Skript Europäische Integration Teil 2 - Prof. Dr. Paul JJ Welfens ...
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Grundlagen der Europäischen Wirtschaftsintegration Masterstudiengang Europäistik Prof. Paul J.J. Welfens Evgeniya Yushkova Bergische Universität Wuppertal WS 2012/2013
- Seite 2 und 3: 5. EUROPÄISCHE WIRTSCHAFTS- UND W
- Seite 4 und 5: Die EZB, das Eurosystem und das ESZ
- Seite 6 und 7: Stufen der Wirtschafts- und Währun
- Seite 8 und 9: Inflationsrate in der EU Abb. 5.1:
- Seite 10 und 11: Vorteile der Preisstabilität • V
- Seite 12 und 13: Weitere Aufgaben • Banknoten: Die
- Seite 14 und 15: Zusammenhang zwischen Zinssätzen u
- Seite 16 und 17: Die geldpolitischen Instrumente 2 S
- Seite 18 und 19: Beschlussorgane der EZB Abb. 5.4: B
- Seite 20: Quelle: http://www.ecb.europa.eu/ec
Grundlagen der <strong>Europäische</strong>n<br />
Wirtschaftsintegration<br />
Masterstudiengang Europäistik<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Paul</strong> J.J. <strong>Welfens</strong><br />
Evgeniya Yushkova<br />
Bergische Universität Wuppertal<br />
WS 2012/2013
5.<br />
EUROPÄISCHE<br />
WIRTSCHAFTS- UND<br />
WÄHRUNGSINTEGRATION:<br />
EUROPÄISCHE GELDPOLITIK<br />
UND EUROPÄISCHE<br />
ZENTRALBANK<br />
<strong>Welfens</strong> / Yushkova; Uni Wuppertal 2012
Literatur:<br />
• EZB (2011), Die Geldpolitik der EZB,<br />
http://www.ecb.europa.eu/pub/pdf/other/monetarypolicy2011de.pdf<br />
• EZB, http://www.ecb.int/ecb/educational/movies/html/index.de.html<br />
• GÖRGENS, E.; RUCKRIEGEL, K.; SEITZ, F. (2004), <strong>Europäische</strong><br />
Geldpolitik, Stuttgart: Lucius & Lucius.<br />
<strong>Welfens</strong> / Yushkova; Uni Wuppertal 2012
Die EZB, das Eurosystem und das ESZB<br />
Rechtliche Grundlagen für die einheitliche Geldpolitik:<br />
der Vertrag über die <strong>Europäische</strong> Union (EUV),<br />
der Vertrag über die Arbeitsweise der <strong>Europäische</strong>n Union (AEUV),<br />
die Satzung des <strong>Europäische</strong>n Systems der Zentralbanken und der<br />
<strong>Europäische</strong>n Zentralbank (ESZB-Satzung).<br />
Eurosystem = EZB + NZBen der EU-Mitgliedstaaten, deren<br />
Währung der Euro ist<br />
ESZB = EZB + NZBen aller EU-Mitgliedstaaten<br />
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Euro-Währungsgebiet<br />
• Euro-Währungsgebiet: 17 EU-Mitgliedsstaaten, deren Währung<br />
der Euro<br />
• Potenzielle Kandidaten für die Einführung des Euro: Bulgarien, die<br />
Tschechische Republik, Lettland, Litauen, Ungarn, Polen,<br />
Rumänien, Schweden.<br />
• Länder mit Opting-out-Klausel: Dänemark und das Vereinigte<br />
Königreich<br />
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Stufen der Wirtschafts- und<br />
Währungsunion<br />
• 1. Stufe (ab 1. Juli 1990): Uneingeschränkter Kapitalverkehr,<br />
verstärkte Zusammenarbeit der Zentralbanken,Verbesserung der<br />
wirtschaftlichen Konvergenz<br />
• 2. Stufe (ab 1. Januar 1994): Errichtung des EWI, Verbot der<br />
Gewährung von Zentralbanken an öffentliche Stellen, verstärkte<br />
Koordinierung der Geldpolitik<br />
• 3. Stufe (ab 1. Januar 1999): <strong>Europäische</strong> Währungsunion,<br />
Einführung des Euro, unwiderrufliche Festlegung der<br />
Umrechnungskurse, Durchführung der gemeinschaftlichen Geldpolitik<br />
durch ESZB, Inkrafttreten des WKM II, Inkrafttreten des Stabilitäts-<br />
und Wachstumspaktes<br />
• Die <strong>Europäische</strong> Währungsunion wurde mit der Ausgabe des Euro-<br />
Bargeldes am 1. Januar 2002 vollendet<br />
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Preisstabilität<br />
• Das vorrangige Ziel des ESZB ist, die Preisstabilität zu<br />
gewährleisten.<br />
• Die quantitative Definition von Preisstabilität (EZB-Rat im<br />
Oktober 1998): „ein Anstieg des Harmonisierten<br />
Verbraucherpreisindex (HVPI) für das Euro-Währungsgebiet von<br />
unter 2 % gegenüber dem Vorjahr“.<br />
• Preisstabilität als Ziel der <strong>Europäische</strong>n Union (Vertrag von<br />
Lissabon, 2009)<br />
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Inflationsrate in der EU<br />
Abb. 5.1: Inflationsrate in der EU (HICP), jährliche Wachstumsrate, Sept. 2012<br />
Quelle: www.ecb.int<br />
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Inflationsrate in der EU<br />
Abb. 5.2: Inflationsrate in der EU (HICP), jährliche Wachstumsrate, Sept. 2012<br />
Quelle: www.ecb.int<br />
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Vorteile der Preisstabilität<br />
• Veränderungen der relativen Preise können leichter erkannt<br />
werden fundiertere Konsum- und Investitionsentscheidungen <br />
effizientere Ressourcenallokation Steigerung des produktiven<br />
Potenzials der Wirtschaft.<br />
• Keine Inflationsrisikoprämien als Ausgleich für Risiken <br />
Allokationseffizienz des Kapitalmarkts Verstärkung der<br />
Investitionsanreize wirtschaftliches Wohlstand<br />
• Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Wirtschaftsakteure und<br />
Unternehmen Ressourcen der produktiven Verwendung<br />
vorenthalten, sinkt<br />
• Minimierung der Verzerrungseffekte der Steuer- und<br />
Sozialsysteme durch die Inflation<br />
• Wahrung des sozialen Zusammenhalts und der sozialen Stabilität<br />
• Finanzstabilität<br />
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Aufgaben der EZB und des Eurosystems<br />
Aufgaben der EZB und des Eurosystems:<br />
• die Geldpolitik des Euro-Währungsgebiets festzulegen und<br />
auszuführen,<br />
• Devisengeschäfte durchzuführen,<br />
• die offiziellen Währungsreserven der EU-Mitgliedstaaten zu halten<br />
und zu verwalten,<br />
• das reibungslose Funktionieren der Zahlungssysteme zu fördern.<br />
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Weitere Aufgaben<br />
• Banknoten: Die EZB hat das ausschließliche Recht, die Ausgabe von<br />
Banknoten innerhalb des Euroraums zu genehmigen.<br />
• Statistik: In Zusammenarbeit mit den nationalen Zentralbanken erhebt<br />
die EZB entweder von nationalen Behörden oder direkt von den<br />
Wirtschaftsakteuren die für die Erfüllung der Aufgaben notwendigen<br />
statistischen Daten.<br />
• Aufsicht über die Kreditinstitute und Stabilität des Finanzsystems: Das<br />
Eurosystem trägt zur reibungslosen Durchführung der von den<br />
zuständigen Behörden auf dem Gebiet der Aufsicht über die<br />
Kreditinstitute und der Stabilität des Finanzsystems ergriffenen<br />
Maßnahmen bei.<br />
• Internationale und europäische Zusammenarbeit: Zum Zwecke der<br />
Erfüllung der dem Eurosystem übertragenen Aufgaben arbeitet die EZB<br />
sowohl innerhalb der EU als auch international mit den zuständigen<br />
Organen, Einrichtungen und Foren zusammen.<br />
Quelle: www.ecb.int<br />
<strong>Welfens</strong> / Yushkova; Uni Wuppertal 2012
Gelpolitische Strategie<br />
wirtschaftliche Analyse<br />
EZB überprüft regelmäßig<br />
• die Entwicklung der<br />
gesamtwirtschaftlichen Produktion<br />
• die Nachfrage und die<br />
Arbeitsmarktbedingungen<br />
• eine breite Palette von Preis- und<br />
Kostenindikatoren<br />
• die Fiskalpolitik<br />
• die Zahlungsbilanz des Euro-<br />
Währungsgebiets<br />
PY = MV<br />
monetäre Analyse<br />
Analyse des<br />
Geldmengenaggregats M3<br />
M1 = Bargeldumlauf sowie die täglich<br />
fälligen Einlagen<br />
M2 = M1 + Einlagen mit einer vereinbarten<br />
Laufzeit von bis zu zwei Jahren und<br />
Einlagen mit einer vereinbarten<br />
Kündigungsfrist von bis zu drei Monaten<br />
M3 = M2 + Rückkaufsvereinbarungen,<br />
Geldmarktfondsanteile und<br />
Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit<br />
von bis zu zwei Jahren<br />
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Zusammenhang zwischen Zinssätzen<br />
und Preisen<br />
Abb. 5.3: Auswirkungen der geldpolitischen Maßnahmen auf die Wirtschaft und das Preisniveau<br />
Quelle: EZB (2011), Die Geldpolitik der EZB<br />
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Die geldpolitischen Instrumente 1<br />
Offenmarktgeschäfte<br />
• Hauptrefinanzierungsgeschäfte: regelmäßige,<br />
liquiditätszuführende befristete Transaktionen mit einer Laufzeit<br />
von einer Woche, die wöchentlich abgewickelt werden<br />
• längerfristige Refinanzierungsgeschäfte: liquiditätszuführende<br />
befristete Transaktionen, die monatlich erfolgen und deren<br />
Laufzeit für gewöhnlich drei Monate beträgt<br />
• Feinsteuerungsoperationen: ad hoc durchgeführte Geschäfte zur<br />
Steuerung der Liquidität am Geldmarkt und der Zinssätze.<br />
• strukturelle Operationen: Geschäfte, die durchgeführt werden,<br />
wenn die EZB eine Anpassung der strukturellen Liquiditätsposition<br />
des Eurosystems gegenüber dem Finanzsektor vorzunehmen<br />
wünscht.<br />
Quelle: www.ecb.int<br />
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Die geldpolitischen Instrumente 2<br />
Ständige Fazilitäten<br />
• Über die Spitzenrefinanzierungsfazilität können sich<br />
Geschäftspartner (Finanzinstitute, Banken) gegen<br />
notenbankfähige Sicherheiten Übernachtliquidität von den<br />
nationalen Zentralbanken (NZBen) beschaffen.<br />
• Im Rahmen der Einlagefazilität können Geschäftspartner bis zum<br />
nächsten Geschäftstag Geld bei den NZBen anlegen.<br />
Mindestreserven<br />
• Darüber hinaus schreibt das Eurosystem vor, dass Kreditinstitute<br />
Mindestreserven auf Konten bei den NZBen unterhalten müssen.<br />
Das Mindestreservesystem dient der Stabilisierung der<br />
Geldmarktsätze und der Herbeiführung (oder Vergrößerung) einer<br />
strukturellen Liquiditätsknappheit.<br />
Quelle: www.ecb.int<br />
<strong>Welfens</strong> / Yushkova; Uni Wuppertal 2012
Die geldpolitischen Instrumente<br />
Sondermaßnahmen<br />
• Bereitstellung von Liquidität über Mengentender mit Vollzuteilung<br />
• Ausweitung des Verzeichnisses zugelassener Sicherheiten<br />
• Langfristige Bereitstellung von Liquidität<br />
• Bereitstellung von Liquidität in Fremdwährung<br />
• Endgültige Käufe bestimmter Schuldverschreibungen<br />
Quelle: www.ecb.int<br />
<strong>Welfens</strong> / Yushkova; Uni Wuppertal 2012
Beschlussorgane der EZB<br />
Abb. 5.4: Beschlussorgane der EZB<br />
Quelle: EZB (2011), Die Geldpolitik der EZB<br />
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6.<br />
EURO-KRISE UND<br />
KRISENMANAGEMENT<br />
<strong>Welfens</strong> / Yushkova; Uni Wuppertal 2012
Quelle: http://www.ecb.europa.eu/ecb/html/crisis.en.html<br />
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