NC61 - 2010 - Siemens

© Siemens AG 2009
Antriebssystem SINAMICS S120
Kommunikation
Siemens NC 61 · 2010
PROFIBUS
■ Aufbau
■ Funktion
Busteilnehmer
Funktionen am PROFIBUS DP
PROFIBUS DP unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Der Funktionsumfang in DP-Mastern und DP-Slaves kann unter-
Masterklassen und einer Slave-Klasse:
schiedlich ausgeprägt sein. Hier unterscheidet man dem, Funktionsumfang
nach DP-V0, DP-V1 und DP-V2.
DP-Master Klasse 1
DP-V0
Der DP-Master Klasse 1 ist bei PROFIBUS DP die zentrale
Komponente. In einem festgelegten, immer wiederkehrenden Die DP-Master-Funktionen (DP-V0) umfassen die Funktionen
Nachrichtenzyklus tauscht die zentrale Master-Station Infor- Konfiguration, Parametrierung, Diagnosedaten lesen sowie das
mationen mit dezentralen Stationen (DP-Slaves) aus.
zyklische Lesen von Eingangsdaten/Istwerten und Schreiben
von Ausgangsdaten/Sollwerten.
DP-Master Klasse 2
DP-V1
Bei der Inbetriebnahme, zur Konfiguration des DP-Systemes,
zur Diagnose oder zur Anlagenbedienung im laufenden Betrieb Die DP-Funktionserweiterungen (DP-V1) ermöglichen es, parallel
werden Geräte dieses Typs eingesetzt (Programmier-, Projektier- zum zyklischen Datenverkehr auch azyklische Read- und Writeoder
Bediengeräte). Ein DP-Master Klasse 2 kann z. B. Ein-, Funktionen auszuführen. Diese Art von Slaves müssen während
Ausgangs-, Diagnose- und Konfigurationsdaten der Slaves des Anlaufs und auch während des laufenden Betriebs mit um-
lesen.
fangreichen Parametrierdaten versorgt werden. Diese azyklisch
übertragenen Parametrierdaten werden im Vergleich zu den zy-
DP-Slave
klischen Soll-, Ist- und Messwerten nur sehr selten geändert und
Ein DP-Slave ist ein Peripheriegerät, das Ausgangsinformatio- werden mit niedriger Priorität parallel zum schnellen Nutzdatennen
bzw. Sollwerte vom DP-Master zugestellt bekommt und als transfer übertragen. Auch detaillierte Diagnoseinformationen
Antwort Eingangsinformationen, Mess- bzw. Istwerte an den DP- können auf diese Art übertragen werden.
Master zurücksendet. Ein DP-Slave sendet nie selbsttätig Daten,
DP-V2
sondern nur nach Aufforderung durch den DP-Master.
Die erweiterten DP-Master-Funktionen (DP-V2) umfassen im
Die Menge der Eingangs- und Ausgangsinformationen ist geräte-
Wesentlichen die Funktionen Taktsynchronisation und den Querabhängig
und kann pro DP-Slave je Senderichtung maximal
verkehr zwischen den DP-Slaves.
244 byte betragen.
Die Taktsynchronisation wird durch die Verwendung eines äquidistanten
Taktsignals auf dem Bussystem realisiert. Dieser zyklische,
äquidistante Takt wird als Global-Control-Telegramm vom
DP-Master an alle Busteilnehmer gesendet. Master und Slaves
können somit ihre Applikationen auf dieses Signal synchronisieren.
Der Jitter des Taktsignals von Zyklus zu Zyklus ist kleiner als
1 μs.
Zur Realisierung des Querverkehrs zwischen den Slaves wird
das sogenannte Publisher-/Subscriber-Modell verwendet. Als
Publisher deklarierte Slaves stellen ihre Eingangs-, Ist- und
Messwerte anderen Slaves, den Subscribern, zum Mitlesen zur
Verfügung. Dies erfolgt durch das Versenden des Antworttelegramms
zum Master als Broadcast. Die Querverkehrs-Kommunikation
erfolgt also zyklisch.
SINAMICS und PROFIBUS DP
Das Antriebssystem SINAMICS S120 kann nur als DP-Slave eingesetzt
werden und unterstützt alle Kommunikationsfunktionen
DP-V0, DP-V1 und DP-V2.
SINUMERIK und PROFIBUS DP
Das Steuerungssystem SINUMERIK 840D sl arbeitet für die
Antriebsachsen als DP-Master und unterstützt alle Kommunikationsfunktionen
DP-V0, DP-V1 und DP-V2. Es können hier sowohl
die SINAMICS S120 Antriebe als auch dezentrale Hydraulikachsen
als Slave angekoppelt werden (gilt nicht bei NCU 7...2PN).
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