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Pilotstudie Schneeberg: Textteil - Montanregion Erzgebirge

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Die <strong>Pilotstudie</strong>n orientieren sich an den<br />

Maßgaben des „Leitfadens zur Festlegung und<br />

Definition der Welterbe-Bereiche und<br />

Pufferzonen im Rahmen des Projekts<br />

<strong>Montanregion</strong> <strong>Erzgebirge</strong>“.<br />

Der Leitfaden und die <strong>Pilotstudie</strong> werden in<br />

einer gemeinsamen Arbeitsgruppe bestehend<br />

aus Verantwortlichen der Kommunen und der<br />

Projektgruppe <strong>Montanregion</strong> <strong>Erzgebirge</strong> des<br />

Institutes für Wissenschafts- und<br />

Technikgeschichte der TU Bergakademie<br />

Freiberg entwickelt.<br />

Er umfasst folgende Punkte, die von der gemeinsamen<br />

Arbeitsgruppe entwickelt wurden:<br />

a) Bildung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe<br />

aus Vertretern der Projektgruppe<br />

des IWTG, der zuständigen<br />

kommunalen Behörden, der zuständigen<br />

Denkmalschutzbehörden sowie<br />

ggf. von Vertretern betroffener Vereine,<br />

Institutionen und Eigentümern.<br />

b) Vorstellung und Beratung der Vorschläge<br />

der Realisierungsstudie 2007<br />

für das jeweilige Territorium der <strong>Pilotstudie</strong><br />

in der gemeinsamen Arbeitsgruppe.<br />

c) Erarbeitung eventueller Alternativoder<br />

Ergänzungsvorschläge für die<br />

Auswahl der Objekte/Ensembles vor<br />

Ort.<br />

d) Gemeinsame Objektbegehungen.<br />

e) Festlegung der Welterbe-<br />

Objekte/Ensembles sowie der zugehörigen<br />

Grundstücke (flurstücksgenau)<br />

und genaue Definition der Grenzen<br />

des jeweiligen Welterbe-Gebietes.<br />

f) Festlegung der die jeweiligen Welterbe-Objekte/Gebiete<br />

umgebenden Pufferzonen<br />

(Definition der Grenzen der<br />

Pufferzonen).<br />

g) Festlegung eventuell notwendiger<br />

Sichtachsen auf die Welterbe-Objekte<br />

bzw. Welterbe-Gebiete.<br />

h) Festlegung der jeweils auf die Welterbe-Objekte/Gebiete,<br />

Pufferzonen sowie<br />

Sichtachsen anzuwendenden<br />

rechtlichen bzw. verwaltungsmäßigen<br />

Schutzmaßnahmen.<br />

i) Klärung der Eigentums- und Nutzungsverhältnisse<br />

für die Welterbe-<br />

Objekte/Gebiete.<br />

j) Beratung der für die Welterbe-<br />

Objekte/Gebiete eventuell vorzunehmenden<br />

Erhaltungs- und Erschließungsmaßnahmen<br />

(Empfehlungen /<br />

Maßnahmenkatalog) im Hinblick auf<br />

die für das Welterbe-Projekt aufzustel-<br />

6<br />

lenden Erhaltungs- und Managementkonzepte.<br />

Auf Basis der <strong>Pilotstudie</strong> <strong>Schneeberg</strong>, in der<br />

erstmals anhand des Leitfadens die von der<br />

UNESCO-Kommission geforderten<br />

Informationen recherchiert und aufbereitet<br />

wurden, soll der Leitfaden im Rahmen der<br />

<strong>Pilotstudie</strong>n weiterentwickelt werden.<br />

<strong>Pilotstudie</strong> <strong>Schneeberg</strong><br />

Die Ergebnisse der durchgeführten <strong>Pilotstudie</strong><br />

sind im vorliegenden Abschlussbericht<br />

dargelegt und begründen die Aufnahme der<br />

Objekte in <strong>Schneeberg</strong> in die Vorschlagsliste<br />

für das UNESCO-Welterbe.<br />

Zu den untersuchten Objekten und<br />

Sachgesamtheiten gehören die Fundgrube<br />

Weißer Hirsch, die <strong>Schneeberg</strong>-Neustädtler<br />

Bergbaulandschaft und die <strong>Schneeberg</strong>er<br />

Altstadt 1 . Die Bergbaulandschaft <strong>Schneeberg</strong>-<br />

Neustädtel umfasst ein größeres Territorium<br />

mit zahlreichen Sachzeugen des<br />

Montanwesens. Dazu gehören beispielsweise<br />

das Siebenschlehener Pochwerk, die Gruben<br />

Gesellschaft, Daniel, Sauschwart, Wolfgang<br />

Maßen sowie der Filzteich, einer der ältesten<br />

Kunstteiche des <strong>Erzgebirge</strong>s. Die untersuchten<br />

Objekte umfassen Sachzeugen aller<br />

Bergbauperioden des <strong>Schneeberg</strong>er<br />

Bergbaus.<br />

Der Bergbau im Umfeld um die spätere<br />

Bergstadt <strong>Schneeberg</strong> begann als Zinn- Eisenund<br />

Kupfererzbergbau, frühzeitig war man<br />

auch auf der Suche nach Silbererz. Erst im<br />

letzten Drittel des 15. Jahrhunderts führten<br />

reiche Silbererzfunde in bis dahin unerreichter<br />

Menge zu einem Berggeschrei bisher<br />

unbekannten Ausmaßes. Innerhalb kürzester<br />

Zeit entwickelte sich eine Streusiedlung, in der<br />

Bergwerke und Wohngebäude unmittelbar<br />

nebeneinander lagen und aus der sich die<br />

Stadt <strong>Schneeberg</strong> entwickelte. 1479 kam es<br />

zur Verleihung des Berg- und Stadtgerichtes<br />

sowie 1481 zur Privilegierung der Stadt als<br />

freie Bergstadt. Später folgte die Einrichtung<br />

einer Münzstätte in der Stadt. Galt der<br />

intensive Bergbau ursprünglich dem Silber,<br />

wurden auch bald andere Erze gewonnen und<br />

verarbeitet. Bereits Ende des 16. Jahrhunderts<br />

ging das Silberausbringen stark zurück.<br />

Nunmehr galt das Hauptaugenmerk den<br />

anderen Erzen, aus denen man Wismut,<br />

Kobalt und später Nickel gewann. Seit 1520<br />

1 Andere ebenfalls mit dem <strong>Schneeberg</strong>er Montanwesen im Kontext stehenden<br />

Sachgesamtheiten, beispielsweise die Bergbaulandschaft Zschorlau mit St.<br />

Anna am Freudenstein sowie die mittelalterliche / frühneuzeitliche<br />

Bergbaulandschaft Hoher Forst (Weißbach) bei Kirchberg oder der von<br />

Albernau nach Schlema führende Flößgraben, werden in einer gesonderten<br />

<strong>Pilotstudie</strong> untersucht.

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