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Pilotstudie Schneeberg: Textteil - Montanregion Erzgebirge

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2 b 5 Daniel Fundgrube<br />

Kurzbeschreibung<br />

Abbildung 62: Die Tagesanlagen der Grube Daniel 1923<br />

[Foto: Paul Schulz] (v.l.n.r. Zimmerhaus – dahinter verdeckt<br />

Huthaus, Bergschmiede, Ausschlaghaus, Kauen am<br />

Schacht, im Hintergrund Siebenschlehen Schacht)<br />

Die Grube Daniel wurde um 1500 erstmals als<br />

eigenständige Grube erwähnt. Ende des 19. Jahrhunderts<br />

wurde sie mit benachbarten Gruben zum<br />

<strong>Schneeberg</strong>er Kobaltfeld vereinigt und später auch<br />

unter anderen Bezeichnungen betrieben.<br />

Mitte des 17. Jahrhunderts avancierte die Grube<br />

durch bemerkenswerte Kobaltanbrüche zu einer der<br />

wichtigsten Gruben des <strong>Schneeberg</strong>er Reviers und<br />

lieferte mehr als ein Drittel der hiesigen Kobalterze.<br />

Von dem Ensemble der Tagesgebäude der Daniel<br />

Fundgrube haben sich im Umfeld des Schachtes<br />

das Huthaus mit Blockschuppen und die Bergschmiede<br />

erhalten. Das denkmalgeschützte<br />

Huthaus wurde um 1730 an der Stelle eines<br />

Vorgängerbaus als zweigeschossiges Gebäude<br />

errichtet. Im Jahr 1787 ersetzte ein Pferdegöpel auf<br />

dem nunmehr 250 m tiefen Schacht die vorhergehende<br />

Förderung über fünf Handhaspelschächte.<br />

Im Jahr 1905 wurde der das Grubenensemble<br />

dominierende Pferdegöpel, von dem zahlreiche<br />

Fotos, Zeichnungen und Risse überliefert sind,<br />

abgerissen. Das gleiche Schicksal traf wenige Jahre<br />

später das dem Huthaus gegenüberstehende<br />

Ausschlaghaus.<br />

Abbildung 63: Daniel Fundgrube mit Pferdegöpel kurz vor<br />

dem Abriss [Semm, H. 1905]<br />

Nochmals wurde in der Grube nach 1947 der<br />

Bergbau im Zusammenhang mit der Erkundung und<br />

31<br />

Förderung von Uranerzen durch die SAG Wismut<br />

aufgenommen. Der Schacht trug die Nummer 36.<br />

Nach 1990 erfolgten denkmalgerechte Sanierungsarbeiten<br />

an der Bergschmiede und dem Huthaus.<br />

Im Umfeld des Schachtes hat sich die große Halde<br />

erhalten. In der neu errichteten Schachtkaue<br />

befindet sich der sorgsam mit überspringenden<br />

Bögen gemauerte Schacht.<br />

Lage<br />

Abbildung 64: Lage der Daniel Fundgrube<br />

Postanschrift:<br />

Bergschmiede: Fundgrube Daniel 4, <strong>Schneeberg</strong><br />

Huthaus, Vorratskammer, Ausschlagstube,<br />

Ausschlagstein: Fundgrube Daniel 6, <strong>Schneeberg</strong><br />

Die Tagesanlagen der Grube Daniel befinden sich<br />

ebenfalls in der Neustädtler Bergbaulandschaft, unmittelbar<br />

an der nach ihr benannten Straße.<br />

Ungefähr 500 m südöstlich liegt das ehemalige<br />

Kasernengelände bei Wolfgang Maßen.<br />

Das Stadtzentrum von Neustädtel befindet sich<br />

1,2 km in östlicher und das der historischen Altstadt<br />

<strong>Schneeberg</strong>s 2,4 km in nordöstlicher Entfernung.<br />

Kernzone<br />

Die Kernzone der nach §2 SächsDSchG unter<br />

Schutz gestellten Sachgesamtheit Daniel<br />

Fundgrube schließt den gesamten Gebäudekomplex<br />

der Tagesgebäude sowie der großen<br />

Schachthalde ein (vgl. Anlage Fundgrube Daniel).<br />

Die Grenze der Kernzone orientiert sich an den<br />

Flurstücksgrenzen.<br />

Pufferzone<br />

Die Pufferzone der denkmalgeschützten<br />

Sachgesamtheit Daniel Fundgrube umfasst den<br />

Bereich, der dem Landesamt für Denkmalpflege als<br />

Denkmalschutzgebiet „Bergbaulandschaft<br />

<strong>Schneeberg</strong>-Neustädtel“ von der Gemeinde<br />

<strong>Schneeberg</strong> vorgeschlagen wurde 75 .<br />

Dieser umfasst zwei Teilbereiche. Der größere<br />

Teilbereich 76 beginnt am Südhang des Mühlberges<br />

und umschließt vollständig die Kernzonen des<br />

Siebenschlehener Pochwerks, der Gruben<br />

Gesellschaft, Sauschwart und Daniel. Dieser<br />

Teilbereich umschließt ebenso vollständig den<br />

75<br />

Im Entwurf des Gemeinsamen Flächennutzungsplans der Städtebundes<br />

„Silberberg“ von 2003 bereits integriert.<br />

76<br />

Der zweite und kleinere Teilbereich befindet sich im Gebiet der Grube<br />

Wolfgang Maßen.

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