ARCHIVAR 209 - Archive in Nordrhein-Westfalen
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176 ARCHIVAR 62. Jahrgang Heft 02 Mai 2009 ARCHIVTHEORIE UND PRAXIS ARCHIVBERICHT NEUSEELAND Einen Überblick über die Archive Neuseelands und deren Bestände geben das 2006 von den Archives New Zealand/Te Rua Mahara o te Kawanatanga (weiter Archives NZ) herausgegebene Werk „The Directory of Archives in New Zealand/Nga Pae Mahara“ 1 und das „ New Zealand National Register of Archives and Manuscripts/Te Rarangi Puranga, Tuhinga Ake o te Motu (NRAM)“, welches 1954 erstmals erschienen war und mit einigen Unterbrechungen bis 1993 in gedruckter Form publiziert worden ist. Vor inzwischen 10 Jahren wurde die Entwicklung einer Online version in Angriff genommen worden. 2 Die Verantwortung für das NRAM liegt seit 2004 bei den Archives NZ. Damit konnte für dieses traditionsreiche Projekt nach einigen Jahren unsicherer Perspektiven zugleich auch die dauerhafte haushaltsrechtliche Finanzierung erreicht werden. Für die Bereitstellung und Pflege der Daten bleiben hingegen die beitragenden Institutionen selbst verantwortlich, wodurch ein hoher Aktualitätsgrad der Informationen erreicht werden soll. Verzeichnisse von Archiven in Neuseeland schließen ganz selbstverständlich Archivbestände in Museen und Bibliotheken ein. Vor allem Archive auf regionaler Ebene erfüllen oftmals zugleich auch Aufgaben als Museen und/oder Bibliotheken bzw. umgekehrt. Staatliche Akten sind in Neuseeland zusammen mit Papieren von Organisationen und Privatpersonen sowohl in archivischen und bibliothekarischen, als auch in musealen Einrichtungen zu finden. Besonders häufig sind beispielsweise Schulakten, Archive von Religionsgemeinschaften, von Vereinen, aber selbst auch Überlieferungen kommunaler Verwaltungen und sog. Maori Archive in Museen und Bibliotheken anzutreffen. Die Grenzen zwischen Archiven, Bibliotheken und Museen sind weniger starr und die Unterscheidung zwischen Archiv- und Sammlungsgut, wie wir sie aus der eigenen archivarischen Tradition kennen, hat in der archivischen Praxis Neuseelands nicht denselben definitorischen Stellenwert wie hier zulande. Viele „Archive“ wären ihrer Funktion nach besser als Sammlungsarchive zu charakterisieren. Die Anwendung des Pertinenzprinzipes und die Serienbildung werden zu - dem dem Prinzip der Provenienz vorgezogen. Darüber hinaus gibt es zwischen Bibliothekaren und Archivaren in Neuseeland weniger Berührungsängste und starre Grenzen, wie man sie aus Deutschland noch bis vor wenigen Jahren kannte. Die Archives and Records Association of New Zealand (ARANZ), hervorgegangen aus der Archivkommission des Vereins der neuseeländischen Bibliothekare (New Zealand Libraries Association), gibt sei 1974 zweimal jährlich eine Fachzeitschrift unter dem Namen Archifacts heraus. Deren Themenvielfalt will sowohl Archivare, Bibliothekare, Museologen, Historiker und Hobbyforscher erreichen. Artikel, Kommentare und Buchbesprechungen bilden ein Forum zum Ideenaustausch und wollen eine möglichst breite Öffentlichkeit für die Belange von Archiven schaffen. Diese Viel - fältigkeit spiegelt sich auch in der Mitgliederstruktur des Vereins wieder. ARANZ gehörten in seiner Geschichte in der Regel zwischen 400 und 500 Mitglieder an. Weniger als die Hälfte der persönlichen Mitglieder sind jedoch als ArchivarIn, BibliothekarIn oder als SchriftgutverwalterIn tätig. Eine eigenständige Interessenvertretung für Archivarinnen und Archivare, die New Zealand Society of Archivists bestand hingegen nur wenige Jahre von 1990 bis 2005. ARANZ lädt alljährlich zu einer Fachkonferenz ein und veranstaltet Tage der offenen Tür in seinen Mitgliedsorganisationen, die Records and Archives Week. Die Veranstaltung im Mai 2008 beispielsweise bot unter dem Thema „Rette Deine Akten!“ interessierten Bürgern die Möglichkeit, aus erster Hand und kostenlos konservatorische Tipps für den Umgang mit dem Familienarchiv zu erhalten. 3 AUSBILDUNG Traditionell enge Beziehungen zwischen neuseeländischen Archivaren und Bibliothekaren bestehen auch in Ausbildungsfragen. Archive in Neuseeland, deren gesetzliche Grundlagen und nicht zuletzt auch die zu betreuenden Überlieferungen, sind so jung wie der Staat selbst. Die fachlichen Anforderungen haben ihren Schwerpunkt folglich in einem effizienten Informations - management und in der Schriftgutverwaltung. Der „Historiker- Archivar“ deutscher Tradition ist also in Neuseeland nicht anzu - treffen. Dort zwingt schon seit 1982 ein Informationsfreiheitsgesetz (Official Information Act) die Archivare zur zeitnahen Bearbeitung jüngerer und jüngster Bestände. Für die Entwicklung des Archivwesen spielte zudem die archivfachliche Orientierung an Staaten mit vergleichbarer Entstehungsgeschichte eine wesentliche Rolle. Hierbei genießt der rege Ausstausch mit den Commonwealth-Staaten Kanada und Australien einen besonderen Stellenwert. Dort ist es keinesfalls ungewöhnlich, den Master of Archival Studies an einer Bibliotheksschule zu erwerben, an welcher sowohl Archiv- und Bibliothekswissenschaft, Schriftgutverwaltung und Informationsmanagement gelehrt werden. Theodore R. Schellenberg, Direktor der US National Archives, war 1954 einer der ersten Experten aus Übersee, die beratenden Einfluss auf das neuseeländische Archivwesen und auch deren Ausbildung nahmen. Im selben Jahr studierte die erste Archivarin aus Neuseeland Archivverwaltung bei Ernst Posner an der American University (Washington DC). Eine umfangreiche Analyse und Evaluierung des Archivwesens in Neuseeland nahm Dr. Wilfred I. Smith, seinerzeit Kanadischer Dominion Archivar, im Jahre 1978 vor. Einen Mangel an Fachkräften resümierend, empfahl er die Vergabe jährlicher Stipendien für ein postgraduales Studium an
der University of New Southwales. In der Tat studierten neuseeländische Archivare in den 1970er Jahren in Australien und am University College London. Einer jüngeren Umfrage von 1993 zu Folge hatten jedoch weniger als 20 Archivare eine archivarische postgraduale Ausbildung im Ausland ab sol viert. Die Mehrzahl der Verwaltungsarchivare war diesem Bericht nach im Besitz eines Certificate in Archives Management der Wairarapa Community Polytechnic, eines Certificate in Records Management des Auckland Institute of Technology oder hatte den Studiengang auf Master Level des Department of Library and Information Studies der Victoria University of Wellington absolviert, welcher sowohl Schriftgutverwaltung, als auch Grund lagen der Archivwissenschaft vermittelt. Darüber hinaus besitzen viele für Archive und Schriftgutverwaltungen verantwortliche MitarbeiterInnen überhaupt keine fachspezifische Ausbildung. Die wichtigsten inländischen Bildungseinrichtungen für Archivare und Schriftgutver - walter sind gegenwärtig die Open Polytechnic of New Zealand in Lower Hutt (Fernstudiengang) und die School of Information Management der Victoria University in Wellington. Beide haben, anders als noch vor einigen Jahren, inzwischen auch Archivpraktika in ihre Ausbildung integriert. Allerdings werden nur wenige der Absolventen in Archiven tätig. Viele ziehen die in der Regel besser bezahlte Arbeit in einem Record Center vor. Der Arbeitsmarkt für qualifizierte Fachkräfte ist auch in Neuseeland ein enges und konkurrenzreiches Feld – in diesem Falle jedoch für die suchenden Arbeitgeber. ARANZ bietet eben falls Fortbildungskurse und Seminare an. Diese richten sich insbesondere an Volontäre, welche gerade für die archivische Arbeit kleiner regionaler Einrichtungen unverzichtbar sind. Volontäre unterstützen dort die Arbeit der festangestellten Archivare oder sind gar als Einzige an deren Stelle tätig. Seit 1999 ist mit NZRecords listserv ein organisationsunabhängiges E-Mail-Diskussionsforum verfüg- bar. 4 Dieses versteht sich als fachübergreifende Diskussionsplattform auf Arbeitsebene. Aber nicht nur die rasanten technischen Entwicklungen haben, so wie ja auch in anderen Ländern der Erde, die Arbeit der Archive in Neuseeland vor neue Aufgaben gestellt und das Berufsbild nach haltig verändert. DIE ARCHIVES NEW ZEALAND 177 Gerade im letzten Jahrzehnt haben sich mit der Etablierung der Archives NZ als unabhängige Regierungsbehörde und seit der Verabschiedung des Public Records Act zugleich auch wesentliche Rahmenbedingungen für das Archivwesen in Neuseeland verändert. Bis dahin war es jedoch ein langer Weg, der bis zur Unterzeichnung des Vertrages von Waitangi (Treaty of Waitangi/ Te Tiriti o Waitangi) am 6. Februar 1840 zurückreicht. Dieser Tag, heute Nationalfeiertag, gilt als Gründungsdatum Neuseelands. An der Geschichte und dem Ringen um die Profilierung der Archives NZ, welche mit 85.000 lfm Beständen und 130 Mitarbeitern die größte archivische Einrichtung des Landes sind, soll zugleich die Geschichte des Archivwesens im ganzen Land deut - lich gemacht werden. Der Blick auf die Anfangsjahre der zweiten, d. h. der europäischen Besiedlung der beiden Inseln zeigt, warum es auch heute noch zehn weitere Einrichtungen in Neuseeland gibt, die Archivgut aus der formalen Zuständigkeit der Archives NZ verwahren. Dies sind vornehmlich Museen und Bibliotheken. 1 The Directory of Archives in New Zealand/Nga Pae Mahara Version 1.0 Hrsg. Archives New Zealand Mai, 2006. Wegen des Umfanges der staatlichen Einrichtungen fehlen die untersten regionalen Verwaltungen. Eine Übersicht aller öffentlichen Verwaltungen bietet New Zealand Local Government Contact: 2005 – 2006 Directory. 2 www.nram.org.nz. 3 www.aranz.org.nz. 4 http://lists.vuw.ac.nz/mailman/listinfo/nzrecords. ARCHIVAR 62. Jahrgang Heft 02 Mai 2009
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<strong>ARCHIVAR</strong> 62. Jahrgang Heft 02 Mai 2009<br />
ARCHIVTHEORIE<br />
UND PRAXIS<br />
ARCHIVBERICHT NEUSEELAND<br />
E<strong>in</strong>en Überblick über die <strong>Archive</strong> Neuseelands und deren Bestände<br />
geben das 2006 von den <strong>Archive</strong>s New Zealand/Te Rua<br />
Mahara o te Kawanatanga (weiter <strong>Archive</strong>s NZ) herausgegebene<br />
Werk „The Directory of <strong>Archive</strong>s <strong>in</strong> New Zealand/Nga Pae<br />
Mahara“ 1 und das „ New Zealand National Register of <strong>Archive</strong>s<br />
and Manuscripts/Te Rarangi Puranga, Tuh<strong>in</strong>ga Ake o te Motu<br />
(NRAM)“, welches 1954 erstmals erschienen war und mit e<strong>in</strong>igen<br />
Unterbrechungen bis 1993 <strong>in</strong> gedruckter Form publiziert worden<br />
ist. Vor <strong>in</strong>zwischen 10 Jahren wurde die Entwicklung e<strong>in</strong>er<br />
Onl<strong>in</strong>e version <strong>in</strong> Angriff genommen worden. 2 Die Verantwortung<br />
für das NRAM liegt seit 2004 bei den <strong>Archive</strong>s NZ. Damit<br />
konnte für dieses traditionsreiche Projekt nach e<strong>in</strong>igen Jahren<br />
unsicherer Perspektiven zugleich auch die dauerhafte haushaltsrechtliche<br />
F<strong>in</strong>anzierung erreicht werden. Für die Bereitstellung<br />
und Pflege der Daten bleiben h<strong>in</strong>gegen die beitragenden Institutionen<br />
selbst verantwortlich, wodurch e<strong>in</strong> hoher Aktualitätsgrad<br />
der Informationen erreicht werden soll. Verzeichnisse von <strong>Archive</strong>n<br />
<strong>in</strong> Neuseeland schließen ganz selbstverständlich Archivbestände<br />
<strong>in</strong> Museen und Bibliotheken e<strong>in</strong>. Vor allem <strong>Archive</strong> auf<br />
regionaler Ebene erfüllen oftmals zugleich auch Aufgaben als<br />
Museen und/oder Bibliotheken bzw. umgekehrt. Staatliche Akten<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Neuseeland zusammen mit Papieren von Organisationen<br />
und Privatpersonen sowohl <strong>in</strong> archivischen und bibliothekarischen,<br />
als auch <strong>in</strong> musealen E<strong>in</strong>richtungen zu f<strong>in</strong>den. Besonders<br />
häufig s<strong>in</strong>d beispielsweise Schulakten, <strong>Archive</strong> von Religionsgeme<strong>in</strong>schaften,<br />
von Vere<strong>in</strong>en, aber selbst auch Überlieferungen<br />
kommunaler Verwaltungen und sog. Maori <strong>Archive</strong> <strong>in</strong> Museen<br />
und Bibliotheken anzutreffen. Die Grenzen zwischen <strong>Archive</strong>n,<br />
Bibliotheken und Museen s<strong>in</strong>d weniger starr und die Unterscheidung<br />
zwischen Archiv- und Sammlungsgut, wie wir sie aus der<br />
eigenen archivarischen Tradition kennen, hat <strong>in</strong> der archivischen<br />
Praxis Neuseelands nicht denselben def<strong>in</strong>itorischen Stellenwert<br />
wie hier zulande. Viele „<strong>Archive</strong>“ wären ihrer Funktion nach<br />
besser als Sammlungsarchive zu charakterisieren. Die Anwendung<br />
des Pert<strong>in</strong>enzpr<strong>in</strong>zipes und die Serienbildung werden zu -<br />
dem dem Pr<strong>in</strong>zip der Provenienz vorgezogen. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
gibt es zwischen Bibliothekaren und Archivaren <strong>in</strong> Neuseeland<br />
weniger Berührungsängste und starre Grenzen, wie man sie aus<br />
Deutschland noch bis vor wenigen Jahren kannte. Die <strong>Archive</strong>s<br />
and Records Association of New Zealand (ARANZ), hervorgegangen<br />
aus der Archivkommission des Vere<strong>in</strong>s der neuseeländischen<br />
Bibliothekare (New Zealand Libraries Association), gibt sei<br />
1974 zweimal jährlich e<strong>in</strong>e Fachzeitschrift unter dem Namen<br />
Archifacts heraus. Deren Themenvielfalt will sowohl Archivare,<br />
Bibliothekare, Museologen, Historiker und Hobbyforscher<br />
erreichen. Artikel, Kommentare und Buchbesprechungen bilden<br />
e<strong>in</strong> Forum zum Ideenaustausch und wollen e<strong>in</strong>e möglichst breite<br />
Öffentlichkeit für die Belange von <strong>Archive</strong>n schaffen. Diese Viel -<br />
fältigkeit spiegelt sich auch <strong>in</strong> der Mitgliederstruktur des Vere<strong>in</strong>s<br />
wieder. ARANZ gehörten <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Geschichte <strong>in</strong> der Regel<br />
zwischen 400 und 500 Mitglieder an. Weniger als die Hälfte der<br />
persönlichen Mitglieder s<strong>in</strong>d jedoch als ArchivarIn, BibliothekarIn<br />
oder als SchriftgutverwalterIn tätig. E<strong>in</strong>e eigenständige<br />
Interessenvertretung für Archivar<strong>in</strong>nen und Archivare, die New<br />
Zealand Society of Archivists bestand h<strong>in</strong>gegen nur wenige Jahre<br />
von 1990 bis 2005. ARANZ lädt alljährlich zu e<strong>in</strong>er Fachkonferenz<br />
e<strong>in</strong> und veranstaltet Tage der offenen Tür <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Mitgliedsorganisationen,<br />
die Records and <strong>Archive</strong>s Week. Die Veranstaltung<br />
im Mai 2008 beispielsweise bot unter dem Thema „Rette<br />
De<strong>in</strong>e Akten!“ <strong>in</strong>teressierten Bürgern die Möglichkeit, aus erster<br />
Hand und kostenlos konservatorische Tipps für den Umgang mit<br />
dem Familienarchiv zu erhalten. 3<br />
AUSBILDUNG<br />
Traditionell enge Beziehungen zwischen neuseeländischen<br />
Archivaren und Bibliothekaren bestehen auch <strong>in</strong> Ausbildungsfragen.<br />
<strong>Archive</strong> <strong>in</strong> Neuseeland, deren gesetzliche Grundlagen und<br />
nicht zuletzt auch die zu betreuenden Überlieferungen, s<strong>in</strong>d so<br />
jung wie der Staat selbst. Die fachlichen Anforderungen haben<br />
ihren Schwerpunkt folglich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em effizienten Informations -<br />
management und <strong>in</strong> der Schriftgutverwaltung. Der „Historiker-<br />
Archivar“ deutscher Tradition ist also <strong>in</strong> Neuseeland nicht anzu -<br />
treffen. Dort zw<strong>in</strong>gt schon seit 1982 e<strong>in</strong> Informationsfreiheitsgesetz<br />
(Official Information Act) die Archivare zur zeitnahen Bearbeitung<br />
jüngerer und jüngster Bestände. Für die Entwicklung des<br />
Archivwesen spielte zudem die archivfachliche Orientierung an<br />
Staaten mit vergleichbarer Entstehungsgeschichte e<strong>in</strong>e wesentliche<br />
Rolle. Hierbei genießt der rege Ausstausch mit den Commonwealth-Staaten<br />
Kanada und Australien e<strong>in</strong>en besonderen Stellenwert.<br />
Dort ist es ke<strong>in</strong>esfalls ungewöhnlich, den Master of Archival<br />
Studies an e<strong>in</strong>er Bibliotheksschule zu erwerben, an welcher<br />
sowohl Archiv- und Bibliothekswissenschaft, Schriftgutverwaltung<br />
und Informationsmanagement gelehrt werden. Theodore R.<br />
Schellenberg, Direktor der US National <strong>Archive</strong>s, war 1954 e<strong>in</strong>er<br />
der ersten Experten aus Übersee, die beratenden E<strong>in</strong>fluss auf das<br />
neuseeländische Archivwesen und auch deren Ausbildung nahmen.<br />
Im selben Jahr studierte die erste Archivar<strong>in</strong> aus Neuseeland<br />
Archivverwaltung bei Ernst Posner an der American University<br />
(Wash<strong>in</strong>gton DC). E<strong>in</strong>e umfangreiche Analyse und Evaluierung<br />
des Archivwesens <strong>in</strong> Neuseeland nahm Dr. Wilfred I.<br />
Smith, se<strong>in</strong>erzeit Kanadischer Dom<strong>in</strong>ion Archivar, im Jahre 1978<br />
vor. E<strong>in</strong>en Mangel an Fachkräften resümierend, empfahl er die<br />
Vergabe jährlicher Stipendien für e<strong>in</strong> postgraduales Studium an