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Ausgabe 2, 12.12.2011 - Pädagogische Hochschule Zürich

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8<br />

Rundum<br />

So fort! – Einsteiger?<br />

Der Lehrermangel führte nicht nur zu einem neuen Studiengang<br />

– den Quereinsteigern –, sondern auch zu einem modifizierten<br />

Ausbildungskonzept in den Abschlusssemestern der<br />

Primarstufenstudierenden.<br />

Das Angebot, im letzten Jahr der<br />

Ausbildung eine Klasse zu übernehmen<br />

und etwa 50% zu arbeiten, stiess bei den<br />

Studierenden auf grosses Interesse.<br />

So wurden Rahmenbedingungen konkretisiert und festgelegt.<br />

Das Angebot klingt verlockend: Es sollen zwischen 12 und<br />

16 Lektionen unterrichtet werden, Tandembildung mit einer<br />

Studienkollegin oder einem Studienkollegen ist möglich und<br />

der Unterricht darf nur in Regelklassen stattfinden. Dies ist ein<br />

Auszug aus dem vorgegebenen Anforderungsprofil für Stellen,<br />

auf welche sich die Studentinnen und Studenten selbstständig<br />

bewerben können. Entspricht eine Stelle diesem Profil und ist<br />

die Bewerbung positiv verlaufen, wird ein Anmeldeformular<br />

mit diversen Daten, wie zum Beispiel den Angaben über die<br />

Schule, an die Projektleitung gesendet.<br />

Welche Chancen und Grenzen stellen sich den Studierenden,<br />

welche sich für dieses Programm entschieden haben, wie<br />

werden sie von der PH unterstützt, und ist der Mehraufwand<br />

lohnenswert? Drei Studentinnen und ein Student berichten von<br />

ihren Erfahrungen:<br />

Man ist sich einig: Die Möglichkeit, in<br />

den letzten Semestern freiwillig 50% zu<br />

arbeiten, entspricht einer idealen Mischung<br />

aus Theorie und Praxis.<br />

Modifiziertes<br />

Ausbildungskonzept<br />

werden.” (Samira Ruf)<br />

“An der PH Gelerntes kann direkt in der Praxis<br />

umgesetzt und ausprobiert werden. Zudem<br />

erkenne ich viel mehr, wo ich noch allfällige<br />

Lücken habe, die ich dann gezielt beheben oder<br />

zumindest verbessern kann. “ (Colette Meier)<br />

Obwohl die PH den Studierenden einige<br />

Module erlassen hat, ist die Doppelbelastung<br />

spürbar. Eine optimale Stundenplaneinteilung<br />

für alle Studierenden ist nicht möglich. Deshalb<br />

verlagert sich das Lösen der Nichtpräsenzaufträge<br />

auch gerne auf das Wochenende. Einige<br />

Module sind sehr gut geregelt, zum Beispiel<br />

jene, die nur von Soforteinsteiger-Studenten<br />

besucht werden. ”Das ermöglicht<br />

uns, Fragen zu stellen, die<br />

gerade anstehen. So kann direkt<br />

auf die Praxis eingegangen<br />

Die Studentinnen und Studenten werden von<br />

Parallelklassenlehrpersonen, spezifischer Fachbegleitung,<br />

den Mentorinnen und Mentoren,<br />

der Schulleitung sowie von der Schulpflege<br />

Positive<br />

Erfahrungen<br />

unterstützt respektive besucht. Sie haben auch die Möglichkeit,<br />

direkt in den Modulen Rat zu holen. Eines ist klar: “Sobald<br />

ich mehr Unterstützung wünsche, sichert mir mein Mentor seine<br />

Unterstützung zu!” (David Trindler)<br />

Klassenführung und ganzheitliche Verantwortung<br />

kann man nicht in Praktika lernen.<br />

Genauso wenig entsteht während des herkömmlichen<br />

Studiums eine klare Vorstellung von Elternarbeit,<br />

Teamsitzungen, der Zusammenarbeit<br />

mit Heil- und SonderpädagogInnen sowie der<br />

Schulsozialarbeit. “Man erhält einen viel besseren<br />

Einblick in den Beruf.” (Colette Meier) “Die<br />

besten Erfahrungen mache ich bzgl. meinem<br />

persönlichen Lerneffekt” (David Trindler) “(...)<br />

aber vor allem kann ich alles mit meiner Stellenpartnerin<br />

besprechen. Ich habe noch nie so viel<br />

gelernt wie jetzt.” (Samira Ruf)<br />

Unterstützung<br />

Die Zeit rinnt nicht nur bei Salvador Dalí davon, auch unsere<br />

Soforteinsteiger sehen den Umgang mit ihr als eine Herausforderung<br />

an. Nicht nur die Zeiteinteilung ist<br />

schwierig, sondern auch die Koordination der<br />

Termine: Ab sofort muss man PH, Schule und<br />

Privates unter einen Hut bekommen. “Es ist<br />

wichtig, einen guten Ausgleich zum Ganzen zu<br />

kriegen.” (Vanessa Tran)<br />

Die Soforteinsteiger sind<br />

Studenten und Lehrpersonen.<br />

Und Schauspieler?<br />

Judith Leumann<br />

Schwierigkeiten<br />

Sie müssen bestimmte Funktionen an bestimmten<br />

Orten wahrnehmen und ausüben. Gekonnt<br />

switchen sie zwischen den jeweiligen Rollen,<br />

die sich wie Hund und Katze gegenüber stehen.<br />

Klar, dass einem das nicht immer leicht fällt. Besonders dann,<br />

wenn man als Student merkt, dass “(...) man im Schulalltag<br />

neben der PHZH, neben der Elternarbeit, neben der Arbeit im<br />

Schulteam und neben dem eigenen Privatleben keine Zeit hat,<br />

um alles genau zu planen.” (Vanessa Tran)<br />

Ich bedanke mich herzlich bei Colette Meier, David Trindler, Samira<br />

Ruf und Vanessa Tran, dass sie sich trotz zeitlicher Belastung<br />

die Zeit genommen haben, mir einige Fragen zu beantworten!<br />

“Es ist eine ideale Abswechsulng zum<br />

PH-Alltag und nirgends kann man so<br />

gute Arbeitserfahrungen sammeln wie im<br />

Schulzimmer selber. Zudem sammelt man<br />

all diese ersten Erfahrungen zu zweit und<br />

hat immer eine Unterstützung und eine<br />

zweite Meinung zur Seite. Ein weiterer<br />

Vorteil ist, dass man bereits verdient und<br />

somit keine lästigen Nebenjobs mehr<br />

machen muss.”<br />

(Vanessa Tran)

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