Pilotstudie Schneeberg: Textteil - Montanregion Erzgebirge
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Bahnstrecke durch hohe Haldenmauerungen<br />
begrenzt.<br />
Treibehaus<br />
Abbildung 2: Treibehaus Weißer Hirsch Fundgrube [unbekannt,<br />
Museum für bergmännische Volkskunst <strong>Schneeberg</strong>]<br />
Über dem ehemaligen <strong>Schneeberg</strong>-Neustädtler<br />
Bahnhof steht auf der steilen, durch hohe Stützmauern<br />
begrenzten Sturzhalde, das bis 1852<br />
erbaute Treibehaus der Fundgrube Weißer Hirsch.<br />
Es handelt sich hierbei um ein gut erhaltenes<br />
Wassergöpeltreibehaus mit Anbauten des späteren<br />
Dampfgöpels, das noch während des Betriebes<br />
massiv ausgeführt wurde. Das Gebäude enthält<br />
zwei ausgebaute Stockwerke sowie das<br />
Dachgeschoss. Das Erdgeschoss ist in<br />
Bruchsteinmauerung ausgeführt. Das Obergeschoss<br />
besteht aus einem Fachwerkbau mit<br />
Brettverkleidung. Das Satteldach besitzt kleine<br />
Giebelwalme und ist mit Schiefer eingedeckt. Ein<br />
einfaches, rechteckiges, ebenfalls schieferverkleidetes<br />
Dachreitertürmchen sitzt mittig auf dem<br />
First und birgt in seiner Laterne das Wächterglöckchen.<br />
Im Jahre 1846 wurde mit dem Teufen des neuen<br />
Treibeschachtes Weißer Hirsch begonnen. Der<br />
Durchschlag erfolgte 1847, mit der gleichzeitig<br />
stattfindenden teilweisen Ausmauerung des<br />
Schachtes. 1851 -1852 wurde das Treibehaus<br />
errichtet. Das Erdgeschoss war ursprünglich<br />
ebenfalls in Fachwerkbauweise ausgeführt. Der mit<br />
dem Treibehaus in funktionalem Zusammenhang<br />
stehende Kehrradgöpel, die ursprüngliche<br />
Förderanlage des Schachtes, wurde 1853 in Betrieb<br />
genommen. In den Jahren 1890 bis 1891 wurde die<br />
Förderanlage auf Dampfkraft, 1912 auf elektrische<br />
Energie umgerüstet. Um das Jahr 1937 baute man<br />
in das Treibehaus einen eisernen Seilscheibenstuhl<br />
ein. Mit einigen Veränderungen wurden die<br />
technischen Anlagen bis zur endgültigen Stilllegung<br />
des Bergbaus genutzt und im Jahr 1957, nach<br />
erfolgter Gründung von der Bergsicherung<br />
<strong>Schneeberg</strong>, heute Bergsicherung <strong>Schneeberg</strong><br />
GmbH 18 , übernommen. Um das Jahr 1972 wurde<br />
die eingebaute Technik einschließlich des<br />
Seilscheibenstuhls entfernt. Das weithin sichtbare<br />
Treibehaus wurde in den Jahren 1994 bis 1996<br />
schrittweise durch den Eigentümer denkmalgerecht<br />
saniert und der tonnlägige Tageschacht bis auf das<br />
Niveau des Markus Semmler Stollns, des tiefsten<br />
18 http://www.bergsicherung.net (Stand. 13.01.2009).<br />
11<br />
<strong>Schneeberg</strong>er Stollns, aufgewältigt und befahrbar<br />
gemacht. In den Jahren 2006 - 2007 konnte die mit<br />
Haldenmassen verfüllte Kehrradstube beräumt und<br />
touristisch erschlossen werden.<br />
Abbildung 3: Zeichnung des Treibehauses vom Weißen<br />
Hirsch Kunst- und Treibeschacht [Bleyl 1917]<br />
Abbildung 4: Treibehaus Weißer Hirsch Fundgrube<br />
[um 1930; Museum für bergmännische Volkskunst<br />
<strong>Schneeberg</strong>]<br />
Abbildung 5: Treibehaus Weißer Hirsch Fundgrube<br />
[Kugler, Jens 2007]