Referat Von David - Vischer
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Begrüssung<br />
Rechtsanwalt Rolf Auf der Maur, Partner, VISCHER AG begrüsste die Anwesenden und erläuterte<br />
kurz die vielfältige Tätigkeit von VISCHER für Klienten im Bereich Digitale Medien bevor<br />
er das Wort an den ersten Referenten, Herrn <strong>David</strong> Schäfer, Social Brand, erteilte.<br />
Weshalb Social Media? - <strong>Referat</strong> von <strong>David</strong> Schäfer, MScom & lic. iur., Geschäftsführer<br />
Social Brand<br />
Herr Schäfer erläuterte den Begriff Social Media und stellte Social Media insbesondere das<br />
Web 1.0 gegenüber. Besondere Bedeutung legte Herr Schäfer auf die Funktion von Social<br />
Media als Zweiwegkommunikation bzw. Dialog mit Kunden und Stakeholdern und vermochte<br />
damit den Unterschied zu klassischen Marketingmassnahmen darzulegen, welche weitgehend<br />
auf einer Einwegkommunikation beruhen.<br />
Ein besonderer Fokus wurde dabei auf die Besonderheiten der Social Media Kommunikation<br />
gelegt (informell, persönlich, in Echtzeit, transparent, dialogorientiert).<br />
Nach der Einführung ging Herr Schäfer auf die Anwendungsmöglichkeiten von Social Media<br />
für Unternehmen ein und erläuterte Chancen wie auch Risiken. Abschliessend wies Herr Schäfer<br />
auf die Beratungsdienstleistungen von Social Brand und die Weiterbildungsangebote der<br />
von ihm geleiteten Social Media Schule SOMEXCloud hin.<br />
<strong>Referat</strong> von Christian Gisi, Head of Marketing Communications, Mammut Sports<br />
Group<br />
Herr Gisi führte die Teilnehmer kurz durch die (Marketing-)Geschichte von Mammut und erläuterte,<br />
wie Mammut sich in der Werbung durch aussergewöhnliche, teils auch provokative<br />
Sujets und die Einbindung der Mammut-Community zu differenzieren vermag. Dabei kamen<br />
die Teilnehmer auch in den Genuss einer Vorschau auf Werbesujets für das kommende Jahr.<br />
Im Social Media-Bereich ist Mammut sehr aktiv, um die Erwartungen der Community zu erfüllen<br />
wird in Zukunft gar eine 24/7/365 Betreuung der diversen Plattformen notwendig werden.<br />
Der Fokus des <strong>Referat</strong>s lag auf dem Umgang mit sog. „Shitstorms“ [1] . Anhand der Erfahrungen<br />
von Mammut im Skandal um deren Position zum CO2-Gesetz wurden die Abläufe dargestellt.<br />
Mammut wurde von einem User auf Facebook gefragt, wie die eigenen Publikationen<br />
zum Thema Klima- und Naturschutz mit einem Engagement gegen die Einführung eines CO2-<br />
Gesetzes vereinbar wären. Geantwortet wurde mit einem PR-Statement, welches die Bemühungen<br />
von Mammut im Bereich Klimaschutz erläuterte. Obwohl sich nur etwas mehr als 30<br />
Personen aktiv an der Diskussion beteiligten, erging innert kürzester Zeit ein „Shitstorm“<br />
über Mammut, vorwiegend, weil die Frage nicht zufriedenstellend beantwortet wurde und die<br />
User sich nicht ernstgenommen fühlten. In der Folge wurde das Thema in verschiedensten in-<br />
und ausländischen Medien aufgegriffen.<br />
Erst in einem zweiten Schritt gelang es intern festzustellen, weshalb sich Mammut überhaupt<br />
an der Kampagne gegen das CO2-Gesetz beteiligt und festgestellt, dass dieses für Mammut<br />
[1] Shitstorm (dt. Empörungswelle) bezeichnet in der deutschen Sprache ein Internet-Phänomen, bei dem massenhafte<br />
öffentliche Entrüstung sachliche Kritik mit zahlreichen unsachlichen Beiträgen vermischt. Ein typischer<br />
Shitstorm umfasst „Blogbeiträge oder -kommentare, Twitternachrichten oder Facebook-Meldungen. (Wikipedia)
keine strategische Bedeutung hat. Dementsprechend hat sich Mammut von der Kampagne<br />
distanziert und damit in der Community Beifall geerntet.<br />
Quintessenz aus der Affäre ist, dass aus negativen Posts innert Stunden ein „Shitstorm“ entstehen<br />
kann und daher schnellstmöglich und auf Augenhöhe des Users reagiert werden muss.<br />
Christian Gisi weist zudem darauf hin, dass bei zu komplexen, resp. zu stark national/politisch<br />
ausgerichteten Themen nicht auf die Unterstützung aus der bestehenden Community<br />
gezählt werden kann. Im Besonderen politisches Handlungen und Äusserungen, so<br />
sein wichtigstes Learning, müssen gut intern abgestimmt werden.<br />
1 Shitstorm (dt. Empörungswelle) bezeichnet in der deutschen Sprache ein Internet-Phänomen, bei dem massenhafte<br />
öffentliche Entrüstung sachliche Kritik mit zahlreichen unsachlichen Beiträgen vermischt. Ein typischer Shitstorm<br />
umfasst „Blogbeiträge oder -kommentare, Twitternachrichten oder Facebook-Meldungen. (Wikipedia)<br />
Social Media als Geschäftsplattform – Besondere rechtliche Herausforderungen, lic.<br />
iur. Claudia Keller, Senior Associate VISCHER AG<br />
Rechtsanwältin Claudia Keller erläuterte für die Teilnehmer die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
für Tätigkeiten im Bereich Social Media. Sie erläuterte, dass keine "Lex Social Media"<br />
existiert und daher die typischerweise im Bereich Unternehmenskommunikation und Werbung<br />
anwendbaren Regeln gelten. Die spezielle Natur von Social Media führt jedoch zu besonderen<br />
Herausforderungen.<br />
Aus rechtlicher Sicht ist Unternehmen daher dringend zu empfehlen, sich frühzeitig auch mit<br />
den rechtlichen Aspekten auseinanderzusetzen, dies selbst dann, wenn Social Media vom betreffenden<br />
Unternehmen nicht aktiv genutzt wird. Zu denken ist hier etwa an die Erarbeitung<br />
interner Social Media Richtlinien und die Sensibilisierung von Mitarbeitern auf allen Stufen für<br />
die relevanten Themen. Grundsatzentscheide für Aktivitäten im Bereich Social Media, wie etwa<br />
der Aufbau einer eigenen Plattform vs. Verwendung einer vorbestehenden Plattform<br />
(bspw. Facebook), müssen ebenfalls unter Berücksichtigung rechtlicher Aspekte (Datenschutz,<br />
Verfügbarkeit, Einstellung der Dienste etc.) getroffen werden.<br />
Generell ist es im Bereich Social Media, noch mehr als in anderen Bereichen, wichtig frühzeitig<br />
und "prophylaktisch" zu handeln: Es stehen zwar die gleichen Rechtsbehelfe wie in anderen<br />
Geschäftsbereichen zur Verfügung, aufgrund der Dynamik und der schnellen Abläufe in<br />
Social Media ist es jedoch besonders schwer nachträglich auf juristischer Ebene korrigierend<br />
einzugreifen.<br />
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