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20 SÄCHSISCHES ARCHIVBLATT - Archivwesen - Freistaat Sachsen

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DR. ROLAND J. HOFFMANN, MÜNCHEN, ERLÄUTERT BEIM RUNDGANG DIE AUSSTELLUNG<br />

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FOTO: ARMIN JUNGHANS<br />

kriegs. Vor dem Hintergrund der<br />

Erweiterung der EU durch den Beitritt<br />

osteuropäischer Staaten einschließlich<br />

der Tschechischen Republik am 1. Mai<br />

vergangenen Jahres reihte sich die<br />

Präsentation ein in die zahlreichen<br />

politischen und kulturellen Aktivitäten,<br />

die aus diesem Anlass in <strong>Sachsen</strong> und<br />

Tschechien stattfanden.<br />

Die in der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

einsetzende Ausstellung dokumentiert<br />

die tragische Endphase der gemeinsamen<br />

1000-jährigen Geschichte von<br />

Tschechen und Deutschen in Böhmen,<br />

Mähren und Schlesien in eindrucksvollen<br />

Dokumenten. Unter der<br />

Bezeichnung „Odsun“ (Abschub,<br />

Abschiebung – bis dahin nur für<br />

Straffälligenrückführung verwendet)<br />

vertrieb die wiedererstandene Tschechoslowakische<br />

Republik rund vier<br />

Millionen Deutsche aus ihrer Heimat.<br />

Vorausgegangen waren im Zweiten<br />

Weltkrieg allerdings massenhafte<br />

Verbrechen der deutschen Militär-,<br />

22 <strong>SÄCHSISCHES</strong><br />

<strong>ARCHIVBLATT</strong> Heft 1 / <strong>20</strong>05<br />

Polizei- und Zivilstellen in den von<br />

Deutschland besetzten Gebieten. Die<br />

Vertreibung der Deutschen im Ergebnis<br />

des Zweiten Weltkriegs war stets ein<br />

Tabuthema in der Geschichtswissenschaft<br />

der DDR. Anders in Bayern, wo<br />

z.B. das Sudetendeutsche Archiv eine<br />

seit Jahren vom dortigen <strong>Freistaat</strong><br />

geförderte Institution darstellt und<br />

fünfzig Jahre nach dem Ende des<br />

Zweiten Weltkriegs diese Ausstellung<br />

erarbeitete, die inzwischen an 26 Orten<br />

in der BRD präsentiert wurde.<br />

Erst nach 1990 nahm sich die historische<br />

Forschung auch in den neuen<br />

Bundesländern dieses wichtigen Themas<br />

an, das anhand historischen Quellenmaterials<br />

aus Tschechien und<br />

Deutschland aufgearbeitet werden<br />

muss. Das Sächsische Staatsministerium<br />

des Innern bezuschusste Mitte<br />

der neunziger Jahre die genannte<br />

Ausstellung des Sudetendeutschen<br />

Archivs München ebenso wie gegenwärtig<br />

Forschungsthemen zu Flucht<br />

und Vertreibung, die an der Universität<br />

Leipzig bearbeitet werden. Aus diesem<br />

Grund führten Vertreter beider Institutionen<br />

mit dem Staatsarchiv die Eröffnungsveranstaltung<br />

in Leipzig durch:<br />

Dr. Roland J. Hoffmann, der Autor der<br />

Ausstellung aus München, und Dr.<br />

Michael Parak aus Leipzig stimmten<br />

mit ihren Vorträgen in die Ausstellungsproblematik<br />

kompetent ein und<br />

im weiteren Verlauf des Abends war<br />

auch Gelegenheit für viele interessante<br />

Gespräche gegeben.<br />

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INGRID ___________________________<br />

GROHMANN<br />

STAATSARCHIV ___________________________<br />

LEIPZIG

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