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Ausgabe 2, 12.12.2011 - Pädagogische Hochschule Zürich

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4<br />

Rundum<br />

QUEST-ce que c‘est?<br />

Delphine Keller<br />

Der Quereinsteigerstudiengang (QUEST)<br />

und seine Studierenden sind einigen<br />

Regelstudierenden der PH <strong>Zürich</strong> kaum<br />

bekannt. An dieser Stelle wird daher<br />

einerseits in Kürze über den Studiengang<br />

informiert und andererseits werden zwei<br />

„QUEST-ler“ im Porträt vorgestellt.<br />

Wie kommt es, dass die<br />

Lehrerausbildung mittlerweile in<br />

kürzester Zeit absolviert werden kann?<br />

Zur Entstehung des Quereinsteiger-Studienganges<br />

– nachgefragt bei Martin<br />

Wendelspiess, Leiter des<br />

Zürcher Volksschulamtes.<br />

Der Lehrermangel in der Schweiz ist<br />

schon länger bekannt. Um das Problem<br />

längerfristig in den Griff zu bekommen,<br />

planten vor knapp zwei Jahren die<br />

Bildungsdirektionen und <strong>Pädagogische</strong>n<br />

<strong>Hochschule</strong>n der Kantone Aargau,<br />

Basel-Land, Basel-Stadt, Bern, Solothurn<br />

und <strong>Zürich</strong> ein Ausbildungsprogramm für<br />

Quereinsteiger.<br />

Gemäss Martin Wendelspiess war insbesondere<br />

im Kanton <strong>Zürich</strong>, der in den kommenden<br />

Jahren steigende Schülerzahlen<br />

verzeichnen wird, klar, dass die zukünftigen<br />

regulär ausgebildeten Lehrpersonen<br />

der PH <strong>Zürich</strong> den Mangel nicht werden<br />

kompensieren können. Es wurde deutlich,<br />

dass man sich etwas Zusätzliches einfallen<br />

lassen musste. Die Quereinsteigerausbildung<br />

anerbot sich daher als attraktive<br />

Lösung. Weshalb nur die Trägerkantone<br />

der drei grössten <strong>Pädagogische</strong>n <strong>Hochschule</strong>n<br />

eingebunden sind, erklärt Wendelspiess<br />

damit, dass man nicht zu lange<br />

warten wollte: „Wir hätten wertvolle Zeit<br />

verloren, wenn wir alle Kantone miteinbezogen<br />

hätten, was die schnelle Durch-<br />

setzung des Quereinsteigerstudiengangs<br />

verzögert hätte.“<br />

Interessant ist allerdings, dass aufgrund<br />

der raschen Realisation des Quereinsteigerstudiengangs<br />

beispielsweise die<br />

Regierungsräte der Kantone der EDK-<br />

Ost, zu welcher auch der Kanton <strong>Zürich</strong><br />

zählt, lediglich durch einen Brief über ihr<br />

Vorhaben vorinformiert wurden, bevor<br />

das Programm in den Medien vorgestellt<br />

wurde. Zwei Halbkantone und vier Kantone,<br />

in denen allerdings fast die Hälfte<br />

der Deutschschweizer Bevölkerung lebt,<br />

führen zur Zeit den Alleingang an. Beweist<br />

sich das QUEST-Modell als Erfolg,<br />

dürfen sich die bereits beteiligten Kantone<br />

als wegweisende Pioniere für nachziehende<br />

Kantone sehen.<br />

Zum jetzigen Zeitpunkt<br />

kann noch nicht sicher mit<br />

einer Anerkennung der<br />

Ausbildung durch die EDK<br />

gerechnet werden.<br />

Laut Martin Wendelspiess ist es nach wie<br />

vor das Ziel, dass die Quereinsteiger<br />

eine schweizweite Anerkennung ihrer<br />

Ausbildung erhalten: „Als die ersten<br />

Quereinsteiger ihre Ausbildung begannen,<br />

haben wir vom Volksschulamt keine<br />

Angst gehabt, dass die Anerkennung<br />

nicht durchkäme. Die Vernehmlassung<br />

dazu ist jetzt im Gange. Es sieht also gut<br />

aus.“<br />

Was sich dagegen jetzt schon zeigt, ist,<br />

dass der neu konzipierte Studiengang für<br />

Quereinsteiger auf reges Interesse stösst,<br />

welches auch Martin Wendelspiess überraschte.<br />

„Nicht alle Bewerber haben die<br />

Aufnahmebedingungen erfüllt, jedoch<br />

zeigt dies, dass der Lehrberuf in der<br />

öffentlichen Wahrnehmung vielleicht<br />

doch nicht so negativ konnotiert ist und<br />

einige Lehrpersonen vielleicht ein zu<br />

schwarzes Bild ihres Berufes malen.“<br />

Ebenso erstaunt Wendelspiess die teilweise<br />

bereits sehr hohen Vorbildungen<br />

der Bewerber/innen sowie ihr überdurchschnittliches<br />

Engagement. Für den Leiter<br />

des Volksschulamtes des Kantons <strong>Zürich</strong><br />

ist klar:<br />

„Quereinsteiger sind eine<br />

Bereicherung für den Schulalltag.<br />

Sie bringen verschiedene<br />

Erfahrungen ins Feld,<br />

die andere Lehrpersonen<br />

nicht haben (können).“<br />

Wer wird in den Quereinsteiger-<br />

studiengang aufgenommen?<br />

Folgende Zulassungsbedingungen müssen<br />

vor der eigentlichen Bewerbung für<br />

das Quereinsteigerstudium erfüllt sein:<br />

• Mindestens 30 Jahre alt<br />

• Berufserfahrung<br />

• Hochschulabschluss oder vergleichbare<br />

Kompetenzen (gilt nicht für den<br />

Studiengang Kindergarten)<br />

• Einwandfreier Leumund<br />

• Erfahrung im Umgang mit Kindern/<br />

Jugendlichen<br />

Die „Aussiebe“ unter den Bewerbern<br />

ist gross. Wendelspiess begründet dies<br />

damit, dass diese Leute für das Quereinsteigerstudium<br />

ihren Beruf aufgeben<br />

und eine seriöse Selektion ungeeignete<br />

Personen schützen müsse. Die PH sieht<br />

sich somit auch in der Verantwortung,<br />

genau hinzuschauen.<br />

Vielen Dank Herr Wendelspiess, dass<br />

Sie sich Zeit genommen haben, uns<br />

über den Quereinsteigerstudiengang zu<br />

informieren.<br />

Kindergarten Kust „Fast Primar„Fast Primar Sekundar 1 Sekundar 1<br />

Track“ Track“<br />

Dauer 3 Jahre 1.5 Jahre 1.5 Jahre 3 Jahre 2 Jahre 3 Jahre<br />

Abschluss<br />

Aufbau Studium<br />

Kantonale Lehrberechtigung<br />

für<br />

Kindergarten<br />

Bachelor Bachelor Bachelor Master / Bachelor Master / Bachelor<br />

Vorbereitungs- 1 Jahr Teilzeit 0.5 Jahre Vollzeit 1 Jahr Teilzeit 1 Jahr Vollzeit 1 Jahr Teilzeit<br />

studium<br />

(60%)<br />

(60%)<br />

(60%)<br />

Berufsintegrier- 2 Jahre Vollzeit 1 Jahr Vollzeit 60–80% 2 Jahre Teilzeit 1 Jahr Vollzeit 2 Jahre Teilzeit<br />

tes Studium* 60–80% Schule, 20% PH<br />

40–60% Schule, 60–80% Schule, 40–60% Schule,<br />

Kindergarten,<br />

20% PH<br />

20% PH 20% PH<br />

20% PH<br />

* Unterrichten, berufsunterstützendes und -begleitendes Studium | Quelle: Zulassungsbedingungen und Darstellung – www.phzh.ch

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