ARCHIVAR 209 - Archive in Nordrhein-Westfalen

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226 ARCHIVAR 62. Jahrgang Heft 02 Mai 2009 INHALT EDITORIAL 121 AUFSÄTZE 122 Arbeitshilfe zur Erstellung eines Dokumentationsprofils für Kommunalarchive 122 Das Dokumentationsprofil für Archive wissenschaftlicher Hochschulen 132 Was bleibt vom politischen Tagesgeschehen? 138 ARCHIVTHEORIE UND PRAXIS 148 Zum Einsturz des historischen Archivs der Stadt Köln . Non-Diskursivität als Primärfunktion des Archivs? . Neues Internet-Portal: Konrad Adenauer 1876-1967 · Das Kriegsende 1945 an der Donau . Die Kalender des Landeskirchlichen Archivs Kassel . Neue Besen kehren gut . Vom Archiv zum Programmvermögen? Cinearchiv digital: „Die Zukunft ist da... . 67. Fachtagung rheinlandpfälzischer und saarländischer Archivarinnen und Archivare . 18. Tagung der norddeutschen Kirchenarchive in Düsseldorf . „Netzwerke – Nachfolge – Internationalisierung“, Tagung der Heinrich-Heine-Universität zu Familienunternehmen im Rheinland . Archive im (räumlichen) Kontext – Archivbauten und ihr Umfeld . 18. „International Archival Day“ des IAS . Archivbericht Neuseeland LITERATURBERICHTE 183 MITTEILUNGEN UND BEITRÄGE DES LANDESARCHIVS NRW 200 Archivierung von Nachlassakten prominenter Persönlichkeiten im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland 200 Ein neu erworbener Teilnachlass des Staatsrechtlers Carl Schmitt im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland 205 Alte Betriebs- und Berechtsamsakten der Bergverwaltung Recklinghausen gesichert 206 MITTEILUNGEN UND BEITRÄGE DES VdA 208 Die Leistungen des VdA für seine Mitglieder 208 Sonderaktion „VdA-Schnuppermitgliedschaft“ vom 1. bis 31. Juli 2009 211 Internationaler Archivrat (ICA) – Sektion der Berufsverbände (SPA) 211 Förderung von Provenienzrecherchen und -forschungen 214 79. Deutscher Archivtag in Regensburg 215 PERSONALNACHRICHTEN 216 NACHRUFE 219 KURZINFORMATIONEN UND VERSCHIEDENES 223 IMPRESSUM 224

EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, liebe Kolleginnen und Kollegen, der Einsturz des Kölner Stadtarchivs überschattet in diesen Tagen und wohl auch noch für längere Zeit die Arbeit der Archive. Zwei Menschen sind bei dem Unglück ums Leben gekommen. Ein erheblicher Teil der historischen Überlieferung der Stadt Köln ist beschädigt, einiges vermutlich für immer verloren. Ein Hoffnungsschimmer ist die große Unterstützung der Archivarinnen und Archivare aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Eine Reihe von Archivalien konnte inzwischen geborgen werden. Der stellvertretende Leiter des Kölner Stadtarchivs, Ulrich Fischer, und sein Kollege Max Plassmann berichten im vorliegenden Heft über den Stand der Bergungsarbeiten. Weitere Berichte vor allem zu den Konsequenzen des Kölner Unglücks für die zukünftige Sicherung von Archivgut werden im nächsten Heft folgen. Angesichts der Kölner Katastrophe zu den Fachfragen des archivischen Alltags zurückzukehren, fällt schwer. Die Einsicht, dass das Leben weitergeht, wirkt angesichts des Ausmaßes des Unglücks banal. Und trotzdem zeugen gerade die Kooperation und der professionelle Pragmatismus, mit dem die Kolleginnen und Kollegen die Arbeit am Wiederaufbau des Archivs betreiben, von der Wichtigkeit eines anhaltenden und intensiven Austauschs über die zentralen Fachthemen der Archive. Eines dieser Themen ist nach wie vor die archivische Bewertung. Die Entscheidung über das, was verwahrt wird, prägt das Profil und damit langfristig die Qualität eines Archivs. Darüber hinaus bindet und steuert sie die zunehmend knapper werdenden Ressourcen. Das vorliegende Heft widmet sich im Schwerpunktthema der Bewertung. Es stellt drei unterschiedliche Lösungsansätze aus der Praxis vor: Irmgard Christa Becker berichtet über die Arbeitshilfe zur Erstellung eines Dokumentationsprofils für Kommunalarchive. Die Arbeitshilfe, die vollständig abgedruckt wird, erläutert noch einmal den methodischen Ansatz einer Überlieferungsbildung über Dokumentationsziele und konkretisiert diese Überlegungen anhand eines Musterdokumentationsprofils für den Bereich „Politik“. Angela Keller-Kühne knüpft thematisch an diese Ausführungen an. Sie schildert die Überlieferungsbildung und Bewertung von Schriftgut der politischen Parteien am Beispiel des Archivs für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung. Max Plassmann schließlich berichtet über das Dokumentationsprofil für Universitätsarchive, das seit 2006 von einer Arbeitsgruppe der Fachgruppe 8 im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare erstellt wurde. Alle drei Beispiele eint, dass sie nach einer intensiven Auseinandersetzung mit Theoriefragen, die lange im Zentrum der Bewertungsdiskussion standen und die Gemüter erhitzten, die praktischen Fortschritte auf dem Gebiet der Überlieferungsbildung deutlich machen. Die zunehmende Transparenz der Bewertung in unterschiedlichen Sparten des Archivwesens fördert und erleichtert den Austausch und ist wesentliche Voraussetzung für eine anzustrebende Überlieferungsbildung im Verbund. Neben dem Schwerpunktthema enthält auch das vorliegende Heft zahlreiche Berichte aus der Arbeitspraxis der Archive, über Veranstaltungen und neue Literatur. Wir wünschen Ihnen eine informationsreiche und anregende Lektüre. Herzlichst, Andreas Pilger in Verbindung mit Robert Kretzschmar, Wilfried Reininghaus, Ulrich Soénius, Martina Wiech und Klaus Wisotzky 121 ARCHIVAR 62. Jahrgang Heft 02 Mai 2009

EDITORIAL<br />

Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser, liebe Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen,<br />

der E<strong>in</strong>sturz des Kölner Stadtarchivs überschattet <strong>in</strong> diesen Tagen und wohl auch noch für längere Zeit die Arbeit<br />

der <strong>Archive</strong>. Zwei Menschen s<strong>in</strong>d bei dem Unglück ums Leben gekommen. E<strong>in</strong> erheblicher Teil der historischen<br />

Überlieferung der Stadt Köln ist beschädigt, e<strong>in</strong>iges vermutlich für immer verloren. E<strong>in</strong> Hoffnungsschimmer ist<br />

die große Unterstützung der Archivar<strong>in</strong>nen und Archivare aus ganz Deutschland und darüber h<strong>in</strong>aus. E<strong>in</strong>e Reihe<br />

von Archivalien konnte <strong>in</strong>zwischen geborgen werden. Der stellvertretende Leiter des Kölner Stadtarchivs, Ulrich<br />

Fischer, und se<strong>in</strong> Kollege Max Plassmann berichten im vorliegenden Heft über den Stand der Bergungsarbeiten.<br />

Weitere Berichte vor allem zu den Konsequenzen des Kölner Unglücks für die zukünftige Sicherung von Archivgut<br />

werden im nächsten Heft folgen.<br />

Angesichts der Kölner Katastrophe zu den Fachfragen des archivischen Alltags zurückzukehren, fällt schwer. Die<br />

E<strong>in</strong>sicht, dass das Leben weitergeht, wirkt angesichts des Ausmaßes des Unglücks banal. Und trotzdem zeugen<br />

gerade die Kooperation und der professionelle Pragmatismus, mit dem die Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen die Arbeit<br />

am Wiederaufbau des Archivs betreiben, von der Wichtigkeit e<strong>in</strong>es anhaltenden und <strong>in</strong>tensiven Austauschs über<br />

die zentralen Fachthemen der <strong>Archive</strong>.<br />

E<strong>in</strong>es dieser Themen ist nach wie vor die archivische Bewertung. Die Entscheidung über das, was verwahrt wird,<br />

prägt das Profil und damit langfristig die Qualität e<strong>in</strong>es Archivs. Darüber h<strong>in</strong>aus b<strong>in</strong>det und steuert sie die zunehmend<br />

knapper werdenden Ressourcen. Das vorliegende Heft widmet sich im Schwerpunktthema der Bewertung.<br />

Es stellt drei unterschiedliche Lösungsansätze aus der Praxis vor: Irmgard Christa Becker berichtet über die<br />

Arbeitshilfe zur Erstellung e<strong>in</strong>es Dokumentationsprofils für Kommunalarchive. Die Arbeitshilfe, die vollständig<br />

abgedruckt wird, erläutert noch e<strong>in</strong>mal den methodischen Ansatz e<strong>in</strong>er Überlieferungsbildung über Dokumentationsziele<br />

und konkretisiert diese Überlegungen anhand e<strong>in</strong>es Musterdokumentationsprofils für den Bereich<br />

„Politik“. Angela Keller-Kühne knüpft thematisch an diese Ausführungen an. Sie schildert die Überlieferungsbildung<br />

und Bewertung von Schriftgut der politischen Parteien am Beispiel des Archivs für Christlich-Demokratische<br />

Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung. Max Plassmann schließlich berichtet über das Dokumentationsprofil<br />

für Universitätsarchive, das seit 2006 von e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe der Fachgruppe 8 im Verband deutscher Archivar<strong>in</strong>nen<br />

und Archivare erstellt wurde. Alle drei Beispiele e<strong>in</strong>t, dass sie nach e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Ause<strong>in</strong>andersetzung mit<br />

Theoriefragen, die lange im Zentrum der Bewertungsdiskussion standen und die Gemüter erhitzten, die praktischen<br />

Fortschritte auf dem Gebiet der Überlieferungsbildung deutlich machen. Die zunehmende Transparenz der<br />

Bewertung <strong>in</strong> unterschiedlichen Sparten des Archivwesens fördert und erleichtert den Austausch und ist wesentliche<br />

Voraussetzung für e<strong>in</strong>e anzustrebende Überlieferungsbildung im Verbund.<br />

Neben dem Schwerpunktthema enthält auch das vorliegende Heft zahlreiche Berichte aus der Arbeitspraxis der<br />

<strong>Archive</strong>, über Veranstaltungen und neue Literatur.<br />

Wir wünschen Ihnen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>formationsreiche und anregende Lektüre.<br />

Herzlichst, Andreas Pilger <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Robert Kretzschmar,<br />

Wilfried Re<strong>in</strong><strong>in</strong>ghaus, Ulrich Soénius, Mart<strong>in</strong>a Wiech und Klaus Wisotzky<br />

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<strong>ARCHIVAR</strong> 62. Jahrgang Heft 02 Mai 2009

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