20 SÄCHSISCHES ARCHIVBLATT - Archivwesen - Freistaat Sachsen
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INSTALLATION DER TECHNIK IN DER ZUKÜNFTIGEN REPROWERKSTATT<br />
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FOTO: PETER HOHEISEL<br />
doch auf dem Transport Temperaturschwankungen<br />
ausgesetzt und befinden<br />
sich immer in der Gefahr,<br />
beschädigt zu werden. Und auch eine<br />
professionelle restauratorische Betreuung<br />
des Archivgutes war bislang vor<br />
Ort nicht möglich. Selbst eine Fixierung<br />
gängiger Papierschäden scheiterte<br />
bisher am Fehlen einer Werkstatt<br />
und des notwendigen, einfachen Werkzeuges.<br />
Auch für Restaurierungen war<br />
dementsprechend ein Transport der<br />
Archivalien in die Werkstatt des Hauptstaatsarchivs<br />
Dresden notwendig.<br />
Welche Ziele werden aber nun mit<br />
einer hausinternen Reproduktionsund<br />
Restaurierungswerkstatt verfolgt?<br />
Hier ist ein Blick auf das Gesamtkonzept<br />
notwendig: Die Restaurierung von<br />
Archivgut sowie die Mikroverfilmung<br />
wird im Sächsischen Staatsarchiv<br />
demnächst zentral in der „Zentralwerkstatt<br />
für die Erhaltung und Restaurierung<br />
von Archiv- und Bibliotheksgut“<br />
28 <strong>SÄCHSISCHES</strong><br />
<strong>ARCHIVBLATT</strong> Heft 1 / <strong>20</strong>05<br />
(ZErAB) in Schloss Hubertusburg/<br />
Wermsdorf vorgenommen. Damit werden<br />
vor Ort die Werkstätten aber<br />
mitnichten obsolet. Ihnen obliegt die<br />
Vorbereitung von notwendigen Maßnahmen,<br />
die in Hubertusburg oder in<br />
Auftragsvergabe durchzuführen sind,<br />
bis zu deren Festlegung und Abnahme.<br />
Auch eigene restauratorische Arbeiten<br />
gehören dazu, wie Reinigung, Fixierung<br />
loser Teile und Stabilisierungsmaßnahmen.<br />
Einen weiteren wichtigen<br />
Part übernehmen die Werkstätten bei<br />
der Unterstützung der übrigen Archivmitarbeiter:<br />
Sie beraten in Fragen der<br />
präventiven Bestandserhaltung, der<br />
Lagerungsoptimierung und der Nutzung<br />
von Archivgut, sie fertigen Zustandsprotokolle<br />
bei Ausleihen an und<br />
führen konservatorische Arbeiten in<br />
Vorbereitung für eigene Ausstellungen<br />
durch. Zudem leiten sie Hilfskräfte bei<br />
technischen Arbeiten an. Die Anfertigung<br />
von einfachen Reproduktionen<br />
wird weiterhin in den Häusern angesie-<br />
delt sein. Den Werkstattmitarbeitern<br />
„vor Ort“ in den Archiven verbleibt<br />
somit ein umfangreiches und anspruchsvolles<br />
Tätigkeitsfeld.<br />
Die Planungsarbeiten für den Werkstattbereich<br />
im Staatsarchiv Chemnitz<br />
begannen im zweiten Quartal des<br />
vergangenen Jahres, wobei auf Vorarbeiten<br />
zurückgegriffen werden konnte.<br />
Für die restauratorischen Arbeiten sollte<br />
eine Restaurierungswerkstatt für<br />
„Trockenarbeiten“ mit integriertem<br />
„Schmutzraum“ entstehen, für die<br />
fotografischen Arbeiten eine Reprografiewerkstatt<br />
mit einem vollständig<br />
abzudunkelnden Scan- und Fotoarbeitsplatz.<br />
Wie bereits im Jahr <strong>20</strong>03<br />
entwickelte sich auch bei dieser<br />
Baumaßnahme die Zusammenarbeit<br />
zwischen dem SIB (Staatsbetrieb Sächsisches<br />
Immobilien- und Baumanagement),<br />
dem Vermieter DWA (Dresdener<br />
Wiederaufbau Zug GmbH) und dem<br />
Staatsarchiv Chemnitz sowie dem<br />
Referat 44 im SMI ausgesprochen<br />
konstruktiv.<br />
Bereits parallel zu den Baumaßnahmen<br />
liefen die Beschaffungen für die<br />
Ausstattung mit Möbeln und Maschinen<br />
an. Die Ausführung lag wie<br />
gehabt beim Staatsarchiv Chemnitz;<br />
eine positive Erfahrung bei der Umsetzung<br />
der komplexen Vergabevorschriften<br />
war (etwas Lokalpatriotismus<br />
sei an dieser Stelle erlaubt), dass nicht<br />
nur in großem Maßstab operierende<br />
Unternehmen, sondern auch regionale<br />
Betriebe sehr spezielle Anforderungen<br />
zu einem sehr günstigen Preis erfüllen<br />
können.<br />
Allen Beteiligten ist an dieser Stelle<br />
noch einmal für die hervorragende<br />
Zusammenarbeit zu danken. Die Unterbringungssituation<br />
sowie die fachliche<br />
Leistungskraft des Staatsarchivs<br />
Chemnitz hat sich durch die neu<br />
erbaute und eingerichtete Werkstatt<br />
wieder um ein erhebliches Stück verbessert.<br />
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DR. PETER HOHEISEL<br />
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STAATSARCHIV CHEMNITZ