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© PH Zürich, Oktober 2011, Prorektorat Ausbildung (mit Quest-Sek.I-Anpassungen durch EHO/HpBE/RME)<br />

<strong>Leitfaden</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>Portfolioarbeit</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>des</strong> Präsentationsportfolios<br />

der Studiengänge<br />

QUEST Sek<strong>und</strong>arstufe I<br />

ab Studiengang 2011H<br />

Pädagogische Hochschule Zürich<br />

Prorektorat Ausbildung<br />

Oktober 2011<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Portfolioarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>des</strong> Präsentationsportfolios<br />

© PH Zürich, Oktober 2011, Prorektorat Ausbildung mit Quest-Sek.I-Anpassungen durch E.Holinger/HP.Beerli/R.Meier


INDEX<br />

1. Einleitung .............................................................3<br />

1.1 Gr<strong>und</strong>sätzliches .............................................................3<br />

1.2 Was ist <strong>Portfolioarbeit</strong>? .............................................................3<br />

1.3 Was ist ein Präsentationsportfolio? .............................................................3<br />

1.4 Begleiter durch Studium <strong>und</strong> Berufsleben .............................................................3<br />

2.<strong>Portfolioarbeit</strong> .............................................................4<br />

2.1 <strong>Portfolioarbeit</strong> – Sammeln, Kommentieren <strong>und</strong> Zuordnen zu Standards .....................4<br />

2.1.1 Sammeln .............................................................4<br />

2.1.2 Kommentieren <strong>und</strong> Reflektieren .............................................................4<br />

2.1.2.1 Praxis-Reflexion .............................................................5<br />

2.1.2.2 Theorie-Praxis-Reflexion .............................................................5<br />

2.1.3 Zuordnen zu Standards .............................................................5<br />

2.2 Arbeitsformen in der <strong>Portfolioarbeit</strong> .............................................................6<br />

3. <strong>Erstellung</strong> <strong>des</strong> Präsentationsportfolios .............................................................7<br />

3.1 Präsentationsportfolio mit fünf Einträgen .............................................................7<br />

3.2 Zusammenstellen eines Eintrags .............................................................7<br />

3.3 Präsentation <strong>und</strong> Gestaltung .............................................................8<br />

3.4 Arbeitsformen bei der <strong>Erstellung</strong> <strong>des</strong> Präsentationsportfolios ..................................8<br />

4. Formales .............................................................9<br />

4.1 Gr<strong>und</strong>legen<strong>des</strong> .............................................................9<br />

4.1.1 Einreichen der Portfolio-Beiträge .............................................................9<br />

4.1.2 Eigenleistung .............................................................9<br />

4.2 Umfang <strong>des</strong> Präsentationsportfolios .............................................................9<br />

4.3 Leser/-innenführung <strong>und</strong> Darstellung .............................................................9<br />

4.4 Anonymisierung, Quellenangaben .............................................................9<br />

5. Beurteilung <strong>des</strong> Präsentationsportfolios ............................................................10<br />

Quellen<br />

Anhang<br />

I Beispiele für mögliche Dokumente in der <strong>Portfolioarbeit</strong><br />

II Arbeitsschritte der <strong>Portfolioarbeit</strong><br />

III Beispiel für die Entstehung eines Eintrags fürs Präsentationsportfolio<br />

IV Was ein Präsentationsportfolio NICHT ist<br />

V Kriterien <strong>zur</strong> Beurteilung von Präsentationsportfolios an der PH Zürich<br />

VI Ein Beispiel<br />

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1. Einleitung<br />

1.1 Gr<strong>und</strong>sätzliches<br />

Im Laufe Ihrer Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich werden Sie mit zwei Begriffen konfrontiert,<br />

die es zuerst zu umreissen gilt: <strong>Portfolioarbeit</strong>, Präsentationsportfolio.<br />

1.2 Was ist <strong>Portfolioarbeit</strong>?<br />

<strong>Portfolioarbeit</strong> ist ein Werkzeug, um während Ihrer Ausbildung Theorie <strong>und</strong> Praxis miteinander zu verbinden.<br />

Ihr an Lehrveranstaltungen, in Lerngruppen <strong>und</strong> im Selbststudium erworbenes Wissen <strong>und</strong> Können<br />

bringen Sie über die <strong>Portfolioarbeit</strong> in Beziehung<br />

• zu den Standards, mit denen die PH Zürich die Kompetenzen beschreibt, an deren Erwerb sich die<br />

Ihre Ausbildung orientiert (→ «Broschüre Kompetenzstrukturmodell» auf http://stud.phzh.ch > Sek 1 ><br />

Vollzeit > H11)<br />

• zu Ihrer Tätigkeit in der Praxis (Praxistage BP W200 <strong>und</strong> Praktika)<br />

• zu Ihren persönlichen Haltungen <strong>und</strong> Einstellungen gegenüber dem Lehrberuf, dem Unterrichten <strong>und</strong><br />

der Schule<br />

Die <strong>Portfolioarbeit</strong> bildet also den roten Faden durch Ihre Ausbildung an der PH Zürich.<br />

1.3 Was ist ein Präsentationsportfolio?<br />

Im Verlauf der Ausbildung stellen Sie aus dem in der <strong>Portfolioarbeit</strong> gesammelten <strong>und</strong> entstandenen Material<br />

ein Portfolio zusammen. Zur Definition eines Portfolios lässt sich in einem Satz sagen:<br />

Ein Portfolio ist eine reflektiert zusammengestellte, kommentierte Sammlung ausgewählter Materialien<br />

verschiedenster Art, welche die Arbeit <strong>und</strong> den Fortschritt der Autorin oder <strong>des</strong> Autors in verschiedenen<br />

Kontexten <strong>und</strong> über eine längere Zeitspanne dokumentiert.<br />

Das Portfolio, das Sie Im Verlauf Ihrer Ausbildung an der PH Zürich zusammenstellen, wird Präsentationsportfolio<br />

genannt, weil Sie darin einen Teil Ihrer erworbenen Kompetenzen präsentieren. Fürs<br />

Präsentationsportfolio der PH Zürich gelten folgende Ergänzungen:<br />

Das Präsentationsportfolio zeigt, dass die Verfasserin/der Verfasser bestrebt war, die Ausbildungsstandards<br />

der PH Zürich zu erreichen <strong>und</strong> dass sie/er sich dabei kritisch mit den zu erwerbenden Kompetenzen, den<br />

Inhalten der Ausbildung <strong>und</strong> dem persönlichen Lernprozess auseinandergesetzt hat.<br />

Das Präsentationsportfolio wird mit der Bewertung „erfüllt“ bzw. „nicht erfüllt“ bewertet.<br />

→ «Richtlinie <strong>zur</strong> Bachelor- <strong>und</strong> Masterarbeit» auf http://stud.phzh.ch > Sek 1 > Vollzeit > H11 > Prüfungen<br />

> Portfolio & Masterarbeit)<br />

Die Begutachtung <strong>und</strong> Beurteilung <strong>des</strong> Präsentationsportfolios übernimmt in der Regel dieselbe Person,<br />

die Ihre <strong>Portfolioarbeit</strong> begleitet hat, also Ihre Mentorin, Ihr Mentor.<br />

1.4 Begleiter durch Studium <strong>und</strong> Berufsleben<br />

Die <strong>Portfolioarbeit</strong> <strong>und</strong> das Zusammenstellen eines Präsentationsportfolios werden Sie nicht nur bis <strong>zur</strong><br />

Schlussprüfung, sondern wahrscheinlich auch weiter über das Studium an der PH Zürich hinaus begleiten:<br />

Sie werden auch im Beruf geeignete Unterlagen sammeln <strong>und</strong> kommentieren <strong>und</strong> Ihr Präsentationsportfolio<br />

aktualisieren, damit es Ihnen an weiteren Stationen in Ihrem Berufsleben <strong>zur</strong> Verfügung steht – beispielsweise<br />

bei Bewerbungsgesprächen, MitarbeiterInnenbeurteilungen, Weiterbildungen.<br />

Aber auch die <strong>Portfolioarbeit</strong> selber – so hoffen wir – wird Ihnen in Ihrer Berufslaufbahn immer wieder von<br />

Nutzen sein, wenn Sie ganz persönlich oder mit Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen Bilanz ziehen <strong>und</strong> klären, in<br />

welchen Bereichen Sie sich im folgenden Schuljahr weiterentwickeln wollen.<br />

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2. <strong>Portfolioarbeit</strong><br />

2.1 <strong>Portfolioarbeit</strong> – Sammeln, Kommentieren <strong>und</strong> Zuordnen zu Standards<br />

Während Ihrer Ausbildung machen Sie vielfältige Praxiserfahrungen, dabei entstehen unterschiedlichste<br />

'Dokumente' (z.B. Lektionsreihen, Notizen von Beobachtungen im Praxisbegleitheft etc.). In den Modulen,<br />

Lernfeldern <strong>und</strong> anderen Lehrveranstaltungen erhalten <strong>und</strong> erarbeiten Sie weitere 'Dokumente' (Modulunterlagen,<br />

Texte, Leistungsnachweise usw.). Diejenigen 'Dokumente', die Ihnen interessant erscheinen,<br />

sollen Sie sammeln, kommentieren, durch schriftliche Reflexion ergänzen <strong>und</strong> den Standards zuordnen.<br />

Dieses Sammeln, Kommentieren, Reflektieren <strong>und</strong> Zuordnen nennt man <strong>Portfolioarbeit</strong>.<br />

Im Laufe Ihres Studiums entsteht so – ähnlich wie ein Fotoalbum, in dem Sie Ihre Impressionen festhalten<br />

<strong>und</strong> mit kleinen Kommentaren versehen – eine Sammlung von kommentierten, mit Reflexionen ergänzten<br />

<strong>und</strong> den Standards zugeordneten 'Dokumenten'. Indem Sie einzelne 'Dokumente' zueinander in Verbindung<br />

setzen <strong>und</strong> verknüpfen, können Sie in dieser Sammlung unterschiedliche Themen fokussieren, einzelnen<br />

Fragen vertieft nachgehen <strong>und</strong> so in Ihrem Studium Schwerpunkte setzen.<br />

Die <strong>Portfolioarbeit</strong> leisten Sie individuell <strong>und</strong> selbstständig während Ihrer ganzen Ausbildung. Dabei werden<br />

Sie von Ihrer Mentorin/Ihrem Mentor begleitet.<br />

2.1.1 Sammeln<br />

Zunächst gilt es also, 'Dokumente' zu sammeln, die auf Erfahrungen <strong>und</strong> Erkenntnisse verweisen, die<br />

Ihnen wichtig erscheinen.<br />

Wahrscheinlich sind dies am Anfang Ihres Studiums Eindrücke aus den Praxistagen in BP W200 <strong>und</strong> aus<br />

dem Praktikum 1. Sammeln Sie alles, was Sie mit diesen Eindrücken in Verbindung bringen: Beobachtungsnotizen,<br />

Unterrichtsmaterialien, Arbeitsblätter, Hefteinträge, Zeichnungen, Notizen von Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern, Unterrichtspräparationen, selbst zusammengestellte Lektionseinheiten, selbst aufgenommene<br />

Videos oder Fotografien, usw. – kurz alles, was Ihnen sammelnswert erscheint.<br />

Ebenso sollen Unterlagen aus Modulen, mit denen Sie Erkenntnisse oder Fragen verbinden oder die<br />

Ihnen aus anderen Gründen wichtig erscheinen, gesammelt werden.<br />

Zur Dokumentensammlung gehören aber auch persönliche Notizen aus den einzelnen Modulen sowie<br />

Texte, die Sie geschrieben haben, um einen Leistungsnachweis in einer Lehrveranstaltung zu erbringen<br />

(→ Beispiele im Anhang I).<br />

Es lohnt sich auch, wenn Sie die Presse aufmerksam verfolgen <strong>und</strong> Artikel sammeln, die sich mit Ihrem<br />

zukünftigen Berufsfeld befassen.<br />

2.1.2 Kommentieren <strong>und</strong> Reflektieren<br />

Zu den einzelnen 'Dokumenten' gehören Kommentare: Halten Sie die zentralen Angaben über den Kontext<br />

der Entstehung der Dokumente fest <strong>und</strong> notieren Sie unbedingt, was Ihnen wichtig <strong>und</strong> bemerkenswert<br />

erscheint <strong>und</strong> weshalb Sie das eine oder andere 'Dokument' gesammelt haben.<br />

Ausserdem ist eine kritische <strong>und</strong> persönliche Auseinandersetzung mit den kommentierten Dokumenten<br />

<strong>und</strong> ihren Kontexten nötig: Formulieren Sie Erkenntnisse, weiterführende Fragen, die Sie mit einem<br />

'Dokument' in Verbindung bringen sowie mögliche Bezüge zu ähnlichen Beobachtungen, Erfahrungen <strong>und</strong><br />

'Dokumenten', die sich in Ihrer Sammlung befinden.<br />

Solche Kommentare <strong>und</strong> Reflexionen werden Sie schon von Anfang Ihrer Ausbildung an in Ihrem<br />

E-Lernjournal machen.<br />

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2.1.2.1 Praxis-Reflexion<br />

Zu Beginn Ihrer Ausbildung stehen im Rahmen von BP W200 wahrscheinlich vor allem Praxis-Reflexionen<br />

im Zentrum: In Ihrer Mentoratsgruppe berichten Sie von Ihren Erfahrungen <strong>und</strong> Fragen aus den Praxistagen,<br />

formulieren Fragen <strong>und</strong> Erkenntnisse. Ausgangspunkte können dabei irritierende Beobachtungen,<br />

ungeklärte Erlebnisse, schwierige Entscheidungen oder auch widersprüchlich erfahrene Feedbacks sein.<br />

Indem Sie in der Praxis-Reflexion Ihren Fragen nachgehen, bringen Sie Ihre persönlichen Haltungen der<br />

Schule <strong>und</strong> dem Unterrichten gegenüber in Zusammenhang mit dem, was Sie in der Praxis erleben. So<br />

entstehen Lösungsansätze, <strong>und</strong> Ihre Ziele <strong>und</strong> Haltungen werden differenzierter.<br />

2.1.2.2 Theorie-Praxis-Reflexion<br />

Im Modul BP W200 <strong>und</strong> im weiteren Verlauf Ihres Studiums wird es wichtig, dass Sie Ihre Reflexionen mit<br />

ausgewählten Theoriebezügen erweitern <strong>und</strong> Ihre Lösungsansätze in einer Theorie-Praxis-Reflexion um<br />

die Dimension der Theoriestützung erweitern.<br />

Bei dieser Theorie-Praxis-Reflexion können Sie wiederum von für Sie wichtigen Erfahrungen aus der<br />

Berufspraxis ausgehen: Beschreiben Sie diese so präzis wie möglich <strong>und</strong> formulieren Sie – wiederum<br />

ausgehend von Ihren persönlichen Haltungen <strong>und</strong> Zielen – eine relevante Fragestellung. Anschliessend<br />

versuchen Sie, diese Situation aus geeigneten theoretischen Perspektiven zu analysieren <strong>und</strong> differenziertere<br />

Antworten zu formulieren. Greifen Sie dabei auf Ihr Theoriewissen <strong>zur</strong>ück, das Sie in verschiedenen<br />

Kontexten erworben haben.<br />

Sie können in der Theorie-Praxis-Reflexion aber auch von einem theoretischen 'Dokument' ausgehen, also<br />

beispielsweise von einem theoretischen Modell, das Sie in einer Veranstaltung kennen gelernt haben oder<br />

von einem Leistungsnachweis, den Sie für ein Lernfeld oder ein Modul verfasst haben. Wichtig ist aber,<br />

dass Sie auch jetzt alle drei Dimensionen der <strong>Portfolioarbeit</strong> berücksichtigen, indem Sie einen Bezug zu<br />

einer konkreten Praxiserfahrung aus der Ausbildung herstellen (Praxistage BP W200, Praktika) <strong>und</strong> nicht<br />

nur im Theoretisch-Hypothetischen bleiben.<br />

2.1.3 Zuordnen zu Standards<br />

'Dokumente', Kommentare <strong>und</strong> die Texte, die in Ihrer Reflexion entstehen, müssen den Standards <strong>des</strong><br />

Kompetenzstrukturmodells der PH Zürich zugeordnet werden.<br />

→ «Broschüre Kompetenzstrukturmodell» auf http://stud.phzh.ch > Sek 1 > Vollzeit > H11)<br />

Jeder der zwölf Standards beschreibt Kompetenzen, die Sie sich im Laufe Ihrer Ausbildung aneignen, in<br />

denen Sie gefördert <strong>und</strong> an denen Sie beurteilt werden. Die Standards sind auf drei Ebenen beschrieben:<br />

Wissen, Lern- <strong>und</strong> Umsetzungsbereitschaft sowie Können. Diese drei Ebenen entsprechen den drei<br />

Dimensionen der Reflexion:<br />

• Wissen → theoretische Ansätze <strong>und</strong> Modelle<br />

• Lern- <strong>und</strong> Umsetzungsbereitschaft → persönliche Haltungen <strong>und</strong> Ziele<br />

• Können → praktische Erfahrung<br />

Die oben beschriebene Reflexion – also die Verknüpfung von Theorie, Praxis <strong>und</strong> persönlichen Haltungen<br />

<strong>und</strong> Zielen aufgr<strong>und</strong> Ihnen wichtig erscheinender 'Dokumente' oder Fragestellungen – geschieht vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> eines Standards. Stellen Sie dar, warum Sie Ihre Reflexion einem bestimmten Standard zuordnen.<br />

Zeigen Sie auf, welche Aspekte <strong>des</strong> bestimmten Standards durch Ihre Reflexion beleuchtet werden. Beschreiben<br />

Sie, wie Sie sich mit welchen der im Standard beschriebenen Kompetenzen <strong>und</strong> Inhalten auseinandergesetzt<br />

haben, <strong>und</strong> wie <strong>und</strong> wo Sie sich in diesem Bereich noch weiter entwickeln können.<br />

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Das Zuordnen Ihrer 'Dokumente', Kommentare <strong>und</strong> schriftlichen Reflexionen zu den Standards bietet<br />

Ihnen auch eine gute Struktur für die Sammlung, die im Laufe Ihrer Ausbildung entsteht.<br />

Diese Sammlung können Sie im Computer anlegen, indem Sie beispielsweise in einer elektronischen<br />

Kartei (die Software „Medio Thek“ ist im Lernmedienshop erhältlich) vermerken, welches Dokument zu<br />

welchen Standards passt. Sie kann aber auch in Papier-Form existieren, indem Sie die Materialien in entsprechend<br />

beschrifteten Ordnern, Karteikasten usw. ablegen. Sinnvoll ist auch ein tabellarischer Überblick,<br />

welcher die Dokumente <strong>und</strong> Kommentare den einzelnen Standards provisorisch zuordnet. Entscheiden Sie<br />

sich früh für einen Weg, Ihre Dokumente, Kommentare <strong>und</strong> Reflexionen zu lagern. Sie sollten diese in<br />

Ihrer Materialsammlung leicht wieder finden. Ebenso muss Ihre Materialsammlung gut erweiterbar sein,<br />

Sie werden weder Lust noch Zeit haben, die Dokumente x-mal umzugruppieren, neu einzuordnen usw.<br />

Wenn Sie sich dafür entscheiden, Ihre Materialsammlung als Kartei (bzw. als Datenbank) zu organisieren,<br />

machen Sie in dieser Kartei Verweise darauf, wo Sie die entsprechenden Dokumente abgelegt haben <strong>und</strong><br />

wo sich die zugehörigen Kommentare finden. Die Lektionsreihe, die Sie beispielsweise mit dem<br />

Standard 7 in Verbindung bringen, wird dann immer noch im Ordner «Mathematik» oder «Englisch» stehen,<br />

Ihre Gr<strong>und</strong>haltung zum Umgang mit Heterogenität immer noch im Ordner mit den Unterlagen <strong>des</strong><br />

entsprechenden B&E-Moduls. Es wird Ihnen aber möglich sein, die entsprechenden Dokumente schnell zu<br />

finden <strong>und</strong> sie für eine Arbeit hervorzusuchen <strong>und</strong> später bei der <strong>Erstellung</strong> Ihres Präsentationsportfolios<br />

zu nutzen.<br />

2.2 Arbeitsformen in der <strong>Portfolioarbeit</strong><br />

Ihre Mentorin/Ihr Mentor steht Ihnen während der gesamten Dauer der Ausbildung in zeitlich beschränktem<br />

Rahmen <strong>zur</strong> Verfügung, um inhaltliche <strong>und</strong> formale Fragen im Zusammenhang mit der <strong>Portfolioarbeit</strong><br />

zu klären. Der Austausch wird teilweise auch von Ihrer Mentorin/Ihrem Mentor initiiert, z.B. mit Austauschr<strong>und</strong>en<br />

in der Mentoratsgruppe, mit Internetforen, Weblogs oder auch mit Einzelgesprächen.<br />

Gleichzeitig ist es sinnvoll, mit Mitstudierenden im Gespräch zu bleiben. Zögern Sie auch nicht, die Dozierenden<br />

der PH Zürich <strong>und</strong> die Praktikumslehrpersonen darauf anzusprechen, wenn Sie noch wenig Gelegenheit<br />

hatten, bestimmte Standards zu dokumentieren. Sie werden Sie dabei unterstützen, Zusammenhänge<br />

zwischen Ausbildungselementen <strong>und</strong> Standards herzustellen.<br />

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3. <strong>Erstellung</strong> <strong>des</strong> Präsentationsportfolios<br />

3.1 Präsentationsportfolio mit fünf Einträgen<br />

Als Studierende der Sek<strong>und</strong>arstufe I entscheiden Sie während <strong>des</strong> Studiums, welche der gesammelten,<br />

kommentierten <strong>und</strong> zugeordneten 'Dokumente', Kommentare <strong>und</strong> Reflexionen Sie zu Einträgen für Ihr<br />

Präsentationsportfolio verdichten <strong>und</strong> schreibend weiterverarbeiten wollen.<br />

Für Ihr Präsentationsportfolio sichten Sie ihre Sammlung <strong>und</strong> stellen ausgewählte Materialien zu Einträgen<br />

zusammen, die sich je auf die zu bearbeitenden Standards der PH Zürich beziehen. Jeder dieser fünf<br />

Einträge ist ein kohärenter Text, in dem Sie Ihre reflexive Beschäftigung mit dem jeweiligen Standard<br />

darstellen.<br />

Dazu gehören eine Begründung der Wahl <strong>des</strong> Standards – respektive der fokussierten Dimensionen <strong>des</strong><br />

Standards – sowie Theorie <strong>und</strong> Praxis verbindend zukunftsperspektivische Ansätze.<br />

Mit jedem der fünf Einträge <strong>und</strong> dem Präsentationsportfolio insgesamt weisen Sie nach, dass Sie den<br />

Erwerb der Kompetenzen, die in den entsprechenden fünf Ausbildungsstandards beschrieben sind, angestrebt<br />

haben <strong>und</strong> dokumentieren Ihr Lernen <strong>und</strong> wie Sie sich mit den Inhalten der Ausbildung befasst<br />

haben.<br />

Sie können Ihr Präsentationsportfolio mit einem Schaufenster vergleichen, in dem Sie sich als angehende<br />

Lehrperson präsentieren <strong>und</strong> etwas über Ihre persönliche Gr<strong>und</strong>haltung, Ihre Philosophie <strong>und</strong> Ihr Selbstverständnis<br />

als Lehrperson aussagen. Dieses Schaufenster soll dem Leser/der Leserin Exemplarisches<br />

<strong>und</strong> Aussagekräftiges aus Ihrer Ausbildung zeigen <strong>und</strong> ihm/ihr in kurzer Zeit einen Einblick in Ihre persönliche<br />

kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten der Ausbildung ermöglichen.<br />

3.2 Zusammenstellen eines Eintrags<br />

Sie verarbeiten also Ihre gesammelten <strong>und</strong> einem Standard zugeordneten Kommentare, Reflexionen,<br />

Analysen <strong>und</strong> exemplarische Auszüge aus den 'Dokumenten' zu einem zusammenhängenden Text. In<br />

dieser schriftlichen Auseinandersetzung mit Themen <strong>und</strong> Fragen, die für Sie im Verlauf der Ausbildung<br />

wichtig waren, sollen die drei Elemente konkrete praktische Erfahrung, theoretische Modelle <strong>und</strong> persönliche<br />

Haltungen <strong>und</strong> Ziele erkennbar sein.<br />

Darüber hinaus geht es darum, dass Sie in jedem Eintrag eine Entwicklung beschreiben: Zeigen Sie –<br />

ausgehend von den gesammelten 'Dokumenten' aus Theorie <strong>und</strong> Praxis – auf, welche Lernfortschritte in<br />

der Ausbildung für Sie als Lehrperson wichtig sind, welche zukünftigen Massnahmen Sie daraus ableiten<br />

können <strong>und</strong> welche Haltungen Sie in den Beruf mitnehmen. Die eigentlichen 'Dokumente' gehören in der<br />

Regel in den Anhang <strong>des</strong> Eintrags. Ein mögliches Beispiel für die Entstehung eines Präsentationsportfolio-<br />

Eintrages finden Sie im Anhang III.<br />

Jeder Eintrag <strong>und</strong> das ganze Präsentationsportfolio ist an Leser/-innen gerichtet; entsprechend müssen<br />

Sie Ihre Leser/-innen durch den Text führen. Berücksichtigen Sie ausserdem folgende fürs Präsentationsportfolio<br />

wichtigen Punkte, auf die Sie beispielsweise jeweils in der Einleitung zu Ihren Einträgen eingehen:<br />

• Achten Sie darauf, dass Sie 'Dokumente' zu Einträgen verarbeiten, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten<br />

Ihres Studiums entstanden sind <strong>und</strong> die gesamte Dauer Ihrer Ausbildung abdecken.<br />

• Berücksichtigen Sie bei der <strong>Erstellung</strong> der Einträge 'Dokumente' aus unterschiedlichen Kontexten Ihrer<br />

Ausbildung an der PH Zürich.<br />

• Da die Leserinnen <strong>und</strong> Leser Ihres Präsentationsportfolios nicht wissen, wann <strong>und</strong> wie die von Ihnen<br />

gewählten Dokumente entstanden sind <strong>und</strong> warum Sie gerade diese Dokumente ausgewählt haben,<br />

sollten Sie dies erklären.<br />

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• Erläutern Sie, warum die Dokumente beispielhaft sind für Ihre momentanen Kompetenzen zu einem<br />

bestimmten Standard.<br />

• Formulieren Sie, welchen Aspekt <strong>des</strong> betreffenden Standards Sie in Ihrem Eintrag bearbeiten <strong>und</strong> was<br />

Sie fokussieren (Fragestellung, Hypothese etc.). Grenzen Sie also die Fragestellung ein.<br />

• Die den Einträgen zugr<strong>und</strong>e liegenden Dokumente haben Sie nicht speziell für das Präsentationsportfolio<br />

erstellt, sondern im Verlaufe der Ausbildung verfasst; sie finden sozusagen als Zweitverwertungen<br />

Eingang ins Präsentationsportfolio. Besonders deutlich wird diese Zweitverwertung, wenn Sie Erkenntnisse<br />

aus einem Leistungsnachweis oder exemplarische Erfahrungen beim Erstellen einer Lektionsreihe<br />

aus den ersten Semestern einbeziehen. Solche Erkenntnisse oder Erfahrungen werden bei<br />

der Zusammenstellung <strong>des</strong> Präsentationsportfolios aus der damals aktuellen Situation <strong>und</strong> Kompetenzlage<br />

kommentiert <strong>und</strong> so in den Eintrag einbezogen. Leistungsnachweise sind also keinesfalls<br />

selbständige Präsentationsportfolio-Einträge, sondern können als Dokumente für einen Eintrag zweitverwertet<br />

werden.<br />

Auch bei der Erarbeitung von Einträgen helfen Ihnen die verbindlichen Kriterien (→ «Kriterien <strong>zur</strong> Beurteilung<br />

von Präsentationsportfolios» im Anhang V).<br />

3.3 Präsentation <strong>und</strong> Gestaltung<br />

Da in Präsentationsportfolios individuelle Erfahrungen <strong>und</strong> Lernschritte der Autorin oder <strong>des</strong> Autors aufgezeigt<br />

werden, variieren sie inhaltlich. Auch formal können sie sehr unterschiedlich sein: In Mappen zusammengestellt,<br />

elektronisch gespeichert, in Ringordnern angelegt etc. Gerade wegen dieser Vielfalt <strong>und</strong><br />

Offenheit ist es notwendig, dass Sie sich nicht primär an anderen Präsentationsportfolios, sondern an den<br />

verbindlichen Kriterien orientieren (→ «Kriterien <strong>zur</strong> Beurteilung von Präsentationsportfolios an der PH<br />

Zürich» im Anhang V).<br />

3.4 Arbeitsformen bei der <strong>Erstellung</strong> <strong>des</strong> Präsentationsportfolios<br />

Einträge können bis zu einem gewissen Punkt kooperativ entstehen, aber das Formulieren Ihrer persönlichen<br />

Haltung <strong>und</strong> <strong>des</strong> persönlichen Zugangs muss selbstverständlich von Ihnen selbst <strong>und</strong> allein geleistet<br />

werden.<br />

Wenn Sie Ihre ersten Einträge fürs Präsentationsportfolio schreiben, mailen Sie den Entwurf doch Ihrer<br />

Mentorin/Ihrem Mentor oder auch einer Kollegin, auf deren Urteil Sie vertrauen.<br />

Ebenso bietet das Schreibzentrum der PH Zürich entsprechende Workshops <strong>und</strong> unterstützende Begleitung<br />

an (→ http://stud.phzh.ch > Dienstleistungen > Schreibzentrum).<br />

Mentoren/Mentorinnen können also bei der <strong>Portfolioarbeit</strong> <strong>und</strong> mit dem Blick aufs ganze Präsentationsportfolio,<br />

Dozierende <strong>und</strong> Praxislehrpersonen beim Zuordnen von Inhalten zu Standards <strong>und</strong> das Schreibzentrum<br />

bei konkreten Schreibproblemen sowie beim Gestalten <strong>des</strong> Schreibprozesses helfen.<br />

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4. Formales<br />

4.1 Gr<strong>und</strong>legen<strong>des</strong><br />

4.1.1 Einreichen der Portfolio-Beiträge<br />

Die jeweils fälligen Portfolio-Beiträge (vgl. Modulbeschreibungen) senden Sie in Papierform an das<br />

Sekretariat Quest, D. Wüthrich (vgl. Abgabefristen). Nicht oder zu spät auf dem Sekretariat Quest eingereichte<br />

Präsentationsportfolios werden von der/dem Begutachtenden/Beurteilenden mit 'Nicht erfüllt' beurteilt.<br />

Das Präsentationsportfolio gilt somit als ein erstes Mal eingereicht <strong>und</strong> kann nur noch ein weiteres<br />

Mal abgeben werden.<br />

Eine Fristerstreckung von maximal drei Wochen kann bei der Studiengangleitung Quest Sek.I beantragt<br />

werden. Dazu senden Sie ein begründetes schriftliches Gesuch um Fristerstreckung bis spätestens drei<br />

Wochen vor dem Abgabetermin <strong>des</strong> Präsentationsportfolios an die Studiengangleitung Quest Sek.I.<br />

4.1.2 Eigenleistung<br />

Mit dem Einreichen der Portfolio-Beiträge bestätigen Sie, dass Sie Ihre Arbeit eigenständig verfasst <strong>und</strong><br />

keine anderen als die von Ihnen angegebenen Hilfsmittel verwendet haben. Alle Stellen der Arbeit, die<br />

anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen wurden, sind mit Angaben der Quellen als<br />

solche gekennzeichnet.<br />

4.2 Umfang <strong>des</strong> Präsentationsportfolios<br />

Bedenken Sie, dass Ihrer Begutachterin, Ihrem Begutachter für die Lektüre Ihres Präsentationsportfolios<br />

nur eine beschränkte Arbeitszeit von etwa vier St<strong>und</strong>en (insgesamt, d.h. für alle fünf Standards) <strong>zur</strong><br />

Verfügung steht.<br />

Ausschlaggebend für die Qualität (<strong>und</strong> damit für die Beurteilung) Ihres Präsentationsportfolios ist nicht der<br />

Umfang der Einträge, sondern, dass es Ihnen gelingt, Ihre persönliche <strong>und</strong> kritische Auseinandersetzung<br />

mit den Inhalten der Ausbildung exemplarisch aufzuzeigen.<br />

4.3 Leser/-innenführung <strong>und</strong> Darstellung<br />

Es ist wichtig, dass Ihr Präsentationsportfolio übersichtlich <strong>und</strong> leserfre<strong>und</strong>lich ist. Die einzelnen Einträge<br />

bzw. Kapitel sollen so formuliert sein, dass die Leserin/der Leser die Gedanken der Autorin/<strong>des</strong> Autors<br />

nachvollziehen kann.<br />

Geben Sie Ihrem Portfolio auch eine persönliche Note: Sie können hier Ihre Kreativität etwas spielen lassen.<br />

Eine schöne Darstellung ist jedoch kein Ersatz für einen guten Inhalt. Trotzdem: Auch die Form ist<br />

wichtig. Denken Sie an den Leitsatz „form follows function“. Idealerweise gelingt es Ihnen, eine Einheit von<br />

Inhalt <strong>und</strong> Form zu schaffen: Ihr Präsentationsportfolio soll Sie auch mit Darstellung <strong>und</strong> Leser/-innenführung<br />

widerspiegeln, auf Ihrem Weg, Ihre Berufsrolle einzunehmen.<br />

4.4 Anonymisierung, Quellenangaben<br />

Was Sie im Präsentationsportfolio veröffentlichen, darf von Dozierenden der PH Zürich sowie von Expertinnen<br />

<strong>und</strong> Experten gelesen werden. Nehmen Sie nichts ins Präsentationsportfolio auf, das so privat ist,<br />

dass es (z.B. im Konfliktfall) nicht auch von Mitgliedern der Schulleitung oder <strong>des</strong> Schulrates der PH Zürich<br />

gelesen werden dürfte. Ihr Präsentationsportfolio ist insofern ein halb-öffentliches Dokument. Es bleibt Ihr<br />

geistiges Eigentum <strong>und</strong> darf ohne Ihre Einwilligung nicht weiterverwendet werden (z.B. für eine Publikation).<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Portfolioarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>des</strong> Präsentationsportfolios<br />

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Dazu gehört auch, dass Sie sämtliche Angaben über Schülerinnen/Schüler, Dozierende <strong>und</strong> Praktikumslehrpersonen<br />

anonymisieren <strong>und</strong> die Bewilligung der Eltern bzw. der volljährigen Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

einholen, falls Sie Videoaufnahmen <strong>und</strong>/oder Fotografien machen (→ «Umgang mit Videoaufnahmen <strong>und</strong><br />

Fotografien» auf http://stud.phzh.ch > Sek 1 > Vollzeit > H11 > Prüfungen > Portfolio & Masterarbeit).<br />

Alle Literatur- <strong>und</strong> Quellenangaben müssen den Vorgaben der PH Zürich entsprechen, die Sie im «<strong>Leitfaden</strong><br />

zum Umgang mit Literatur- <strong>und</strong> Quellenangaben» auf http://stud.phzh.ch > Sek 1 > Vollzeit > H11 ><br />

Prüfungen > Portfolio & Masterarbeit).<br />

5. Beurteilung <strong>des</strong> Präsentationsportfolios<br />

Das eingereichte Präsentationsportfolio wird von Ihrer Mentorin/Ihrem Mentor in einer bestimmten Frist<br />

begutachtet <strong>und</strong> beurteilt. Die massgebenden Kriterien finden Sie im Anhang V.<br />

Quellen<br />

BULLOCK, Ann Adams/ HAWK, Parmalee P. (2001): Developing a Teaching Portfolio. A Guide for<br />

Preservice and Practicing Teachers. Upper Saddle River NJ: Merrill Prentice Hall.<br />

CALIFORNIA STATE UNIVERSITY, CalStateTEACH: Assessment Guide. Sacramento CA, 1999.<br />

CAMPBELL, Dorothy M. / CIGNETTI, Pamela Bondi/ MELENYZER, Beverly J./ NETTLES, Diane H./<br />

WYMAN, Richard M. (2001, 2nd ed.): How to Develop a Professional Portfolio. A Manual for Teachers.<br />

Boston: Allyn and Bacon.<br />

DICK Andreas: Vom unterrichtlichen Wissen <strong>zur</strong> Praxisreflexion: das praktische Wissen von Expertenlehrern<br />

im Dienste zukünftiger Junglehrer. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 1996.<br />

GROSSRIEDER, Ivo (2000): Gr<strong>und</strong>lagen zum Teaching Portfolio. Expertenpapier Pädagogische Hochschule<br />

Zürich, August 2000.<br />

PHI DELTA KAPPA International & BALL STATE UNIVERSITY Teachers College (ed.) (2000): Student<br />

Teacher's Portfolio Handbook. Ball State University.<br />

PHI DELTA KAPPA International & BALL STATE UNIVERSITY Teachers College (ed.) (2000): Evaluation<br />

of Student Teachers. Guidebook. Ball State University.<br />

Studienführer der Pädagogischen Hochschule Zürich, 2002.<br />

The STATE OF NORTH CAROLINA (2000): Performance-Based Licensure Handbook. August 2000.<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Portfolioarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>des</strong> Präsentationsportfolios<br />

© PH Zürich, Oktober 2011, Prorektorat Ausbildung mit Quest-Sek.I-Anpassungen durch E.Holinger/HP.Beerli/R.Meier<br />

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Anhang<br />

I Beispiele für mögliche Dokumente in der <strong>Portfolioarbeit</strong><br />

• Arbeitsblätter<br />

• Artikel aus Fachbüchern <strong>und</strong> Zeitschriften<br />

• Audio-Aufnahmen<br />

• Aufsätze<br />

• Beispiele für kooperatives Lernen<br />

• Beispiele von Korrekturen <strong>und</strong> Verbesserungen<br />

• Beobachtungsbogen<br />

• Betrachtungen <strong>zur</strong> eigenen Erziehungs- <strong>und</strong> Bildungsphilosophie<br />

• Briefe an Eltern, Behörden usw.<br />

• Class-Room-Management-Philosophie (wie werden Sie mit einer eigenen Klasse vorgehen?)<br />

• Computer-Programme<br />

• Empfehlungen<br />

• Entwicklungsarbeiten<br />

• Evaluationen<br />

• Fallstudien (über Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, Klassen, Schulen usw.)<br />

• Forschungsarbeiten<br />

• Fotografien<br />

• Gestellte Aufgaben<br />

• Hefte von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

• Internet-Links<br />

• Klassenregeln<br />

• Kommentare zu Lektionen, Lektüre etc.<br />

• Korrespondenzen, E-Mail-Verkehr über schulische Fragen, Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler usw.<br />

• Korrigierte Aufsätze<br />

• Kritiken von Mitstudierenden<br />

• Leistungsnachweise<br />

• Lernjournale (Ausschnitte)<br />

• Mitschriften von Lehrveranstaltungen <strong>und</strong> Vorträgen etc.<br />

• Literaturlisten<br />

• Nachbearbeitungen von Praktika<br />

• Notizen aus Lehrveranstaltungen an der PH Zürich<br />

• Notizen, die jeweils nach Unterrichtssequenzen aufgeschrieben wurden<br />

• Planungen von Schulreisen, Exkursionen, Klassenlagern<br />

• Praktikumsberichte<br />

• Referenzen<br />

• Schüler/-innenbeurteilungen<br />

• Selbstbeurteilung<br />

• Selbstbeurteilungsinstrumente für die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

• Sitzpläne<br />

• Sitzungsprotokolle<br />

• St<strong>und</strong>enpläne<br />

• Tagebuchauszüge (sofern Sie diese öffentlich machen wollen)<br />

• Transkripte von Diskussionen<br />

• Unterlagen aus Lehrveranstaltungen an der PH Zürich<br />

• Unterrichtsmaterialien<br />

• Unterrichtsplanungen <strong>und</strong> –nachbearbeitungen<br />

• Verträge, Abmachungen, Kontrakte mit Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

• Videosequenzen<br />

• Werkstätten<br />

• Werkstücke<br />

• Zeichnungen<br />

• Zimmer- <strong>und</strong> Schulpläne<br />

• Zusammenfassungen von Artikeln <strong>und</strong> Büchern<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Portfolioarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>des</strong> Präsentationsportfolios<br />

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II Mögliche Arbeitsschritte der <strong>Portfolioarbeit</strong><br />

1. Sammeln <strong>und</strong> beschreiben Sie bemerkenswerte Dokumente (Unterrichtserfahrung, Beobachtung,<br />

Erlebnis, Erfahrung, …)<br />

Lesen Sie dazu auch Ihre Notizen (Tagebuch, E-Lernjournal, Wochenmails, Illias-Foren, …): Gibt es<br />

wiederkehrende Themen?<br />

2. Kommentieren Sie diese Dokumente indem Sie formulieren, was Ihnen bemerkenswert erscheint, was<br />

Sie daran interessiert. Dies kann in Form von Fragestellungen sein.<br />

3. Ordnen Sie die Dokumente <strong>und</strong> Fragestellungen den Standards zu.<br />

(Ein Dokument kann sich auf mehrere Standards beziehen, oft ist es eine Frage <strong>des</strong> Blickwinkels, auf<br />

welchen Standard Sie einen Gedankengang beziehen. Diese vielfältigen Bezüge <strong>und</strong> die verschiedenen<br />

Blickwinkel lassen sich anhand eines Mindmaps gut darstellen, was Ihnen eventuell dabei hilft,<br />

sich zu entscheiden, unter welchem Standard Sie weiter arbeiten wollen. Da sich dieser Blickwinkel im<br />

Laufe Ihrer Ausbildung ändern kann, ist es sinnvoll, eine Zuordnung als provisorisch zu betrachten.<br />

4. Erstellen Sie einen nach den Standards geordneten Überblick über die Dokumente / Fragestellungen /<br />

Themen.<br />

5. Erweitern Sie die Kommentare zu den Dokumenten, indem Sie Ihre persönliche Haltung/Meinung<br />

über, respektive Ihren persönlichen Bezug zu jedem bemerkenswerten Dokument beschreiben. Formulieren<br />

Sie allenfalls Hypothesen <strong>zur</strong> Beantwortung ihrer Fragestellungen. Auch dabei können Ihnen Ihre<br />

Notizen (Tagebuch, Praxisbegleitheft, Wochenmails, Illias-Foren, …) von Nutzen sein.<br />

6. Sammeln Sie im weiteren Verlauf Ihres Studiums kontinuierlich Dokumente (Texte <strong>und</strong> Unterlagen aus<br />

den verschiedenen Modulen, Unterrichtsmaterialien, Schülerarbeiten, Fotomaterial aus Praktika, Zeitungsberichte,<br />

…), die Ihnen <strong>zur</strong> Darstellung Ihrer Schwerpunkte <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Beantwortung Ihrer Fragestellungen<br />

hilfreich erscheinen.<br />

7. Ordnen Sie diese Dokumente regelmässig den betreffenden Standards zu.<br />

8. Erweitern Sie die Kommentare kontinuierlich mit Ihren neuen Erfahrungen, Erkenntnissen, Überlegungen<br />

<strong>und</strong> formulieren Sie mit Hilfe von (didaktischen, pädagogischen, …) Theorien oder Konzepten, die<br />

Ihnen im Studium 'begegnen', Konsequenzen für Ihren Unterricht.<br />

9. Reduzieren Sie gegen Ende Ihrer Ausbildung (beispielsweise im Anschluss an ihr Praktikum) Ihr<br />

gesammeltes Material zu einem Präsentationsportfolio zu fünf ausgewählten Standards, in dem Sie<br />

Ihre (momentane(n)) Erkenntnis(se) sowie ihre Folgerungen <strong>und</strong> Konsequenzen für Ihre weitere Arbeit<br />

aufzeigen <strong>und</strong> formulieren.<br />

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III Beispiel für die Entstehung eines Eintrag fürs Präsentationsportfolio<br />

In einem Praktikum auf einer Sek B bekommt Christa den Auftrag, die Jahre der Hochkonjunktur bis 1973<br />

zu behandeln. Christa ist der Meinung, dass die Geschichtsbücher <strong>und</strong> andere ihr <strong>zur</strong> Verfügung stehende<br />

Materialien diese Zeit zu knapp <strong>und</strong> zu stark mit Daten, Zahlen <strong>und</strong> Personen abdecken. Gerade die<br />

Agglomerationsgemeinde, in der Christa ihr Praktikum absolviert <strong>und</strong> die zwischen Mitte 50er- <strong>und</strong> Mitte<br />

70er-Jahre ihre Einwohnerzahl etwa verfünffacht hat, bietet sehr viel Anschauungsmaterial für die Jahre<br />

der Hochkonjunktur. Unter anderem könnten Fragen der Migration, der Bevölkerungsentwicklung («Pillenknick»),<br />

der Planungseuphorie (Kneschaurek-Bericht, Ortsplanung, Verkehrsplanung) der Wertepluralisierung<br />

(vom Konkubinatsverbot zu Wohngemeinschaften), der Gleichstellung von Mann <strong>und</strong> Frau (Frauenstimmrecht)<br />

usw. alle mit Beispielen aus dieser Gemeinde aufgezeigt werden. Mit einem solchen Vorgehen,<br />

so ist Christa überzeugt, könnte ihr das Anknüpfen an den Vorerfahrungen der Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler auch ungleich besser gelingen.<br />

Mit Hilfe dieses Vorwissens <strong>und</strong> der aus dem Geschichtsbuch übernommenen Kapitelgliederung sowie<br />

einer Ortschronik, die im Lehrerzimmer vorhanden ist, gelingt es Christa in einer vertretbaren Zeit, eine<br />

Unterrichtseinheit mit diversen Gruppenaufträgen <strong>zur</strong> Thematik <strong>des</strong> Praktikums zusammenzustellen.<br />

Die Unterrichtseinheit gelingt Christa, trotzdem wird ihr während dem Unterrichten deutlich, dass sie Verschiedenes<br />

auch anders hätte angehen können. Im Gespräch mit der Praktikumslehrperson notiert sie sich<br />

Alternativen <strong>und</strong> Ideen, um den eigenen Unterricht zu optimieren.<br />

Christa verwendet diese Unterrichtssequenz (inkl. Vorüberlegungen, Unterrichtsplanung, Beispiele von<br />

erledigten Gruppenaufträgen) als Praxisdokument (Dokument 1) für einen Eintrag zum Standard I.<br />

Dieses Praxisdokument bildet den Ausgangspunkt für eine reflektierte Zusammenstellung verschiedener<br />

Dokumente: In ihrer <strong>Portfolioarbeit</strong>skartei findet sie unter Standard I den Verweis auf eine Arbeit über ökonomische<br />

Entwicklung der Schweiz seit 1945 – eine Arbeit, die sie in einem früheren Semester an der Uni<br />

in einem Geschichtsseminar verfasst hat. Diese Arbeit ist in ihrer Materialsammlung greifbar (Dokument<br />

2). Immer noch im Ohr hat sie ausserdem den Slogan «Grabe, wo du stehst» <strong>und</strong> auch diesen findet sie<br />

auf Gr<strong>und</strong> eines Verweises in der Kartei schnell wieder in den Unterlagen aus einem M&U-Modul (Dokument<br />

3). Ein weiterer Verweis führt sie zu einem Cluster, das Christa einmal für die Zwischenprüfung erstellt<br />

hat <strong>und</strong> in welchem es um die Wissenskonstruktion ging (Dokument 4).<br />

Im Eintrag kommentiert Christa die Dokumente, beschreibt, welchen Aspekt <strong>des</strong> Standard I sie fokussiert<br />

(…sie (die Lehrperson) weiss, wie sich Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Fachwissen <strong>und</strong> Fachkönnen aneignen<br />

<strong>und</strong> wie Lernsituationen geschaffen werden, in denen diese Kompetenzen gefördert werden…) <strong>und</strong> erläutert,<br />

dass ihre Unterrichtssequenz auf Gr<strong>und</strong> ihres Inhaltswissens, ihres fachdidaktischen Wissens <strong>und</strong><br />

ihres Wissens über das Lernen der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler durchaus Sinn macht. Sie beleuchtet die<br />

Durchführung aber auch kritisch <strong>und</strong> führt einige Punkte auf, die sie bei einer erneuten Durchführung<br />

anders gestalten würde. Dazu finden sich im Anhang auch ihre Nachbereitungsnotizen (Dokument 5) <strong>und</strong><br />

der Kommentar der Praktikumslehrerin (Dokument 6).<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Portfolioarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>des</strong> Präsentationsportfolios<br />

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IV Was ein Präsentationsportfolio NICHT ist<br />

Ein Präsentationsportfolio ist kein Notizbuch. Notizbücher beinhalten in der Regel keine Reflexionen<br />

über ihren Inhalt. Sie haben in der Regel auch keine Systematik. Präsentationsportfolios dagegen beinhalten<br />

immer auch Reflexionen über ihren Inhalt <strong>und</strong> sind systematisch zusammengestellt.<br />

Ein Präsentationsportfolio ist kein Sammelordner, in dem Unterlagen zu einem bestimmten Thema,<br />

einer bestimmten Lehrveranstaltung usw. Aufnahme finden. Solche Ordner werden in der Regel wenig<br />

selektiv zusammengestellt. Sie beinhalten Wichtiges <strong>und</strong> weniger Wichtiges. Präsentationsportfolios<br />

dagegen enthalten nur sorgfältig Ausgewähltes. Eingang in ein Portfolio findet nur, was eine bestimmte<br />

Kernidee, ein bestimmtes Ziel, einen Standard, einen Entwicklungsschritt usw. repräsentiert. (Das heisst<br />

aber keineswegs, dass in ein Portfolio nur Gelungenes aufgenommen werden soll: Auch wenn sich z.B.<br />

eine Lektionsreihe nicht so umsetzen liess wie geplant, kann daran Wichtiges aufgezeigt werden).<br />

Ein Präsentationsportfolio ist kein Logbuch. Es ist keine vollständige Dokumentation eines Prozesses<br />

<strong>und</strong> es geht weit über eine blosse Beschreibung hinaus. In einem Portfolio wird argumentiert, hervorgehoben<br />

<strong>und</strong> prognostiziert. In einem Portfolio werden wesentliche Lernschritte, Erfolge <strong>und</strong> Misserfolge illustriert,<br />

analysiert <strong>und</strong> reflektiert.<br />

Ein Präsentationsportfolio ist keine wissenschaftliche Vertiefungsarbeit. Bei wissenschaftlichen<br />

Arbeiten steht die sachliche Auseinandersetzung mit Inhalten im Zentrum, wohingegen bei der <strong>Portfolioarbeit</strong><br />

der persönliche Lernprozess der Autorin/<strong>des</strong> Autors fokussiert <strong>und</strong> auch analysiert wird.<br />

Aber: Präsentationsportfolios können durchaus Ausschnitte aus Notizbüchern, Sammelordnern, Logbüchern,<br />

Lernjournalen <strong>und</strong> wissenschaftlichen Arbeiten aufnehmen. Solche Ausschnitte können als<br />

Dokumente gelten, die dann kommentiert <strong>und</strong> mit Reflexionen versehen zu Einträgen verarbeitet werden.<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Portfolioarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>des</strong> Präsentationsportfolios<br />

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V Kriterien <strong>zur</strong> Beurteilung von Präsentationsportfolios an der PH Zürich<br />

1 Gr<strong>und</strong>legende Kriterien<br />

Die folgenden gr<strong>und</strong>legenden Kriterien müssen alle erfüllt sein, damit das Präsentationsportfolio <strong>zur</strong><br />

Begutachtung angenommen wird. Eingereichte Portfolio-Beiträge, die nicht alle dieser gr<strong>und</strong>legenden Kriterien<br />

erfüllen, gelten als nicht bestandene Prüfung. Die jeweiligen Portfolio-Beiträge können nur noch ein<br />

zweites Mal eingereicht werden.<br />

1.1 Vollständigkeit<br />

Die Standardbeiträge sind in sich vollständig <strong>und</strong> logisch aufgebaut.<br />

1.2 Eigenleistung<br />

Das Präsentationsportfolio ist in Eigenleistung zu erstellen.<br />

1.3 Abgabetermin<br />

Das Präsentationsportfolio muss termingerecht eingereicht werden.<br />

2 Formale Kriterien<br />

Alle formalen Kriterien werden nach folgendem Raster beurteilt:<br />

2.1 Anonymisierung, Quellenangaben<br />

Alle Angaben (z.B. über Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, Klassen, Lehrpersonen, Schulhäuser <strong>und</strong> –orte etc.)<br />

sind nachweislich anonymisiert beziehungsweise alle Bewilligungen für Photos/Videos sind eingeholt worden<br />

<strong>und</strong> dokumentiert, <strong>und</strong> alle Quellenangaben sind vollständig <strong>und</strong> korrekt (vgl. «<strong>Leitfaden</strong> zum Umgang<br />

mit Literatur- <strong>und</strong> Quellenangaben»).<br />

2.2 Darstellung<br />

2.2.1 Übersichtlichkeit<br />

Das Präsentationsportfolio ist übersichtlich <strong>und</strong> leser/-innenfre<strong>und</strong>lich gestaltet (z.B. Inhaltsverzeichnis,<br />

Verweise, Anhänge, etc.). Die Schrift, insbesondere auch bei Kopien oder handschriftlichen Dokumenten,<br />

ist gut leserlich.<br />

2.2.3 Gestaltung<br />

Gestaltung <strong>und</strong> Präsentation <strong>des</strong> Präsentationsportfolios lassen eine persönliche Note erkennen, stehen in<br />

erkennbarem Zusammenhang mit dem Inhalt <strong>und</strong> unterstützen die Gr<strong>und</strong>haltungen der Autorin/<strong>des</strong> Autors.<br />

2.3 Aufbau<br />

2.3.1 Struktur Präsentationsportfolio<br />

Das Präsentationsportfolio hat einen klar erkennbaren, inhaltlich begründeten Aufbau.<br />

2.3.2 Struktur Einträge<br />

Jeder Eintrag hat einen klar erkennbaren, inhaltlich begründeten Aufbau.<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Portfolioarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>des</strong> Präsentationsportfolios<br />

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2.3.3: Leser/-innenführung<br />

Das Präsentationsportfolio ist übersichtlich <strong>und</strong> gut zu lesen. Die einzelnen Einträge bzw. Kapitel sind so<br />

formuliert, dass die Leserin/der Leser die Gedanken der Autorin/<strong>des</strong> Autors nachvollziehen kann.<br />

2.4 Sprache<br />

2.4.1 Stil<br />

Die Texte sind stilistisch angemessen verfasst <strong>und</strong> gut verständlich.<br />

2.4.2: Orthografie, Grammatik<br />

Das Präsentationsportfolio enthält keine oder nur wenige orthografische <strong>und</strong> grammatikalische Fehler.<br />

3 Inhaltliche Kriterien<br />

Alle inhaltlichen Kriterien werden nach folgendem Raster beurteilt:<br />

3.1 Selektion<br />

3.1.1 Begründung/Exemplarität<br />

Die Auswahl der Dokumente wird begründet. Die Dokumente wurden selektiv ausgewählt (Exemplarität).<br />

Es wird erläutert, wo, wann, wie <strong>und</strong> weshalb die Dokumente entstanden sind <strong>und</strong> weshalb sie ausgewählt<br />

worden sind.<br />

Jeder Eintrag beschreibt <strong>und</strong> reflektiert etwas, das der Autorin/dem Autor besonders am Herzen liegt,<br />

etwas persönlich Bedeutsames.<br />

3.2 Variabilität<br />

3.2.1 Kontext:<br />

Die Dokumente stammen aus unterschiedlichen Kontexten.<br />

3.2.2 Entstehungszeit<br />

Die Dokumente sind zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Ausbildung entstanden, die fünf Einträge<br />

decken insgesamt die ganze Ausbildungsdauer ab.<br />

3.3 Reflexion<br />

3.3.1 Vernetzung Theorie – Praxis – eigene Haltung<br />

In den einzelnen Einträgen – <strong>und</strong> im Präsentationsportfolio insgesamt – werden Zusammenhänge zwischen<br />

den drei Dimensionen der Theorie-Praxis-Reflexion formuliert: zwischen konkreten Praxissituationen<br />

aus der Ausbildung an der PH Zürich (Praxistage BP W200, Praktika), theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong><br />

persönlichen Haltungen <strong>und</strong> Einstellungen gegenüber Schule <strong>und</strong> Unterricht.<br />

3.3.2 Inhalte der Ausbildung<br />

Die Einträge – <strong>und</strong> das Präsentationsportfolio insgesamt – dokumentieren, dass sich die Studierende/der<br />

Studierende über die ganze Dauer <strong>des</strong> Studiums hinweg kritisch mit den Inhalten der Ausbildung auseinandergesetzt<br />

hat.<br />

3.3.3 Zukunftsperspektive<br />

Die Reflexion in den einzelnen Einträgen – <strong>und</strong> im Präsentationsportfolio insgesamt – enthält eine<br />

Zukunftsperspektive, eine Idee, wie die Autorin/der Autor das Gelernte anwenden möchte <strong>und</strong> wo Lern-<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsmöglichkeiten liegen (beruhend auf den Lernerfahrungen während der Ausbildung).<br />

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3.3.4 Lernprozesse<br />

Die einzelnen Einträge – <strong>und</strong> das Präsentationsportfolio insgesamt – beschreiben eine Entwicklung <strong>und</strong><br />

zeigen Lern- <strong>und</strong> Veränderungsprozesse auf: Es wird aufgezeigt, was die Verfasserin/der Verfasser<br />

gelernt hat, was sie kann <strong>und</strong> was sie anstrebt. Dabei beschreibt die Autorin/der Autor – wo vorhanden –<br />

auch Schwierigkeiten <strong>und</strong> Lernmöglichkeiten.<br />

3.3.5 Vernetzung mit den Standards <strong>und</strong> zum Kompetenzmodell der PH Zürich<br />

In den Einträgen sind Bezüge zum jeweiligen (<strong>und</strong> eventuell auch zu anderen) Standard(s) <strong>und</strong> zum Kompetenzmodell<br />

der PH Zürich formuliert.<br />

3.3.6 Gr<strong>und</strong>haltung, Persönlichkeit<br />

Die Einträge – <strong>und</strong> das Präsentationsportfolio insgesamt – lassen die persönliche Gr<strong>und</strong>haltung der Autorin/<strong>des</strong><br />

Autors erkennen. Sie sagen etwas aus über die Philosophie <strong>und</strong> das Selbstverständnis der Verfasserin/<strong>des</strong><br />

Verfassers als Lehrperson. Die Autorin/der Autor formuliert eine eigene Meinung <strong>und</strong> repetiert<br />

nicht die Gedanken anderer.<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Portfolioarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>des</strong> Präsentationsportfolios<br />

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VI Ein Beispiel (Angepasst Beerli/Holinger 2011, nach H. Berner 2007; Quelle: M. Wieland/A. Kunz)<br />

Mögliche Gestaltung eines Portfolio-Beitrages<br />

Die folgenden Angaben sind als nützliche Strukturhilfen gedacht – nicht als unveränderliche Vorgaben.<br />

Umfang: Deck- & Standardblatt, Inhaltsverzeichnis + ca. 5-7 Seiten (A4) + Anhang<br />

Deckblatt Portfolio 1 (inkl. Name, Adresse)<br />

Standardblatt<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung (ca. 1 Seite)<br />

1.1. Standard<br />

Darstellung der zentralen Aussagen dieses Standards.<br />

1.2. Problemstellung<br />

• Warum habe ich das Dokument für einen Portfoliobeitrag gewählt?<br />

(Kontext <strong>des</strong> Dokumentes)<br />

• Wie zeigt das Dokument meine Kompetenzen sowie, dass ich den Standard anstrebe oder erreicht<br />

habe?<br />

• Fragestellung oder Hypothese<br />

1.3. Vorgehensweise/Methode<br />

Erläuterung über das Vorgehen, um die Fragestellung oder Hypothese zu beantworten.<br />

2. Hauptteil (Theorie-Praxisbezug) (ca. 3 Seiten)<br />

• Beantwortung der Fragestellung/Hypothese aus der Einleitung anhand von<br />

o Fachliteratur<br />

o Theorien<br />

o Positionen/Meinungen<br />

• Dabei ist eindeutig zu unterscheiden zwischen Beobachtungen/Erkenntnissen einerseits <strong>und</strong><br />

eigenen Interpretationen andererseits.<br />

• Eigene Titelstruktur<br />

3. Schlussteil (ca. 1 Seite)<br />

3.1. Diskussion<br />

Die Fragestellung oder Hypothese wird aufgegriffen. Erkenntnisse werden in Bezug <strong>zur</strong> Fragestellung<br />

diskutiert. Schlussfolgerungen führen zu weiterführenden Fragestellungen oder zum Ausblick.<br />

3.2. Persönliche Stellungnahme<br />

Formulierung der eigenen persönlichen Kompetenz-Fortschritte in Bezug auf den Standard sowie<br />

pädagogische Implikationen (Schlussfolgerungen) für den eigenen Unterricht. Eigene Kompetenz wird<br />

mit Anforderungen im Berufseinstieg in Bezug gesetzt <strong>und</strong> es werden daraus persönliche<br />

Konsequenzen für die eigene Weiterbildung gezogen.<br />

3.3. Literaturverzeichnis<br />

korrekt, vollständig, einheitlich, alphabetisch<br />

4. Anhang<br />

Unterrichtsbeispiel mit schriftlicher Verlaufsplanung inkl. Klärungs- <strong>und</strong> Entscheidungsfelder,<br />

(Original-)Kommentar <strong>und</strong> (Original-)Reflexion;<br />

z.B. Auszug aus Lernjournal.<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Portfolioarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>des</strong> Präsentationsportfolios<br />

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