsächliche Inflationsrate; je<br />
niedriger Realzins ist, desto höher die Investitionen<br />
Haben zwei Länder gleichen Nominalzins, aber<br />
unterschiedliche Inflationsraten, dann differieren in<br />
Land A und Land B auch die für Investition I(r)<br />
wichtigen Realzinssätze rA und rB <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 207
Wechselkurs in offener<br />
Volkswirtschaft<br />
Der nominale Wechselkurs e in Dimension €/$;<br />
ist relativer Preis zweier Währungen. Bei<br />
gegebenem Auslandspreis P* in Dollar ist der<br />
Erlös in € für den Exporteur aus Euroland:<br />
eP*; Abwertung – also Erhöhung von e –<br />
bringt Vorteil für Exporteure; Abwertung<br />
stimuliert Güterexporte X; und verteuert<br />
Importe J, die dann mengenmäßig sinken<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 208<br />
Gesamtwirtschaftliches Eink. Y<br />
bei Unterbeschäftigung<br />
Definitionsgleichung Y = [C+I+G] +X‘; mit X‘=X-J<br />
(also X‘ sind Nettogüterexporte bzw. Nettonachfrage<br />
des Auslands; die Summe aus C+I+G – Konsum-,<br />
Investitions- bzw. Staatsnachfrage – heißt inländische<br />
Absorption. In unterbeschäftigter Wirtschaft<br />
ist Y = C(Ý-T)+I(r)+G + X‘(...); Y d bestimmt Y<br />
Y-Absorption=X‘(...); X‘= X(q*,Y*) – q*J(q*,Y); die<br />
Exportmenge X hängt positiv ab vom realen<br />
Wechselkurs q*=eP*/P und Y*; J positiv von Y, aber<br />
negativ vom realen Wechselkurs; X‘ heißt auch<br />
Außenbeitrag – in Deutschland meist größer Null<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 209<br />
Expansive Geldpolitik...<br />
Vereinfachend heißt expansive Geldpolitik<br />
Erhöhung der Wachstumsrate der Geldmenge<br />
(M1: Bargeld +Sichteinlagen oder breiter M3)<br />
Zins sinkt kurzfristig nominal und real<br />
Realzinsminderung stimuliert mittelfristig I(r); also<br />
Y steigt; also steigt C(Y) mittelfristig; Nominalzinssenkung<br />
bringt Abwertung bei flex. We.kurs,<br />
was Nettoexporte X‘ stimuliert bzw. Y erhöht<br />
Langfristig steigt P bzw. Inflationsrate, also i an!!!<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 210
Alternative Interpretation<br />
expansive Geldpolitik<br />
Entsprechend Monetary Condition Index<br />
MCI =: α r + (1-α)q; mit q=:1/q*=P/(eP*); je<br />
niedriger r und je niedriger q (geringer MCI; α<br />
ist Gewichtungsfaktor für Rolle von r), desto<br />
expansiver Geldpolitik; so kann man auch<br />
Geldpolitik von Ländern I, II, III...international<br />
vergleichen. Deutschland ist auf Basis MCI<br />
restriktiver als Spanien und andere Länder!<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 211<br />
Brutto vs. Netto; Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) versus Bruttosozialprodukt (BSP)<br />
Brutto vs. Netto: BIP zu Marktpreisen minus<br />
Abschreibungen = Nettoinlandsprodukt<br />
BIP vs. BSP: BIP plus Saldo der Erwerbsund<br />
Vermögenseinkommen zwischen<br />
In- und Ausland = BSP (bezogen auf Land<br />
A = Wertschöpfung aller A‘s)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 212<br />
Relevanz der Unterscheidung BIP<br />
und BSP: Beispiel Auslandsschuld<br />
Wenn ein Land etwa eine wachsende Auslandsverschuldung<br />
hat, für eine periodische Zinszahlung zu<br />
leisten ist, so ist das Bruttosozialprodukt (Werschöpfung<br />
der A‘s) eben Bruttoinlandsprodukt minus Zinszahlung<br />
auf Auslandsschuld D n **; beträgt die Relation<br />
D n **/BIP 0.5, während der Zins 10% beträgt,<br />
dann fliessen jährlich 5% des Bruttoinlandsprodukts<br />
als Zinszahlung ans Ausland: Weniger Konsum oder<br />
weniger Investition im Inland sind die Folge<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 213
Verwendungsgleichung des Bruttoinandsprodukts<br />
(C=Konsum, G=exogener Staatsverbrauch, X= Export, J= Import)<br />
(3) Y = C + I + G + X-J; als eine Ex-post-Gleichung gilt diese<br />
Aussage immer, wobei insbes. bei Investition I nicht zwischen<br />
gewünschten Inv. I(r) und ungewünschten Investitionen I“<br />
– sichtbar in ungeplantem Lageraufbau - unterschieden wird; r<br />
ist der Realzins = Nominalzins i minus Inflationsrate g P.<br />
Bei Ex-ante-Gleichgewichtsanalyse geht es um gewünschte<br />
Größen (* für Ausland):<br />
(4) Y = C(Y) + I(r) + G + X(Y*,q*) –J(Y,q*); ist einfache<br />
Gleichgewichtsbedingung für den Gütermarkt; C(Y)=cY,<br />
I(r)=I o-br, X(Y*,q*)=x(q*)Y*; J(Y,q*)=j(q*)Y; Koeffizienten>0<br />
Genaue Spezifizierung von Verhaltensfunktion empirische Frage<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 214<br />
Betrachten wir einfaches System in<br />
geschloss. Volkswi. (M ist nominale<br />
Geldmenge; M/P reales Geldangebot<br />
(1) Y= cY(1-τ) + I o –br +G; I o ist autonome Inv.<br />
Geldmarktgleichgewichtsbedingung (2) M/P= m d (Y,i)<br />
Betrachte reale Geldnachfragefunktion m d =hY – hi<br />
Ergibt – bei Annahme Nominalzins i=Realizins r (wegen<br />
Fehlens von Inflation) – dann r= {hY-[M/P]}/ h‘<br />
Ersetzen von r in (1) ergibt dann:<br />
Y= cY[1-τ] + Io –[b/h‘]{hY-[M/P]} + G bzw.<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 215<br />
Gütermarktgleichgewicht; unklar ob Y<br />
bei Vollbeschäftigung erreichbar ist!<br />
Gütermarkt: {1-c[1-τ] +[bh/h‘]}Y = I o + G;<br />
differenzieren der Gleichung (bzw. Kramer-Regel) ergibt<br />
{1-c[1-τ] +[bh/h‘]} dY = dI o + dG; ergibt mit 1-c(1-τ)=:s‘<br />
Ausdruck für dY/dG als „Fiskalmultiplikator“<br />
dY/dG = 1/{s‘ +[bh/h‘]}; höheres G erhöht Y, so dass Konsum<br />
steigt, erhöht Y, so dass Transaktionskassennachfrage steigt, so<br />
dass Geldnachfrageüberschuss entsteht – also steigt Zins r, was<br />
den Y-Anstieg dämpft; siehe im Nenner bh/h‘: falls h‘, also<br />
(betragsmäßige) Zinsreagibilität der Geldnachfrage gegen<br />
Unendlich geht, verschwindet dieser Dämpfungseffekt<br />
Multiplikator für Geldpolitik dY/d(M/P)= b/[s‘h‘ + bh]≥0; bei<br />
unendlich großer Zinsreagibilität (h‘→∞; Situation der<br />
Liquiditätsfalle) der Multiplikator=0; Geldpolitik unwirksam<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 216
Bei Unterbeschäftigung bestimmt gesamtwirtschaftliche<br />
Nachfrage kurzfristig Y<br />
Y = C(Y)+I(r)+G +{X(Y*,q*)-q*J(Y,q*)},<br />
wobei rechts vom Gleichheitszeichen ges.wirtschaftliche<br />
Nachfrage steht, und zwar inkl.<br />
Außenbeitrag {X(Y*,q*)-q*J(Y,q*)}; hierbei<br />
q*=eP*/P als realer Wechselkurs (e ist der<br />
nominale Kurs €/$), über den auch die Importmenge<br />
J in inländische Gütereinheiten<br />
umgerechnet wird (Term q*J); * bezeichnet<br />
Auslandsvariable; ∂X/∂q*>0; ∂J/∂q*
Neoklassische Synthese<br />
(Goodfriend, 2004), Fred. R. B. of<br />
Richmond Economic Quarterly<br />
Private Haushalte optimieren Konsum in 2-Perioden-Modell (intertemporal)<br />
Arbeitsangebot der<br />
Haushalte (abhängig von w und C)<br />
Optimierungsentscheidung<br />
der Unternehmen<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 220<br />
Haushalte, die sparen/Kredit nehmen<br />
können: Nutzenmaximierung (bei<br />
erwartetem Einkommen Y 1 bzw. Y 2 )<br />
(1) U(C 1, C 2), Nutzen von C in Periode 1, 2<br />
Nebenbed.Budgetrestriktion C 1 +C 2 /(1+r)=Y 1 +Y 2 /(1+r)<br />
Maximiere U(C 1,C 2) = lnC 1 + [1/(1+ρ)]lnC 2<br />
Max. sogenannte Lagrangefunktion<br />
L‘(C 1 , C 2 , λ) = U(...)+λ{-C 1 + -C 2/[1+r] + Y 1+Y 2/[1+r]}<br />
∂L‘/∂C 1 =0; ∂L‘/C 2 =0; ∂L‘/λ = 0; dies ergibt dann<br />
C 2 /C 1 = [1+r]/[1+ρ]; Konsum steigt im Zeitablauf an,<br />
wenn r größer als Zeitpräferenzrate ρ („Gegenwartslust“)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 221<br />
Ähnlich bei Arbeitsangebot<br />
Logarithmische Nutzenfunktion mit Freizeit F‘,<br />
wobei F‘ + Arbeitszeit L=1 (Zeitbudget; Normierung)<br />
Nebenbedingung ist (w Reallohn): wL= C<br />
Arbeitsangebot Haushalte: Ls = 1- C/w;<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 222
Unternehmen:<br />
Produktion C = αL; hier ist α also Arbeitsproduktivität<br />
Aufschlag bzw. Markup μ = P/k‘ (Aufschlag auf Grenzkosten)<br />
Grenzkosten betragen bei Nominallohnsatz W: k‘= W/α<br />
Daher ist μ = α/[W/P]= α/w bzw.<br />
Gleichgewichtslohnsatz w# = α/μ<br />
L# = 1- [αL/(α/μ)] = 1/[1+μ]<br />
C# = α/[1+μ]<br />
(1+r#)= (1+ρ)(α 2 /α 1 )<br />
π = f(μ 1, Eμ 2) + E(π); dabei ist E(π) die erwartete Trendinflation<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 223<br />
Besondere Fragen Offene<br />
Volkswirtschaft<br />
Offene Volkswirtschaft<br />
Handel (Güter u. Dienstleistungen)<br />
Kapitalverkehr (Portfolioinv., Direktinvestitionen)<br />
Devisenreserven: Bestand bei Zentralbank steigt, wenn<br />
diese Devisen ankauft auf Devisenmarkt<br />
Langfristig wird nominaler Wechselkurs – als<br />
Relativpreis zweier Währungen – bestimmt durch<br />
Kaufkraftparität KKP (für e mit €/$: e KKP = P/P*)<br />
Kaufkraftparität<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 224<br />
Kaufkraftparität geht von Freihandel und<br />
internationaler Arbitrage aus (man kauft, wo es<br />
relativ billiger ist) – dann muss langfristig<br />
einheitlicher Preis in Land I und II herrschen:<br />
eP*=P; zur Vereinfachung Annahme, dass alle<br />
Güter handelbar seien. Wenn eP* kleiner als P,<br />
dann verstärkte Importe aus Ausland, d.h. dass<br />
die Devisennachfragekurve nach außen geht;<br />
also Abwertung (e steigt),... solange bis eP*=P.<br />
e<br />
SS (Güterexp.)<br />
DD1<br />
DDo<br />
$<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 225
Der Logik der Kaufkraftparität<br />
nach...<br />
Sollten nur solche Länder Fixkurs miteinander<br />
haben, die gleich hohe Inflationsrate haben<br />
bzw. wo P und P* sich parallel entwickeln;<br />
setzt parallele Geldpolitik voraus<br />
Absolute Wechskursfixierung ODER Einführung<br />
Gemeinschaftswährung heißt<br />
WÄHRUNGSUNION<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 226<br />
Anmerkung Zinsparität (mit Y K für das<br />
Kapitalgrenzprodukt: langfristig bei freiem<br />
Kapitalverkehr Y K =Y* K* (=r*) und Y K =r, also r=r*)<br />
KURZFRISTIGER Kapitalverkehr bestimmt<br />
Wechselkurs; mittelfristig gilt Zinsparität,<br />
nämlich i = i* + a‘ E ; dabei ist a‘ E die erwartete<br />
Abwertungsrate. Bei Anlage im Ausland ist der<br />
Ertragssatz i* (* für Ausland) plus erwarteter<br />
Währungsabwertungsrate. Langfristig kein<br />
Widerspruch zu KKP, falls i=r+π bzw. i*=r*+π*<br />
Langfristig ist erwartete Abw.rate=tatsächliche!<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 227<br />
Seit 1999 EZB bzw. Euro(zone)<br />
EU15-Länder ohne UK, Dänemark, Schweden (Griechenland in<br />
€zone ab 01)<br />
Konvergenzkriterien für Kandidaten: Inflationsrate nicht höher<br />
als 1.5 Prozentpunkte über den 3 Ländern mit niedrigster Rate<br />
Nominalzins nicht höher als 2 Punkte über dem Zins in den 3<br />
preisstabilsten Ländern<br />
3% Defizitquote nicht überschreiten<br />
60% Schuldenquote nicht überschreiten<br />
2 Jahre keine Abwertung<br />
Politisch unabhängige Zentralbank<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 228
Offene Volkswirtschaft bzw.<br />
Eurozone; beachte y=Y/L; bei<br />
handelsfähigen Gütern P T =eP T *<br />
Y Eurozone = Y + Y* (* sei Spanien), Y** ist US<br />
Konjunktur – mit X‘ Nettoexp. - beeinflusst von<br />
D: I(r), G, X‘, C(Y(1-τ), A‘); A‘=M/P + P‘K/P + eF**/P<br />
Anstieg Aktienkurs P‘ und Abwertung erhöht Realverm.<br />
Spanien: I*(r), G*, C*(Y*(1-τ*)), A‘*=...; Realzins r ist<br />
niedriger als in Deutschland, da Inflation höher ist; z.T.<br />
ist dies Balassa-Samuelson-Effekt: Relativpreisanstieg<br />
nichthandelsfähiger Güter (N) gegenüber handelsfähigen<br />
(T-Gütern) im Zuge von Anstieg von Pro-Kopf-Eink. y<br />
P=(P T ) α (P N ) 1-α ; also Inflationsrate g P=:π =απ T + (1-α)π N<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 229<br />
Problem für Aufholländer<br />
Gemäß Balassa-Samuelson-Effekt nimmt bei<br />
steigendem Pro-Kopf-Eink. y der Relativpreis<br />
der nichthandelsfähigen Güter zu<br />
Kann – bei P T * konstant –kommen via P N konstant<br />
in Verbindung mit nominaler Aufwertung (e sinkt)<br />
Kann bei e konstant - und P T * konstant - durch<br />
Erhöhung von P N geschehen; dann ist Inflation in<br />
aufholendem armen Land größer als im Ausland!!<br />
Also auch Nominalzins i größer als im Ausland!<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 230<br />
Volkswirtschaften als<br />
Kandidatenländer Eurozone<br />
Land muss sich überlegen, ob man<br />
Wechselkursinstrument noch braucht: aufholende<br />
Länder mit typischerweise hohem negativen<br />
Außenbeitrag – hohe Nettoimporte – dürfte auf<br />
Abwertungsoption in der Regel angewiesen sein.<br />
Nominallohnsenkung kaum möglich (nach –dY bzw.<br />
Erhöhung der Arbeitslosenquote denkbar; ABER...)<br />
Vorteil früher Wechselkursfixierung: Nominaler<br />
Niedrigzins aus Eurozone wird importiert; aber wenn<br />
Inflationsrate relativ hoch, droht Fehlallokation.<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 231
Produktionspotenzial<br />
Langfristig wird Output bzw. gesamtwirtschaftliche<br />
Produktion durch in den Unternehmen<br />
verfügbare Produktionsfaktoren bestimmt: Das<br />
Produktionspotential Y pot ist die Produktion bei<br />
Vollauslastung der Inputfaktoren Kapital K und<br />
Arbeit L (ggf. weitere Faktoren betrachtbar)<br />
Y<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 232<br />
pot =Ypot (K,L); tatsächliches Y mit abhängig von Auslastungsgrad<br />
Bei Cobb-Douglas-Funktion Y=KßL1-ß ; 0
Bedeutung der Struktur der ges.<br />
wirtschaftlichen Nachfrage<br />
In geschlossener Wirtschaft ohne Staat<br />
(1a)Y= cY + I(r) im Gleichgewicht bzw.<br />
(1b)Y[1-c] = I(r);<br />
und mit 1-c:=Sparquote s<br />
(1c) s = I(r)/Y; einfache Gleichgewichtsbedingung<br />
Wegen g Y=∂Y/∂K [I(r)/Y] kommt dem Kapitalgrenzprodukt<br />
∂Y/∂K (Zusatzproduktion bei Erhöhung des Kapitalinputs um<br />
eine Einheit) und der Investitionsquote I/Y besondere Bedeutung<br />
für Wirtschaftswachstum zu; man beachte, dass bei<br />
Gewinnmaximierung gilt r =∂Y/∂K.<br />
Aufgabe: Berechnen von ∂Y/∂K und ∂Y/∂L bei Cobb-Douglas-F.<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 235<br />
Verteilungsrechnung I: funktionale<br />
Einkommensverteilung<br />
Ausgangspunkt der Verteilungsrechnung in der VGR<br />
ist das Nettosozialprodukt zu Faktorkosten (Volkseinkommen);<br />
von der Größe zu Marktpreisen geht man<br />
über zu Faktorkosten, indem man preisaufblähende<br />
(umsatzsteigernde) Mehrwertsteuereinnahmen abzieht<br />
und quasi-preissenkende Subventionen hinzuzählt.<br />
Das Volkseinkommen setzt sich aus Lohneinkommen<br />
UND Einkommen aus Unternehmertätigkeit und<br />
Vermögen zusammen; Lohnquote plus <strong>Prof</strong>itquote =1;<br />
Lohnquote beträgt etwa 1/3 in Deutschland bzw. EU<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 236<br />
Einkommensverteilung II<br />
Neben der funktionalen – auf die Produktions-faktoren<br />
(zuvor Arbeit und Kapital) bezogene Verteilungsrechnung<br />
gibt es die personelle Einkommensverteilung:<br />
Sie ordnet aufsteigend die Haushalte zunächst<br />
der Höhe ihrer Einkommen (egal aus welcher Quelle)<br />
nach und stellt dann die Anteile etwa diverser Quintile<br />
der Haushalte am gesamten Einkommen dar: Bekannt<br />
ist hier die Lorenz-Kurve bzw. der Gini-Koeffizient<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 237
Grundlegende Effekte des<br />
Sozialstaats<br />
Ausgangspunkt ist eine gesamtwirtschaftliche Produktionsfunktion<br />
Y=Y(K, L, H), wobei L einfache Arbeit und H Humankapital<br />
ist; dabei gelte H(G“), wobei G“ Sozialausgaben darstellen<br />
1) Sozialstaat: bestimmte Lebensrisiken individuell besser beherrschbar<br />
(z.B. staatl. Krankenversicherung), daher kann mehr<br />
in Ausbildung investiert werden, was Produktivität steigert (H<br />
steigt; mit ∂H/∂G“>0 bis Erreichen von kritisch hohem G“):<br />
Nachfrage nach K, L steigt wegen dH>0 bzw. Sozialausgaben G“<br />
2) Sozialstaat bedeutet aber auch Sozialabgaben auf Arbeit bzw.<br />
erhöhte Lohnnebenkosten, was Nachfrage nach L, H reduziert<br />
Optimaler Sozialstaat, wo marginaler H-Stimulierungseffekt gleich<br />
marginalem kombinierten Arbeitsnachfragerückgangseffekt<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 238<br />
Wirtschaftsphilosophische<br />
Aspekte: Einige Grundfragen<br />
1) Was soll der<br />
Mensch für Ziele<br />
haben dürfen (inkl.<br />
Verhältnis Mensch-<br />
Mensch; Mann-Frau)<br />
2) Welche Ziele hat<br />
die Staatstätigkeit?<br />
3) Welche<br />
Bedeutung kommt<br />
Institutionen zu?<br />
I) Erkenntnis- bzw.<br />
Wissenschaftstheorie:<br />
Was kann man wirklich<br />
sicher wissen?<br />
II) Welche Rolle hat<br />
die Wissenschaft?<br />
III) Welche<br />
Politikstrategien sind<br />
sinnvoll?<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 239<br />
Einige mögliche Antworten aus<br />
wirtschaftsphilosophischer Sicht<br />
1a) Welche Ziele soll der<br />
Mensch haben dürfen?<br />
2a) Welche Ziele hat die<br />
Staatstätigkeit?<br />
3a) Welche Bedeutung<br />
haben Institutionen?<br />
1b)<br />
2b)<br />
Jedes Individuum setzt Ziele<br />
eigenständig (liberale Sicht)<br />
Kollektiv oder Diktator gibt Ziele vor<br />
Maximiere Nutzen der<br />
größtmöglichen Zahl (Utilitarismus:<br />
Bentham, John Mill) von Individuen<br />
Macht und Ruhm des Herrschers zu<br />
mehren<br />
Wiederwahl sichern<br />
3b) Verminderung von Unsicherheit<br />
und Begrenzen persönlicher<br />
Willküroptionen (nach Karl Popper)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 240
Einige Antworten zur<br />
Erkenntnistheorie aus kritischrationaler<br />
Sicht (K. Popper)<br />
Ia) Was kann man wissen? Ib) Man kann nur vorläufige<br />
Hypothesen aufstellen und diese<br />
empirisch testen (Hypothesen<br />
müssen falsifizierbar sein);<br />
erfolgreicher Test = vorläufige<br />
Bewährung= „Wahrheit“<br />
IIa) Wie soll rationale Politik <br />
handeln?<br />
IIb) Da Gesellschaften komplex,<br />
Menschen unvollkommen und<br />
Wissen nur vorläufig gesichert,<br />
sind funktionsfähige Institutionen<br />
wichtig; Politik sollte Revolution<br />
vermeiden, wichtig sind fundierte<br />
Reformprozesse in einer offenen<br />
Gesellschaft<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 241<br />
Wissenschaftstheorie: Was<br />
kann man wirklich wissen?<br />
Man kann falsifizierbare Hypothesen – als Wenndann-Sätze<br />
– bilden: allgemeine Aussage<br />
Es gibt einen zu erklärenden Sachverhalt<br />
(Explanandum), z.B. Inflation im Sinn eines länger<br />
anhaltenden Anstiegs des Preisniveaus; URSACHE?<br />
Nun gibt es rivalisierende Hypothesen:<br />
a) Zu hohe Geldmengenexpansion verursacht Inflation<br />
b) Zu hohe Lohnsteigerungen führen zu Inflation<br />
c) Ölpreissteigerungen führen zu Inflation<br />
Diverse Länder mit Inflation beleuchten…ES FOLGT…<br />
<strong>Dr</strong>ei Positionen zur<br />
Wissenschaft<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 242<br />
Theorie um der Analyse selbst willen (Aristoteles)<br />
Wissenschaft<br />
sei zur Verbesserung<br />
des Lebens (Francis Bacon,<br />
1561-1626, Jurist, Lordkanzler)<br />
Forschung &<br />
Lehre als Idealbild<br />
der Wissenschaft<br />
(Wilhelm von Humboldt;<br />
1809 * Universität Berlin)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 243
Wirtschaftlich relevante neuere<br />
Ideengeschichte: a) Hobbes<br />
Thomas Hobbes im Buch Leviathan (1651):<br />
(1) hedonisch-individueller Begriff des Guten<br />
(2) Staat soll sich vor dem Selbstinteresse der Betroffenen, vor<br />
freien Bürgern, rechtfertigen<br />
(3) Gedankenexperiment „Naturzustand“, in dem weder Staat<br />
noch Recht: es gibt dauernd überall Raub, Mord; Bürgerkrieg<br />
aller gg. Alle. Vernunft aber will Frieden – wie erreichbar?<br />
(4) Wechselseitige Einschränkung der Freiheit durch hypothetischen<br />
Gesellschaftsvertrag; da Vertrag ohne Sanktionsmittel bzw. Gewaltmittel<br />
wirkungslos ist absoluter Staat notwendig; Unterwerfung unter Staat<br />
Naturzustandsidee wiederholt von anderen aufgegriffen, auch von RAWLS (20. Jh.)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 244<br />
Wirtschaftlich relevante neuere<br />
Ideengeschichte b) John Locke<br />
John Locke (engl. Arzt und Philosoph, 1632-1704)<br />
Begründet Empirismus: Erfahrung bzw. systematische<br />
Realitätswahrnehmung –insbes. via Sprache –sei wichtig<br />
für Erkenntnis<br />
Locke entwickelt liberales Staatsverständnis, wonach Staat<br />
auf Zustimmung der Bürger (Vertrag!) gebaut sein soll;<br />
Staat soll Gewaltenteilung realisieren und life, liberty and<br />
property (Leben, Freiheit, Eigentum [an Boden]) als drei<br />
Menschenrechte realisieren; Widerstand gegen einen die<br />
Menschenrechte nicht realisierenden Staat erlaubt. Locke<br />
ist intellektueller Vater des modernen Liberalismus<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 245<br />
Wirtschaftlich relevante neuere<br />
Ideengeschichte: c) Montesquieu<br />
Charles-Louis de Montesquieu (1689-1755) kritisiert<br />
satirisch in den „Perserbriefen“ anonym; er entwickelt<br />
staatsethischen Grundsatz „Le pouvoir arrete le pouvoir“:<br />
Macht dämme Macht ein, was nur über umfassende<br />
Gewaltenteilung möglich sei, sonst Missbrauch von<br />
Macht große Gefahr. Hauptwerk „De l‘ esprit des lois“ aus<br />
Furcht vor Zensur in Genf 1748 anonym veröffentlicht<br />
Diese Idee von Macht und Gegenmacht läßt sich in der<br />
Kategorie ökonomischen Denkens als<br />
Gleichgewichtsphänomen verstehen<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 246
Aufklärung in Großbritannien: Adam<br />
Smith gegen merkantilistischen<br />
Interventionsstaat<br />
Adam Smith 1723-1790 Moralphilosoph und<br />
<strong>Volkswirtschaftslehre</strong>r (Begründer)<br />
An Inquiry into the Nature and Causes of the<br />
Wealth of Nations<br />
„Natürlicher Erwerbstrieb“ des Menschen<br />
Eigeninteresse führt zu gesellschaftlich erwünchter<br />
Güterversorgung (Bäcker backt wg. Eink.interesse)<br />
Arbeit, Arbeitsteilung und Sparsamkeit bzw.<br />
Kapitalbildung führen zu Wohlstand<br />
Staat soll Frieden und Recht sichern<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 247<br />
Adam Smith: Fünf Bausteine<br />
von Wohlstand<br />
Bildung<br />
Arbeitsteilung<br />
Sparen bzw. Kapitalbildung<br />
Wettbewerb<br />
Liberaler Staat<br />
(Verteidigung,<br />
Justiz)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 248<br />
Aufklärung in Europa<br />
„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner<br />
selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist<br />
das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung<br />
eines anderen zu bedienen.„ Kant, 1783<br />
Aufklärung (Leitmotiv „sapere audere“) betont<br />
Vernunft= allgemeingültiges verstandesgeleitetes Erkennen<br />
Freiheit als Grundlage persönlichen und politischen Handelns<br />
Fortschritt = Neuerungen, die Leben verbessern<br />
Kritik (insbes. an Kirche und absolutistischem Staat)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 249
Absolutismus, Aufklärung,<br />
Industrialisierung<br />
Gegen den absolutistischen Staat wendet sich im 18. Jh. die<br />
Aufklärung (Enzyklopädisten); Rationalität statt Metaphysik! 1789<br />
französische Revolution – ökonomisch-soziale Dominanz von Adel und<br />
Kirche beendet! Bürgerliche Gesellschaft, Gleichheitsideal, Rechtsstaat à<br />
la Code Napoleon. Großbritannien auch Rechtsstaat (keine Verfassung)<br />
Industrialisierung in England: 18. Jh.; Unternehmer wollen<br />
wirtschaftliche Freiheit; Kapitalbildung wichtiger als Landeigentum (alter<br />
Adel); ökonomische Erfolge und erhöhte Bildung verstärken Ruf<br />
nach politischer Mitwirkung; Industrialisierung sorgt für Urbanisierung,<br />
starkes Bevölkerungswachstum – z.T. Angst vor Überbevölkerung;<br />
Auswanderung aus Europa, wo vor allem Arme auswandern.<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 250<br />
Industrialisierung, Wohlstand,<br />
Marktwirtschaft<br />
Industrialisierung führte zunächst zu<br />
Verelendung bei vielen Arbeitnehmern mit oft<br />
hoher Kinderzahl; längerfristig zu steigender<br />
Produktivität und steigenden Reallöhnen<br />
(Nominallohn/Preisniveau) und zu steigenden Pro-<br />
Kopf-Einkommen; in Europa stieg im 19. Jahrhundert<br />
Lebenserwartung, Bildungsgrad erhöht durch<br />
Engagement von Staat und anderen (u.a. Kirchen,<br />
Gewerkschaften); Sozialstaat in D seit Bismarck<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 251<br />
Industrialisierung: Wertschöpfung im 2-<br />
Sektoren-Modell (Y=Produktion, B=Boden, K=<br />
Kapital, (dY/dt)/Y=g Y ist Wachstumsrate von Y)<br />
Y = Y‘ + Y“ (Y‘ Landwirtschaft, Y“ Industrie)<br />
g Y = [b‘g Y‘ ]+ {(1-b‘)g Y“ }; mit b‘=Y‘/Y, also Anteil der landwirtschaftlichen<br />
Produktion Y‘ an der Gesamtwertschöpfung Y<br />
Wachstumseinfluss von Landwirtschaft sinkt (b‘ fällt, g Y‘
John Stuart Mill (1806-1873), liberale<br />
„Grundsätze der politischen<br />
Ökonomie“ 1848; Rahmenordnung!<br />
Mill ist gegen utopische Sozialisten. Da Individuen ihre<br />
Interessen selbst am besten erkennen, ist staatliche<br />
Abstinenz (laisser-faire) doppelt gut: bringt effiziente<br />
Staatstätigkeit, gibt Anreize bzw. Freiraum zur Entfaltung<br />
für jeden einzelnen. Staat soll Schulbesuch<br />
(aber keine staatl. Schulen!) fördern, Arbeitszeit aus<br />
Gesundheitsgründen überwachen, mit Auswanderungspolitik<br />
einer Überbevölkerung entgegensteuern;<br />
für pol. Gleichberechtigung & Koalitionsfreiheit der<br />
Arbeiter, Frauenemanzipation. Staatlicher Zwang<br />
nur, um Schädigung von Menschen abzuwenden.<br />
David Ricardo:<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 253<br />
Ricardo zeigt: freier Handelsaustausch auf<br />
Basis komparativer Vorteile vorteilhaft für alle<br />
beteiligten Länder<br />
Prinzip komparativer Vorteile stellt darauf ab,<br />
dass für internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />
relative Kostenvorteile relevant sind – nicht<br />
absolute!!<br />
Forderung nach Freihandel!<br />
In England umgesetzt nach<br />
Hungerkatastrophe in Irland (Abschaffung<br />
der Getreidezölle)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 254<br />
Karl Marx als Philosoph und Akteur:<br />
1848 Kommunistisches Manifest<br />
Marx sieht als Ziel klassenlose Gesellschaft (von<br />
Proudhon übernommen)<br />
Marx legt sozialistische Analyse vor, die im<br />
Gegensatz zu angeblich vom Kapitaleignerstandpunkt<br />
aus entwickelten klassischen Nationalökonomie<br />
(Smith, Ricardo…) aus der Perspektive der<br />
unterdrückten Arbeiterschaft sieht<br />
Privateigentum für Entfremdung verantwortlich<br />
Verelendung der Arbeiter, verschärfte Konkurrenz mit<br />
Konzentration=wachsende Krise im Kapitalismus; via<br />
Gemeineigentum und Staatswirtschaft überwinden!<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 255
Privateigentum an<br />
Produktionsmitteln als Problem?<br />
Privateigentum – umfassend definierte Verfügungsrechte – setzen Anreize<br />
zur sorgsamem Umgang mit Kapital bzw. Ressourcen; Frage nach Anfangsverteilung<br />
bzw. Verteilungsdynamik auf lange Sicht; es gibt im Übrigen<br />
Probleme mit Gleichverteilung, da diese sich eigendynamisch veränder wird;<br />
viele werden Aktien verkaufen. Problem strategischer Investoren: unter 5%<br />
Anteil an einem Unternehmen engagiert sich kaum ein Eigentümer sehr<br />
nachdrücklich für optimale Expansion, woraus sich eine Tendenz zu einer<br />
Vermögenskonzentration = Konzentration bei Einkommensverteilung ergibt<br />
Es muss allerdings auch die Neugründung von neuen Unternehmen in<br />
jeder Generation als Phänomen gesehen werden.<br />
In der Wissensgesellschaft des 21. Jh. sind intellektuelle<br />
Eigentumsrechte ein besonderes Problem (vgl. 1850/70, CH, NL)<br />
Kapitalismus hat sich gewandelt, z.T. sehr dynamisch und stabil;<br />
sozialistische Zentralverwaltungswirtschaft zugrunde gegangen in<br />
1990/91 (2002 Hungerland Nordkorea)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 256<br />
Staatliches Eigentum an<br />
Produktionsmitteln vs. privates<br />
Staatliches Eigentum<br />
Art Gleichverteilung<br />
Eigentümerfunktion haben<br />
staatliche bzw. Parteifunktionäre<br />
(Macht!), was geringe<br />
Anreize zu sorgfältigem<br />
Umgang mit Eigentum<br />
bedeutet; Qualitäts- und<br />
Effizienzprobleme im<br />
Akkumulationsprozess.<br />
Privates Eigentum<br />
Private Eigentümer<br />
motiviert zu sorgfältigerEigentumsbewirtschaftung<br />
und<br />
Kapitalakkumulation<br />
Problem:Konzentration<br />
von Eigentum (ggf.<br />
Erbschaftssteuern,<br />
Gründungsförderung)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 257<br />
Philosophie und Politik<br />
insgesamt…<br />
Einige Philosophen<br />
menschenfreundlich<br />
einflussreich;<br />
Einflussreich, aber fatal<br />
wirkten Marx und Lenin;<br />
aber auch Nietzsche;<br />
letzterer schriftstellernd<br />
eifriger Verkünder von<br />
Selbstbejahung und<br />
Steigerung des Lebens<br />
via Willen zur Macht;<br />
Verkünder von Herrenvs.<br />
Sklavenmoral<br />
Öffentlichkeit und<br />
Politiker vielfach von<br />
Philosophen beeinflusst<br />
Politik: Einfluss von<br />
Naturwissenschaftlern<br />
und Sozialwissenschaftlern<br />
gering<br />
Politik wird durch<br />
Wähler schwach<br />
kontrolliert;<br />
ambivalentes Verhältnis<br />
Politik-Medien (z.T.<br />
instrumentalisiert)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 258
Basis von Wohlstand: Wirtschaftliche<br />
Freiheit, Rechtsstaat, Staatstätigkeit<br />
Wirtschaftliche Freiheit in einer Marktwirtschaft<br />
Eigentunmsrechte<br />
und Rechtsstaat<br />
Beschränkung<br />
der Staatstätigkeit<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 259<br />
Einige Aspekte wirtschaftlicher Freiheit;<br />
Index wi. Freiheit (Fraser Institut 2003)<br />
Wirtschaftliche Freiheit kann<br />
zu Eigeninitiative, Kreativität,<br />
unternehmerischem<br />
Engagement und Selbstbewußtsein<br />
motivieren – ggf.<br />
verstärkt durch Bildung;<br />
Wirtschaftliche Freiheit bei<br />
Wettbewerb=Investition+Innovation+begrenzteGewinne<br />
=Wohlstand für viele<br />
1. Hongkong (8.6 von 10)<br />
2. Singapur (8.5)<br />
3. USA (8.5)<br />
4. Neuseeland (8.2)<br />
4. Großbritannien(8.2)<br />
6. Schweiz (8.0)<br />
16. Estland (7.5)<br />
20. BRD (7.3)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 260<br />
Wachstum und Wohlstand<br />
Wirtschaftliches Wachstum ist ein langfristiger Prozess.<br />
Positive Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsproduktes<br />
über viele Jahre gibt es erst seit der Industriellen Revolution<br />
Pro-Einkommen y=Y/L (mit L für Bevölkerung) wichtig<br />
Pro-Kopf-Einkommen wächst nur, wenn die Wachstumsrate<br />
der Produktion g y größer als g L, also die prozentuale<br />
Bevölkerungswachstumsrate. Diese betrug im 19. Jh. in<br />
Europa zeitweise 3% p.a. (also Verneunfachung der<br />
Bevölkerung binnen 75 Jahren!). Y/L stieg in vielen Ländern<br />
Europas, USA, Kanada, Australien; normale Wachstumsrate im<br />
21. Jahrhundert für OECD-Länder ist 1 bis 2% p.a.<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 261
Natürliche Ressourcen als<br />
Grundlage von Reichtum?<br />
Es gibt einige Länder, die durch natürliche<br />
Ressourcen wie Gas und Öl sehr wohlhabend<br />
geworden sind: z.B. Saudi-Arabien, Kuweit, Irak,<br />
Lybien; dies sind Länder mit kleiner Bevölkerung<br />
– gilt auch für Norwegen. Wichtig auch für USA,<br />
Russland, Indonesien, Mexiko, Australien, Nigeria<br />
Wohlstand in Land mit gr. Bevölkerung nur über<br />
hohen Anteil von Industrie- und Dienstleistungsproduktion<br />
(Bildung & Innovation) erreichbar<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 262<br />
Langfristige Ölpreisentwicklung,<br />
1880-2002<br />
Ölpreisentwicklung<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 263<br />
Ölpreise längerfristig relativ konstant (um<br />
20 Dollar)<br />
Ansteigen der Ölpreise in 70er J. durch OPEC-<br />
Kartellpolitik; Gaspreise hängen am Öl<br />
Anfang 21. Jh. Marktanteil der OPEC bei nur<br />
noch 35%; Ölreserven zu 2/3 in arabischen<br />
Ländern, starke Öl-Abhängigkeit der<br />
Weltwirtschaft von politisch labiler Region<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 264
Lebensphasen, Vermögen,<br />
Einkommen<br />
Vermögen ist definiert als Quelle von zukünftigem<br />
Einkommen;<br />
Gegenwartswert von Einkommen Y1 in t1 ergibt sich<br />
als Y1/(1+i), wobei i der Nominalzinssatz ist;<br />
Gegenwartswert von Y2 ist Y2/(1+i)2; hätte man<br />
ewiges Dauereinkommen von nominal 1, dann wäre<br />
Gegenwartswert dessen 1/i<br />
Für Zeit ohne Arbeitseinkommen braucht man<br />
Ersatzeinkommen: z.B. Rente, Kapitaleinkommen…<br />
Lebensphasen und<br />
Lebensunterhalt<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 265<br />
Menschen müssen für Lebensunterhalt auch bei<br />
Kindern und nichterwerbstätigen Erwachsenen<br />
sorgen; das ist Herausforderung in Familie mit vielen<br />
Kindern und bei zunehmender Rentenzeit sowie bei<br />
längeren bzw. häufigeren Krankheitszeiten<br />
Gegen Risiken kann man ggf. Versicherung abschliessen:<br />
Rentenbezugsdauer = „Langlebigkeitsrisiko“<br />
Versicherungen haben „Moral hazard Probleme“,<br />
d.h. Versicherte können Versicherungsfall extra<br />
herbeiführen; also Policen mit Selbstbeteiligung etc.!<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 266<br />
Alterssicherung in<br />
traditionellen Gesellschaften<br />
Kinder als Alterssicherung = „Familienrente“ im<br />
Mittelalter; Eltern sorgen für Kinder, die als Erwachsene<br />
(bisweilen schon als Kinder) für Eltern bei Krankheit bzw.<br />
Erwerbsunfähigkeit aufkommen<br />
Hygienefortschritt= erhöhte Lebenserwartung ab 19.Jh<br />
Modernes Sozialversicherungssystem = Staat zuständig<br />
für soziale Sicherung (Alter; Invalidität – letzteres machte<br />
Staat vor Bismarck nur für Soldaten und ggf. Beamten);<br />
Umlagefinanzierung im 19./20. Jh („Generationenvertrag“).<br />
Im 21. Jh. ergänzend privates Versicherungssparen für<br />
Alterssicherung zunehmend wichtig (Lebenserwartung Anfang<br />
21. Jh. in Westeuropa 70, 1880: um 35 J.)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 267
Rentenversicherung und<br />
Bildung<br />
Kinder können dank staatl. (oder privatem)<br />
Schulsystem in Verbindung mit staatlichem<br />
Sozialversicherungssystem längere<br />
Ausbildung machen, was Produktivität erhöht:<br />
Die Arbeitsproduktivität steigt! (Bildung ähnlich<br />
wie technischer Fortschritt), allerdings war<br />
Schulbesuch im 19. Jh. nicht kostenlos,<br />
Schulpflicht erst im 20. Jh., z.T. Frauen<br />
diskrimiert – LDCs=hohe Analphabetenquote<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 268<br />
Was bedeutet kostenlose<br />
Bildung?<br />
Nachgefragt wird die Sättigungsmenge<br />
Anbieter können nur durch Subventionierung<br />
überleben<br />
Subventionierung bedeutet staatliche<br />
Intervention<br />
Staatliche Intervention kann Qualitätsverlust,<br />
Ineffizienz und mangelnde<br />
Produktdifferenzierung begünstigen<br />
Empirische Analyse<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 269<br />
Bausteine:<br />
Hypothese=Wenn-Dann-Aussage<br />
Datensatz über zu erklärenden Sachverhalte<br />
bzw. abhängige Variable (z.B. Zeitreihen für<br />
Inflationsrate π in Länder n=1, 2…N)<br />
Datensätze über unabhängige Variable<br />
(Geldmengenwachstumsrate gM )<br />
Wir formulieren als A-Hypothese<br />
π = ao +a1gM + μ (normalverteilte Zufallsvariable)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 270
Verwendung des BIPs in<br />
Euro-Zone (2002)<br />
Investition(Mrd.Euro)<br />
20%<br />
Konsumausgaben des<br />
Staates(M rd.Euro)<br />
20%<br />
Quelle: European cent ral bank, M onthly bullet in M ay 2003<br />
Verwendung des BIPs in Euro-Zone 2002<br />
A ußenb eit rag ( M rd .Euro )<br />
2%<br />
Private<br />
Konsumausgaben(M rd.Euro)<br />
58%<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 271<br />
Verwendung des BIPs Im<br />
Deutschland (2002)<br />
19,1%<br />
18,1%<br />
Quelle: Deut sche Bundesbank M onatsbericht M ärz 2003<br />
Verwendung des BIPs im Deutschland 2002<br />
3,9%<br />
58,9%<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 272<br />
Verwendung des BIPs in<br />
VR.China (1999)<br />
48%<br />
Verwendung des BIPs in VR.China (1999)<br />
3%<br />
Quelle: http://www.stats.gov.cn/ndsj/zgnj/2000/C12c.htm<br />
12 %<br />
37%<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 273
Hohes Pro-Kopf-Einkommen y in<br />
OECD-Ländern vs. arme Länder<br />
Annahme: geschlossene Wirtschaft ohne Staat – als einfachstes Modell;<br />
Bevölkerungswachstum, techn. Fortschritt, Abschreibungsrate auf Kapital: δ<br />
(1) Ersparnis S=sY; (2) Bruttoinvestition I =dK/dt + δK<br />
(3) Gleichgewichtsbedingung für Makro-Gütermarkt S=I (also S/Y=I/Y)<br />
(4) Produktionsfunktion Y=K ß (AL) 1-ß ; 0
Anhang: Zusammenhang von Gewinnmaximierung<br />
(ges.wi.) und Nutzenmaxierung (WELFENS, 2002d)<br />
Produktionsfunktion, in die sektorale Größenvorteile eingehen<br />
(Sektorgrößen Q i bzw. Q j, Produktion von Firma i bzw. j ist q i<br />
bzw. q j ), wobei zur Vereinfachung 1-ß=σ+σ‘ gelte:<br />
(I) Y=K ß L 1-ß (Q i/q i) σ (Q j/q i) σ‘ ; also<br />
(II) Y=K ß (Q i/L) σ (Q j/L) σ‘ q i -σ qi -σ‘<br />
(II‘) Y=K ß (q i‘) σ (q j‘) σ‘ q i -σ qi -σ‘<br />
In (II‘) können die nutzenmaximierenden Mengen aus Sicht<br />
repräsentativen Haushalts mit U=q i ‘ φ q j ‘ 1- φ eingesetzt werden;<br />
Implikationen!!!<br />
Anhang: Europäische<br />
Integration<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 277<br />
1957: Gründung der Europäischen Gemeinschaft<br />
durch Frankreich, Deutschland, Italien und Benelux<br />
(6 Staaten= EG6)<br />
1973 Erweiterung um Großbritannien, Irland,<br />
Dänemark (Ex-EFTA-Länder)<br />
1981: Aufnahme Griechenlands<br />
1986: Aufnahme von Spanien, Portugal<br />
1995: Aufnahme von EFTA-Ländern: Österreich,<br />
Finnland, Schweden<br />
2002: EU-Osterweiterung vereinbart: EU-25 ab 2004,<br />
plus Rumänien und Bulgarien ab 2007<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 278<br />
Anhang: Gewinnmaximierung, Investitionen bzw. BIP-<br />
Dynamik; Y=K ß L 1-ß ; Definitionen: e‘ Eulerzahl m“=(M/P)/L;<br />
y=Y/L; k=K/L; r Realzins; M/P reales Geldangebot<br />
Produktionsfunktion (1) y =kß Also (2) dy/dt =ß(dk/dt)kß-1 Geldmarktgleichgew. (mit erwarter Inflationsrate=0)<br />
(3) M/P=Y/(σr); also (4) r = Y/[σ(M/P)]= y/[σm“]<br />
Hypothese Gewinnmaximierung mit Blick auf Nettoinvestitionen hier:<br />
(5) [dK/dt]/L = φ[Y K -r]; Y K ist Kapitalgrenzprodukt,<br />
dk/dt +(n+δ)k = φk ß-1 – φr = φk ß-1 – φk ß /[σm“];*ßk ß-1<br />
ß(dk/dt)k ß-1 +ß(n+ δ)k ß = φßk (ß-1)(ß-1) – φßk 2ß-1 /[σm“]<br />
Falls ß=0.5: dy/dt= φßy 2 –{ß[n+ δ]}y –(φß/[σm“])<br />
Analytisch lösbar? Stabil?<br />
<br />
<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 279
Wettbewerbspolitik<br />
Staat soll Wettbewerb bzw. Auswahlmöglichkeiten der<br />
Verbraucher erhalten; aktueller Wettbewerb zwischen<br />
bestehenden Anbietern und ggf. potenzielle Konkurrenz als<br />
Disziplinierungsinstrument der Unternehmen zur Sicherung<br />
von Effizienz & als Innovationsanreiz sowie Anreiz,<br />
Konumentenwünsche zu beachten (Konsumentensouverän.):<br />
Allgemeine Wettbewerbspolitik nötig!<br />
Wettbewerb bringt Effizienz in verschiedenem Sinn:<br />
Kostenminimierung (oder Gewinnmaxim.) = produktive Effizienz<br />
Allokative Effizienz: Preis = Grenzkosten (Opportunitätskosten der<br />
Produktion entsprechen dem Grenznutzen des marginalen Nachfragers)<br />
In offener Wirtschaft spielt Importkonkurrenz (bei<br />
handelsfähigen Gütern) eine wichtige Rolle für Wettbewerb<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 280<br />
Regulierung (Alternative wäre<br />
Ex-post-Kontrolle)<br />
In einigen Sektoren gibt es fallende Grenzkosten<br />
(Subadditivität der Kosten) und versunkene bzw.<br />
irreversible Kosten, so dass sektorspezifische ex ante<br />
Regeln – d.h. Regulierung – nötig sind: resistentes<br />
Monopol mit „bottleneck“ inbesondere Netzindustrien<br />
(Telekom, Energie, Bahn: Netzzugangsfragen)<br />
Idealerweise Regulierer<br />
mit klaren Zielen<br />
politisch unabhängig<br />
zuständig für mehrere Netzsektoren<br />
Zeitliche Konsistenz erforderlich<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 281<br />
Angebotsdynamik der Wirtschaft (Kapital<br />
K, A Technologieniveau, L Arbeitseinsatz, δ<br />
Abschreibungsrate auf K, e‘ Euler-Zahl, t Zeit)<br />
Wenn Ersparnis<br />
S=sY und Wachstumsrate<br />
von L bzw.<br />
von A gleich n bzw.<br />
a sind, dann ist langfristigesgleichgewichtiges<br />
Pro-Kopf-<br />
Einkommen y#:<br />
Y#=[s/(a+n+δ)] ß/1-ß e‘ at<br />
Direktinvestitionszuflüsse<br />
(via<br />
multinationaleUnternehmen<br />
Kapitalbildung<br />
durch Investition<br />
Produktionsfunktion (Beispiel Cobb-Douglas)<br />
Y = f(K, A, L) = K ß (AL) 1-ß<br />
Y/L =: y = k ß A 1-ß<br />
Arbeitsvolumen<br />
Y/[AL] =: y’ = k’ ß<br />
Technischer<br />
Fortschritt<br />
Positive InvestiArbeitsBevölHumanAusga- Int. Risiko- Import<br />
Externationenzeitentkerungskapitalben für Technokapitaltechnologie-intenlitäteninlänwicklungwachsbildungForlogiemärktesiverdischertum (Lernen) schungtransfer (inkl. Güter und<br />
Unter-<br />
und (via Aktien- Wirkung<br />
nehmenMigraEntwick-<br />
Lizenzen markt) von<br />
Importtionlung<br />
und<br />
konkurrenz<br />
(insbes. Direkt(Wettbe-<br />
IKT) investiwerbstionen)druck)<br />
Institutionen<br />
(Wirtschaftsordnung),<br />
Steuer-, Sozial-,<br />
Innovations-, Wettbewerbs-,<br />
Handels-,<br />
Kapitalmarktpolitik<br />
Lohnpolitik<br />
(Höhe und Struktur)<br />
Arbeitszeitpolitik<br />
Institutionen<br />
(Wirtschaftsordnung), Steuer-,<br />
Sozial-, Innovations-,<br />
Wettbewerbs-, Handels-,<br />
Kapitalmarktpolitik<br />
POLITIK Tarifpartner Politik Ausland<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu) 282
A.12 Internetwirtschaft und<br />
Netzwerkeffekte<br />
Abb. Natürliches Monopol, Newcomer und Netzwerkeffekte bei Regulierung<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu)<br />
A.12 Internetwirtschaft und<br />
Netzwerkeffekte<br />
Abb. Produkt- und Prozessinnovationen<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
(www.eiiw.eu)<br />
283<br />
284