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ARCHIVAR 209 - Archive in Nordrhein-Westfalen

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<strong>ARCHIVAR</strong> 62. Jahrgang Heft 02 Mai 2009<br />

ARCHIVTHEORIE<br />

UND PRAXIS<br />

Archivs <strong>in</strong> Karlsruhe zugleich für die Registratur der Badischen<br />

Landeskirche zuständig ist. Vor der Entscheidung für e<strong>in</strong> DMS ist<br />

e<strong>in</strong>e dezidierte Analyse der Schriftgutverwaltung unabd<strong>in</strong>gbar.<br />

Sie bildet die Basis nicht nur für e<strong>in</strong> Pflichtenheft für die Anforderungen<br />

für e<strong>in</strong> elektronisches Ablagesystem, sondern macht<br />

zugleich den erforderlichen Aufwand für die Aufstellung e<strong>in</strong>es<br />

angepassten Aktenplans, e<strong>in</strong>er Neuordnung der Geschäftsverteilung<br />

bis h<strong>in</strong> zur Schulung der Mitarbeiter deutlich. Dem elektronischen<br />

Aktenplan kommt e<strong>in</strong>e zentrale Stellung zu. Er ist zw<strong>in</strong>gend<br />

e<strong>in</strong> Sachaktenplan, der für sämtliche E<strong>in</strong>richtungen der<br />

Landeskirche verb<strong>in</strong>dlich vorgeschrieben ist. Se<strong>in</strong>e konstruktiven<br />

Merkmale s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>deutige Zuordnung der Betreffe, Differenzierung<br />

der Aktenzeichen, Vollständigkeit und Aktualität des Aktenplans.<br />

Die Mitarbeiter der Registratur pflegen den Aktenplan,<br />

Entscheidungen h<strong>in</strong>sichtlich der Systematik trifft jedoch das<br />

Archiv.<br />

E<strong>in</strong> Empfang der gastgebenden Rhe<strong>in</strong>ischen Landeskirche<br />

schloss den ersten Tag ab. Solchermaßen gestärkt widmete sich<br />

am folgenden Morgen die AG 3 der Doppelrolle des Internet als<br />

(Präsentations-)medium für <strong>Archive</strong> sowie als Archivierungsgegenstand<br />

selbst. Christ<strong>in</strong>e Lauer vom Landeskirchlichen Archiv<br />

Speyer konzentrierte sich <strong>in</strong> ihrer Präsentation „Onl<strong>in</strong>e-F<strong>in</strong>dbücher<br />

<strong>in</strong> kirchlichen <strong>Archive</strong>n“ auf die Erfahrungen aus dem<br />

eigenen Haus. Dort werden ausgewählte F<strong>in</strong>dmittel <strong>in</strong> die Datenbank<br />

f<strong>in</strong>dbuch.net <strong>in</strong>tegriert. Die anschließende Diskussion<br />

wurde von Birgit Hoffmann M. A. (Landeskirchliches Archiv<br />

Wolfenbüttel) geleitet und vermittelte e<strong>in</strong>en Überblick über den<br />

Stand an Onl<strong>in</strong>e-F<strong>in</strong>dbüchern <strong>in</strong> den übrigen kirchlichen <strong>Archive</strong>n.<br />

Rudolf Schmitz vom Archiv der sozialen Demokratie <strong>in</strong><br />

Bonn erläuterte unter dem Titel „Selektive Archivierung von<br />

Web präsenzen“ den aktuellen Stand des bereits 1999 e<strong>in</strong>geleiteten<br />

Spiegelungsprojektes für die Webseiten der SPD, das zuletzt<br />

Familienunternehmen sche<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> Comeback <strong>in</strong> Wirtschaft und<br />

Öffentlichkeit zu erleben. Mehr als drei Viertel aller <strong>in</strong> Deutschland<br />

ansässigen Betriebe werden als Familienunternehmen ge -<br />

führt. Zusammen generieren sie mehr als 50 Prozent der Bruttowertschöpfung.<br />

Während die 30 deutschen Dax-Unternehmen<br />

ihr Personal im Inland <strong>in</strong> den letzten Jahren um 3,5 Prozent<br />

reduzierten, stockten die 500 größten Familienunternehmen ihre<br />

Belegschaften <strong>in</strong>sgesamt um zehn Prozent auf. Damit kann der<br />

2004-2006 als Teil e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Projektes von fünf politischen<br />

Stiftungen von der DFG gefördert wurde. Neben den ganz<br />

praktischen H<strong>in</strong>weisen zu Bewertungsgrundsätzen, Erschlie ßungs -<br />

formen und Softwarefragen diente der Vortrag nicht zuletzt der<br />

fachlichen Sensibilisierung der Tagungsteilnehmer. Die zunehmende<br />

Relevanz des Themas Webarchivierung auch im kirchlichen<br />

Kontext „spiegelte“ sich <strong>in</strong> den regen Nachfragen an den<br />

Referenten.<br />

In der von Dr. Johann Peter Wurm (Landeskirchliches Archiv<br />

Schwer<strong>in</strong>) moderierten AG 4 stand die Verwaltung von Bildbeständen<br />

im Mittelpunkt. Hier ergab sich der von der Organisation<br />

nicht <strong>in</strong>tendierte Zufall, dass beide Referenten ihre positiven<br />

Erfahrungen mit dem Programm Fotoware Foto Station beschrieben.<br />

Die Besonderheit des Programms ist die unmittelbare Ver -<br />

b<strong>in</strong>dung von Bild und Bild<strong>in</strong>formation. Manuela Nordmeyer-<br />

Fiege vom Landeskirchlichen Archiv Hannover schilderte die<br />

Umstellung der bisher als Hängeregistratur mit F<strong>in</strong>dkartei ver -<br />

walteten Bildersammlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Datenbank sowie den E<strong>in</strong>satz<br />

der Datenbank als geme<strong>in</strong>sames Projekt verschiedener Partner<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Landeskirchenamts mit unterschiedlichen Anforderungen<br />

an die Daten. Im Zentrum des Vortrags von Michael<br />

Hofferberth vom Landeskirchlichen Archiv Düsseldorf stand die<br />

Frage der Bewertung von Bildern und ihrer digitalen Wiedergabe,<br />

mith<strong>in</strong> die Frage nach der Qualität von Bildern und ihrer Digitalisate.<br />

Die Leitfragen lauten: Wie erkenne ich e<strong>in</strong> qualitätvolles<br />

Bild? Wie erreiche ich e<strong>in</strong>e qualitätvolle digitale Reproduktion?<br />

E<strong>in</strong>e Führung durch das technische Innenleben des FFFZ, hier<br />

vor allem die Studio- und Aufnahmeräume, bildete thematisch<br />

durchaus angemessen den Abschluss der Tagung. Das nächste<br />

Treffen der sogenannten „Nordschiene“ ist auf den 11./12. Mai<br />

2009 <strong>in</strong> Hildesheim term<strong>in</strong>iert.<br />

Stefan Flesch, Düsseldorf<br />

„NETZWERKE – NACHFOLGE –<br />

INTERNATIONALISIERUNG“<br />

TAGUNG DER HEINRICH-HEINE-<br />

UNIVERSITÄT ZU FAMILIEN -<br />

UNTERNEHMEN IM RHEINLAND<br />

Beitrag von Familienunternehmen zur Beschäftigung <strong>in</strong>sbesondere<br />

im regionalen Kontext nicht hoch genug e<strong>in</strong>geschätzt werden.<br />

Trotz dieser Relevanz kann der deutsche Familienkapitalismus<br />

weder von betriebswissenschaftlicher noch von wirtschaftshistorischer<br />

Seite als h<strong>in</strong>reichend erforscht angesehen werden.<br />

Die am 12. und 13. Juni 2008 abgehaltene Tagung „Netzwerke -<br />

Nachfolge - Internationalisierung“ wurde von der Abteilung für<br />

Wirtschaftsgeschichte und dem Historischen Sem<strong>in</strong>ar II der

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